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Forum>Fotografie>Farbprofil am imac einstellen?

Farbprofil am imac einstellen?

nightx
nightx26.09.1220:44
Hallo!

Ich habe gesehen das man den Imac auch auf verschiedene Farbprofile wie sRGB usw. konfigurieren kann. Macht das Sinn für die Bildbearbeitung? Ich meine die Bilder out of Cam haben bei meiner 60d ein anderes Profil.

Kann mir einer von euch weiterhelfen?
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Kommentare

sonorman
sonorman26.09.1220:47
Farbmanagement und der dazugehörige Workflow für die Fotografie ist ein weites Feld. Zu weit, um es mal eben in ein paar Sätzen in einem Thread zu erklären zu versuchen.

Für's erste würde ich Dir raten, das Monitorprofil nicht zu ändern und im Zweifel lieber das Profil Deiner Kamera auf sRGB umzustellen.
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nightx
nightx26.09.1223:50
Was genau bringt das umstellen an der Cam? Hat das Nachteile?
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sonorman
sonorman27.09.1209:06
Dein Mac-Monitor kann – wie die meisten nicht professionellen Monitore – sowieso keinen größeren Farbraum darstellen, als sRGB. Wenn bei Deiner Kamera Adobe RGB eingestellt ist, bedeutet das einen größeren Farbraum, was erst mal nicht schlecht ist, weil man den auch auf Systemen, die nur sRGB darstellen können, durchaus beibehalten kann. Die Schwierigkeit dabei ist, das Bild am Ende in den richtigen Farbraum für das Ausgabemedium zu überführen (Monitor, Drucker, Vierfarb-Druck).

Wenn Du die meisten Deiner Bilder sowieso nur am Bildschirm betrachtest (iPhoto, Facebook, flickr…), dann brauchst Du den größeren Farbraum von Adobe RGB ohnehin nicht. In dem Fall ist es besser, die Kamera auf sRGB zu stellen, weil Du dann mit der sRGB-Umgebung Deines/Deiner Computer keine Farbraumkonvertierungen durchführen musst, bei denen Laien oft Fehler machen. Und Du musst auch keine anderen Monitorprofile einstellen, was ebenfalls ein komplexes Thema ist. Es bedeutet dann einfach weniger Arbeit/Stress, die Kamera auf sRGB umzustellen. Und einen Nachteil wirst Du nicht sehen.
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ts-e
ts-e27.09.1214:12
Wenn Du wirklich richtig mit dem Monitor arbeiten willst, wirst Du nicht um eine Gerät zur Kalibrierung herum kommen. Die Investition lohnt sich. Dann kann man sich auch voll auf die Anzeige verlassen.
Den Colormunki Smile gibts glaube ich schon für 100€.
„Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran. Robert Capa“
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torfdin29.09.1200:07
hm. Dazu:

Meine D-SLR bietet auch sRGB und Adobe-RGB. Ich sitze an einem Farb-kalibrierten Monitor vor meinem Mac. Mein Wissen stammt noch aus der Zeit mit Adobe-Software (Photoshop5) und Ausgabe über Postskript-RIPs. Ich möchte meine Bilder bei Dienstleistern ausdrucken lassen und dazu das Optimum (was die Farben betrifft) rausholen.
Seit längerem suche ich nach guter Literatur über Farbkalibrierung, auch im Internet suche ich des öfteren nach sinnvollen Anleitungen.
Außer diversen Meßgeräten zur Kalibrierung von Monitoren, den Hinweisen, daß das Thema zu kompliziert sei, oder ich solle doch einfach sRGB verwenden und Alles wird gut, finde ich irgendwie keine hilfreichen Anleitungen. Verwenden möchte ich Aperture.
Deshalb meine Frage:
Wie kann ich mich effektiv in diese Thematik mit aktueller Software bis hin zu CTP einarbeiten?
„immer locker bleiben - sag' ich, immer locker bleiben [Fanta 4]“
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sonorman
sonorman29.09.1210:01
Hier ist eine Kurzanleitung, wie ich meinen Farb-Workflow für meine Fotos handhabe:

1. Immer RAW fotografieren !!!!!!

2. Kamera auf Adobe RGB einstellen, weil dies ein größerer Farbraum als sRGB ist.

3. Beim Importieren in Lightroom (oder Aperture) unbedingt 16 Bit Farbtiefe und ProPhoto RGB als Farbraum einstellen, der nochmals größer als Adobe RGB ist. Das erscheint merkwürdig, weil die Kamera ja keinesfalls mit mehr als 14 Bit pro Kanal wandelt und maximal Adobe RGB als Farbraum bietet, aber dadurch erhält man in der Nachbearbeitung mehr "Headroom".

4. Für die Ausgabe muss das Bild an das jeweilige Ausgabemedium angepasst werden. Das heißt, bei der Bildschirmausgabe sollte das Foto zunächst auf 8 Bit runtergerechnet und dann in sRGB konvertiert werden. Vorsicht: Man kann Profile auch nur zuweisen, aber das bringt nichts für das Ausgabemedium, also muss konvertiert werden. Das kann entweder beim Export aus Lightroom/Aperture geschehen, oder später, beispielsweise in Photoshop.

5. Die meisten meiner Bilder bearbeite ich nachträglich noch in Photoshop nach, weil Lightroom (und auch Aperture) nicht genügend Optionen für die "Endverarbeitung" bieten. Dazu exportiere ich das Bild als 16 Bit PSD aus Lightroom und öffne es in Photoshop. (Ich nutze nicht die Funktion, das Bild direkt als PSD an Photoshop zu übergeben, weil ich da am Ende eine riesige PSD-Datei zusätzlich in Lightroom ernte. Die brauche ich aber nicht, weil ich nur die RAWs und die JPEGs des Endergebnisses aufbewahre.)

6. Den Druck erledige ich entweder aus Photoshop oder aus Lightroom. Hier wird's kompliziert, weil jeder Drucker/Treiber anders ist und man theoretisch Monitor und Drucker aufeinander abstimmen/kalibrieren muss. Das kann ich bei mir kaum machen, weil die Drucker ständig wechseln. (Weil ich häufig die unterschiedlichsten Drucker für die Rewind teste.) Bei der Ausgabe sollte darauf geachtet werden, dass der jeweilige Drucker das Farbmanagement übernimmt und nicht Photoshop. Wenn möglich 16 Bit Ausgabe einstellen. Die Ausgabe muss zudem noch auf das verwendete Papier abgestimmt sein. Wie gesagt: ein weites Feld.

Im Augenblick teste ich einen Canon Pro 100 (noch nicht im Handel) @@
Canon hat für seine neusten Drucker eine neue Software namens "Print Studio Pro" eingeführt. Die ermöglicht es – kurz gesagt – eine sehr sehr hohe Farbübereinstimmung zwischen Bildschirm und Ausgabe zu bekommen, ohne das man Expertenwissen haben muss. Näheres demnächst in der Rewind. Funktioniert aber sehr gut! Jedenfalls wird es dank solcher Dinge auch für Laien (zu denen ich in Sachen Farbe und Druck im Prinzip auch noch zähle) immer leichter, gute und farbverbindliche Ergebnisse zu erzielen.

Nachtrag: Der Clou an dieser Vorgehensweise ist, dass man um eine aufwändige Kalibrierung der Wiergabe-/Ausgabekette weitgehend herum kommt und auch mit einem vorgegeben Monitorprofil sehr gute WYSIWYG-Ergebnisse erzielt. Für den anspruchsvollen "Normalverbraucher" ist das vollkommen ausreichend.
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torfdin29.09.1212:32
QL! vielen Dank Sonorman!
Das hilft mir schon einmal ein ganzes Stück weit weiter!

ja, ich vermisse Photoshop schmerzlichst, aber leisten kann ich mir das grad net und Raubkopien, auch wenn technisch möglich, mag ich nicht einsetzen.

Ich gehe Deine Anleitung dann nochmal in Ruhe durch ...
Danke!
„immer locker bleiben - sag' ich, immer locker bleiben [Fanta 4]“
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nightx
nightx01.10.1214:07
@Sonorman
@ts-E

Naja ich bin jetzt sicherlich nicht der super anspruchsvolle Bearbeiter und benötige unbedingt ein kalibriertes Display, trotzdem würde ich gerne den ganzen möglichen Farbraum nutzen.
Es könnte ja sein das ich später mal anderes Equipment nutze und dann auch mit dem Adobe Profil in der Kamera arbeiten.
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eiq
eiq01.10.1214:13
sonorman
2. Kamera auf Adobe RGB einstellen, weil dies ein größerer Farbraum als sRGB ist.
Auf die RAW-Datei hat das aber keinen Einfluss. Der RAW-Konverter kann dieses Metadatum allerdings auslesen und beim Export berücksichtigen.
sonorman
3. Beim Importieren in Lightroom (oder Aperture) unbedingt 16 Bit Farbtiefe und ProPhoto RGB als Farbraum einstellen, der nochmals größer als Adobe RGB ist. Das erscheint merkwürdig, weil die Kamera ja keinesfalls mit mehr als 14 Bit pro Kanal wandelt und maximal Adobe RGB als Farbraum bietet, aber dadurch erhält man in der Nachbearbeitung mehr "Headroom".
Was soll der Vorteil dieser Vorgehensweise sein? Intern rechnet der RAW-Konverter immer gleich - zumindest sollte er das (bei Aperture ist es der Fall). Kommen bei LR wirklich unterschiedliche Bilder raus, je nachdem, was man für die Bearbeitung für einen Farbraum auswählt? Das dürfte eigentlich nicht passieren.
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sonorman
sonorman01.10.1214:37
eiq
sonorman
2. Kamera auf Adobe RGB einstellen, weil dies ein größerer Farbraum als sRGB ist.
Auf die RAW-Datei hat das aber keinen Einfluss. Der RAW-Konverter kann dieses Metadatum allerdings auslesen und beim Export berücksichtigen.
Das "Wie" spielt in dem Fall keine Rolle. Wichtig ist nur, dass man am Ende eine Datei mit größeren Farbraum zur Bearbeitung auf dem Rechner hat und keine Informationen "wegschmeißt".
eiq
sonorman
3. Beim Importieren in Lightroom (oder Aperture) unbedingt 16 Bit Farbtiefe und ProPhoto RGB als Farbraum einstellen, der nochmals größer als Adobe RGB ist. Das erscheint merkwürdig, weil die Kamera ja keinesfalls mit mehr als 14 Bit pro Kanal wandelt und maximal Adobe RGB als Farbraum bietet, aber dadurch erhält man in der Nachbearbeitung mehr "Headroom".
Was soll der Vorteil dieser Vorgehensweise sein? Intern rechnet der RAW-Konverter immer gleich - zumindest sollte er das (bei Aperture ist es der Fall). Kommen bei LR wirklich unterschiedliche Bilder raus, je nachdem, was man für die Bearbeitung für einen Farbraum auswählt? Das dürfte eigentlich nicht passieren.
Wie schon gesagt: Man erhält mehr Headroom. Dazu muss man aber wie beschrieben durchgängig in 16 Bit und ProPhoto RGB arbeiten. Meine Beschreibung ist natürlich nur eine vereinfachte Darstellung. Näheres zu dem Thema findet sich in diesem Artikel. @@
So, why bother working in a larger colour space like ProPhoto RGB?

The main reason is the same as why you want to work in 16 bit mode rather than 8 bit mode. It gives you elbow room – room to work with the palette that the sensor has captured, change various aspects of the image to suite your creative needs, and not run into the walls, so to speak.
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nane
nane01.10.1215:29
@sonorman:

Danke, sehr gut erklärt, da kann man was lernen

Vielleicht bietet sich hierfür ein Journal an?
Das ganze sRGB-ADOBE RGB Thema, samt Monitor-Kalibrierung und Drucker-Kalibrierung und Scanner gibt es neben Digital-Kameras ja auch noch...das hat es schon in sich und mit einem "duften" Journal ist sicher vielen geholfen, die Zitat: "anspruchsvolle Normalverbraucher" sind und sich nicht mit echter Kalibrierung und dem ganzen technischen Wunderwuzzi-Zeugs auseinander setzen möchten oder können
„Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.“
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eiq
eiq01.10.1215:55
sonorman
Das "Wie" spielt in dem Fall keine Rolle. Wichtig ist nur, dass man am Ende eine Datei mit größeren Farbraum zur Bearbeitung auf dem Rechner hat und keine Informationen "wegschmeißt".
Wie gesagt, die RAW-Bilddaten sind gleich, egal was für einen Farbraum man in der Kamera einstellt.
sonorman
Wie schon gesagt: Man erhält mehr Headroom. Dazu muss man aber wie beschrieben durchgängig in 16 Bit und ProPhoto RGB arbeiten. Meine Beschreibung ist natürlich nur eine vereinfachte Darstellung. Näheres zu dem Thema findet sich in diesem Artikel. @@
So, why bother working in a larger colour space like ProPhoto RGB?

The main reason is the same as why you want to work in 16 bit mode rather than 8 bit mode. It gives you elbow room – room to work with the palette that the sensor has captured, change various aspects of the image to suite your creative needs, and not run into the walls, so to speak.
Für Photoshop ist das die richtige Vorgehensweise. Für RAW-Konverter wie Lightroom oder Aperture ist das nicht notwendig. Sollte Lightroom ohne deinen Trick intern tatsächlich mit 8 bit rechnen, wäre das mehr als peinlich für Adobe.
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sonorman
sonorman01.10.1216:36
eiq
Für Photoshop ist das die richtige Vorgehensweise. Für RAW-Konverter wie Lightroom oder Aperture ist das nicht notwendig. Sollte Lightroom ohne deinen Trick intern tatsächlich mit 8 bit rechnen, wäre das mehr als peinlich für Adobe.
Wie ich in meinem Beispiel weiter oben beschrieben habe, gehe ich von einem Workflow aus, der sich nicht ausschließlich im RAW-Konverter abspielt. Da ich Bilder an Photoshop exportiere, sorge ich schon beim Export aus Lightroom dafür, dass ich auch Dateien in 16-Bit übergebe und nicht eine 8-Bit-Datei, die ich in PS in 16-Bit umwandle. Darum geht es.
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ts-e
ts-e01.10.1217:50
Wenn jemand Literatur sucht, kann hier etwas finden. Ist zwar von Datacolor und man muss sich für einen Newsletter registrieren, bekommt dann aber ein PDF das umfassend über Farbmanagement informiert. Auch Kamerakalibrierung ist drin beschrieben.

„Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran. Robert Capa“
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ts-e
ts-e01.10.1217:51
sonorman, so mache ich das auch.
„Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran. Robert Capa“
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eiq
eiq01.10.1218:56
sonorman
Wie ich in meinem Beispiel weiter oben beschrieben habe, gehe ich von einem Workflow aus, der sich nicht ausschließlich im RAW-Konverter abspielt. Da ich Bilder an Photoshop exportiere, sorge ich schon beim Export aus Lightroom dafür, dass ich auch Dateien in 16-Bit übergebe und nicht eine 8-Bit-Datei, die ich in PS in 16-Bit umwandle. Darum geht es.
Beim Exportieren zur weiteren Bearbeitung ist das natürlich sinnvoll. Du hattest allerdings explizit vom Import geschrieben, daher meine Verwunderung. Der Export wurde im separaten Punkt 4 behandelt.
Danke für die Klarstellung, die weitere Verwirrung bzgl. Farbmanagement durch die falsche Formulierung verhindert.
sonorman
3. Beim Importieren in Lightroom (oder Aperture) unbedingt 16 Bit Farbtiefe und ProPhoto RGB als Farbraum einstellen, der nochmals größer als Adobe RGB ist. Das erscheint merkwürdig, weil die Kamera ja keinesfalls mit mehr als 14 Bit pro Kanal wandelt und maximal Adobe RGB als Farbraum bietet, aber dadurch erhält man in der Nachbearbeitung mehr "Headroom".
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