Hallo,

ich habe mir vor kurzem eine Canon EOS 450D incl. Kit gekauft und bin auch sehr zufrieden damit. Vor allem die Portraitaufnahmen sind im Vergleich zu meiner alten Sony DSC-V3 sehr gut.

Jetzt wollte ich mir zu Weihnachten als Sahnehäubchen ein besseres Objektiv schenken lassen. Das bisherige Kit Objektiv ist das Canon EF-S 18-55mm 3.5–5.6 IS.

Ich mache vorwiegend Portraitbilder, Nachtaufnahmen, Stadtaufnahmen, Innenraumaufnahmen. Alles ohne Stativ.

Ich kenne mich leider nicht so gut aus und daher kommt ihr zum Zug

- Es sollte auf jeden Fall ein Bildstabilisator integriert haben.

- Es soll auf jeden Fall min. 18mm haben, Tele nicht nötig. Optimal wäre der Bereich 17-85mm

- Es sollte sehr lichtstark sein, da dann die Verschlusszeiten kürzer sind ( schärfer), min. 3.5

Meine Fragen:

1) Hat ein lichtstärkeres Objektiv (z.B. 2.8 (teurer)) nur Vorteile oder gibt es auch Nachteile; ich erhoffe mir eben kürzere Verschlusszeiten mit der Folge weniger verwackelter Bilder, weniger Rauschen wegen geringeren ISO-Werten

2) Ohne Bildstabilisator gibt es ja einige, aber mit BS ist die Auswahl doch enger. Lohnt es sich zu warten? Kommen viell. von Sigma neuere Objektive mit BS?

Das hier habe ich mal herausgepickt, ist aber halt recht teuer (für mich Student )

Canon Objektiv EF-S 17-55mm 2.8 IS USM


Alternativ, von Sigma aber leider ohne BS

Sigma Objektiv AF 17-70mm 2.8-4.5 DC Asp IF Makro für Canon


Ich bin aber offen für alles, vor allem Empfehlungen, Ratschläge...

Warum muss es unbedingt mit IS sein?

Für Porträtbilder würde ich Dir das 1,8/50 (ca. 100€) oder das 1,8/85 empfehlen. Sind spitzen Linsen, sogar bei Offenblende.
Was anderes wie das EF-S 17-55 IS gibt es meines Wissens nicht. Oder eben nur FBs nutzen. Da gibt es auch einige. Schau mal auf der Canon-Website nach.

zu 1: Es kommt natürlich - wie immer - auf das Objektiv an. Wenn du ein Wirklich gutes, lichtstarkes Objektiv kaufst, werden deine Aufnahmen wirklich nur schärfer und die Tiefenschärfe/Schärfentiefe geringer. Aber bei vielen Objetkiven muss man dann abblenden um wirklich scharfe Aufnahmen zu erzielen.

Aber abgesehen davon würde ich dir für Nachtaufnahmen unbedingt ein Stativ empfehlen. Kein IS kann ein halbwegs gutes Stativ ersetzen. Und mein 28-135mm f/4,5-5,6 IS USM eignet sich bei eingeschaltetem IS z.B. überhaupt nicht für Langzeitbelichtungen. (der IS "verzieht") Ist aber auch schon 5 Jahre alt das Schätzchen Hat noch einen Backfocus und einige andere Macken aber ich hab es trotzdem lieb

Schau mal hier:

http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=232968&page=13

Wall*E, dem ist nicht immer so. Ich verweise nochmals auf meine oben genannten Objektive. Die nutze ich immer mit Offenblende und das an FF.

ts-e

Wie gesagt "bei vielen Objektiven"

global.player

In deinem Wunschbereich wirst du dich aber schwertun. Da gibt's von Canon ja nur dieses und das ist mit Offenblende 4 ja nicht außerordentlich lichtstark. Wenn du dir aber ein Stativ kaufen solltest wäre das wohl DAS Objektiv. Und mit 350 Ocken wohl auch noch halbwegs bezahlbar Da musst du dann natürlich noch das Geld für ein brauchbares Stativ mit einberechnen.

Ich habe das 17-55 2.8 IS und bin sehr zufrieden damit. Einzige Kritikpunkte sind das 55mm noch ziemlich kurz ist und das es schon recht schwer und groß ist als Immerdrauf

global.player
Das 17-55 2.8IS ist sicherlich kein schlechtes Objektiv aber ob du bei deinem Einsatzspektrum nur damit glücklich wirst? Mit einem Preis von rund 850,- EUR ist es ja auch nicht gerade Schnäppchen. Wenn du also nicht unbedingt alle deine Wünsche in ein Objektiv packen willst (Objektivwechselhasser ), würde ich die Investition aufteilen.

Ein paar Gedanken:

Porträtbilder Sehe ich ähnlich wie ts-e. EF 50 1.8 (100,-), EF 50 1.4 (300,-),
wenn du mehr Abstand bevorzugst EF 85 1.8 (350,-)
Innenaufnahmen Die umgerechnet 27mm (17mm*1,6) waren mir in Innenräumen oft etwas zu lang (Gruppenaufnahmen oder Aufnahmen vom Raum selbst). Wenn du hier mehr Weitwinkel willst, wird es allerdings teuer 10-22 (700,- EUR)
Nachtaufnahmen Ohne Stativ? Schwierig! (hat WALL*E ja schon geschrieben). Der IS hilft, ist aber keine Wunderwaffe zumal er ja keine Bewegungsunschärfen verhindern kann. Hier helfen nur Lichtstärke, hohe ISO und manchmal ein gut dosierter Blitz.
Stadtaufnahmen Hmmm... kann ja so ziemlich alles sein (Landschaftsaufnahme, einzelne Gebäude, Menschen in der Stadt,...), lässt sich deshalb nicht so pauschal beantworten.

danke an alle für die guten ratschläge. ich denke ich werde noch warten bis es mein wunschstativ gibt oder zumindest eines vorgestellt wird, dass mehr meinen vorstellungen und meinem geldbeutel entspricht.

jedoch werde ich mir das objektiv mit festbrennweite holen, das ist ja echt billig und für einen party oder so auch ausreichend. ich werde dann einfach bei den anderen motiven ein wenig mit hdr spielen.

danke!

edit: mal ne blöde frage da ich die umrechnung noch nicht so ganz verstehe ist das objektiv mit 50mm auf meiner 450d dann wie wenn ich mein kit auf ca. 50mm drehe?

ich glaube ich habe es jetzt raus

die 450d hat ein crop-sensor, daher muss man alles mal 1,6 nehmen. das heisst bei 50mm fix, ist das wie 80mm, finde das fast zu krass für portraitaufnahmen, oder liege ich falsch?

Erstaunlich, dass sich das mit dem Crop-Faktor noch immer nicht ganz rumgesprochen hat.

Es ist so, wie Du sagst. Ein 50 mm Objektiv erzeugt an einer Canon APS-C Kamera einen Bildwinkel vergleichbar mit einem 80 mm Objektiv.
Ein 50 mm EF-Objektiv ist aber gerade deswegen an einer APS-C-Kamera ein gutes Portraitobjektiv, denn das "klassische" Portraitobjektiv hat ja so in etwa 80 mm Brennweite.

Es gibt verschiedene Objektive bei Canon für die unterschiedlichen Sensorgrößen. EF und EF-S. Die EF-Objektive haben einen Bildkreis, der groß genug ist, um einen Vollformatsensor (wie in der 5D) komplett auszuleuchten. Sie funktionieren aber selbstverständlich auch an APS-C-Kameras.

Die EF-S-Objektive sind nur für Kameras mit APS-C-Sensor zu gebrauchen (also alles von der 1000D bis zur 50D). Sie haben einen kleineren Bildkreis, der auf das kleinere Sensorformat angepasst ist, wodurch sie im Vergleich zu den EF-Objektiven etwas kompakter gebaut werden können – einfach ausgedrückt. Es gibt noch ein paar Unterschiede, aber das ist hier erst mal uninteressant.

danke sonorman für diese erhellung

Globalplayer

Das mit den x 1,6 gilt ja auch schon bei deinem Kit-Objektiv also 50mm am Kit entsprechen auch 50mm an einer 50mm-Festbrennweite. Zu sonormans Beitrag ist noch hinzuzufügen, dass der Blickwinkel an einer APS-C Kamera mit 50mm Brennweite vergleichbar ist zu 80mm Brennweite an einer Kleinbildkamera (oder auch "Vollformat" wie es gerne missverständlich genannt wird). Generell ist aber zu sagen die Brennweite bleibt immer 50mm, weil bei Objektiven natürlich die Brennweite und nicht der entsprechende Bildwinkel angegeben werden. Sprich das 50mm-Objektiv hat auch an einer APS-C-Kamera eine Brennweite von 50mm, also ist bei gleicher Brennweite auch egal, ob EF- oder EF-S-Bajonett 50mm Brennweite, bleiben 50mm Brennweite. EF-S-Objektive passen halt nur nicht an die Kameras mit kleinerem Cropfaktor, also die EOS 1D und EOS 5D-Modelle.

Wenn du auf den Bildstabilisator verzichten kannst (in meinen Augen ist er bei diesen Brennweiten verzichtbar), wäre evtl. das Tamron 17-50 1:2,8 etwas für dich. Dies steht neben dem EF 50 1:1,8 auch noch auf meiner Einkaufsliste.

Habe auch das EF 50mm f/1.8 und bin sehr zufrieden damit. ist perfekt für portraits, ich habe es auch oft bei partys mit um ein paar bilder zu machen, ohne den blitz benutzen zu müssen (habe leider noch keinen externen blitz )

Jedoch ist mir die brennweite dafür etwas zu groß, da wäre für den zweck vll etwas um 20-30 besser (empfinde ich so), gibt es ja von canon und sigma ganz interessante lösungen, bin gerade auch auf der suche und nicht ganz sicher welcher wohl interessanter ist, das Canon EF 28mm f/1.8 oder das Sigma 30mm f/1.4 (jemand vll dazu eine Anregung? habe über das canon nicht so viel gutes gehört, was mich aber daran reizen würde ist die möglichkeit es auch an einer vollformatkamera zu nutzen, wenn ich mir denn mal (in ein paar jahren- nach dem studium) eine zulegen werde )

Als Immerdrauf kann ich eigentlich das Sigma 17-70 f/2.8-4.5 absolut empfehlen, sehr lichtstark bei 17mm (jedoch nicht ganz so knackig scharf bei kleinster Blendenzahl und den 17mm)- arbeitet an meiner EOS 400D jedenfalls super und hat 3 Wochen Outdooreinsatz in nOrwegen auch super verkraftet ^^

sonorman

Jetzt verstehe ich auch den technischen Unterschied zwischen EF und EF-S Danke

maniactosh

Danke auch für deine Erläuterung. Das mit der Brennweite ist nun völlig klar; ich rechne jetzt doch immer gleich um, da ich nicht vorhabe in nächster Zeit eine Kleinbildkamera zu kaufen

Das Sigma 17-70mm scheint mir Preis/Leistungstechnisch eigentlich sehr gut zu sein (f2,8 ist +, aber es soll wohl bisschen Abstriche im Randbereich haben, aber bei dem Preis). Nur ist bei der Umrechnung im Maximalfall (70mm) ja ein Betrachtungswinkel von 112mm. Dann ist bei meiner Hand ein OS schon von Vorteil. Man will ja auch nicht immer 10min. für das passende Motiv incl. Einstellung opfern (also ich nicht ).

Daher warte ich wohl ab bis Sigma hoffentlich dem Objektiv einen OS verpasst, da Nikon und Canon ja auf OS im Objektiv setzen, kann man ja da Glück haben das ein solches kommt.

Das Festbrennweitenobjektiv kann man wohl getrost kaufen, da es zu einem guten Preis ja auch bei eBay wieder raus geht

Ich bin ja erst neu im DSLR-Bereich, aber mich würde mal interessieren inwieweit die Anzahl der Objektive mit OS im Objektiv bei Sigma zugenommen haben? Kann mangels Erfahrung das eben nicht abschätzen.

Noch ne Frage:

Ist bei einer Kamera mit APS-C Sensor (wie meiner) ein UV-Filter nötig/sinnvoll oder ist das nur Humbug?

Schöne Grüsse

Technisch gesehen ist der UV-Filter an Digitalkameras überflüssig. Daher wird er heutzutage oft mit dem Argument empfohlen, dass er die Frontlinse schützt, aber das ist in den meisten Fällen auch Nonsense, es sei denn, du brauchst einen Schutz gegen Sandstürme.

Vorschraubfilter bedeuten zudem immer eine zusätzliche Schicht Glas, und an Weitwinkelobjektiven können dickere Filter u. U. Vignettierung verursachen.

Der einzig sinnvolle Filter an Digitalkameras ist ein Polfilter, weil man dessen Effekt nicht nachträglich am Computer erzeugen kann. Aber auch der ist nur in bestimmten Situationen sinnvoll, ansonsten schluckt er nur viel Licht.

auch diesesmal dankeschön sonorman . ich hatte nur gelesen dass ccd-sensoren schaden nehmen können (eben wegen dem UV-Licht) und daher wollte ich wissen ob das auch auf aps-c zutrifft. denn technisch verstehe ich da noch nix