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Mellel II für wissenschaftliche Arbeiten (Magisterarbeit + Dissertation)?

Marcel_75@work
Marcel_75@work14.03.0811:02
Hallo,

leider funktioniert bei mir momentan die Suche von mactechnews nicht, deshalb eröffne ich diesen Thread auf die Gefahr hin, dass meine Fragen auch schon ohne ihn im Forum beantwortet wurden - Entschuldigung (und Danke für hilfreiche Verlinkungen).

Zum Thema:

Die Werbung von Mellel II ließt sich ja schon recht vielversprechend:

http://www.redlers.com/melleltopreasons.html

Natürlich kenne ich das Programm und habe es in den letzten 3 Jahren auch schon einigen Textern (aus Agenturen) sowie freien Autoren (Schriftstellern) empfohlen.

Nun möchte aber eine Gruppe von mehreren Freunden & Bekannten aus meinem universitären Umfeld "von Word bzw. NeoOffice/OpenOffice auf Mellel umsteigen".

Ich studiere z.B. Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte, andere außerdem Philosophie, Sozialwissenschaft, Medienwissenschaft usw.

Meine aktuellen Recherchen haben schon mal ergeben, dass ein gewichtiges Gegenargument aktuell noch die nicht vorhandene Index-Funktion ist!

Eventuell wird das ja in Mellel III implementiert, die Frage ist dann halt: wann?

(Es gibt zwar einen "Hack" für eine Index-Funktion, aber ernst zu nehmen ist das natürlich nicht wirklich.)

Es spricht einiges für Mellel, meine Fragen sind nun (besonders im Hinblick auf die kommenden Jahre!!!):

1) Was spricht gegen Mellel?

2) Ist NeoOffice/OpenOffice nicht die bessere Alternative?

3) Wie sieht's aus mit "all den anderen"?

Bin bei Ragtime, NisusWriter etc. nicht soooo überzeugt (persönlich), bei Latex etc. schreckt mich/uns die komplizierte Bedienung ab (wir sind ja Geisteswissenschaftler, mit Formeln haben wir also nur äußerst selten zu tun).

Freue mich auf einen regen Erfahrungsaustausch!
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Kommentare

LaRate
LaRate14.03.0812:01
Eines Vorweg: ich kenne Mellel nicht und kann mir daher kein komparatives Urteil erlauben. Auf den ersten Blick sieht Mellel nicht nach einem Programm aus, mit dem ich eine wissenschaftliche Arbeit schreiben würde.

Deshalb ein Beitrag zu Punkt 3: Wäre LaTeX eine Option?
Die Vorteile:
- es ist kostenlos
- eine sehr leistungsfähige Zitierfunktion ist bereits eingebaut
- die Dokumente können auf allen gängigen Betriebssystemen geöffnet, bearbeitet und kompiliert werden
- es geht hervorragend mit modular aufgebauten Dokumenten um (Aufteilung der Arbeit in mehrere übersichtliche Dateien)
- man kann die Dokumente mit Versionsverwaltungssoftware versionieren, vergleichen, mergen etc. (weil es Klartext-Dokumente sind)
- das Schriftbild der kompilierten Texte ist erstklassig (Grauwert, Silbentrennung etc.)
- Verzeichnisse werden (auf Wunsch) automatisch erzeugt
- sehr gute Umgebung für mathematische Formeln

Nachteile:
- Einarbeiten in die Syntax
- Tabellen sind in LaTeX etwas umständlich
- "wie es aussieht" ist erst nach dem Kompilieren sichtbar (es läßt sich aber sehr schnell auf Knopfdruck ein Zwischenergebnis kompilieren)
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Agrajag14.03.0812:31
Ich hab mich bisher auch noch nicht näher mit TeX beschäftigt (der Schmerz war noch nicht groß genug ), aber eine Bekannte (Medizinerin), die selbst von Computern nicht viel Ahnung hat, hat sich innerhalb von 2 Wochen in TeX eingearbeitet und ihre Doktorarbeit damit geschrieben. Sie hat es nie bereut – im Gegenteil. Man muß halt offen dafür sein, da es erstmal sehr ungewohnt ist, so Dokumente zu erzeugen.
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Hot Mac
Hot Mac14.03.0812:39
Marcel_75@work
bei Latex etc. schreckt mich/uns die komplizierte Bedienung ab (wir sind ja Geisteswissenschaftler, mit Formeln haben wir also nur äußerst selten zu tun).

Ich hab mit Formeln auch nichts am Hut, wollte dennoch nicht mehr auf LaTeX verzichten.

Gut, es bedarf schon einer gewissen Einarbeitung in die Materie, aber dafür erhältst Du ein ordentliches Stück der Freiheit zurück, die Dir Programme wie Mellel et cetera erst mal nehmen.

Die Möglichkeiten, die Dir LaTeX bietet, sind nahezu unbegrenzt.

Ich würd's mal ausprobieren - ist doch Wochenende.
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LaRate
LaRate14.03.0812:43
Ich hab meine eigene Diplomarbeit in LaTeX gesetzt und habe es auch nicht bereut. Zugegeben: als Wirtschaftsinformatiker bin ich aber auch etwas affiner, was das Lernen einer solchen Syntax angeht.

Eine mir bekannte Sprachwissenschaftlerin hat ihre DA aber auch mit LaTeX und MacOS geschrieben und war wohl recht zufrieden mit der Arbeitsweise.

Insbesondere die Literaturverwaltung (BibTeX) ist echt klasse - besonders mit so erstklassigen Hilfsprogrammen wie BibDesk, die auch sehr praktische Zusatzfunktionalitäten bieten.

Das Trio TeTeX + TeXShop + BibDesk kann ich nur empfehlen!
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Oemmel14.03.0812:47
Habe meine Diplomarbeit ebenfalls mit LaTeX erstellt und kann das nur jedem raten. War zwar viel viel Einarbeitung nötig, aber das Ergebnis ist es auf jeden Fall wert.
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Marcel_75@work
Marcel_75@work14.03.0813:05
Ok, vielen Dank schon mal für die hilfreichen Kommentare!

Was bei "Mellel" eben verlockend ist (war?):

1) Der humane Preis (inkl. der Volumen-Rabatte, man zahlt ab 25 Usern umgerechnet nur knapp 9,- € pro Person)

2) Die tolle Integration in Mac OS X (vollständiger OpenType-Support, Multilingual, ebenfalls (relativ offenes) XML-basiertes Dateiformat etc.)

3) Die (zumindest auf den ersten Blick) aufgeräumte und dadurch übersichtliche Oberfläche.

4) Die ausgesprochen hohe Stabilität (sollte ja eigentlich selbstverständlich sein, aber wir alle wissen ja, dass dies heutzutage leider nicht so einfach ist, siehe aktuelles Beispiel "Word 2008"…

Was LaTeX (und alles drum herum) betrifft:

Natürlich kennen wir als "Geisteswissenschaftler" das auch, nahmen aber bisher an, dies wäre "zu kompliziert" für uns…

Wie sieht es denn diesbezüglich mit der Integration in Mac OS X aus?

Ich meine: einerseits ist es natürlich toll, dass es das auch für (nahezu) alle Betriebssysteme gibt – andererseits befürchte ich, sieht es mit der "Integration unter Mac OS X" so aus wie bei OpenOffice (X11) oder NeoOffice (Java)? Oder gibt es ein "echtes" GUI für Mac OS X?

Danke für Links etc., dann schaue ich es mir am Wochenende mal an…

PS: Davon abgesehen freue ich mich aber dennoch über etwas "Wind in die mittlerweile recht schlaffen Segel" von Mellel… * *
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oefinger
oefinger14.03.0813:19
Ich habe 2 Anläufe zum Lernen von Latex gebraucht: Beim ersten Mal habe ich noch versucht, LaTeX meine Wünsche aufzuzwingen (so wie man das von Word gewohnt ist) und bin damit grandios gescheitert.

Beim 2. Anlauf habe ich mich dann etwas mehr gelöst, d.h. ich habe nicht mehr gedacht: "Und jetzt ein Abstand, das hier links etc.", sondern habe mich mehr auf die Struktur konzentriert (Was gibt ein Unterkapitel, was einen Absatz, ...). War zwar ein Kampf aber es hat am Ende auch meiner Arbeit geholfen.

Allerdings habe ich auch einige Kritik an LaTeX bzw. TexShop. So ist es mir nicht gelungen, eine ordentliche Rechtschreibprüfung zu finden, TexShop ist so genial und fragt mich auch bei jedem LaTeX Befehl und Excalibur kann nicht mit UTF-8 kodierten Dokumenten (UTF8, weil ich tagsüber auf Linux dran rumgeschrieben hab und abends unter OS X). Auch Graphiken können mitunter nervig sein, inzwischen nutze ich für alle Graphiken PDF zum Einbinden und für Bilder PNG. Und Tabellen sind echt grausam.

Wenn man eine sehr speziellen Formatierungswunsch hat, kann das Gescuche über Google etc etwas nerven, auch ist es am Anfang frustrierend, wenn man die Befehle noch nicht draufhat und dementsprechend stockend arbeitet. Allerdings (behaupte ich), dass man (wenn das Gerüst mal steht) mit etwa 20 Befehlen auskommt, die man sehr schnell drauf hat.
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Hot Mac
Hot Mac14.03.0813:37
Einfach mal MacTeX laden, da ist schon alles, was man braucht, mit dabei! @@
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Rantanplan
Rantanplan14.03.0813:57
Mellel habe ich vor längerer Zeit mal ausprobiert. Fand ich damals interessant, aber für mich als Alltagsschreibprogramm nicht ausreichend. Damals konnte Mellel mit Grafiken im Text nur rudimentär umgehen, keine Ahnung wie das aktuell aussieht. Von Hörensagen weiß ich, daß Mellel eigentlich genau auf diesen Bereich zielt: den geisteswissenschaftlichen Bereich. Ob's stimmt kann ich nicht beurteilen, habe selber eine naturwissenschaftliche Ausbildung.

Zu LaTeX kann ich nur sagen: wenn man es lernt, ist es eine Invesition für's Leben. Man kann es immer gebrauchen, es läßt einen (in seinem Rahmen) nie im Stich, erfordert aber die Bereitschaft sich damit auseinandersetzen zu wollen. Am liebsten würde ich noch hinzufügen: genauso eine Investition fürs Leben ist es, sich einen guten Texteditor beizubringen. Zum Beispiel vim *hüstel* Naja, jedenfalls sollte man halt ein inniges Verhältnis zu seinem Arbeitsgerät entwickeln, Anfangsschwierigkeiten und Lernkurve relativieren sich schnell, wenn man sein Arbeitsgerät über Jahre hinweg benutzt. OpenOffice und die anderen Geräte dieser Klasse sind imho für Bürokram gut geeignet, weniger als echte Arbeitstiere für wichtige Texte.
„Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck“
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Serge
Serge14.03.0814:06
Zu OpenType und Mehrsprachigkeit: XeTeX kann beides auch, mit dem kleinen Nachteil, dass der Latex-Quellcode nicht mehr überall fehlerfrei kompiliert werden kann. XeTeX ist in MacTeX integriert. Ich bin recht zufrieden damit. Kuck mal hier:
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LaRate
LaRate14.03.0814:20
oefinger
Allerdings habe ich auch einige Kritik an LaTeX bzw. TexShop. So ist es mir nicht gelungen, eine ordentliche Rechtschreibprüfung zu finden, TexShop ist so genial und fragt mich auch bei jedem LaTeX Befehl ...

Die Kritik teile ich zu 100%. Eine gute Integration der Rechtschreibung (TeXShop nutzt ja nur den systemweiten Service und stolpert daher auch über die Textauszeichnungen) ohne Riesenumwege über Plaintext-Export etc. wäre bei mir auch sehr willkommen...
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iJo14.03.0814:46
Für wissenschaftliche Arbeiten wie Skripte und Abschlussarbeiten würde ich auch zu LaTeX raten. Die Einarbeitung hält sich in Grenzen und mit gefühlten 10-20 Befehlen kommt man schon aus. Eine direkte Rechtschreibprüfung fehlt in der Tat und ist durch die eingestreuten Befehle auch nicht so ohne weiteres möglich. Dafür überzeugt das Ergebnis um so mehr. Allerdings muss man sich von der WYSIWYG-Denke verabschieden, sich um so mehr auf die Strukturierung konzentrieren und die Formatierung und das Layout dem System überlassen. Dafür ist es schließlich gemacht und das kann es meistens besser, als der Mensch vorm Rechner Und weil man sich nicht um die Formatierung scheren muss, kann man sich um so mehr auf den Inhalt konzentrieren. Gerade bei Word aka Würg kann man schon einige Zeit mit dem Formatieren verplempern.

Insgesamt ist die Einarbeitung in LaTeX definitiv eine lohnende Investition und man gewöhnt sich auch schnell an die Arbeitsweise.
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pünktchen
pünktchen14.03.0815:58
immer diese latex fundis.

für geisteswissenschaftliche arbeiten ist mellel bestens geeignet. allerdings ist auch mellel häufig nicht so intuitiv. die index-funktion würde ich persönlich weniger vermissen - eher die überarbeiten-funktionen von ms word / openoffice / pages. dafür kann mellel im gegensatz zu oo & pages mit bibliographieprogrammen umgehen. word kann zwar alles, aber nichts richtig.

scrivener wäre auch noch eine alternative - das layout muss man dann am schluss mit was anderen machen.

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Lolipoldie14.03.0816:09
Wie sieht es mit dem Formeleditor bei Mellel aus? Ist der "so gut" wie bei Word?

LatTEX ist ein MUSS für jeden, der eine Arbeit schrieben muss.
Word ist da eher was für NIXBlicker, die am Computer nur tippen und drucken können/wollen
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Schildie
Schildie14.03.0816:20
Ich (selbst Geisteswissenschaftler , scheints hier ja nicht viele zu geben) schreibe meine wissenschaftlichen Arbeiten mit Ulysses, da kann man sich meiner Meinung nach noch besser auf den Inhalt/die Struktur konzentrieren als mit TeX. Außerdem hat man volle Flexibilität beim Export, d.h. das Layout kann man sich z.B. von TeX abnehmen lassen oder es komplett selbst in Pages gestalten.
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eribula
eribula14.03.0816:22
Hallo,

für geisteswissenschaftliche Arbeiten kann man Mellel durchweg **absolut** empfehlen. Es ist nämlich genau für diesen Bereich geschrieben. Da es aus Israel kommt, ist es auch ideal dafür geeignet, mit nicht-lateinischen Schriften klar zu kommen.
Man benötigt etwas Zeit zur Einarbeitung, hat man die Idee hinter Mellel aber erstmal geschnallt, ist es wirklich ein fantastisches Programm. Ich möchte nicht zu überschwänglich wirken, aber als Geisteswissenschaftler ist es zu 100% genau Dein Programm.
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Agrajag14.03.0817:04
Ich hab es nur mal kurz angesehen/ausprobiert, aber ich fand Nisus Writer auch sehr interessant. Besonders die Stile/Stilverwaltung scheint recht gelungen, da die Stile alle eine eindeutige Vererbungshierarchie haben. Das hatte ich lange mit TechWriter Pro [1] (hat nix mit TeX tun, aber eine der Stärken lag ebenfalls beim Formelsatz). Ich suche bis heute nach einer Textverarbeitung mit diesen Features. Aber leider b in ich noch nicht fündig geworden. Es scheint für mich wohl doch auf TeX hinaus zu laufen.

[1] Angeblich sollte es mal für OSX portiert werden, aber nachdem der Hauptentwickler nach langem Siechtum gestorben war, scheint es sich wohl erledigt zu haben. In doppelter Hinsicht. http://www.iconsupport.demon.co.uk/Products/TechWriter/TechWriter%20pro.html
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pünktchen
pünktchen14.03.0817:51
Lolipoldie
Wie sieht es mit dem Formeleditor bei Mellel aus? Ist der &x22;so gut&x22; wie bei Word?

LatTEX ist ein MUSS für jeden, der eine Arbeit schrieben muss.
Word ist da eher was für NIXBlicker, die am Computer nur tippen und drucken können/wollen

mellel hat keinen formeleditor. aber du kannst z.b. das programm graph in deinem dienstprogrammordner benutzen.

und nicht jeder braucht formeln. die von marcel erwähnten geisteswissenschaftler zum beispiel.
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TCHe
TCHe14.03.0817:51
Ich kann Mellel, vor allem in der Kombination mit Bookends nur empfehlen.
Habe meine Magisterarbeit (Politikwissenschaften mit Anleihen bei politischer Soziologie, Psychologie und Philosophie) damit geschrieben und es lief hervorragend.
Mit LaTex habe ich mich nie beschäftigt und andere Programme kamen schon alleine wegen nicht vorhandener/schlechterer Bookends-Anbindung nicht in Frage.
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