Ich hab gerade einen ziemlich interessanten Podcast gehört (Chaosradio Express: OpenMoko http://chaosradio.ccc.de/cre042.html).

Darin geht es um ein Handy, was komplett nur aus quelloffnener Hard- und Software besteht. Nur Hardware, deren Dokumentation vollständig offen ist und nicht unter NDA steht, wird verwendet. Darauf ein Linux-System.

Hört euch einfach mal die Podcast-Folge an, sehr interessant und auch für Normalos verständlich.

Bilder, PDFs, Specs: http://openmoko.com/press/index.html
Nochmal Specs (ausfühlicher): http://wiki.openmoko.org/wiki/Neo1973_Hardware/de

Im Link zum Chaosradio gibt es noch mehr Links.

Einfach geil. Wenn mein SLVR dann irgendwann kaputt ist, sind sie hoffentlich Produktreif

Ach ja,: 350$ kostet das gerät derzeit (derzeit nur für Entwickler interessant).

Hier den Chaosradio-Link nochmal in funktionierend: http://chaosradio.ccc.de/cre042.html (war ne Klammer dran).

Kann man UMTS und EDGE nachträglich selber compilieren und dazu linken oder muss man das vorher ausdrucken und einbauen? Naja, aber ich bin mir sicher OGG Vorbis kann es.

Hä? Klingt ja schon etwas abschätzig...

Ja, nun, darf ja auch jeder seine Meinung kundtun. Wie auch immer sie klingen mag.

Ich glaub es ist nicht nur derzeit nur für Entwickler interessant. Was für einen Vorteil hat es für mich als User und Nicht-Entwickler, das das Handy OpenSource ist? Ob ich mir nun ein Handy bei SonyErricson, Siemens, Nokia oder dieses kaufe. Geld muss ich in allen Fällen dafür ausgeben und mehr als benutzen kann ich es im Endeffekt auch nicht...

Ich frag mich also wirklich was daran nun so geil sein soll. (Abgesehen davon das mir das Design sehr gefällt)

Na das Tolle ist, dass es vielleicht eine Fülle von Entwicklern geben wird, die dann Software für das Gerät schreiben, welche dann von den closed-source Handyherstellern geklaut wird.

Designmäßig kommt es ja nen bisschen ans iPhone ran. Könnte mir vorstellen, dass evtl. der ein oder andere "vergrezte" im Kampf ums iPhone versagte Provider dann damit auftrumpfen will.

julesdiangelo<br>
Das OpenMoko Konzept (inkl. dieses Designs) ist übrigens schon etwas älter als die Vorstellung des iPhones. In sofern wäre es eher so das das iPhone Designmässig ein bischen an das OpenMoko rankommt

julesdiangelo<br>Natürlich kann jeder seine Meinung sagen, aber das klang mir doch sehr nach typischer Mac-User-Arroganz "Ach, die lustigen Frickler. Bekommen nichts richtig gebacken, aber OGG läuft drauf".



sYntiq: hast du dir das Interview (der Podcast) angehört? Da werden so einige Punkte genannt. Wohl einer der wichtigsten Punkte dürften sein:

- Du bist nicht mehr auf Gedeih und Verderb auf die Firmware der Handyhersteller, oder Schlimmer, die der Betreiber angewiesen. Fehler werden in kurzer Zeit gefixt. Wie viele Handies gibt es wohl, die teilweise sehr ärgerliche Fehler haben, die die Nutzbarkeit sogar einschränken.

- Das Handy kann den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Bei vielen herkömmlichen Handies musst du teilweise üble Hacks anwenden, um auch nursimple Themes auszutauschen. Hier kannst du wesentlich weitreichendere Änderungen vornehem. Und das alles über öffentliche APIs.

- Das GSM-Modul kann komplett abgeschaltet werden, die anderen Funktionen (Kalender, Telefonbuch usw.) bleiben benutzbar.

- Das Handy kann sagen, ob Verbindungen verschlüsselt sind, oder nicht, oder ob es von der SIM über diese Aussage Schweigeverbot bekommen hat.

- Es hat GPS

- Es wird, im Gegensatz zum iPhone, garantiert VoIP geben.

- Ähnliche Dinge werden transparent gehandhabt. SMS schreiben z.B. verhält sich wie Chat, nur der Transport (im Hintergrund) ist anders.

- Es wird nicht für jede Handy-Version einen neue Software geschrieben, so wie es einige Firmen wohl immer noch machen, sondern sie entwickelt sich evolutionär. Wieso ist bei Motorola die Software für das SLVR so stark unterschiedlich vom RAZR? Ich kann auf mein SLVR nicht mal die Themes vom RAZR übernehen. Macht irgendwie kein Sinn.

- Das Handy ist betriebssystemunabhängig (es ist also für Mac-User ebenso interessant wie für Win- oder Lin-User)!!!

...



Ich finde, es gibt so einige Vorzüg, was dieses Handy betrifft.

Was ich auch witzig finde ist, daß sich das Handy,wenn es über USB an den Rechner angeschlossen wird, als Netzwerk-Gerät ausgibt. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat das Handy auch ein DHCP und kann den Rechner leicht ins netz routen. Und man hat ssh-Zugang zum Handy.

- ein Navigationssystem für das Neo dürfte nicht lange auf sich warten lassen (im Gegensatz zum iPhone).

- es ist BEZAHLBAR

Das Handy muss dann aber noch andere Vorteile haben als die von Dir genannten. Denn das was Du aufzählst ist wo anders schon lange Standard:

Nokia Handys sind durch Bugs nicht unbenutzbar, wenn doch hätte ich gerne mal ein Beispiel.

Aktuelle Nokias und auch andere Hersteller sind selber flashbar. Updates gibt's regelmässig und kostenlos.

Themes kann man selbst in der 70,- Euro Klasse nachladen.

Flightmode gibt's bei allen Herstellern seit x Jahren.

VOIP (SIP) ist bei Nokias Eseries und teils auch Nseries auch Standard, halt bei den Geräten mit WLAN.

Mit GPS wird's so viel kosten wie die ganzen anderen Geräte nehm ich mal an, also >500,- Euro (Nokia 6110 Navigator)

Als Netzwerkinterface lassen sich einige Sonyericsson heute auch schon mounten. Naja, ganz nett wer's braucht.

Ansonsten ist in Zeiten von SyncML und mounten als USB Stick der Dateiaustausch auch so mit den meisten Modellen und allen Betriebssystemen machbar. Problem ist hier eher das Apple seine iSync API erst mit Leopard so richtig öffnet.

tcp über usb? geht das?
und was soll ich mit voip ohne wlan?

sonst ganz nett. aber ich befürchte ja, dass die software bis ende de jahres nicht fertig wird.

gaspode: Mein letztes Nokia war ein 6210. Ich hatte damit auch keine weiteren Probleme, bis auf, daß der Akku gerne mal den Kontakt verloren hatte. Ich hab aber auch schon von einigen Leuten beschwerden über merkwürdiges Verhalten ihres Handies gehört, was nicht so schnell ausgebessert wurde.

Nokia scheint da ja auch nicht so schlecht zu sein, aber es gibt auch noch andere Hersteller.

Ich bin ja eigentlich ganz zufrieden mit meinem SLVR, aber es gibt da ein paar Dinge, die garantiert relativ einfach zu beheben wären, die aber schon über 6 Monate nicht behoben wurden. Dann hätte ich gerne einige Eigenschaften wieder, die die T-Mobile-Firmware hatte (hab die original Moto-Firmware geflasht), aber ohne das scheiß Branding.

Ich kann bei den Motos sicherlich eine Menge anpassen. Aber dann muss man sich mit diesen elendigen Seem-Files rumärgern, mit unglaublich unbequemen Programmen und wenn man am Ende Pech hat, läuft gar nichts und man kann nur hoffen, daß man sich nicht kaputt macht. Wenn man sich so durch die Foren liest, was manche für verrenkungen anstellen müssen, nur um das Handy an ihre Bedürfnisse anzupassen. Und da steht Moto nicht alleine dar.

Ich kann bei mir auch leicht jede Menge Themes installieren. Aber warum keine vom RAZR? Die Geräte sind sich so ähnlich, aber trotzdem ist die Software bei beiden Geräten so unterschiedlich, daß nicht mal Themes austauschbar sind. Ein falsches Theme installiert und mit etwas Pech kann es nur der Händler wieder richten. Oder man kennt sich mit den Test-Points aus und hat eine ruhige Hand diesen auch zu treffen (neue Firmware aufspielen).


Ich hab nicht gesagt, daß es alles Superfeatures sind, die nur dieses Handy haben wird. Aber die Summe der Features und die freie auswählbarket machen es doch konkurenzfähig. Und ich kann mir das installieren, was ich wirklich brauche. Ich habe also selbst Einfluß auf die Komplexität des Geräts.

Ich sag ja nicht, daß es daß allumfassende, jeden Glücklich machende, allerweltbeste Handy sein wird – aber es ist ein interessantes Handy und ich denke, es wird auch bestimmt ein gutes Handy.

Leider wird man sich da wohl noch etwas gedulden müssen, bis man was endnutzertaugliches sieht. Ich freue mich jedenfalls auf die ersten Ergebnisse. Ein schönes Projekt.

kein USB 2 amp;:-&:-&

Ich glaube, was arajag am meisten daran fasziniert ist, dass man selber (wenn man fit genug im programmieren ist) Anwendungen bauen könnte, sozusagen ein frei programmierbares Handy. Das ist schon was tolles, ähnlich dem iPodLinux.

Allerdings ist diese Möglichkeit für Normalos, die das Ding halt benutzen wollen, und nach nem Jahr unbedingt ein neues Modell kaufen müssen, weil das neue Kaffee kochen, Blumen gießen und einfach rot anstelle schwarz ist weniger spannend.

Ich persönlich finde das Handy das falsche Gerät, um daraus ein mobiles Alleskönner-Gerät zu machen. Das Handy sollte klein, leicht zu bedienen sein und eine extrem lange Standby-Zeit haben. Auch wasserdicht und stoßfest sollte es sein. Kurz: klein, stabil, unkaputtbar.

Ich denke so ein mobiler Alleskönner ist zwangsweise größer als ein Handy, da man z.B. ein größeres Display braucht, und dickere Akkus für den ganzen Technikkrimskrams. Also einen aufgebohrten iPod mit iPhone-Funktionalität (ohne telefonieren) wäre was tolles. Wenn Apple das MacOS X darauf für Entwickler freigeben würde, so dass diese einfach Applikationen damit schreiben könnten, beispielsweise über XCode, wäre das aus meiner Sicht sogar noch besser, oder ? Denn was Apple einfach besser als alle anderes kann, ist eine tolle Bedienung. Der Programmierer muss sich dann nur noch auf seine Anwendung kümmern, die GUI ist praktisch vom mobilen OSX abgenommen worden.

Ganz sicher gehöre ich persönlich nicht zur Zielgruppe. Momentan verwende ich einen Großteil der Features des E61 (inkl. BlackBerry Client) und warte auf das iPhone. Wenn ich das Konzept richtig verstanden habe, werde *ich selbst* nicht in der Lage sein, das auf dem Handy abzubilden.

Aber ich finde das trotzdem hochspannend! Wie wäre es zB ein Handy für die Mitarbeiter zu haben, das genau die Applikationen hat, die notwendig sind. Das automatisch einen OpenVPN-Tunnel baut, sicher Daten automatisch per Push bekommt etc. Und zwar alles unter unserer Kontrolle, ohne Drittanbieter dazwischen. Definitiv etwas, was wir beobachten werden.

patrick.becker: NOCH kein USB2. Das liegt wohl daran, daß sie bisher noch keinen Hersteller von USB2-Chips gefunden haben, der diese ohne NDA völlig offen dokumentiert, was ja eine vorraussetzung für die verwendeten Bauteile ist.

Dafür hat das Ding eine Hammermäßige Auflösung (285dpi).


RAMses3005: Ich muss ja nicht mal selbst programmieren können. Auch heute schon pimpe ich meinen Rechner mit jeder Menge nicht selbstgeschriebener Software auf. Ich denke mal, daß es viel nette Software geben wird. Und wenn man will, kann man sich auch was nettes Stricken, oder Dinge anpassen. Oder man sucht sich jemanden der es anpasst, wenn der Programmierer es nicht will – so wie es ja unter Linx und OSX auch der Fall ist.

Was die Bedienung angeht: Die Open Source Entwickler haben na nun auch dazu gelernt und was sie gerade an neuerungen in Linux einführen ist ja auf jeden Fall sehenswert. Ist zwar alles noch Beta, aber es wird. Die Bedienung von KDE und Gnome wird in der nächsten Zeit nochmal deutlich besser. Bei der Darstellung hinken die auch nicht mehr weit hinterher (wenn überhaupt) Xgl/Compiz/Beryl/Cairo.

Das Handy dürft auch für Nicht-Nerds interessant sein.

(Soo schlecht scheinen mir Open Source Frickler nicht zu sein, wenn ich mir OSX so unterhalb von Aqua so anschaue...)

gaspode<br>Wenn ich die Specs nicht falsch interpretiere, dann hat das Ding schon GPS – für 350€ (US-Dollar).

gaspode<br>
Mein 6280 schaltet sich beim MP3 abspielen mit einem ohrenbetäubendem böööööööööp gerne mal einfach so ab.

Ach Nokias kann man flashen? Ich glaube nur Nokia kann Nokias flashen. Und dafür muss ich dann erstmal losgehen, zum Nokia-Laden, meine Rechnung suchen, denn Updates gibts nur im ersten Jahr oder so kostenlos. Das ist scheisse. Das war wohl das Beste an Siemens, dass man da offiziell als User die Firmware flashen durfte.