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Forum>MacTechNews>Welcher Dämlack muss sowas unbedingt mit "bäääh" markieren

Welcher Dämlack muss sowas unbedingt mit "bäääh" markieren

MrChad31.08.2309:32

https://www.mactechnews.de/forum/discussion/iCloud-Fotos-und-FotosApp-auf-dem-Rechner-349564.html

geht mir auf die E.er, sowas
-110

Kommentare

Peter Eckel31.08.2309:44
Heul' doch.

Was soll denn das jetzt werden? Die gefühlt baffzigste Diskussion über das Bewertungssystem mit Hunderten von Beiträgen zweier nicht konsensfähiger Gruppen und ohne Ergebnis? Ist Dir langweilig?

Wenn mir was auf den Sack geht dann sind das Leute, die sich über solche Nichtigkeiten aufregen. Ignoriere das einfach und gut.
„Ceterum censeo librum facierum esse delendum.“
+63
bestbernie31.08.2309:58
Ich ignoriere das schon lange, aber es zeigt, das Bekloppte überall zu finden sind, anscheinend auch recht zahlreich hier im Forum.
+1
tbaer
tbaer31.08.2310:15
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)

Ein Ende dieser Diskussionen ist sicher nicht abzusehen, solange es "Daumen rauf/runter" hier gibt.
+2
Josch
Josch31.08.2310:43
Das Daumensystem ist wie es ist. Jeder versteht etwas anderes darunter. Daher wird diese Diskussion endlos sein. Nur über klare und eindeutige Gegebenheiten lässt sich meist schwer diskutieren
+7
MrChad31.08.2310:53
Peter Eckel
Was soll denn das jetzt werden?
Teil meiner soziologischen Untersuchung zum Thema

  • Empathie-Defizite von Akteuren in öffentlichen Internetforen unter besonderer Berücksichtigung techno-orientierter Diskussionen zu Produkten und Diensten der Firma Apple
-43
Schens
Schens31.08.2311:11
bestbernie
Ich ignoriere das schon lange, aber es zeigt, das Bekloppte überall zu finden sind, anscheinend auch recht zahlreich hier im Forum.

Nur weil das auf vielleicht 99% der Teilnehmer zutrifft, kannst Du das noch lange nicht verallgemeinern!
+1
MetallSnake
MetallSnake31.08.2311:12
Schens
Nur weil das auf vielleicht 99% der Teilnehmer zutrifft, kannst Du das noch lange nicht verallgemeinern!

oh weia
„Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.“
-1
tjost
tjost31.08.2311:24
Nehmen wir das doch einmal konstruktiv auf.

Der titel "iCloud Fotos und FotosApp auf dem Rechner" als Titel kann beim Lesen des Threats nicht in einen direkten Zusammenhang gestellt werden. Da es sich scheinbar um ein Synchronisations Problem der Bilder vom iPhone auf den Rechner bezieht.
Dies kann durchaus schon der Grund für das -1 sein.
Stellen wir uns einmal vor wir haben eine Frage zu iCloud und der Fotos App dann erwarten wir hier vielleicht Hilfe und stellen fest das es um das iPhone geht. Die Enttäuschung ist dann natürlich groß.

Das man weiterhin sich über diese Daumen aufregt als solche und dann so; "geht mir auf die E.er, sowas" argumentiert kann in keinem Fall Sympathie punkte ereugen.

Ein Antwort wie: "
Peter Eckel
Heul' doch.

Was soll denn das jetzt werden? Die gefühlt baffzigste Diskussion über das Bewertungssystem mit Hunderten von Beiträgen zweier nicht konsensfähiger Gruppen und ohne Ergebnis? Ist Dir langweilig?

Wenn mir was auf den Sack geht dann sind das Leute, die sich über solche Nichtigkeiten aufregen. Ignoriere das einfach und gut.
"

mag zwar vom Schlussplädoyer her korrekt sein doch lässt die Ausführung hier nur wenig Spielraum für Interpretationen. Sprich der gute Peter wird seinem Namen gerecht und lässt die Emotionen sprechen.
Die vielen positiven Daumen lassen im ersten Moment dafür sprechen, dass viele den Themen-Ersteller auch gerne so angreifen möchten. Beim 2 Lesen wird aber klar das die eigentliche Aussage im Gesamtzusammenhang bewertet wurde.

Wir alle sollten uns an die eigene Nase fassen und darüber nachdenken warum jemand wie etwas schreibt. Dann hätten wir auch kein Problem mehr mit den Daumen.

Ich werde mich freuen wenn ich viele positive Daumen auf diesen Kommentar erhalte, weil ich natürlich auch Bestätigung erhoffe. Genauso wäre ich enttäuscht wenn es viele negative Daumen hagelt.
Richtig wäre wenn ich keine Daumen bekommen würde denn mein Kommentar mag für niemanden Hilfreich sein, außer natürlich die eigene Einstellung würde hinterfragt und man käme zu einer neuen Erkenntnis.
+15
tjost
tjost31.08.2311:25
tbaer
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)

hat der gute Albert nie gesagt
+4
ruphi
ruphi31.08.2311:39
MrChad
Welcher Dämlack muss sowas unbedingt mit "bäääh" markieren?
Ich kann nur mutmaßen, was die Motivlage des einen "Dämlacks" oder der mittlerweile 4 Dämlacke war.
Aber ich persönlich musste die Fragestellung 3x durchlesen und weiß immer noch nicht, was genau der Fragesteller mit seinen Bildern macht:
  • welche "Cloud"? iCloud oder eine andere?
  • falls iCloud: händisch kopiert oder automatisch synchronisiert?
  • Wie kamen die Bilder in die Fotos-App auf dem Mac?
  • Wie möchte er einerseits nicht alle Bilder auf dem Mac haben, andererseits aber "Synchronität bzw. Cloudzugriff"? Bedarfsweises Nachladen wie bei iCloud Files?

Insgesamt klingt die Frage einfach so dahingeklatscht (auch aufgrund der sprachlichen Fehler), und da hätte ich wenig Lust, mir die Mühe zu machen, etwas Sinnvolles drauf zu antworten.
+28
marm31.08.2311:47
tjost
hat der gute Albert nie gesagt
Hier der Beleg, dass er es nicht gesagt hat:
Die Menge der Falschzitate im Internet ist auch unendlich.
+9
Hotzenplotz2
Hotzenplotz231.08.2314:46
tjost
"Sprich der gute Peter wird seinem Namen gerecht und lässt die Emotionen sprechen."

Du willst Peter doch nicht etwa das "c" klauen? 😉

Peter Eckel hier hast du Ersatz dafür - ich lese deine Kommentare immer gerne. "c c c c c c c c ...."
+1
der Wolfi
der Wolfi31.08.2316:02
Hotzenplotz2
Peter Eckel hier hast du Ersatz dafür - ich lese deine Kommentare immer gerne. "c c c c c c c c ...."

Jetzt mußt Du ihm aber auch ein par p (ersatzweise v) schenken damit er das c auch perwenden kann
„Normal is für die Andern“
-3
timp
timp31.08.2316:43
„Never argue with an idiot. He'll bring you down to his level and then beats you with experience.“
+4
Mister7931.08.2318:02
MrChad
Peter Eckel
Was soll denn das jetzt werden?
Teil meiner soziologischen Untersuchung zum Thema

  • Empathie-Defizite von Akteuren in öffentlichen Internetforen unter besonderer Berücksichtigung techno-orientierter Diskussionen zu Produkten und Diensten der Firma Apple
Naja, was soll ich sagen? Emphatie ist bei mir kein Defizit, mehr ist es anstrengend auf immer mehr werdende Anzahl an sich gekränkter Menschen zu reagieren. Daher unterscheide ich da nicht mehr. Rücksichtnahme ist das eine und eine schon krankhafte übertriebene Rücksichtnahme was ganz anderes. Es ist leicht dem anderen fehlende Empathie zu unterstellen, nur weil der gegenüber sich gekränkt fühlt. Vielleicht ist der gegenüber ja krank oder verweichlicht.

Am Ende frag ich mich, reden wir hier über einen Daumen oder über ein krankhaftes Gerechtigkeitsverhalten?

Edit

Ich unterstelle mal Gerechtigkeitsverhalten, zu einer Sache die dich nicht betrifft. Du ergreifst Partei zu Zugunsten der Person.

Kann man machen aber ob du enttäuscht oder nicht enttäuscht bist, wenn du auch negative Daumen bekommst, sollte mich jucken weil?
+3
Mister7931.08.2318:38
Sorry aber ich muss hier noch mal. Ich zitiere mal aus deinem Link
——-
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass dir ebenfalls ein gewisses Einfühlungsvermögen fehlt. Daher tut dir dieses Verhalten auch nicht weh, weil du es möglicherweise nicht einmal bemerkst.
————

Kann es vielleicht auch sein das es mir nicht fehlt, sondern der Gegenüber vielleicht was zu wenig besitzt?

Kann es nicht auch sein das der gegenüber krank ist? Früher sagte man noch, verweichlicht, so das es nicht die Empathie ist welche A fehlt sondern B mal behandelt werden müsste?

Warum wird hier einer großen Anzahl an Leuten ein Mangel vorgeworfen? Vielleicht fehlt dir ja von was anderem etwas. Warum hat A dann krankhafte Züge aber Du oder Person B nicht?

Ich frag mal anders, was fehlt dir, dass du Partei für sowas ergreifen musst? Oder was fehlt auf der einen Seite bei Dir und ist auf der anderen Seite zu stark ausgeprägt?

Beim zweiten durchlesen von dem Artikel aus deinem Link dachte ich, was redet die Frau dort ohne die andere Seite zu beleuchten?

Alter Falter, in was für einer Welt leben wir langsam, kaum einer kommt noch klar aber die, die klar kommen, denen fehlt Empathie. Ja ne is klar…
-4
ruphi
ruphi01.09.2301:43
Mister79
Es ist leicht dem anderen fehlende Empathie zu unterstellen, nur weil der gegenüber sich gekränkt fühlt. Vielleicht ist der gegenüber ja krank oder verweichlicht.
Vorab: Die Frage, ob oben wirklich ein Empathie-Defizit vorlag oder nicht, ist mir völlig gleich.

Aber die Tatsache, dass du denkst es gäbe so etwas wie "verweichlicht" zu sein, lässt tief blicken. Empfindsamkeit ist in deinen Augen scheinbar ausnahmslos eine Schwäche (was völliger Quatsch ist), und darüber hinaus sei es nicht die Aufgabe des Stärkeren, auf den Schwächeren Acht zu geben. Vielmehr sollten sich die "Schwachen" = Empfindsamen wohl am besten noch dafür entschuldigen, vom "Starken" verletzt worden zu sein.
Der Bulldozer dürfe den Polo gerne überrollen – warum auch ist der nicht größer und stärker.

Tatsächlich ist diese Denkart ("das Recht des Stärkeren") ein Grund dafür, wieso es im deutschen Grundgesetz den Minderheitenschutz gibt. Und auch wer empfindsam ist, verdient Schutz, denn niemand ist das aus freien Stücken.

Wenn sich jemand von mir verletzt fühlt (und das kommt im Leben nun hin und wieder vor), dann versuche ich zu verstehen, in welche Wunde ich unwissend meine Finger gelegt habe, und was gewisse Worte beim anderen auslösen. Anschließend sage ich, dass ich das nicht wollte und es mir Leid tut, und merke es mir für die Zukunft.
Falls ich (z.B. im Eifer des Gefechts) Dinge gesagt habe, die bei jedem verletzend wären, dann stehe ich dazu und entschuldige ich mich aufrichtig dafür.

Merke: Es bringt niemanden um, zu sagen, dass einem etwas Leid tut. Das heißt nicht, dass man Schuld daran ist, dass es zur Verletzung gekommen ist. Wir sind alle fühlende Wesen mit verschiedensten Lebenserfahrungen und dadurch unterschiedlichen Empfindsamkeiten, Wunden, Schutzmechanismen, Bedürfnissen. Dadurch ist es aber auch niemals die Schuld des Verletzten, verletzt worden zu sein. Niemals.
+3
desko7501.09.2308:30
ruphi
...
Aber die Tatsache, dass du denkst es gäbe so etwas wie "verweichlicht" zu sein, lässt tief blicken. Empfindsamkeit ist in deinen Augen scheinbar ausnahmslos eine Schwäche (was völliger Quatsch ist), und darüber hinaus sei es nicht die Aufgabe des Stärkeren, auf den Schwächeren Acht zu geben. Vielmehr sollten sich die "Schwachen" = Empfindsamen wohl am besten noch dafür entschuldigen, vom "Starken" verletzt worden zu sein.
Der Bulldozer dürfe den Polo gerne überrollen – warum auch ist der nicht größer und stärker.
...
Sehr gut(!)
+1
becreart01.09.2308:36
marm
Die Menge der Falschzitate im Internet ist auch unendlich.

Dann sind es aber drei dinge, nicht nur zwei!
-6
dam_j
dam_j01.09.2309:44
Wenn bei deinen Daumen wirklich "bäääh" steht wäre einer runter doch positiv!
"-" "+" "bäääh" = Gut

Würde allerdings mal die Admins anschreiben denn bei meinen steht "Hilfreich" wenn bei deinen wirklich nur Ziegenlaute im Kopf entstehen mal den Cache leeren, entspannen und nochmal versuchen.

Und nein die verlinkte Fragestellung empfinde ich (genau so wie diesen Thread hier) NICHT hilfreich!
„Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !“
-6
Peter Eckel01.09.2310:10
dam_j
Würde allerdings mal die Admins anschreiben denn bei meinen steht "Hilfreich" wenn bei deinen wirklich nur Ziegenlaute im Kopf entstehen mal den Cache leeren, entspannen und nochmal versuchen.
Hängt die Beschriftung der Buttons vielleicht von der eingestellten Systemsprache ab?
„Ceterum censeo librum facierum esse delendum.“
-1
dam_j
dam_j01.09.2310:24
Peter Eckel
dam_j
Würde allerdings mal die Admins anschreiben denn bei meinen steht "Hilfreich" wenn bei deinen wirklich nur Ziegenlaute im Kopf entstehen mal den Cache leeren, entspannen und nochmal versuchen.
Hängt die Beschriftung der Buttons vielleicht von der eingestellten Systemsprache ab?

Interessant, aber welches Land übersetzt dann "bäääh"?
(Bei mir übrigens "Hilfreich" trotz englischer Systemsprache
„Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !“
+1
Peter Eckel01.09.2311:37
dam_j
Interessant, aber welches Land übersetzt dann "bäääh"?
OK. Eigentlich sollte ich wissen, daß Scherze als solche zu kennzeichnen sind. Mein Fehler.
„Ceterum censeo librum facierum esse delendum.“
-2
Weia
Weia01.09.2314:00
ruphi
Dadurch ist es aber auch niemals die Schuld des Verletzten, verletzt worden zu sein. Niemals.
Ich wollte mich hier ja nicht einklinken, aber bei dem Satz muss ich.

Der Narzisst, der sich verletzt fühlt, weil er seine Leistungen, sein Aussehen, seinen Besitz, seine gesellschaftliche Position, … aus seiner Sicht nicht hinreichend gewürdigt findet, ist nicht „schuld“ an seinem Empfinden, sondern seine Umwelt, die sich weigert, ihn über Gebühr zu bewundern?

Der ganze Schuldbegriff ist da fehl am Platze und übertüncht nur die komplexen psychologischen Mechanismen. Schuld ist ein völlig destruktiver, religiöser Ideologie entnommener Begriff. Wenn eine Auseinandersetzung bei Schuldzuweisungen angekommen ist, ist meist nichts mehr zu retten.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+1
ruphi
ruphi01.09.2314:29
Weia
ruphi
Dadurch ist es aber auch niemals die Schuld des Verletzten, verletzt worden zu sein. Niemals.
Der Narzisst, der sich verletzt fühlt, weil er seine Leistungen, sein Aussehen, seinen Besitz, seine gesellschaftliche Position, … aus seiner Sicht nicht hinreichend gewürdigt findet, ist nicht „schuld“ an seinem Empfinden, sondern seine Umwelt, die sich weigert, ihn über Gebühr zu bewundern?
Nein.

Du nennst ein sehr spezielles Beispiel, in dem sich ein "Narzisst" verletzt fühlt. Die meisten von uns sind keine Narzissten (und dennoch sind Kränkungen unterschiedlicher Größenordnung ein tägliches Ereignis für fast alle).

Aber bleiben wir bei diesem Spezialfall. Wie kommst du darauf, dass automatisch die Umwelt "schuld" sein soll an der Kränkung? Meine Aussage war, dass der Gekränkte keine "Schuld" trägt. Das bedeutet nicht, dass automatisch jemand anderes "schuld" ist.

Im Gegenteil: Ich argumentierte, dass oft niemand "Schuld" hat, da die meisten von uns die Menschen, mit denen wir interagieren, nicht gut genug kennen, um über wunde Punkte o.Ä. Bescheid zu wissen.
Da hilft nur offene, empathische Kommunikation mit dem Ziel, den anderen so gut zu kennen, dass das nicht mehr vorkommt.

Wie du schon selbst sagst, ist der Begriff "Schuld" eigentlich nutzlos. Es ist eine Art Blackbox, die wir gerne verwenden, wenn uns die Hintergründe menschlichen Handelns/Fühlens nicht klar sind, um damit zu "erklären", wieso jemand etwas tut, was wir schlecht finden.
Das trifft sowohl auf den Psychopathen/Sadisten zu, der andere willentlich manipuliert & verletzt, als auch auf den Hochsensiblen, der von vielen unbeabsichtigt verletzt wird, und dem dann die "Schuld" für seine Empfindlichkeit gegeben wird.
+4
Weia
Weia01.09.2314:49
ruphi
Du nennst ein sehr spezielles Beispiel, in dem sich ein "Narzisst" verletzt fühlt. Die meisten von uns sind keine Narzissten
Na, ob das stimmt … Außerdem war das nur ein Beispiel für persönliche psychische Dispositionen, die sehr wohl ursächlich für Verletzungsgefühle sein können. Und offenbar im Gegensatz zu Dir bin ich dann der Auffassung, dass es in der Verantwortung des Betroffenen liegt, da im Rahmen des Möglichen gegenzusteuern.
Aber bleiben wir bei diesem Spezialfall. Wie kommst du darauf, dass automatisch die Umwelt "schuld" sein soll an der Kränkung? Meine Aussage war, dass der Gekränkte keine "Schuld" trägt. Das bedeutet nicht, dass automatisch jemand anderes "schuld" ist.
Normalerweise hat immer irgendjemand schuld, sobald man mit diesem Begriff überhaupt zu hantieren anfängt. Daher hatte ich Dich so verstanden.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-9
tjost
tjost01.09.2314:55
Weia
ruphi
Dadurch ist es aber auch niemals die Schuld des Verletzten, verletzt worden zu sein. Niemals.
Ich wollte mich hier ja nicht einklinken, aber bei dem Satz muss ich.

Der Narzisst, der sich verletzt fühlt, weil er seine Leistungen, sein Aussehen, seinen Besitz, seine gesellschaftliche Position, … aus seiner Sicht nicht hinreichend gewürdigt findet, ist nicht „schuld“ an seinem Empfinden, sondern seine Umwelt, die sich weigert, ihn über Gebühr zu bewundern?

Der ganze Schuldbegriff ist da fehl am Platze und übertüncht nur die komplexen psychologischen Mechanismen. Schuld ist ein völlig destruktiver, religiöser Ideologie entnommener Begriff. Wenn eine Auseinandersetzung bei Schuldzuweisungen angekommen ist, ist meist nichts mehr zu retten.


Das ist etwas überspitzt gesagt aber trifft einen interessanten Punkt. "Schuld" wann kann man schuld sein?
Schuld sein kann man nur wenn im vollen Bewusstsein ein Risiko eingegangen ist bei absehbaren Konsequenzen.
Zeigt wie wichtig Worte sind und bei Nichtverstehen das Nachfragen.
Wenn ich durch mein trampelhaftes Verhalten jemanden verletzte ist es niemals meine Schuld oder die Schuld des verletzten denn es hat nichts mit Schuld zu tun. Rücksichtslos, egoistisch vielleicht aber Schuld? Nein!
Und der der sich verletzt fühlt muss zuerst sich hinterfragen warum er verletzt ist bevor er mit der Keule zum Gegenschlag ausholt.
@ruphi hat hier einfach das falsche Wort gewählt und anstatt das @weia nachfragt ob er wirklich schuld gemeint hat, hat er gleich zum Gegenschlag ausgeholt.
Beides von aussen nachvollziehbar.
Es wird zu persönlich genommen das ganze und nicht hinterfragt.
-1
ruphi
ruphi02.09.2301:42
Weia
Na, ob das stimmt … Außerdem war das nur ein Beispiel für persönliche psychische Dispositionen, die sehr wohl ursächlich für Verletzungsgefühle sein können. Und offenbar im Gegensatz zu Dir bin ich dann der Auffassung, dass es in der Verantwortung des Betroffenen liegt, da im Rahmen des Möglichen gegenzusteuern.
Darin würde dir auch zustimmen, alleine schon weil es im Interesse der Betroffenen liegt, weniger Leid durch Verletzung zu erfahren.
Der Knackpunkt liegt "im Rahmen des Möglichen". Das Gegensteuern, also Psychotherapie, erfordert viel Zeit, Geld, Kraft, funktioniert oft nicht und selbst wenn, liegen die Erfolge niemals in der Nähe von 100% und stellen sich meist erst nach Jahren ein.
Und was hilft in der Zwischenzeit, falls die gewünschte "Desensibilisierung" überhaupt klappt? Hinhören, auf den Betroffenen eingehen, versuchen zu verstehen und Rücksicht nehmen.

Ich finde aber auch die Vorstellung eines "korrekten" Grads an Empfindsamkeit sehr problematisch. Die Probleme entstehen ja nicht durch den Absolutwert der Sensibilität, sondern durch die Unterschiedlichkeit, in der sie bei verschiedenen Individuen ausgeprägt ist.
Aus evolutionspsychologischer Perspektive betrachtet ist es von Vorteil, dass die Persönlichkeitseigenschaften des Menschen eine große inter-individuelle Varianz aufweisen. Das macht uns als Spezies zum einen anpassungsfähig an sich schnell verändernde Umweltbedingungen und zum anderen hat es einen regulativen Effekt im sozialen Gefüge. Es ist sozusagen ein gewünschter Zustand, dass es "die Empfindlichen" und "die Groben" gibt.
Der Schlüssel liegt aus meiner Sicht also nicht in "Konversionstherapie" zum Wohle derer, die zufällig gerade mit mittelmäßiger Sensibilität beglückt wurden, sondern in gegenseitiger Wertschätzung für und wohlwollendem Eingehen auf unsere Unterschiedlichkeit.

PS: Natürlich gehört dazu auch, dass beim Fettnäpfchentreten der Verletzte versucht, dem anderen zu verzeihen, wenn ersichtlich ist, dass es keine Absicht war. Es ist ein beiderseitiges Aufeinanderzugehen.
0
ruphi
ruphi02.09.2302:18
tjost
Und der der sich verletzt fühlt muss zuerst sich hinterfragen warum er verletzt ist bevor er mit der Keule zum Gegenschlag ausholt.
Also meiner Erfahrung nach ist es meist so, dass der, der verletzt wurde, nicht zurückschlägt, also etwas Verletzendes zurücksagt – eben weil er/sie eine sensible Natur ist. Sondern den ursprünglichen Schlag beklagt. Das ist dann ein Vorwurf, aber kein Gegenschlag im Sinne einer Verletzung.
Und genau diese sachliche Einforderung von Rücksichtnahme wird dann von manchen wie Mister79 als Einschränkung der Freiheit des Verletzenden gewertet.
tjost
@ruphi hat hier einfach das falsche Wort gewählt und anstatt das @weia nachfragt ob er wirklich schuld gemeint hat, hat er gleich zum Gegenschlag ausgeholt.
Beides von aussen nachvollziehbar.
Es wird zu persönlich genommen das ganze und nicht hinterfragt.
Ich habe ja selbst geschrieben, dass ich das Prinzip der Schuld für überhaupt nicht hilfreich halte. Es ist viel zielführender, von nicht wahrgenommener Verantwortung zu sprechen.

Meine Aussage "Dadurch ist es aber auch niemals die Schuld des Verletzten, verletzt worden zu sein." möchte ich gerne umformulieren zu:
"Dadurch ist es aber auch niemals dem Verletzten anzulasten/vorzuwerfen, verletzt worden zu sein." oder
"Niemand kann dafür verantwortlich gemacht werden, verletzt worden zu sein".
-3
ruphi
ruphi02.09.2302:38
Mein Fazit zu der Thematik wäre:
Die Gesellschaft ist bzgl. Empfindsamkeit im Gleichgewicht, wenn alle einen Teil der Last tragen. Die Robusten durch Rücksichtnahme, die Sensiblen durch regelmäßiges (aber selteneres) Verletztwerden. Beide Seiten können gerne mit nem Profi an sich arbeiten.
-4
Mister7902.09.2309:41
ruphi
Mister79
Es ist leicht dem anderen fehlende Empathie zu unterstellen, nur weil der gegenüber sich gekränkt fühlt. Vielleicht ist der gegenüber ja krank oder verweichlicht.
Vorab: Die Frage, ob oben wirklich ein Empathie-Defizit vorlag oder nicht, ist mir völlig gleich.

Aber die Tatsache, dass du denkst es gäbe so etwas wie "verweichlicht" zu sein, lässt tief blicken. Empfindsamkeit ist in deinen Augen scheinbar ausnahmslos eine Schwäche (was völliger Quatsch ist), und darüber hinaus sei es nicht die Aufgabe des Stärkeren, auf den Schwächeren Acht zu geben. Vielmehr sollten sich die "Schwachen" = Empfindsamen wohl am besten noch dafür entschuldigen, vom "Starken" verletzt worden zu sein.
Der Bulldozer dürfe den Polo gerne überrollen – warum auch ist der nicht größer und stärker.

Tatsächlich ist diese Denkart ("das Recht des Stärkeren") ein Grund dafür, wieso es im deutschen Grundgesetz den Minderheitenschutz gibt. Und auch wer empfindsam ist, verdient Schutz, denn niemand ist das aus freien Stücken.

Wenn sich jemand von mir verletzt fühlt (und das kommt im Leben nun hin und wieder vor), dann versuche ich zu verstehen, in welche Wunde ich unwissend meine Finger gelegt habe, und was gewisse Worte beim anderen auslösen. Anschließend sage ich, dass ich das nicht wollte und es mir Leid tut, und merke es mir für die Zukunft.
Falls ich (z.B. im Eifer des Gefechts) Dinge gesagt habe, die bei jedem verletzend wären, dann stehe ich dazu und entschuldige ich mich aufrichtig dafür.

Merke: Es bringt niemanden um, zu sagen, dass einem etwas Leid tut. Das heißt nicht, dass man Schuld daran ist, dass es zur Verletzung gekommen ist. Wir sind alle fühlende Wesen mit verschiedensten Lebenserfahrungen und dadurch unterschiedlichen Empfindsamkeiten, Wunden, Schutzmechanismen, Bedürfnissen. Dadurch ist es aber auch niemals die Schuld des Verletzten, verletzt worden zu sein. Niemals.

Scheiß……. Du hast überhaupt nicht verstanden worum es geht. Natürlich gibt es eine krankhaftes verweichlicht sein. Heißt medizinisch nur anders. Es gibt auch das Helfersyndrom. Ich hatte lediglich gefragt was bei dir dazu geführt hatte hier sowas zu posten?

Es ging doch nicht darum im Gefecht mal ruppig was zu sagen und später gegenseitig sich zu entschuldigen. Ach ja, ich wusste das sowas nichts bringt.

Bezogen wie tief deiner Meinung nach was blickt sollte mich jucken weil? Wir kennen uns nicht, tauschen zwei Zeilen hier aus und es gibt eine Vorverurteilung von Dir… Coole Sache… Mir ist aber bewusst das es in Foren so ist, daher blende ich das aus und es belastet mich nicht, ich gehe jetzt zum nächsten Beitrag und spätestens heute Abend denke ich nicht mal mehr an deine tiefen vermeintlichen Blicke.
-11
Weia
Weia02.09.2311:20
ruphi
Weia
Na, ob das stimmt … Außerdem war das nur ein Beispiel für persönliche psychische Dispositionen, die sehr wohl ursächlich für Verletzungsgefühle sein können. Und offenbar im Gegensatz zu Dir bin ich dann der Auffassung, dass es in der Verantwortung des Betroffenen liegt, da im Rahmen des Möglichen gegenzusteuern.
Darin würde dir auch zustimmen, alleine schon weil es im Interesse der Betroffenen liegt, weniger Leid durch Verletzung zu erfahren.
Der Knackpunkt liegt "im Rahmen des Möglichen". Das Gegensteuern, also Psychotherapie, erfordert viel Zeit, Geld, Kraft, funktioniert oft nicht und selbst wenn, liegen die Erfolge niemals in der Nähe von 100% und stellen sich meist erst nach Jahren ein.
Ich würde doch sehr hoffen, dass für ein wenig mehr Gelassenheit gegenüber einem gesenkten Daumen in den allermeisten Fällen keine jahrelange Psychotherapie mit ungewissem Ausgang erforderlich ist! Eigentlich müsste schon eine Vergegenwärtigung dessen, was man in der Schule über Statistik gelernt hat, dazu ausreichen.
ruphi
"Niemand kann dafür verantwortlich gemacht werden, verletzt worden zu sein".
Da würdest Du von mir denselben Widerspruch ernten. Indem Du Menschen von jeder Verantwortung für übertriebene Empfindsamkeit freisprichst, entmündigst Du sie in letzter Konsequenz.

Es ist einfach viel bequemer, sich in jedem noch so harmlosen Fall als Opfer einer verletzenden Umwelt wahrzunehmen, als ein wenig an den eigenen Unzulänglichkeiten zu arbeiten.
ruphi
Mein Fazit zu der Thematik wäre:
Die Gesellschaft ist bzgl. Empfindsamkeit im Gleichgewicht, wenn alle einen Teil der Last tragen.
Einverstanden. Nur wäre meine Wahrnehmung, dass dieses Gleichgewicht zur Zeit sehr in Richtung Überempfindsamkeit gestört ist, und Deine vermutlich nicht.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+1
ruphi
ruphi02.09.2321:30
Weia
Ich würde doch sehr hoffen, dass für ein wenig mehr Gelassenheit gegenüber einem gesenkten Daumen in den allermeisten Fällen keine jahrelange Psychotherapie mit ungewissem Ausgang erforderlich ist!
Was ich oben schrieb war ja nicht auf Kleinigkeiten wie gesenkte Daumen bezogen.
Weia
Es ist einfach viel bequemer, sich in jedem noch so harmlosen Fall als Opfer einer verletzenden Umwelt wahrzunehmen, als ein wenig an den eigenen Unzulänglichkeiten zu arbeiten.
Aber es ist doch andersrum genauso viel bequemer, sich als Opfer einer hypersensiblen Gesellschaft wahrzunehmen, die mir Fesseln anlegen will…

Ich wünschte mir, wir alle würden 1x/Monat einen Tag im Leben der anderen verbringen, mit denen wir tagtäglich umgehen.
-4
tjost
tjost02.09.2322:28
Erstmal danke für Deine Ausführung. Nur noch eine Ergänzung die mir wichtig zu folgendem;
ruphi
Meine Aussage "Dadurch ist es aber auch niemals die Schuld des Verletzten, verletzt worden zu sein." möchte ich gerne umformulieren zu:
"Dadurch ist es aber auch niemals dem Verletzten anzulasten/vorzuwerfen, verletzt worden zu sein." oder
"Niemand kann dafür verantwortlich gemacht werden, verletzt worden zu sein".

Und auch niemand kann verantwortlich gemacht werden jemanden unbewusst und unbeabsichtigt verletzt zu haben.
Das ist die momentane Krux unserer Gesellschaft. Einer fühlt sich verletzt und zwingt nun alle anderen im Vorweg aufzupassen niemanden zu verletzen. Ich mag die neue Gesellschaftsformen nicht mehr.....
-2
ruphi
ruphi03.09.2300:43
tjost
Das ist die momentane Krux unserer Gesellschaft. Einer fühlt sich verletzt und zwingt nun alle anderen im Vorweg aufzupassen niemanden zu verletzen. Ich mag die neue Gesellschaftsformen nicht mehr.....

Ich empfinde es halt so, dass nun endlich eingefordert wird, aufeinander Acht zu geben. Genauso wie ich es richtig empfinde, dass immer mehr Gebäude Rollstuhlfahrer-freundlich gebaut werden. Die Kosten dafür trägt die Gesamtgesellschaft. Da spricht doch zurecht auch niemand davon, dass nur Einzelne die anderen dazu zwingen, teurer Rampen & Fahrstühle zu bezahlen.

Disclaimer: Wie oben dargelegt kann man Empfindsamkeit nicht einfach ablegen und meist nicht wegtherapieren, genauso wie Rollstuhlfahrer nicht einfach die Treppe nehmen können.
+1
Weia
Weia03.09.2303:02
ruphi
Was ich oben schrieb war ja nicht auf Kleinigkeiten wie gesenkte Daumen bezogen.
Naja, aber das ist doch die ganze Krux: Was ist eine Kleinigkeit und was ist mehr? MrChad hat den Thread mit der Auffassung begonnen, dass 1  gesenkter Daumen offenbar keine Kleinigkeit ist. Und er hat auch in diesem Kontext den (meiner Auffassung nach sehr halbgaren) Psychologie-Artikel über „Empathie-Defizite“ verlinkt, an dem sich die Diskussion dann weiter entlang hangelte.

Wir könnten uns doch vermutlich alle sofort auf die Formel einigen, dass alle lernen sollten, mit „Verletzungen“ durch Kleinigkeiten souverän umzugehen und dass Verletzungen in Fällen, die keine Kleinigkeit sind, absolut nicht in Ordnung sind. Das verlagert den gesamten gesellschaftlichen Dissens dann aber einfach nur auf die Frage, was eine Kleinigkeit ist und was nicht.

Es gibt ein legendäres Foto aus New York 1945 von den Siegesfeiern nach dem Ende des 2. Weltkriegs: Ein Marinesoldat greift sich außer sich vor Freude eine wildfremde Passantin, zieht sie an sich und küsst sie auf den Mund. Dieses Foto ist als Ausdruck des Jubels tausendfach gedruckt worden, und nie (meiner Kenntnis nach) hat das irgendjemand anders als einen berstend positiven Ausdruck menschlicher Emotionen wahrgenommen, nie als übergriffig oder verletzend kritisiert (und die Geküsste hat das ganz offenkundig auch selbst überhaupt nicht so empfunden). 2023 macht ein Sporttrainer anlässlich des Jubels über einen sportlichen Sieg dasselbe und es führt zu einem gesellschaftlichen Aufstand. Zugegeben ist ein sportlicher Triumph etliche Hausnummern kleiner als das Ende des 2. Weltkriegs, dafür war die Geküsste aber auch keine Wildfremde, sondern eine der siegreichen Sportlerinnen.

Da haben sich gesellschaftliche Gewichtungen gewaltig verschoben. Was nur eine Kleinigkeit (oder überhaupt keine Verletzung) ist, hängt doch nicht nur vom Individuum im luftleeren Raum ab. Es bedarf auch eines spezifischen Zeitgeistes, dass man überhaupt auf die Idee kommen kann, man könne psychisch verletzt worden sein (und es in Folge oft auch ist), und dieser Zeitgeist charakterisiert momentan deutlich zu viel als verletzend (auf die Idee, dass man selbst einen freudigen Kuss als verletzend empfinden könnte, wäre ich in meiner formativen Phase nie gekommen). Verletztheit zu empfinden ist nicht eine bloß individuelle, unhinterfragbare Disposition.
Weia
Es ist einfach viel bequemer, sich in jedem noch so harmlosen Fall als Opfer einer verletzenden Umwelt wahrzunehmen, als ein wenig an den eigenen Unzulänglichkeiten zu arbeiten.
Aber es ist doch andersrum genauso viel bequemer, sich als Opfer einer hypersensiblen Gesellschaft wahrzunehmen, die mir Fesseln anlegen will…
Das ist grundsätzlich richtig, aber im Augenblick kaum als Argument zu hören. Wer so etwas momentan von sich sagen würde, beginge Selbstrufmord. Das ist genau ein Ausdruck des fehlenden Gleichgewichts.
ruphi
Disclaimer: Wie oben dargelegt kann man Empfindsamkeit nicht einfach ablegen und meist nicht wegtherapieren, genauso wie Rollstuhlfahrer nicht einfach die Treppe nehmen können.
Empfindsamkeit kannst Du nun wirklich nicht mit dem manifesten, unabänderlichen Schicksal körperlicher Lähmung vergleichen.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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aerdbaer
aerdbaer03.09.2310:59
Auf die sinnlosen Däumchendiskussionen bei MTN ist wie immer Verlass.
Schönen Sonntag euch.


👍🏻 +100
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merlin5203.09.2311:30
ruphi
tjost
Das ist die momentane Krux unserer Gesellschaft. Einer fühlt sich verletzt und zwingt nun alle anderen im Vorweg aufzupassen niemanden zu verletzen. Ich mag die neue Gesellschaftsformen nicht mehr.....

Ich empfinde es halt so, dass nun endlich eingefordert wird, aufeinander Acht zu geben. Genauso wie ich es richtig empfinde, dass immer mehr Gebäude Rollstuhlfahrer-freundlich gebaut werden. Die Kosten dafür trägt die Gesamtgesellschaft. Da spricht doch zurecht auch niemand davon, dass nur Einzelne die anderen dazu zwingen, teurer Rampen & Fahrstühle zu bezahlen.

Disclaimer: Wie oben dargelegt kann man Empfindsamkeit nicht einfach ablegen und meist nicht wegtherapieren, genauso wie Rollstuhlfahrer nicht einfach die Treppe nehmen können.

Die Ursache für alle unnötigen Diskussionen im Netz, liegt darin, dass man „Anonym“ so einfach Kommentare abgeben kann. Warum stehen wir nicht hinter unseren Äußerungen?
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dam_j
dam_j03.09.2311:39
merlin52
ruphi
tjost
Das ist die momentane Krux unserer Gesellschaft. Einer fühlt sich verletzt und zwingt nun alle anderen im Vorweg aufzupassen niemanden zu verletzen. Ich mag die neue Gesellschaftsformen nicht mehr.....

Ich empfinde es halt so, dass nun endlich eingefordert wird, aufeinander Acht zu geben. Genauso wie ich es richtig empfinde, dass immer mehr Gebäude Rollstuhlfahrer-freundlich gebaut werden. Die Kosten dafür trägt die Gesamtgesellschaft. Da spricht doch zurecht auch niemand davon, dass nur Einzelne die anderen dazu zwingen, teurer Rampen & Fahrstühle zu bezahlen.

Disclaimer: Wie oben dargelegt kann man Empfindsamkeit nicht einfach ablegen und meist nicht wegtherapieren, genauso wie Rollstuhlfahrer nicht einfach die Treppe nehmen können.

Die Ursache für alle unnötigen Diskussionen im Netz, liegt darin, dass man „Anonym“ so einfach Kommentare abgeben kann. Warum stehen wir nicht hinter unseren Äußerungen?

Dann mach den Anfang und ändere "merlin52" in deinen vollständigen richtigen Namen
„Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !“
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Weia
Weia03.09.2312:39
merlin52
Die Ursache für alle unnötigen Diskussionen im Netz, liegt darin, dass man „Anonym“ so einfach Kommentare abgeben kann.
Du meinst also, würden wir alle herumdrucksen und heucheln, weil schließlich alles, was wir äußern, auf ewig unserer Person automatisch zugeordnet werden könnte, wäre irgendwas besser?

Warum sind demokratische Wahlen anonym?
Warum stehen wir nicht hinter unseren Äußerungen?
Weil im Internet-Zeitalter alle unsere Äußerungen in den unterschiedlichsten Kontexten problemlos zu einem umfassenden Mosaik zusammengesetzt werden könnten, was nie zuvor in der Geschichte der Fall war.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-3
piik
piik03.09.2312:42
Weia
ruphi
Disclaimer: Wie oben dargelegt kann man Empfindsamkeit nicht einfach ablegen und meist nicht wegtherapieren, genauso wie Rollstuhlfahrer nicht einfach die Treppe nehmen können.
Empfindsamkeit kannst Du nun wirklich nicht mit dem manifesten, unabänderlichen Schicksal körperlicher Lähmung vergleichen.
Vergleichen schon, aber nicht gleichsetzen. Diese Begriffe werden oft durcheinandergeworfen.
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Weia
Weia03.09.2312:47
piik
Vergleichen schon, aber nicht gleichsetzen. Diese Begriffe werden oft durcheinandergeworfen.
Wo Du Recht hast, hast Du Recht. 😳😇
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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Weia
Weia03.09.2312:52
Weil wir gerade bei sprachlicher Feinarbeit sind:
Weia, Hervorhebung jetzt von mir
2023 macht ein Sporttrainer anlässlich des Jubels über einen sportlichen Sieg dasselbe und es führt zu einem gesellschaftlichen Aufstand.
Das hätte Aufschrei heißen sollen (denn ganz so extrem ist es ja nun doch nicht), aber entweder Siri oder mir ist das entglitten … 😇
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-1
piik
piik03.09.2313:11
Zum Grundsätzlichen beim Thema Verletzung:

Es ist (empirisch) normal, dass jemand, der sich verletzt fühlt, entweder still vor sich hin leidet (seltener) oder aber dass dieser klagt/anklagt bzw. sein Verletzheitsempfindenl kommunikativ ausdrückt.
Soweit ich das aus Literaturquellen kenne, ist das schon tausende Jahre so, und insofern würde ich es als konstitutiv für den homo sapiens betrachten. Darüber hinaus scheinen mehr oder minder alle Säugetiere zu solch einem oder einem ähnlichen Verhalten in der Lage zu sein.

Insofern ist das Anklagen von jemand, der sich als Opfer einer Verletzung sieht, nichts Besonderes. Was neu ist, das ist die Quantität und die Qualität. Es scheint mir eine steigende Tendenz zu geben, dass Klagen über Verletzungspotentiale medial präsentiert werden. Dabei sinkt die Schwelle dessen, was als beklagenswert erscheint. Das ist eine neuere gesellschaftliche Entwicklung. Gesteigert wird das m.E. dadurch, dass neben den direkt Betroffenen nun auch vermehrt Dritte, quasi als Anwälte potentiell Betroffener in Erscheinung treten und zunehmen vehement klagen/anklagen. Dabei wird nicht nur auf faktische oder unmittelbare Verletzungen eingegangen, sondern die Potentialität einer Verletzseinsempfindung reicht aus, um aktiv zu werden.

Und diese Entwicklung ist sicher nicht nur positiv im Sinne einer sensibleren Gesellschaft, sondern sie erschwert und karikiert gelegentlich sogar das Zusammenleben bzw. die soziale Wirklichkeit.
Warum? Weil prinzipiell nichts von Vorwurf einer potentiellen Verletzungsquelle ausgenommen ist.
Um es mal zu übertreiben und die Logik dahinter klar zu machen: Ein "Guten Tag" hat durchaus die Potenz, dass ein dieses "Guten Tag"-Hörender sich verletzt empfindet, weil er z.B. nicht gerne von jedem begrüßt werden möchte etc. und pp.
Insofern hängt die Frage der Berechtigung durchaus an der Unterscheidung, was gesellschaftlich toleriert wird und was nicht.
In letzter Konsequenz entscheiden das Gerichte. Und die halten sich an tradierte Regeln zu Diskriminierung, die sich langsam ändern und an gesellschaftliche Entwicklungen anpassen. Um heute z.B. wegen Beleidigung verurteilt zu werden, muss man schon jemand anderem "den Vogel zeigen" oder ihn wörtlich als "Arschloch" titulieren. Nicht Gendern beispielsweise reicht nicht aus. Aber das kann sich durchaus ändern...

Logisch ist es so, dass die Empfindung des Verletztseins immer im Interpretanten einer Kommunikation entsteht. Mit anderen Worten: Person A sagt etwas und Person B hört das, interpretiert das und bewertet das. Je nach Bewertungsprozess entsteht dann u.U. die Empfindung des Verletztseins.
Daraus ergeben sich folgenden Logiken:
1. Die Bedeutung einer Botschaft bestimmt der Empfänger. Immer.
2. Der Sender ist für das Gesagte verantwortlich, nicht für die Interpretation.

Weiter ergibt sich daraus, dass man z.B. niemanden ärgern kann - man kann sich nur selbst ärgern. Das ist zwingend so.

Mit dieser eigentlich zwingenden Logik kann eine Gesellschaft wohl kaum leben, weshalb es unterschiedliche Konzepte gibt, die Verantwortung für Gesagtes und Interpretiertes zu verteilen.
Die Extrema sind:
a) Absolute Redefreiheit. Jeder kann äußern, was er möchte, ohne (juristische/staatliche) Sanktionen.
b) Absolute Redebeschränkung. Da sich immer jemand irritiert fühlen kann, darf man nichts mehr sagen (nicht mal Gedichte schreiben).

Die Extrema sind nicht lebbar. Folglich werden kompromisshafte Regeln getroffen, die mal libertärer sind und mal totalitärer ausfallen.

Hintergrund ist die Unterstellung, dass ein Sender für mehr als nur seine Worte verantwortlich ist, weil er wohl Vieles darüber weiß, wie wodurch und wie stark mit welcher Wahrscheinlichkeit sich andere verletzt fühlen können/werden. Ergo wird dem Sender regelmäßig Vorsatz unterstellt in dem, was er sagt. Und das wird aber ab bestimmten Leveln eben sanktioniert, sei es sozial oder juristisch.

Die Tendenz der gesteigerten Empfindsamkeit ist meiner Meinung nach ein Schrift in eine totalitärere Gesellschaft, die (vorerst sozial) sanktioniert, was gerade nicht opportun zu sein scheint. Vermutlich wird diese Bewegung eine Gegenbewegung verstärken, die versucht, das Pendel wieder mehr in Richtung Freiheitlichkeit zu drehen.
Wir werden sehen.
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ruphi
ruphi03.09.2314:46
Ok piik, ganz kurz:
piik
Daraus ergeben sich folgenden Logiken:
1. Die Bedeutung einer Botschaft bestimmt der Empfänger. Immer.
2. Der Sender ist für das Gesagte verantwortlich, nicht für die Interpretation.
Das ist falsch, denn wenn dem so wäre, dann hätte der Sender überhaupt keine Möglichkeit einen Inhalt sprachlich zu kommunizieren. Worte wären bedeutungslos und Bedeutung würde nur im Kopf des Empfängers entstehen.
Dem ist natürlich nicht so. Mit dem Gesagten wird der Inhalt auf eine – mehr oder minder kleine – Bedeutungsmenge festgelegt; lediglich die Feinauswahl einer Variante aus dieser Menge ist das, was der Empfänger durch seine Interpretation leistet.
Je sorgfältiger man formuliert, desto weniger Auswahlmöglichkeiten gibt es für den Empfänger.
piik
Es scheint mir eine steigende Tendenz zu geben, dass Klagen über Verletzungspotentiale medial präsentiert werden.
Was passiert ist, dass über die existierenden Missstände in vielen Bereichen unserer Gesellschaft immer mehr berichtet wird. Die Dunkelziffer sinkt; weil die Leute nicht mehr so häufig wegschauen, und weil die Betroffenen es nicht mehr akzeptieren, die stille Opferrolle einzunehmen.
Das betrifft alle Formen von Diskriminierung (Frauen vs Männer, Junge vs Alte, Ost vs West, Gay vs Straight, Trans vs Cis, Angestellte vs Vorgesetzte, psychisch Kranke vs psychisch Gesunde, you name it) und genauso, wie es in all diesen Feldern gut ist, dass Medien hinschauen und berichten, ist es auch im Feld der verschieden starken Ausprägung von Empfindsamkeit wichtig (allerdings noch sehr in den Kinderschuhen).

Ich kann nur noch einmal betonen, dass ich nicht von Daumendebatten spreche. Probleme über die Einklagbarkeit sind in dieser Diskussion übrigens auch irrelevant, da eine Sache nicht richtiger oder fälscher wird abhängig davon, ob sie einklagbar gemacht werden kann.
-1
piik
piik03.09.2315:27
ruphi
Ok piik, ganz kurz:
piik
Daraus ergeben sich folgenden Logiken:
1. Die Bedeutung einer Botschaft bestimmt der Empfänger. Immer.
2. Der Sender ist für das Gesagte verantwortlich, nicht für die Interpretation.
Das ist falsch, denn wenn dem so wäre, dann hätte der Sender überhaupt keine Möglichkeit einen Inhalt sprachlich zu kommunizieren. Worte wären bedeutungslos und Bedeutung würde nur im Kopf des Empfängers entstehen.
Dem ist natürlich nicht so. Mit dem Gesagten wird der Inhalt auf eine – mehr oder minder kleine – Bedeutungsmenge festgelegt; lediglich die Feinauswahl einer Variante aus dieser Menge ist das, was der Empfänger durch seine Interpretation leistet.
Je sorgfältiger man formuliert, desto weniger Auswahlmöglichkeiten gibt es für den Empfänger.
Wenn etwas falsch ist, dann das. Das ist mindestens naiv gedacht, wenn nicht grob neben den realen Prozessen gedacht, die jeder leicht erleben kann, wie Du an dieser textlichen Kommunikation prima sehen kannst.
Was ich schrieb, löst bei Dir Dinge aus, die ich weder ernsthaft beeinflussen kann noch wirklich voraussehen.
Das von Dir formulierte ist daher unwissenschaftlich bzw. wishful thinking.
Es kann überhaupt nicht anders sein, als dass ein Sender das, was er transportieren möchte, von seinen eigenen Bedeutungen bzw. vom Gemeinten in Sprache codiert. Resultat ist Sprache, verbale und nonverbale.
Der Sender hat keinen direkten Einfluss darauf, was der Empfänger daraus macht. Keinen. Er kann sich nur an Erfahrungen, Einschätzungen, Wahrscheinlichkeiten etc. orientieren, und die tragen nicht immer sehr weit. Der Sender kann nur wissen, was beim Empfänger angekommen ist, wenn der Empfänger seinerseits das von ihm Verstandene paraphrasiert, ergo seinerseits sendet, was beim vorherigen Sender dann in Interpretationsprozesse mündet.
Deswegen drehen sich manche Konversationen in teils barocken Schleifen und gelungene Kommunikation ist der Glücksfall und keinesfalls selbstverständlich.
Soviel zur aktuellen Kommunikationstheorie.
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piik
piik03.09.2315:35
ruphi
piik
Es scheint mir eine steigende Tendenz zu geben, dass Klagen über Verletzungspotentiale medial präsentiert werden.
Was passiert ist, dass über die existierenden Missstände in vielen Bereichen unserer Gesellschaft immer mehr berichtet wird. Die Dunkelziffer sinkt; weil die Leute nicht mehr so häufig wegschauen, und weil die Betroffenen es nicht mehr akzeptieren, die stille Opferrolle einzunehmen.
Das ist eine Behauptung, die so stark ist, dass sie belegt werden müsste. Ergo einfach nur Glauben.
Beobachtbar ist die steigende Qualität und Quantität von Klagen.
Das von Dir Behauptete kann nicht beobachtet werden. Die Belege für diese Behauptungen wirst Du daher schuldig bleiben müssen und ergo kann man das nur als deine persönliche Überzeugung nehmen. Sie bedeutet daher nicht wirklich was. Jedenfalls nicht für einen rationalen Diskurs.
ruphi
Das betrifft alle Formen von Diskriminierung (Frauen vs Männer, Junge vs Alte, Ost vs West, Gay vs Straight, Trans vs Cis, Angestellte vs Vorgesetzte, psychisch Kranke vs psychisch Gesunde, you name it) und genauso, wie es in all diesen Feldern gut ist, dass Medien hinschauen und berichten, ist es auch im Feld der verschieden starken Ausprägung von Empfindsamkeit wichtig (allerdings noch sehr in den Kinderschuhen).

Ich kann nur noch einmal betonen, dass ich nicht von Daumendebatten spreche. Probleme über die Einklagbarkeit sind in dieser Diskussion übrigens auch irrelevant, da eine Sache nicht richtiger oder fälscher wird abhängig davon, ob sie einklagbar gemacht werden kann.
Was soll man dazu sagen. Vielleicht liest Du nochmals, was ich geschrieben habe. Was Du sagst ist: Alle Klagen sind wahr, real und berechtigt, weil keine Klage ohne Sache, die beklagt wird. An so einer Logik kann man mehr als berechtigte Zweifel haben. In meinen Augen ist das genau der Kern der Befindlichkeitsdebatte, um die es geht. Und für mich ist Dein Vorgehen genau so ein Beispiel dessen, das in totalitäre Richtig, in Richtigdenken a la Orwell driftet, die nichts anderes neben sich duldet, weil sie einen absoluten Wahrheitsanspruch hat. Letzteres ist meine Meinung, meine Schlussfolgerung, etwas das nicht beobachtet werden kann, sondern ein Werturteil.
Ergo widerspreche ich mit meine Glauben Deinem Glauben fast 90°, denn ich gehe auf eine beschreibende Ebene, während Du auf der inhaltlichen Richtigkeit Deiner Überzeugungen beharrst. Das ist ein Unterschied.
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ruphi
ruphi03.09.2316:14
piik
Das ist eine Behauptung, die so stark ist, dass sie belegt werden müsste.
Das sind alle deine kühnen Behauptungen hier doch ebenso
Das hier ist kein wissenschaftliches Fachjournal, falls es dir noch nicht aufgefallen ist. Wenn du diesen Standard einforderst, dann fang bitte selber damit an.

Deine Behauptung, dass die Botschaft allein im Empfänger entsteht, ist übrigens aus denselben Gründen falsch, die ich anfänglich illustriert hatte, und die du nicht entkräftet hast.
Ich liefere ein Beispiel. Folgende Kommunikation
A sagt: Dies ist ein Auto.
B versteht: Existenzialismus lässt den Teig aufquellen.
ist allein durch Interpretation nicht möglich (oder komplett unrealistisch).

Möglich ist:
A sagt: Hey, dein Trainer hat mir gesagt, dass du nach deinem Sportunfall und deiner 1-jährigen Reha die 100m in wieder 10,2 sek sprintest.
A meint es als Motivation/Kompliment/aufbauend.
B versteht: Exakt das was A sagte und auch, dass es aufbauend gemeint war.
B fühlt aber: Verzweiflung, weil er mal ein großes Sprinttalent war mit weiter unter 10 sek und jetzt einfach nicht mehr an seine früheren Leistungen herankommt. Es wäre ihm lieber, A würde das Thema nicht mehr ansprechen.
B sagt: Hey A, ich weiß es war aufmunternd gemeint, aber bitte sprich das Thema einfach nicht mehr an.
A fängt daraufhin an sich aufzuregen, dass er ja wohl noch sagen dürfe was er wolle, dass das ein Fakt war sonst nichts, außerdem könne man es B nicht recht machen, und der doch mal an seiner eigenen Empfindlichkeit arbeiten solle.

A bleibt auf diesem Standpunkt 3 Jahre lang beharren, bis er selber in nem Autounfall sein Knie verletzt und nicht mehr schmerzfrei gehen kann. Die Reha ist langwierig und er kann die aufmunternden Worte seines Umfelds nicht mehr hören. Er versteht langsam, wieso ihn B damals bat, das Thema nicht mehr anzusprechen und fragt sich, ob sein Umfeld jetzt auch wieder jeweils ein ähnlich schlimmes Erlebnis braucht, bis die Leute anfangen sich in ihn hineinzuversetzen. Im Fernsehen verhöhnen populistische Politiker derweil Minderheiten, die Schutz einfordern, und libertäre Porschefahrer kürzen seine Krankenversicherung zusammen (warum sollten die Starken auch für die Schwachen einstehen?). Einige dieser Politiker hat er in der vorangegangenen Bundestagswahl selbst gewählt.

Und cut.
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Weia
Weia03.09.2316:49
ruphi
Was passiert ist, dass über die existierenden Missstände in vielen Bereichen unserer Gesellschaft immer mehr berichtet wird. Die Dunkelziffer sinkt; weil die Leute nicht mehr so häufig wegschauen, und weil die Betroffenen es nicht mehr akzeptieren, die stille Opferrolle einzunehmen.
Diese Rekonstruktion ist aber schief, weil sie die Missstände auf naive Weise als objektiv gegeben hinnimmt und als Variablen nur die Berichterstattung darüber und das gesellschaftliche Bewusstsein davon annimmt, die sich zur Zeit in Wechselwirkung mehren.

Aber Missstände sind nicht einfach gegeben, sie werden ihrerseits massiv vom Zeitgeist beeinflusst, der aus Berichterstattung und gesellschaftlichem Bewusstsein resultiert. Diese Rückkopplungsschleife (die auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen eine konstitutive Rolle spielt) blendest Du komplett aus.

Es wäre nach allem, was ich darüber weiß, eine völlig falsche Rekonstruktion des oben geschilderten Ereignisses in New York 1945, dass sich die geküsste Frau eigentlich sexuell belästigt fühlte, der Zeitgeist ihr aber nicht erlaubte, das zu artikulieren oder auch nur sich selbst einzugestehen. Nein, das Problem selbst existierte im Raster des damaligen Zeitgeistes nicht, nicht nur die Berichterstattung davon. Eine psychische Verletzung, die weder als solche wahrgenommen wird noch sich als solche auswirkt, ist keine psychische Verletzung. Hätte die Geküsste irgendwelche Narben davongetragen, wäre sie wohl kaum freudestrahlend zum 60-jährigen Jubiläum des Ereignisses erschienen.

Ich will den damaligen Zeitgeist keineswegs beschönigen, der schließlich auch Vergewaltigung in der Ehe für non-existent hielt, und die ist natürlich ein Missstand, ob totgeschwiegen oder nicht. Aber solche Phänomene sind nicht schwarz-weiß, und im Falle des Kusses bin ich mir weitgehend sicher, dass es schlicht keine Verletzung gab. 2023 hingegen sind sexuelle Übergriffigkeiten speziell von Männern an Frauen derart permanent in aller Munde, dass es für die geküsste Sportlerin (und erst recht die Öffentlichkeit) äußerst nahe lag, das Ereignis so zu rastern. Wir alle nutzen (weil wir sonst vollkommen überfordert wären) ständig Beschreibungsmuster, die uns der Zeitgeist nahelegt; man denke nur daran, dass es sich in früheren Jahrhunderten geradezu zwangsweise so darstellte und auch so empfunden wurde, als seien bestimmte Ereignisse Ausfluss göttlichen Willens. Menschen trugen reale psychische Verletzungen davon, wenn ein fiktiver Gott sie bestraft hatte. Und sie duldeten gleichmütig Dinge als gottgegeben, von denen ihnen der Zeitgeist erzählte, dass dies Gottes Willen entspräche. In diesem Fall wurden psychische Verletzungen nicht totgeschwiegen, sie existierten in diesem Wahrnehmungsraster tatsächlich nicht.


Um eines der vielen gegenwärtigen Phänomene aufzugreifen: Plötzlich ist die Cis-/Trans-Frage ein Riesenthema unter Pubertierenden. Nimmst Du das tatsächlich so wahr, dass schon immer eine solch große Zahl Pubertierender mit dieser Frage kämpfte, aber jetzt erstmals Gehör findet?

Die Entdeckung der eigenen Sexualität war schon immer bei vielen Jugendlichen mit großen psychischen Aufs und Abs verbunden und es ist für Jugendliche schwer, dafür Ausdrucksmöglichkeiten zu finden. Da ist eine gesellschaftlich virulente Cis-/Trans-Debatte einfach ein willkommenes Artikulationsangebot, um der eigenen Verwirrung einen Ausdruck zu verleihen, der nur dummerweise am Kern der eigenen Verwirrung vorbeigeht und im schlimmsten Fall zu fatalen, körperlich irreversiblen Fehlentscheidungen führt.

Das wäre ziemlich sicher ein Beispiel dafür, wie nicht etwa vermehrte Berichterstattung und gesellschaftliches Bewusstsein ein Phänomen endlich sichtbar machen, das schon immer da war, sondern ganz im Gegenteil dieses Phänomen allererst konstituieren. Das ist in wenigen Bereichen in dieser Reinkultur so, aber es ist ein Prozess, der überall seine Rolle spielt und den Du einfach ignorierst.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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piik
piik03.09.2316:53
ruphi
piik
Das ist eine Behauptung, die so stark ist, dass sie belegt werden müsste.
Das sind alle deine kühnen Behauptungen hier doch ebenso ...
Sind sie eben genau nicht.
Es sind logische Überlegungen, die einfach nachgeprüft werden können, wenn man denn sich die Mühe machen würde, das tatsächlich zu durchdenken, was bei Dir offensichtlich nicht die Motivation ist.
Aus diesem Grunde beende ich die Entgegnung an dieser Stelle, denn es macht keinen Sinn mit Gläubigen rational diskutieren zu wollen.
Auch dass das, was ich mit den Modellen dargestellt habe, dem aktuellen Stand der Kommunikationstheorie entspricht, wäre leicht zu überprüfen, aber man müsste das wollen, und sich so dem Risiko stellen, das eigene Glaubensgebäude etwas zu erschüttern.
In diesem Sinne: Machs gut und glaube weiter fest und treu...
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