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Wie funktioniert Mobilfunk?

Huba02.07.2309:20
Der traurige Einleitungssatz könnte auch aus einer Selbsthilfegruppe kommen: „Mein Name ist Huba und ich bin seit einer Woche offline.“ 😑

Glasfaser geht bei uns bis ins Haus, also Telefonie und Internet ausgefallen. Es hat alleine zwei Tage gebraucht, unseren Provider davon zu überzeugen, dass der Fehler tatsächlich bei ihm liegt, und nicht auf unserer Seite. Zum Glück gibt es ja noch die mobilen Daten, dachte ich. Aber auf dem Land ist das so eine Sache: Zu meinem lächerlich geringen monatlichem Datenvolumen von 1 Gb habe ich mir einen „Datasnack“ von weiteren 2 Gb hinzugebucht. Der unverbrauchte Rest ist zum Monatsende vefallen…

Damit komme ich zum eigentlichen Thema: Natürlich scannte ich unser Grundstück in Bezug auf Empfangsqualitäten. Es gibt ganz viele Stellen ohne Netz, einige Fleckchen mit ESGE (damit laden Webseiten noch nicht mal mit deaktivierten Bildern) und ganz selten mal Quadratmeter mit LTE. Wow.
Das komische: Diese räumlichen Flecken ändern sich ständig. Wo eben noch LTE war, ist jetzt kein Netz und anders herum. Auch im Haus. Wie kann das sein? Luftfeuchtigkeit o.ä. spielt keine Rolle, dafür sind die Änderungen zu zeitnah. Einmal falsch geatmet — zack, Netz weg.

Ich habe mir Funktechnik immer so vorgestellt, dass die Mobilfunkmasten wie Leuchttürme in der Gegend stehen. Da, wo sie hinscheinen, gibt“s Netz. Wenn es hell scheint, ist es gutes Netz. Was im Schatten liegt, hat Pech gehabt.
Das scheint aber in der Realität ganz anders zu funktionieren. Als wäre „das Netz“ ein amorphes Energiefeld, was heute mal hier ist, und morgen mal dorthin wabert.
Hat jemand ein paar erhellende Worte vom technischen Hintergrund, die etwas Licht in meine Funklochdunkelheit werfen?
+1

Kommentare

marm02.07.2310:19
Vielleicht hat ein anderer Mobilfunkanbieter eine bessere Abdeckung:
Mobilfunk-Monitoring Karte
0
Deichkind02.07.2310:24
Wenn keine "Sichtverbindung" besteht, dann hat man es mit einem Chaos von ungefähr gleichstarken reflektierten Signalen zu tun. Zwar ist der Digitalfunk auf solche Umstände vorbereitet, aber eben nur in Grenzen. Sichtverbindung habe ich in Anführungszeichen gesetzt, weil es darauf ankommt, dass die Fresnelzone frei von Hindernissen ist, und bei den Wellenlängen des Mobilfunks hat die eine größere Ausdehnung als beim Licht.
Außerdem kann es sein, dass das Mobiltelefon Verbindung zu wechselnden Stationen aufnimmt. Gibt es beim iPhone eine Funktion, die die Cell-ID des verbundenen Sendemastes angibt?
+2
MrChad02.07.2310:29
Ohne direkte Sichtverbindung zum Funkmast kommt das Signal sowieso nur über (u.U. mehrfache) Reflektionen zu dir, d.h. du liegst sowieso tief "im Schatten".
Bei direkter Sichtverbindung hättest du immer 5-Balken.

Wie tief in einem Höhleneingang, wo die Sonne auch nie direkt hinkommt. Trotzdem nimmt man dort bei wechselnder Bewölkung (wechselnde Reflektionen) u.U. einen deutlichen Unterschied wahr.

2 weitere Ursachen:
- dein Gerät -wahrscheinlich ein iPhone- hat ggü. einem speziell dafür gebauten LTE-Router nur sehr geringe Antennenleistung - die alte Geschichte mit "You are holding it wrong"
- das UMTS-Netz (mittelschnell) ist mittlerweile abgeschaltet worden. Dein Gerät hat nur noch die Wahl zwischen LTE (akzeptabel schnell, geringe Reichweite) und GSM/EDGE (unbrauchbar). Damit ist ein Fallback für solche Situationen praktisch weggefallen.
+2
Huba02.07.2311:42
Die Analogie mit den Reflektionen in der Höhle erklärt anschaulich das nervige wechseln zwischen Netz/kein Netz. Tatsächlich ist es so, dass wir in Grenznähe wohnen — gelegentlich setzt sich ein niederländischer Anbieter durch. Ich habe auch schon versucht, auf dem iPhone die Netzauswahl von „automatisch“ fest auf den Provider umzustellen, bei dem wir unter Vertrag sind. Das ist aber insofern unpraktikabel, weil ich mich mehrmals pro Tag auch in NL aufhalte und erreichbar sein möchte.
Erschwerend für unsere Wohnsituation kommt halt noch dazu, dass die theoretische Sichtbarkeit von Sendemasten durch ausgeprägten Baumbestand behindert wird.
0
macfori02.07.2313:59
Eventuell kommt ein LTE /LAN/WLAN Router ggf für den Außenbereich in Frage
ZB.
0
MrChad02.07.2317:31
Huba
... Grenznähe ... Baumbestand ...
im Wald und an der Grenze zu NL
Kann ich voll nachvollziehen - wir leiden mit dir.
+3
Oceanbeat
Oceanbeat02.07.2319:19
Deichkind
.
Außerdem kann es sein, dass das Mobiltelefon Verbindung zu wechselnden Stationen aufnimmt. Gibt es beim iPhone eine Funktion, die die Cell-ID des verbundenen Sendemastes angibt?

Im Telekomnetz könnte man folgende Nummer anwählen:

*3001#12345#*
„Wenn das Universum expandiert, werden wir dann alle dicker...?“
+1
alphabeta
alphabeta02.07.2323:05
Oceanbeat
Im Telekomnetz könnte man folgende Nummer anwählen:
*3001#12345#*
"Die gewählte Rufnummer kann von diesem Anschluss nicht erreicht werden"
Oben links steht "Telekom.de"...
„Dummheit ist der treueste Verbündete der Evolution.“
+1
hstler03.07.2308:40
*3001#12345#* geht auch im o2 Netz
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Deichkind03.07.2314:07
In dem vorherigen Beitrag habe ich Reflexion als ein Ausbreitungsphänomen genannt, das zum Auffüllen eines Schattenbereichs beitragen kann. Es spielen aber auch noch Beugung an Oberflächen und Brechung in der Atmosphäre eine Rolle.

Alle drei Effekte tragen dazu bei, dass an Orten Empfang zu beobachten ist, die bei rein geometrischer Betrachtung von Strahlen als nicht versorgt gelten würden.

Der mit dem Zustand der Atmosphäre veränderliche Einfluss durch Brechung betrifft vor allen Dingen den störenden Einfluss, den hinter dem Horizont liegende Sender auf die Qualität einer Funkverbindung nehmen.
+1
Oceanbeat
Oceanbeat03.07.2318:08
alphabeta
Oceanbeat
Im Telekomnetz könnte man folgende Nummer anwählen:
*3001#12345#*
"Die gewählte Rufnummer kann von diesem Anschluss nicht erreicht werden"
Oben links steht "Telekom.de"...

Bist du sicher das du nicht über WLAN telefonierst…?
„Wenn das Universum expandiert, werden wir dann alle dicker...?“
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Bigflitzer03.07.2319:08
Die ganzen Faktoren aufzuzählen und dann noch standortbedingte Einflüsse aufzuschlüsseln ist ne endlose Geschichte.

Wenn man dabei noch betrachtet das indoor und outdoor unterschieden wird, wird es noch spannender.

Ich habe bei mir indoor 5-7Mbit mit 5G und outdoor im Garten 240Mbit mit 5G. Da liegen 10m Weg zwischen Haus und Garten.
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