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Forum>Apple>Der Apple-Aktien-Thread [September 2022]

Der Apple-Aktien-Thread [September 2022]

Danger04.09.2220:28
Liebe Freundinnen und Freunde,
lasst uns unseren stets interessanten Aktien-Thread für den September 2022 eröffnen.

Der September, von vielen als einer der schlechtesten Börsenmonate der vergangenen Jahrzehnte angesehen, könnte auch dieses Jahr seinem Ruf alle Ehre tun. Denn US-Arbeitsmarktdaten und die dortige Inflation geben keinen Grund für die FED, in näherer Zukunft eine Zinswende einzuleiten.

Am vergangenen Freitag, 2.9., tauchten die Kurse an den US-Indizes ab und nahmen auch AAPL mit, auch wenn der Abschlag mit knapp 1,4 % nicht allzu stark ausfiel.

Am 7. September steht uns das jährliche iPhone-Event vor, dessen positive Eigenschaften längst ihren Niederschlag im Kurs der Apple-Aktie gefunden haben und daher eher ein Anlass für Gewinnmitnahmen bieten könnten.

Ein weiterer wichtiger Termin steht am 21. September an, denn dann findet die nächste FED-Zinstagung statt, bei der die Zinsen vermutlich um 75 Basispunkte angehoben werden.

Somit freue ich mich, den Diskussionsfaden für diesen Monat in die Runde reichen zu dürfen und wünsche eine anregende Diskussion.
+6

Kommentare

Weia
Weia06.09.2205:06
Weia am 01.09.2022 um 15:43 Uhr
Gegenreaktionen können natürlich immer kommen, aber jedenfalls wurde heute Punkt 1.1 unterschritten und das heißt wie besprochen, es geht weiter bergab. Näheres wenn ich es schaffe vielleicht schon heute Nacht oder am Wochenende.
Der S&P 500 hat am Donnerstag wie gemeldet Punkt 1.1 (intraday) unterschritten und am Freitag dann auch auf Schlusskursbasis, sodass alle diesbezüglichen Zweifel erfreulicherweise hinfällig sind.

Das Hoch der Aufwärtskorrektur am 16. August bei 4325,28 lag in dem avisierten Bereich:
Weia am 10.08.2022 um 03:01 Uhr
Der S&P 5000 ist grob 1200 Punkte gefallen, ⅓ davon sind 400 Punkte, ⅔ sind 800 Punkte. Das Tief war grob bei 3650 Punkten. Damit läge das statistisch durchschnittliche Kursziel der Korrektur zwischen 4050 und 4450 Punkten. Die Dauer der Abwärtsbewegung betrug 5,5 Monate; die durchschnittliche Korrekturdauer läge also bei grob 1,5 bis 2,75 Monate. Danach würde die Korrektur zwischen Anfang August und Mitte September enden.

Damit ist eine wichtige Weichenstellung vollzogen: Der Bärenmarkt geht weiter. Weil diese strukturelle Situation entscheidende langfristige Auswirkungen auf den Markt hat, werde ich heute vor allem die strukturellen Konsequenzen besprechen.

Zunächst ein aktualisierter Stundenchart der strukturellen Situation:



Die Hierarchieebene der bisherigen Struktur des neu begonnenen zweiten Abwärtsschubes ist noch nicht klar; sie könnte auch eine Ebene höher angesiedelt sein, also bei 2.1 und 2.2 statt 2.0.1 und 2.0.2. Das spielt für die kurzfristige Analyse vorläufig keine Rolle, weil ja auf allen Hierarchieebenen dieselben strukturellen Gesetze gelten.

Jedenfalls scheint ein erster Abwärtsschub (2 → 2.0.1) bereits fertig, da man deutlich die Untergliederung in 3 untergeordnete Abwärtsschübe erkennen kann. Demnach befindet der Markt sich nun in der Aufwärtskorrektur des ersten der drei Abwärtsschübe. Die dürfte an dem Hoch Freitag intraday allerdings noch nicht zu Ende gewesen sein, das wäre ein wenig zu kurz und auch die nur schwach negative Marktbreite von gerade mal 1:1,4 spricht nicht dafür, dass Freitag am Intraday-Hoch bereits der nächste Abwärtsschub begann; vielmehr steht nun wohl der zweite Aufwärtsschub der zweischübigen Aufwärtskorrektur bevor. Wenn der abgeschlossen ist, beginnt der zweite (wiederum in drei Abwärtsschübe unterteilte) von den insgesamt 3 Abwärtsschüben, die die Abwärtsbewegung ab Punkt 2 ausmachen werden.

Aber wichtiger als die kurzfristige Situation ist an dieser Stelle die mittelfristige.

Nachdem durch die Überlappung von Punkt 1.1 und 2.0.1 geklärt ist, dass der zweite Abwärtsschub der Abwärtsbewegung seit dem Allzeithoch an Punkt 0 begonnen hat, stellt sich die Frage, wie es weitergeht. Prinzipiell gibt es jetzt nur 2 Möglichkeiten:

A. Der jetzt begonnene Abwärtsschub ist der zweite und letzte einer zweischübigen Abwärtskorrekturbewegung ab Punkt 0

oder

B. Der jetzt begonnene Abwärtsschub ist der zweite von insgesamt 3 Abwärtsschüben, die zusammen lediglich den ersten Abwärtsschub ab Punkt 0 eines noch lange andauernden Bärenmarktes bilden.

Zu dem jetzigen Zeitpunkt lässt sich strukturell nicht entscheiden, welcher dieser Fälle eintreten wird.


Betrachten wir die Bedeutung beider Fälle:

Fall A: Es gibt keine zwingend gültigen Regeln über Kursveränderung und Zeitdauer des zweiten Abwärtsschubes einer zweischübigen Korrekturbewegung. Die einzigen beiden Bedingungen sind, dass der zweite Abwärtsschub in 3 Subabwärtsschübe gegliedert sein und unter Punkt 1 enden muss und letztere Bedingung ist nicht einmal zwingend; es gibt die Ausnahmesituation, dass die folgende Marktphase (im hier diskutierten Fall nach oben) bereits derart „drängt“, dass es der zweite (und letzte) Abwärtsschub es nicht mehr ganz zu seinem Kursziel schafft und etwas über dem ersten Tief endet. Eine Ausnahme, aber es gibt sie.

Es gibt aber einen häufigen Standardfall, und der lautet, dass die beiden Schübe einer zweischübigen Korrekturbewegung in Kursbewegung und Zeitdauer ähnlich sind. Solange keine gegenteiligen Indizien vorliegen, ergibt es Sinn, bis auf weiteres von diesem Standardfall als Arbeitshypothese auszugehen.

Der Abwärtsschub von Punkt 0 zu Punkt 1 dauerte 5½ Monate und erbrachte ein Minus von 25%. Der jetzige Abwärtsschub begann Mitte August bei 4325,28 Punkten. 5½ Monate und 25% tiefer ergäben ein Kursziel von 3265 Punkten Ende Januar 2023. Nun fügt es sich, dass die kurzfristige Abwärtstrendlinie 3 den Aufwärtstrend 2009 – 2020 Ende Februar 2023 bei 3000 schneidet; das wäre nahe genug an dem strukturell berechneten Wert, um als charttechnisch plausibles Ziel gelten zu können, wie der aktualisierte S&P-500-Tageschart samt neu eingezeichneter Zielzone zeigt:



Die Potentielle Zielzone bei Durchbrechen der oberen Megaphon-Grenzlinie, also strukturell Punkt 1, wurde seinerzeit nach demselben Verfahren erfolgreich geschätzt.

Sollte der zweite Abwärtschub hingegen weniger stark und lang als der erste ausfallen, so böte sich die Rote Linie als Zielniveau an.


Fall B: Das ist wesentlich dramatischere Fall. Es ist eher nicht anzunehmen, dass der Aufwärtstrend 2009 – 2020 den jetzigen zweiten und dann auch noch den dritten Abwärtsschub halten kann. Und selbst wenn: 3 Abwärtsschübe bedeuten ja, dass nach einer Aufwärtskorrektur der gesamten 3-schübigen Abwärtsbewegung seit Punkt 0 mindestens eine weitere, ebensolche 3-schübige Abwärtsbewegung folgen muss, und spätestens bei der steigt die Gefahr enorm, dass der Aufwärtstrend 2009 – 2020 nicht mehr standhält.

Das ist deshalb eine so große Gefahr, weil unter dem Aufwärtstrend 2009 – 2020 gähnende Leere herrscht, was charttechnische Unterstützung betrifft. Eine Kojote-Karl-Schlucht, sozusagen. Es gibt einige Unterstützung im Bereich 1500 – 2000, aber ein Rückgang bis zum unteren Ende des Jahrhunderttrendkanals wäre dann überhaupt nicht mehr auszuschließen. Der wäre in zwei Jahren, einer Zeitspanne, die der Bärenmarkt in diesem Fall sicher einnehmen würde, bei ca. 700, also ziemlich genau am Tief 2009. Spätestens da sollte der Bärenmarkt dann aber enden.

Auf ein besonderes Detail mochte ich noch hinweisen: Ich habe schon mehrfach beschrieben, dass die 2. Schübe von 3-schübigen Bewegungen oft die ausgeprägtesten sind. Falls ich in dem eingangs gezeigten Stundenchart der Struktur die Strukturebene der aktuellen Abwärtsschübe falsch eingezeichnet habe und es sich doch schon um 2.1 und 2.2 handelt, so wäre die nach der momentanen Aufwärtskorrektur beginnende Abwärtsbewegung der zweite Schub vom zweiten Schub. Diese Verdichtung muss nicht, kann aber zu einem Marktkollaps führen; die Wahrscheinlichkeit dafür ist dann zwar immer noch nicht sehr groß, aber deutlich höher als sonst. Die Monate September und Oktober würden dafür jedenfalls passen.

Um ein Gefühl für die Gesamtsituation zu bekommen, will ich noch einige sehr langfristige strukturelle Überlegungen anstellen. Aber Vorsicht: Diese Überlegungen sind aus zwei Gründen hochspekulativ. Zum einen hat sich zwar empirisch gezeigt, dass die Strukturanalyse mit diversen Zeiträumen von Stunden bis Jahren funktioniert, aber für Jahrzehnte ist das nicht so klar, einfach, weil nicht genügend Daten dafür vorliegen; im Wesentlichen beginnen kontinuierliche Kursdaten erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Nachdem alle kürzeren Zeitspannen funktionieren, liegt es sehr nahe, zu extrapolieren, aber empirisch gesichert ist das nicht. Der zweite Grund hängt mit einer Eigenart der Strukturanalyse zusammen: Sie kann oft nur mehrere mögliche, alternative Entwicklungen nennen statt nur einer; dann muss man eine gewisse Zeit warten, bis sich das Bild strukturell klärt. Die aktuelle Abwärtsbewegung etwa begann am 16. August, aber erst am 1. September war (aufgrund der Kursüberlappung von Punkt 1.1 und 2.0.1) sicher, dass sie zu neuen Tiefs führen würde. Dass man sich 12 Tage gedulden muss, bis man Sicherheit erlangt hat, mag angehen, aber bei 12 Quartalen = 3 Jahren in einem Quartalschart wäre das nicht mehr sehr praxistauglich. Es geht bei den folgenden Überlegungen also eher um Denkmöglichkeiten bezüglich dem, was bevorsteht, als um hochwahrscheinliche Prognosen.

Dies vorausgeschickt ist hier ein Quartalschart des letzten Jahrhunderts mit eingezeichneter Struktur:



Ich kann das jetzt nicht alles im Detail durchdeklinieren – das müsst Ihr Euch bei Interesse selbst anschauen –, aber ich will auf einige wichtige Punkte hinweisen. Zuvor zur Nomenklatur: Da ich der Übersichtlichkeit halber die obersten Ebene, mit der wir es in Tagescharts zu tun haben, mit einstelligen Ziffern gekennzeichnet habe, hier aber eine noch darüber liegende Ebene brauchte, habe ich dafür auf Römische Ziffern zurückgegriffen.

Es sollte intuitiv einleuchten, dass das Tief 1932 nach dem legendären Crash 1929 ein derart markanter Punkt ist, dass man hier den Beginn einer Strukturanalyse der darauf folgenden Entwicklungen ansetzen kann. Ich habe manchmal zur Verdeutlichung bis zu 2 Substrukturebenen eingetragen, aber nicht immer, um die Übersichtlichkeit zu wahren.

Über weite Strecken des Jahrhunderts sind die Strukturen ziemlich eindeutig; wir können mit sehr großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass (gegeben die Gültigkeit des Strukturmodells auch für diese Zeitspannen) am Tief 2009 in Punkt IV der 3. und letzte Aufwärtsschub der 3-schübigen Aufwärtsbewegung seit 1932 begonnen hat. Das bedeutet, dass, wann immer dieser Aufwärtsschub in in Punkt V beendet ist, die gesamte Aufwärtsbewegung seit 1932 in einer Abwärtskorrektur korrigiert wird. Diese Abwärtskorrektur nimmt typischerweise den 3. und letzten Aufwärtsschub zurück, das heißt, die Kurse würden typischerweise bis Punkt IV korrigieren – dem Tief 2009.

Nun habe ich Punkt V bereits eingetragen am Hoch Anfang Januar. In der Tat lässt sich das strukturell gut rechtfertigen; schauen wir uns hierzu eine „Vergrößerung“ in Form eines Wochencharts an:



Leicht lässt sich erkennen, dass auf verschiedenen Strukturebenen eine abgeschlossene Dreigliederung vorliegt und das bedeutet eben, dass der Punkt V wie eingezeichnet der Endpunkt der Gesamtbewegung sein kann, von dem aus auf das Tief 2009 korrigiert wird. Aber nicht muss. Es könnte auch sein, dass die Bewegung vom Tief 2009 bis zum Hoch 2022 insgesamt nur der erste von insgesamt 3 Sub-Aufwärtsschüben des 3. und letzten Aufwärtsschubes seit 1932 ist. Oder die Aufwärtsbewegung vom Corona-Tief 2020 bis zum Hoch 2022 nur der erste Teilschub von drei Schüben bis zum endgültigen Hoch ist. Strukturell ausschließen wird man das möglicherweise erst in Monaten oder gar Jahren können.

Aber der entscheidende Punkt ist: die Variante, dass Punkt V bereits Anfang Januar 2022 stattgefunden hat, ist auch eine nicht unwahrscheinliche Variante. Und das bedeutet, man muss wirklich ernsthaft die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die im Januar begonnene Abwärtsbewegung bis zum Tief 2009 zurückfällt. Eine Abwärtsbewegung auf dieser Strukturebene hat das letzte Mal 1929 stattgefunden, weswegen ich immer wieder betont habe, dass die Erfahrungen, die wir zu unseren Lebzeiten gemacht haben, dann nichts nütze sein werden, sondern zu katastrophalen Fehlentscheidungen führen könnten.

Wenn, wie weiter oben besprochen, die im Januar begonnene Abwärtsbewegung sich als 2-schübig erweist und vermutlich Anfang nächsten Jahres bei ca. 3000 endet, dann heißt das, dass der 2009 in Punkt IV begonnene Aufwärtsschub noch lange nicht zu Ende ist. Wenn aber umgekehrt die im Januar begonnene Abwärtsbewegung 3 Schübe entwickelt, dann ist wirklich höchste Alarmstufe gegeben.

Und es gibt ja leider auf allen Ebenen entsprechende Argumente für dieses an und für sich eher unwahrscheinliche Schreckensszenario. Technisch ist das stärkste Argument natürlich, dass Punkt V just am oberen Rand des Jahrhunderttrendkanals liegt. Strukturintern gibt es erstaunliche Parallelen, die die Korrektheit der Strukturanalyse nahelegen, etwa die Tatsache, dass die jeweils zweite Abwärtskorrektur der beiden langen Schübe (des 2. und 3.), II.3 → II.4 und IV.3 → IV.4, sich bemerkenswerterweise beide als Megaphone ausgebildet haben. Die Marktstimmung überschlägt sich in geradezu groteskem Optimismus, wenn man liest, dass sich US-Analysten bereits jetzt, bei der höchsten Inflation seit 40 Jahren und einem absolut mickrigen Zinssatz (1982 lag der bei 15%, jetzt bei 3%) Hoffnungen auf Zinssenkungen in 2023 machen. Die politische Lage ist so krisenhaft wie seit den 1960ern nicht mehr. Und es hätte fundamental ja eine gewisse Logik, wenn der Markt, der seit 2009 nur noch mit Fed-Geld gestiegen ist, bei dessen Entzug wieder dort landet, wo er gestartet ist, dem Tief 2009.


Zum Schluss noch einmal zurück zur kurzfristigen Situation. Ich erwähne das in der Strukturanalyse normalerweise nicht, weil sonst alles nur zu verwirrend wird, aber Korrekturbewegungen können grundsätzlich immer komplex werden, das heißt, sich aus mehreren einzelnen Korrekturbewegungen zusammensetzen und dadurch in die Länge ziehen. Wie gesagt, aufgrund der Kursüberlappung von Punkt 1.1 und 2.0.1 kann man sich aus struktureller Sich absolut sicher sein, dass der Markt neue Tiefs machen wird. Nicht sicher kann man sich aus struktureller Sicht hingegen sein, dass das sofort passiert. Es könnte sich auch erstmal noch eine zweite Bewegung wie die vom Tief am 16. Juni bis zum Hoch am 16. August anschließen. Das ist im konkreten Falle allerdings nicht nur charttechnisch unwahrscheinlich, auch ansonsten sieht der Markt technisch übel aus. Ich habe in den obigen aktualisierten S&P-500-Tageschart eingezeichnet, dass sich das Top am 16. August als Island Reversal Top ausgebildet hat (Gaps auf beiden Seiten auf etwa gleicher Höhe), eine sehr negative Chartformation. Und der Ausbruch der Advance-Decline-Linie aus dem Abwärtstrend hat sich als Bullenfalle erwiesen:





tl;dr
Der Markt bewegt sich erneut nach unten und wird ein neues Tief unter dem Juni-Tief machen. Ein plausibles Kursziel wäre für den S&P 500 3000 im nächsten Februar. Gegenüber der üblichen Marktsituation besteht ein deutlich erhöhtes Risiko eines Marktkollapses in den nächsten beiden Monaten.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+8
Weia
Weia08.09.2218:21
Sollte sich der Markt so idealtypisch weiterentwickeln, wie es im Augenblick den Anschein hat, dann hätte soeben der zweite Abwärtsschub des zweiten Abwärtsschubs begonnen, der wie beschrieben das Potential eines Marktkollapses beinhaltet:



Ich habe die letzten Strukturlinien absichtlich noch nicht korrigiert, sie sind noch unverändert vom Beitrag am 6. September, um zu illustrieren, wie bilderbuchmäßig die Entwicklung augenblicklich zu laufen scheint.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+4
Weia
Weia12.09.2216:44
Weia
Sollte sich der Markt so idealtypisch weiterentwickeln, wie es im Augenblick den Anschein hat
Der Anschein trog, das wäre zu bilderbuchmäßig gewesen. Am Wochenende kamen überraschende Sentiment-Daten; die Stimmung ist letzte Woche plötzlich extrem pessimistisch geworden, warum auch immer, und das Resultat ist augenblicklich zu besichtigen. Auch die Marktbreite war Freitag und ist heute bisher extrem gut, sodass die Advance-Decline-Linie wieder an die Abwärtstrendlinie zurückgekehrt ist.

Näheres, sobald ich es schaffe (heute Nacht?).
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+4
silversurfer2212.09.2221:38
was ist / war heute bei los ?

aktuell + 6.05$
0
Weia
Weia12.09.2221:48
silversurfer22
was ist / war heute bei los ?
Fundamental: Gerüchte über hohe Nachfrage nach iPhone 14 und Veröffentlichung von iOS 16
Technisch: Bis zum kurzfristigen Abwärtstrend hochgelaufen (AAPL war bislang in der aktuellen Aufwärtskorrektur ein Nachzügler)
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+3
Florian Lehmann13.09.2200:29
silversurfer22
was ist / war heute bei los ?

aktuell + 6.05$

$220 Wir kommen 🤠
0
torgem13.09.2208:34
Weia
silversurfer22
was ist / war heute bei los ?
Fundamental: Gerüchte über hohe Nachfrage nach iPhone 14 und Veröffentlichung von iOS 16
Technisch: Bis zum kurzfristigen Abwärtstrend hochgelaufen (AAPL war bislang in der aktuellen Aufwärtskorrektur ein Nachzügler)

Ich lese auch Berichte, nach denen die Nachfrage nach dem iPhone 14 schlechter als erwartet ist (normale Modelle, nicht die Pro). Welches Gerücht aber auch positiven Einfluss haben könnte: ein AppleOne Hardware Abo. Services und Hardware kombiniert zum Abo-Preis würden die mittlerweile astronomischen iPhone Preise bei den meisten Konsumenten verträglich machen. 99€ für AppleOne plus iPhone zum Beispiel. 109€ für Pro. Oder immer 99 inkl. normalem iPhone und Zuzahlung für Plus/Pro/Max. Och, dann nehme ich doch ein Pro für eine Zuzahlung von 299😎
„AAPL: halten - reflect-ion.de“
+2
Weia
Weia13.09.2210:55
torgem
Weia
Fundamental: Gerüchte über hohe Nachfrage nach iPhone 14 und Veröffentlichung von iOS 16
Ich lese auch Berichte, nach denen die Nachfrage nach dem iPhone 14 schlechter als erwartet ist (normale Modelle, nicht die Pro).
Mag sein, aber gestern war definitiv die an diesem Tag veröffentlichte, sehr positive Analyse von JP Morgan ausschlaggebend; jedenfalls wurde das überall als Grund zitiert.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
0
macbeutling
macbeutling13.09.2211:14
iPhone-Zeit halt....ist jetzt nicht sooo überraschend
„Glück auf🍀“
+1
Weia
Weia13.09.2212:33
So, hier nun das versprochene Update.

Zunächst ein aktualisierter Tageschart vom S&P 500:



Neu hinzugekommen sind die kurzfristigen Trendlinien 1 und 6, definiert jeweils durch den Extrempunkt (Tief/Hoch) und das erste folgende Zwischenextrem.

Charttechnisch ist bislang nichts besonders Bemerkenswertes passiert. Der S&P 500 korrigiert, seit er auf die kurzfristige Aufwärtstrendlinie 1 aufsetzte, die Abwärtsbewegung seit dem Hoch am 16. August. Die Korrektur beträgt augenblicklich 50% der vorgangegangenen Abwärtsbewegung, ein Durchschnittswert mitten im klassischen Korrekturbereich von ⅓ bis ⅔.

Allerdings hat der S&P 500 gestern dabei den kurzfristigen Abwärtstrend 6 nach oben durchbrochen. Wenn er das nicht qua Bullenfalle umgehend rückgängig macht, spricht das kurzfristig für weitere Marktstärke, zumal angesichts guter Marktbreite und miserabler Stimmung.

Dass ich etwas zu voreilig mit einer erneuten Wende nach unten rechnete, lag an der Strukturanalyse:



Zwar kann die so aufrechterhalten bleiben wie bislang, nur ist dann der zweite Schub der Aufwärtskorrektur (von 2.0.1.2 bis 2.0.2) viel länger als der erste und das ist zwar nicht unzulässig, aber auch nicht typisch. Hätte der zweite Aufwärtsschub schon beim Top des ersten (2.0.1.1) aufgehört, wäre das zwar von der Gestalt her typischer gewesen, aber ich hatte zu wenig berücksichtigt, dass die Korrektur insgesamt dann untypisch mickrig ausgefallen wäre (25%) – mein Fehler.

Da der Markt kurzfristig relativ stark aussieht, liegt es aber nahe, die Struktur des Abwärtsschubes von 2 zu 2.0.1 leicht anders zu interpretieren:



Es gibt nur eine minimale Änderung ganz zu Beginn des Abwärtsschubes, aber die führt dazu, dass der Punkt 2.0.1 sich einige Stunden nach hinten verschiebt. Und das würde wiederum dazu führen, dass wir bislang erst den ersten Aufwärtsschub der Aufwärtskorrektur haben und ein zweiter noch folgen wird (wie im Chart grob skizziert), die Aufwärtskorrektur also deutlich länger dauert als zunächst erwartet.

Es ergibt keinen Sinn, sich an winzigen strukturellen Feinheiten wie hier der unterschiedlichen Interpretationen direkt am Anfang der Abwärtsbewegung von Punkt 2 festzubeißen, weil man sich sonst am Ende in statistischem Rauschen verliert. Andererseits können solche Feinheiten zu deutlichen Änderungen zu einem späteren Zeitpunkt führen, wie an der jetzigen Situation schön zu sehen. Deshalb ist die Strukturanalyse ohne die restliche technische Analyse allein auch kein Allheilmittel.

Ungeachtet aller Feinheiten: Was jedenfalls bei der jetzigen Struktur-Interpretation nicht passieren darf, ist ein Kursanstieg des S&P 500 über Punkt 2, denn dann kann die jetzige Aufwärtsbewegung naturgemäß keine Korrektur der Abwärtsbewegung seit Punkt 2 mehr sein. In diesem Fall würden die Karten neu gemischt, vermutlich wie weiter oben beschrieben:
Weia am 06.09.2022 um 05:06 Uhr
Zum Schluss noch einmal zurück zur kurzfristigen Situation. Ich erwähne das in der Strukturanalyse normalerweise nicht, weil sonst alles nur zu verwirrend wird, aber Korrekturbewegungen können grundsätzlich immer komplex werden, das heißt, sich aus mehreren einzelnen Korrekturbewegungen zusammensetzen und dadurch in die Länge ziehen. Wie gesagt, aufgrund der Kursüberlappung von Punkt 1.1 und 2.0.1 kann man sich aus struktureller Sicht absolut sicher sein, dass der Markt neue Tiefs machen wird. Nicht sicher kann man sich aus struktureller Sicht hingegen sein, dass das sofort passiert. Es könnte sich auch erstmal noch eine zweite Bewegung wie die vom Tief am 16. Juni bis zum Hoch am 16. August anschließen.

Schließlich ein aktualisierter Chart der Advance-Decline-Linie:



Die ist zur Zeit unglaublich volatil und nun wieder exakt an ihre Abwärtstrendlinie zurückgekehrt, sodass von daher alles offen scheint.




Und nun noch kurz zu AAPL:



Ähnlich dem S&P 500 sind hier drei kurzfristige Trendlinien neu hinzugekommen, 1, 2 und 6. Im Gegensatz zum S&P 500 hat AAPL die Linie 1 nicht halten können, weshalb hier die Linie 2 hinzukam. Die nach unten durchbrochene Linie 1 hat AAPL nun klassisch von unten angetestet, genau am Schnittpunkt mit der Linie 6 und ganz nahe an der Violetten Linie, um die AAPL augenblicklich geradezu zu oszillieren scheint.


Interessant ist, dass sowohl die Advance-Decline-Linie als auch AAPL exakt an wichtigen Widerstandslinien stehen. Wende nach unten oder Ausbruch nach oben – beides scheint gleichermaßen möglich und bestimmend für die kurzfristigen Aussichten. In der (mathematischen) Chaostheorie nennt man solche strukturellen Konstellationen Bifurkationspunkte. Etwas steht quasi auf des Messers Schneide und schon ein leichtes Anstupsen genügt, damit es mit ungleich größerer Kraft auf die eine oder andere Seite kippt. Die heute und morgen jeweils vor Markteröffnung veröffentlichten Inflationszahlen könnten ein solcher Stups sein.



tl;dr
Der Markt ist kurzfristig stärker als erwartet und die Aufwärtskorrektur dauert noch an. Sie darf aber nicht über das Hoch am 16. August führen, sonst ist die strukturelle Analyse falsch und muss modifiziert werden.
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+2
Weia
Weia14.09.2200:55
Na, da hätte ich mir die Mühe heute früh gar nicht machen müssen, alternative Szenarien zu diskutieren, damit Ihr ggf. vorbereitet seid – am Ende kam es doch so, wie ursprünglich avisiert. Der einzige Unterschied: Der Markt, insbesondere der S&P 500 mit seinem scheinbaren Ausbruch aus dem kurzfristigen Abwärtstrend, sah am Schluss bullisher aus als erwartet. (AAPL und die Advance-Decline-Linie hingegen liefen ganz klassisch und ohne Irritationen bis zum Widerstand und wendeten dann wieder nach unten.)

Das ist eine Lektion in punkto Bear-Market-Rallye: Deren psychologische Aufgabe ist es, die große Mehrheit der Anleger davon zu überzeugen, dass der Markt dauerhaft nach oben gedreht hat und der Bär vorbei ist – sobald das geschehen ist, geht es wieder abwärts.

Dass die Abwärtsbewegung heute nur 2.0.1.1 → 2.0.1.2 in der alternativen Strukturvariante war, ist angesichts ihrer Massivität (der schlimmste Marktrückgang seit Juni 2020) eher unwahrscheinlich. Der Markt befindet sich also mit hoher Wahrscheinlichkeit jetzt im zweiten Abwärtsschub des zweiten Abwärtsschubes, Kollaps-Potential wie beschrieben inklusive.
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+5
Weia
Weia21.09.2217:12
Während heute alle wie das Kaninchen auf die Fed starren, lohnt vielleicht mal wieder das Zurücktreten und ein Blick aus der Distanz eines längerfristigen Charts.

Üblicherweise wird ein Aufwärtstrend bestimmt durch das Tief, an dem er startete, und das darauf folgende Zwischentief.

Manchmal ist das aber ein Problem, weil der Markt am Tief so stark überverkauft war, dass er zunächst unverhältnismäßig steil „zurückschnellt“ und erst nach der ersten Korrektur im zweiten Aufwärtsschub ein längerfristig durchzuhaltendes Tempo an den Tag legt. Dann ist es sinnvoll, eine Trendlinie bzw. einen Trendkanal zu zeichnen, der erst am Zwischentief beginnt, an dem die erste Abwärtskorrektur endet (beim Trendkanal wird die obere Grenzlinie dann durch das Hoch des ersten Aufwärtsschubes, vor dem Einsetzen der ersten Korrektur, gezeichnet).

Die Aufwärtsbewegung, die am Ende der Finanzkrise im März 2009 begann und bis zum Hoch 2022 lief, ist ein solcher Fall, wie ein Wochenchart des S&P 500 auf einen Blick zeigt:



Hätte man hier den Kanal durch das Tief 2009 und das erste Zwischentief 2011 definiert und wäre der S&P 500 heute noch in diesem Kanal, müsste er bei 12.000 stehen …

Dieser flachere Trendkanal macht aber auch augenfällig, warum der Markt jetzt an einer Wegscheide steht. Der Kanal hat den gesamten Aufwärtstrend der letzten 12 Jahre eingesäumt. Am Top hat der S&P 500 vorwitzig minimal darüber hinausgelugt (was an einem Top eine recht typische Übertreibung ist). Nach unten ist der S&P 500 zweimal mit Karacho hindurchgekracht, hat aber spätestens in der 3. Woche wieder nach oben gewendet und den Chartschaden alsbald in einer Spitzkehre repariert. Dabei war das zweite Mal (Corona) allerdings viel heftiger als das erste Mal und es wäre ggf. fraglich, ob der Markt dies auch noch ein drittes Mal schaffen würde oder sich in diesem Falle – aller schlechten Dinge sind drei – endgültig aus dem Kanal nach unten verabschiedet.

Jedenfalls steht der S&P 500 heute am Tag der Fed-Entscheidung exakt am unteren Kanalrand; so ein Zufall aber auch. Hält der untere Kanalrand, könnte es zu einer deutlichen Erholung kommen. Hält er nicht, könnte wieder Karl Kojote gefragt sein …
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+7
Weia
Weia22.09.2200:34
Gegen Marktschluss ist der S&P 500 durch den violetten Trendkanal gefallen, hat aber genau auf den Aufwärtstrend 2009 – 2018 aufgesetzt, der beim Juni-Tief die entscheidende Unterstützung bot. Tut er das erneut, wäre das noch eine Chance für den S&P 500, rasch wieder in den violetten Trendkanal zurückzukehren. Passiert das nicht, wächst die Gefahr einer Abwärtsspirale kontinuierlich weiter.

BTW: Ich dachte, mein vorangegangener Beitrag würde zu den eher leicht verständlichen und dabei, was das Phänomen betrifft, besonders eindrucksvollen gehören, aber gleich 2 Forumsteilnehmer haben den Beitrag als nicht hilfreich markiert, was für unseren kleinen Kreis hier mehr als üblich ist – was hätte ich besser machen müssen?
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+5
thomas b.
thomas b.22.09.2202:03
Weia

BTW: Ich dachte, mein vorangegangener Beitrag würde zu den eher leicht verständlichen und dabei, was das Phänomen betrifft, besonders eindrucksvollen gehören, aber gleich 2 Forumsteilnehmer haben den Beitrag als nicht hilfreich markiert, was für unseren kleinen Kreis hier mehr als üblich ist – was hätte ich besser machen müssen?

Deine Ausführungen sind naturgemäß nun mal keine leichte Kost, die jeder versteht, manche finden Aktien per se Teufelszeug, manche voten einfach mal so down, weil sie es können, man weiss es nicht. Nimm das nicht persönlich. Wer anderer Meinung ist, kann seine ja gerne posten, aber einfach nur downvoten ist schon etwas armselig.

Auch wenn ich nicht alles von deinen Posts verstehe, so finde ich deine Beiträge dennoch durchaus hilfreich.
+4
Weia
Weia22.09.2202:14
thomas b.
Deine Ausführungen sind naturgemäß nun mal keine leichte Kost, die jeder versteht, manche finden Aktien per se Teufelszeug, manche voten einfach mal so down, weil sie es können, man weiss es nicht.
Schon klar, aber das könnte ja dann bei fast jedem Beitrag von mir sein. Ich war einfach erstaunt, dass es ausgerechnet den traf.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+1
pünktchen
pünktchen22.09.2210:50
Das "nicht hilfreich" wird ja häufig eher für "sehe ich anders" benutzt. Wäre dann natürlich hilfreich zu erfahren, wieso.
+2
macuser11
macuser1122.09.2222:20
Weia
aber gleich 2 Forumsteilnehmer haben den Beitrag als nicht hilfreich markiert, was für unseren kleinen Kreis hier mehr als üblich ist – was hätte ich besser machen müssen?

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PS: du bist Ehrenmann – tl;dr fehtl
-1
Weia
Weia22.09.2223:05
macuser11
PS: du bist Ehrenmann – tl;dr fehtl
Das war Absicht – ich hielt den Beitrag einerseits für so kurz und leicht verständlich und andererseits für so gehaltvoll, dass ich dachte, das kann ruhig jeder ganz lesen.

Ich hab’ noch an Dich gedacht und mir überlegt, ob ich extra dazuschreiben soll, warum es diesmal kein tl;dr gibt, das dann aber gelassen.


tl;dr
Nicht immer ist ein tl;dr erforderlich oder angebracht.
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+2
torgem29.09.2220:45
Noch 20 Dollar und wir haben ein Sonderangebot
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0
DasFaultier29.09.2221:59
@Weia

Rein aus Interesse und bitte nicht böse nehmen: Arbeitest du noch nebenbei, wenn ja: Wahrscheinlich mit Statistiken oder woher hast du die Expertise?
(Weil du ja nicht nur die textliche Aufbereitung machst, sondern auch die grafische…)
Oder bist du schon privateer, Pensionär oder Rentner? Weil anders kann ich mir die zeitraubenden Analysen nicht erklären.

Kläre mich gerne auf, danke für deine Arbeit!
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