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Forum>Apple>Der Apple-Aktien-Thread [Oktober 2022]

Der Apple-Aktien-Thread [Oktober 2022]

Florian Lehmann04.10.2218:19
Da Weia nicht sehr gerne in alten Threads postet, gibts jetzt den für Oktober
Auch dank Turnaround-Tuesday hat AAPL freundlich in den Oktober eröffnet. Es bleibt spannend, wie sich der Markt in diesem Oktober entwickeln wird und ob die Aktie wieder die alten Hochs erklimmen kann.
+1

Kommentare

thomas b.
thomas b.04.10.2218:50
Gestern und heute gab/gibt zumindest einmal einen kleinen Lichtblick nach dem allgemein grauslichen September. Hoffen wir mal auf einen einigermaßen freundlichen Oktober.
+2
Weia
Weia05.10.2216:20
Florian Lehmann
Da Weia nicht sehr gerne in alten Threads postet, gibts jetzt den für Oktober
Now, I take subtle hints. Ich kann nur noch nicht versprechen, wann ich zeitlich eine neue Analyse schaffe; spätestens am Wochenende.
DasFaultier
@Weia

Rein aus Interesse und bitte nicht böse nehmen: Arbeitest du noch nebenbei, wenn ja: Wahrscheinlich mit Statistiken oder woher hast du die Expertise?
Arrrgh, Deinen Beitrag (den letzten im September-Thread) sehe ich leider jetzt erst. Entschuldige bitte. Antwort ditto, sobald ich es zeitlich schaffe.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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cheesus1
cheesus106.10.2208:41
Weia
Arrrgh, Deinen Beitrag (den letzten im September-Thread) sehe ich leider jetzt erst. Entschuldige bitte. Antwort ditto, sobald ich es zeitlich schaffe.
Wahrscheinlich zu viel mit Peter Gabriel beschäftigt gewesen...
0
Weia
Weia10.10.2207:43
Hier nun das versprochene Update. Wenn Ihr den nicht mehr vor Augen habt, lest Euch nochmals den Beginn meines Beitrags von 06.09.2022 um 05:06 Uhr durch, insbesondere die Diskussion der beiden strukturell möglichen Fälle A und B, da dort der größere Zusammenhang besprochen wird, der unverändert gilt.


Struktur

Hier ein aktualisierter Stundenchart mit der Struktur des S&P 500:



Strukturell war geklärt, dass der Markt sich seit dem 16. August 2022 (Punkt 2) in einem neuen Abwärtsschub der Abwärtsbewegung seit Anfang des Jahres befindet, und das bedeutete, dass, unabhängig vom größeren Zusammenhang, er jedenfalls ein neues Tief im laufenden Bärenmarkt machen muss und dabei drei Abwärtsschübe ausbilden (da die Bewegung in Richtung der übergeordneten Bewegung, nämlich abwärts, läuft).

Das erste Ziel, neue Tiefs, wurde am Freitag vor einer Woche in fast allen Marktindizes erreicht; lediglich der Nasdaq Composite und der Russelll 2000 stehen noch etwas darüber. Das zweite Ziel, drei Abwärtsschübe, war aber noch nicht erfüllt. Durch die Aufwärtskorrektur von Montag bis Mittwoch, den zweiten Aufwärtskorrekturschub der Abwärtsbewegung ab Punkt 2, wurde der Grundstein dafür gelegt und seit Donnerstag läuft der dritte und (im Rahmen der Abwärtsbewegung ab Punkt 2) letzte Abwärtsschub. Damit die Struktur vollständig ist, muss dieser nochmals neue Tiefs machen, was mit hoher Wahrscheinlichkeit diese Woche passieren dürfte. Sobald das geschehen ist, ist die Struktur vollständig und es kann strukturell betrachtet zu einer größeren Aufwärtsbewegung kommen. Aber Vorsicht: Es muss nicht. Die strukturelle Mindestbedingung sind neue Tiefs, aber es gibt für den dritten Abwärtsschub nach oben keine strukturelle Begrenzung, was Dauer und Ausmaß der der Abwärtsbewegung betrifft.

Wenn der dritte Abwärtsschub abgeschlossen ist, dann gibt es mehrere Möglichkeiten, wie es strukturell weitergehen kann, die alle in dem oben erwähnten September-Beitrag diskutiert werden.



S&P 500

Hier ein aktualisierter Tageschart des S&P 500:



Hier ist alles recht bilderbuchmäßig verlaufen. Um das strukturell prognostizierte neue Tief erreichen zu können, musste der S&P 500 den wichtigen Aufwärtstrend 2009 – 2018 durchbrechen. Er hielt dann knapp über der Roten Linie, wie erwähnt der ersten Unterstützung darunter. Danach korrigierte er nach oben, wie bei einem Kampf um eine solche wichtige Marke wie das vorangegangen (Juni-)Tief nicht anders zu erwarten, und stoppte exakt am Schnittpunkt von Aufwärtstrend 2009 – 2018 und kurzfristigem Abwärtstrend 6. Damit wurde einerseits der nach unten durchbrochene Aufwärtstrend 2009 – 2018 in klassischer Manier von unten angetestet, andererseits die Gültigkeit des aktuellen Abwärtstrends 6 bestätigt.

Der S&P 500 sollte somit nunmehr auf dem Weg zu neuen Tiefs sein. Technisch sieht er schwach aus: Die Aufwärtskorrektur letzte Woche hat ein Island Reversal Top direkt an wichtigen Widerstandslinien gebildet, ein ausgeprägtes Schwächezeichen. Die Advance-Decline-Linie hat bereits neue Tiefs gemacht.

Die Stimmung ist jetzt allerdings sehr pessimistisch. Das deutet darauf hin, dass eine Aufwärtsbewegung nicht mehr lange auf sich warten lassen sollte. Zeitlich. Die Frage ist aber, von welchem Kursniveau aus, denn Marktzusammenbrüche ereignen sich stets aus einer bereits völlig überverkauften Situation heraus. Der S&P 500 hat Stand jetzt nicht mehr in den Aufwärtstrend 2009 – 2018 zurückgelangen können; der nachhaltige Durchbruch einer solch wichtigen Linie könnte zu einem massiven Abwärtsschub führen. Zudem ist Oktober bekanntlicht der Crash-Monat.

Es ist also nicht auszuschließen, dass der Markt zwar in sagen wir zwei Wochen ein Tief für mehrere Wochen bildet, aber von einem viel niedrigeren Niveau aus als jetzt. Im Extremfall fällt er nach dem Durchbrechen des Aufwärtstrends 2009 – 2018 auf den nächstfolgenden Aufwärtstrend 2009 – 2020, das wären um die 700 Punkte oder grob 20%.



AAPL

Hier ein aktualisierter AAPL-Chart:



AAPL bewegt sich wie der Gesamtmarkt seit dem Hoch Mitte August in einem klar definierten Abwärtstrend (6) nach unten. Sollte der S&P 500 in den nächsten Tagen auf den Aufwärtstrend 2009 – 2020 zurückfallen, so dürfte AAPL ihrerseits den Aufwärtstrend 2003 – 2019 und damit die erste Zielzone bei grob 120$ erreichen.



tl;dr

Strukturell und von der sehr pessimistischen Stimmung her sollte der Markt in den nächsten 2, 3 Wochen ein Tief erreichen, das den augenblicklichen Abwärtsschub seit Mitte August beendet und mindestens mehrere Wochen hält. Allerdings besteht mit höherer Wahrscheinlichkeit als sonst die Gefahr, dass der Markt zuvor noch um eine zweistellige Prozentzahl fällt.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+5
Weia
Weia11.10.2204:53
DasFaultier
@Weia

Rein aus Interesse und bitte nicht böse nehmen:
Um Himmels willen, warum sollte ich Dir so eine Frage böse nehmen? Ich bin es, der sich jetzt entschuldigen muss, weil ich erst übersehen habe, dass im September-Thread noch etwas gepostet wurde, und dann nochmal lange für eine Antwort gebraucht habe, weil mir aufgrund einer hitzigen Diskussion an anderer Stelle die Zeit fehlte.
Arbeitest du noch nebenbei, wenn ja: Wahrscheinlich mit Statistiken oder woher hast du die Expertise?
Ja, ich habe in der Tat gleich zweimal „was mit Statistik“ studiert, nämlich Soziologie und Physik. Die spezifischen Verfahren, die ich bei der Börsenanalyse verwende, sind aber – natürlich aufbauend auf bekannten Methoden – Ergebnisse eigener Arbeit und Erfahrung.

Die Frage mit der „Arbeit nebenbei“ ist schwieriger zu beantworten, vor allem: neben was? Neben der Börse? Die Beschäftigung mit der Börse steht bei mir ja gleich doppelt im Fokus meiner Arbeit: zunächst als soziologisches Forschungsprojekt, aber dann habe ich mich einen Großteil meines Lebens auch dadurch finanziert. Aber deshalb laufen die anderen Dinge, an denen ich arbeite, keinesfalls nebenbei; sie sind mir ebenfalls wichtig und nehmen einen erheblichen Teil meiner Arbeitszeit ein, denn die Börsenanalyse mache ich nach so vielen Jahren eher „im Schlaf“, auch wenn sie immer aufs neue eine faszinierende Herausforderung darstellt, gerade in Zeiten wie jetzt.
(Weil du ja nicht nur die textliche Aufbereitung machst, sondern auch die grafische…)
Es stimmt zwar, dass ich die Grafiken, die ich verwende, der Verständlichkeit halber extra für die MacTechNews-Analysen erstelle, aber so viel Arbeit ist das nicht. Insgesamt kosten mich die größeren Berichte vielleicht 4 oder 5 Stunden; ich hab nie genau darauf geachtet.
Oder bist du schon privateer, Pensionär oder Rentner? Weil anders kann ich mir die zeitraubenden Analysen nicht erklären.
Nein, Pensionär oder Rentner bin ich nicht, eher Workaholic. Wie gesagt, die Beschäftigung mit dem Thema an sich gehört zu meiner Arbeit, nur die spezifischen Berichte und Grafiken hier mache ich extra für dieses Forum. Je nachdem, wen Du fragst, ist das mein Helfer- oder mein Wichtigtuer-und-Vielschwätz-Syndrom. Konkret bin ich, nachdem ich bereits jahrelang ab und an im Forum von MacTechNews aktiv war, 2015 eher durch Zufall auf den Aktienthread aufmerksam geworden und sah, dass praktisch alle Forenteilnehmer damals sehr bullish für den Markt und insbesondere AAPL waren, während ich den Kursrückgang 2015/2016 klar vor Augen hatte. Also wollte ich warnen und habe mich zu Wort gemeldet; mehr war nicht meine Absicht. Daraus entstand dann aber eine längliche und hitzige Debatte über Sinn und Unsinn der technischen Analyse, die ich natürlich verteidigen wollte und also geblieben bin. Und daraus entwickelte sich dann allmählich meine heutige Rolle. Aus eigener Sicht bin ich eben tatsächlich einfach jemand, der gerne hilft, indem er anderen eigenes Wissen weitergibt. Das gilt ja auch für ganz andere Bereiche hier; die Arbeit an der Anleitung zum digitalen Unterschreiben von PDFs etwa hat sich über Monate erstreckt, da sind die Börsenanalysen ein Klacks dagegen.

Ein Eigeninteresse an den Analysen hier habe ich aber auch, wie mir erst allmählich bewusst wurde: Sie sind eine unbestechliche, öffentliche Dokumentation dessen, was ich zu einem bestimmten Zeitpunkt prognostiziert habe. So kenne ich nach bestem Wissen und Gewissen keinen Analysten (ich kenne natürlich nicht alle), der das massive Top zu Jahresbeginn mit seinen Methoden ähnlich genau prognostizieren konnte wie ich, und das, was zwar nicht den Zeitpunkt, wohl aber die Konstellation betrifft (Kurse erreichen oberes Ende des Jahrhunderttrendkanals), Jahre im Voraus. Nachdem die technische Analyse immer wieder als Hokuspokus abgetan wird, kann eine solche Dokumentation durchaus wertvoll sein, zumal ein Funktionieren der technischen Analyse enorme Konsequenzen für die Soziologie hat – womit wir wieder beim Anfang wären.

Die Frage nach dem Privatier ist heikler. In meiner eigenen Wahrnehmung war ich das nie, sondern habe lediglich meine eigene Arbeit zu erheblichen Teilen selbst finanziert. (Raymond Geuss , ein Philosophieprofessor, bei dem ich ein paar Semester studiert habe, hat die schöne Sentenz geprägt, der Kapitalismus würde das Verhältnis von Geld und Arbeit verdrehen: Er behaupte, man müsse arbeiten, um Geld zu verdienen, dabei müsse man in Wahrheit Geld verdienen, um arbeiten zu können – das trifft es für mich ziemlich gut.) Ich bin mir natürlich völlig im Klaren darüber, dass ich aufgrund meiner Börsenkenntnisse da in einer privilegierten Situation war; dennoch hat in meinem Verständnis die Bezeichnung Privatier nichts mit meiner Situation als selbstfinanzierter Workaholic zu tun.

Die schöne Geschichte findet leider auch gerade ein unschönes Ende. Ich musste jetzt schon mehrfach warnen (ich weiß nicht, ob Du das mitbekommen hast), dass ich von einem Tag auf den anderen nicht mehr in der Lage sein könnte, die Analysen fortzusetzen. Hintergrund sind 4 Jahre sich aneinanderreihender Schicksalsschläge, die selbst zwar alle nichts mit Geld zu tun hatten, als „Kollateralschaden“ aber meine Kapitalreserven aufgezehrt haben, ohne die ich natürlich handlungsunfähig bin. Es scheint in meinem Alter und mit meiner Biografie keine Möglichkeit zu geben, dieser Situation noch zu entkommen, weswegen ich davon ausgehen muss, dass ein Zusammenbruch nur eine Frage des Wann, nicht aber des Ob ist. Zu meiner eigenen Überraschung habe ich es bis zum heutigen Tage noch geschafft (in der jetzigen, historischen Börsenphase will ich natürlich so lange wie irgend möglich beobachten, ob alles wie analysiert weitergeht), aber ich balanciere auf des Messers Schneide und kann jeden Moment abstürzen. Ich kann also jetzt leider bei keiner Analyse mehr sagen, ob es die letzte sein wird.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+7
Weia
Weia11.10.2217:03
Weia
Um das strukturell prognostizierte neue Tief erreichen zu können, musste der S&P 500 den wichtigen Aufwärtstrend 2009 – 2018 durchbrechen. Er hielt dann knapp über der Roten Linie, wie erwähnt der ersten Unterstützung darunter. Danach korrigierte er nach oben, wie bei einem Kampf um eine solche wichtige Marke wie das vorangegangen (Juni-)Tief nicht anders zu erwarten, und stoppte exakt am Schnittpunkt von Aufwärtstrend 2009 – 2018 und kurzfristigem Abwärtstrend 6.
[…]
Der S&P 500 sollte somit nunmehr auf dem Weg zu neuen Tiefs sein.
Der S&P 500 hat heute ein neues Tief erreicht und dabei exakt auf der Roten Linie aufgesetzt. Damit sind erstmals alle strukturellen Bedingungen für ein Ende der Abwärtsbewegung seit Jahresbeginn erreicht.

Wie gesagt, sehr wahrscheinlich ist das nicht, aber es ist eben strukturell erstmals überhaupt möglich, falls das bullishste aller vor einem Monat diskutierten Szenarien zutreffen sollte. Wahrscheinlicher ist, dass der dritte Abwärtsschub des übergeordneten zweiten Abwärtsschubes ab Punkt 2 noch lange nicht zu Ende ist und wir, ausgehend von der Roten Linie, eine kurze Aufwärtskorrektur bekommen, nach der es weiter bergab geht.

Ab jetzt stellt sich, nachdem die alte, eindeutige Prognose neuer Tiefs erfüllt wurde, jedenfalls wieder erneut die Frage, wie es strukturell weitergeht. Zur Erinnerung ganz knapp: 3 Möglichkeiten:
  • 2 abgeschlossene Abwärtsschübe seit Jahresbeginn, Tief der Abwärtsbewegung ist jetzt
  • 2 Abwärtsschübe seit Jahresbeginn, der zweite aber noch am Laufen, Tief der Abwärtsbewegung folglich noch in der Zukunft (denkbares Kursziel ist der Aufwärtstrend 2009 – 2020)
  • 3 Abwärtsschübe seit Jahresbeginn, momentan im zweiten davon, der noch weiterläuft, dann dritter, dann größere Erholung, dann nochmalige dreischübige Abwärtsbewegung → noch 1-3 Jahre Bärenmarkt, Kursziel vermutlich irgendwo zwischen 1500 und 700 im S&P 500.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+3
Kerberos11.10.2218:02
Verläuft die rote Linie heute bei 3.570 Punkten?
0
Weia
Weia11.10.2218:10
Kerberos
Verläuft die rote Linie heute bei 3.570 Punkten?
Yep.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
0
Weia
Weia17.10.2203:34
Kurze Aktualisierung:

Die Rote Linie im Chart des S&P 500 wollte nicht kampflos aufgeben und hat am Donnerstag gezeigt, das sie sich noch immer nicht so ohne weiteres überqueren lässt. Die rasante Kehrtwende blieb allerdings eine Eintagsfliege, worauf schon die maue Marktbreite hindeutete. Am Freitagsschluss war außer Spesen nichts gewesen und alle Marktindizes befinden sich unverändert in ihren steilen Abwärtstrends, wie AAPL auch (da ist der Abwärtstrend in Form von Trendlinie 7 sogar nochmals steiler geworden).

Im S&P 500 kreuzt die Rote Linie am 31. Oktober den kurzfristigen Abwärtstrend 6. Bis dahin wird sich der Markt also entscheiden müssen, welche Linie er durchbricht.



„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+4
Weia
Weia18.10.2207:07
Zur Zeit gibt es ein wildes Auf und Ab im Markt. Da aber die Rote Linie bislang hält (der kurzfristige Abwärtstrend freilich auch), liegt es (zumal angesichts der miserablen Stimmung) nahe, dass sich letzten Donnerstag „irgendeine“ Art von Tief gebildet haben könnte. Zur näheren Eingrenzung hilft die Struktur; hier daher ein aktueller Stundenchart des S&P 500:



Das fragliche Tief, das näher bestimmt werden soll, ist Punkt ?.

Bewegungen entgegen dem übergeordneten Trend sind bis zum Erweis des Gegenteiles zunächst einmal Korrekturbewegungen, hier also eine Aufwärtskorrektur im Abwärtstrend. Sie lassen sich dadurch näher eingrenzen, dass man betrachtet, auf welcher Hierarchieebene sie stattfinden.

Eine Korrekturbewegung eines vorausgegangen Trends kann definitionsgemäß nie mehr als 100% der vorausgegangenen Bewegung zurücknehmen, sonst wäre es ja keine Korrektur mehr, sondern der Beginn eines entgegengesetzten Trends auf dieser Hierarchieebene. Diese Begrenzung gilt logischerweise eisern; das vorangegangene Hoch oder Tief darf auch nicht um 0,01 Punkte für eine Sekunde intraday über- bzw. unterschritten werden. Sobald das geschieht, fand eine Trendwende auf dieser Hierarchieebene statt.

Natürlich will man aber möglichst schon vorher merken, dass eine Trendwende stattgefunden hat. Hier kann man sich zunutze machen, dass Korrekturbewegungen meist zwischen ⅓ (33,3%) und ⅔ (66,6%) der zu korrigierenden Bewegung zurücknehmen. Übertritt die aktuelle Korrekturbewegung also ⅔ der vorangegangenen Bewegung, wird es zunehmend wahrscheinlich, dass es keine Korrekturbewegung auf dieser Ebene ist, sondern ein neuer, entgegengesetzter Trend.

Wie gesagt handelt es sich bei den Marken ⅓ und ⅔ um Wahrscheinlichkeiten und es gibt entsprechend auch keine in Stein gemeißelten Grenzen; die 66,6% sind eher als Anhaltspunkt und Größenordnung zu verstehen.

Ich habe die entsprechenden Preisniveaus in den Chart eingetragen, violett für die niedrigste Hierarchieebene und orange für die darüber.


Die niedrigste (hier analysierte) Hierarchieebene ist in der aktuellen Situation der Abwärtsschub von Punkt 2.0.4 zu Punkt ?. Wenn die Aufwärtsbewegung seit Donnerstag nur diesen Abwärtsschub korrigiert, darf sie 3806,91 (Punkt 2.0.4) nicht übersteigen; die Wahrscheinlichkeit, dass sie das dennoch tun wird, nimmt zu, wenn der S&P 500 3701,59 übersteigt. Bleibt sie hingegen bei grob dem jetzigen Niveau hängen, bleibt sie in dem kurzfristigen Abwärtstrend gefangen und wird entsprechend weitere neue Tiefs machen, die heftig ausfallen können, weil die Bewegung von Punkt 2.0.4 zu Punkt ? dann ja nur der erste von insgesamt 3 Abwärtsschüben war. Punkt ? wäre dann Punkt 2.0.4.1.

Übersteigt der S&P 500 hingegen Punkt 2.0.4 (3806,91), so heißt das, dass die Aufwärtsbewegung den hierarchisch eine Ebene höher angesiedelten Abwärtsschub von Punkt 2 zu Punkt ? korrigiert (Punkt ? wäre dann Punkt 2.1.). Das zu erwartende Kursziel (⅓ – ⅔) läge dann etwa in dem Bereich zwischen S&P 500 3769,20 und 4046,82. Steigt der S&P 500 deutlich über 4046,82, so nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass er am Ende auch 2 (4325,28) übersteigen wird.

Tut er dies, so heißt das, dass die Aufwärtsbewegung den hierarchisch eine weitere Ebene höher angesiedelten Abwärtsschub von Punkt 0 (dem Allzeithoch im Januar) zu Punkt ? korrigiert bzw. in diesem Fall eben nicht mehr korrigiert, sondern beendet, da der Abwärtsschub von Punkt 0 zu Punkt ? dann aus lediglich 2 Abwärtsschüben besteht, also ein Abwärtskorrektur der Aufwärtsbewegung der letzten Jahre ist. Daher wird der S&P 500 neue Allzeithochs machen, wenn auch nicht unbedingt schnell (die Abwärtskorrektur kann wie jede Abwärtskorrektur sich in die Länge ziehen, indem sie komplex wird, also mehrere Korrekturbewegungen aneinanderreiht). Punkt ? wäre dann Punkt 3 = Punkt IV.2 in der Langfriststruktur, von dem aus vermutlich eine massive Aufwärtsbewegung (der 2. Teilschub des 3. Teilschubs seit 1929) starten würde.



tl;dr

Aktuell gibt es noch ein Risiko, dass der S&P 500 die Abwärtsbewegung alsbald wieder aufnimmt und deutliche neue Tiefs macht.

Übersteigt der S&P 500 3806,91, kann er noch bis etwa 4050 weiterlaufen.

Steigt der S&P 500 auch deutlich über 4050, so wird zunehmend wahrscheinlich, dass er auch 4325,28 übersteigen kann.

Übersteigt der S&P 500 4325,28, so ist die Abwärtskorrektur seit Jahresbeginn beendet und der S&P 500 wird neue Allzeithochs machen, wenn auch nicht zwingend bald.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+8
pünktchen
pünktchen18.10.2214:26
Wahrscheinlicher ist es aber deines Erachtens doch noch, dass es nach einer kleinen Aufwärtskorrektur wieder weiter nach unten geht, wenn ich dich recht verstehe?
0
Weia
Weia18.10.2217:38
pünktchen
Wahrscheinlicher ist es aber deines Erachtens doch noch, dass es nach einer kleinen Aufwärtskorrektur wieder weiter nach unten geht, wenn ich dich recht verstehe?
Nun, ich hatte ja geschrieben, dass die sehr pessimistische Stimmung einen (zumindest temporären) Boden in nächster Zeit nahelegt, aber nicht sagt, auf welchen Kursniveau das sein wird:
Weia am 10.10.22 um 07:43 Uhr
Die Stimmung ist jetzt allerdings sehr pessimistisch. Das deutet darauf hin, dass eine Aufwärtsbewegung nicht mehr lange auf sich warten lassen sollte. Zeitlich. Die Frage ist aber, von welchem Kursniveau aus, denn Marktzusammenbrüche ereignen sich stets aus einer bereits völlig überverkauften Situation heraus. Der S&P 500 hat Stand jetzt nicht mehr in den Aufwärtstrend 2009 – 2018 zurückgelangen können; der nachhaltige Durchbruch einer solch wichtigen Linie könnte zu einem massiven Abwärtsschub führen. Zudem ist Oktober bekanntlicht der Crash-Monat.

Es ist also nicht auszuschließen, dass der Markt zwar in sagen wir zwei Wochen ein Tief für mehrere Wochen bildet, aber von einem viel niedrigeren Niveau aus als jetzt. Im Extremfall fällt er nach dem Durchbrechen des Aufwärtstrends 2009 – 2018 auf den nächstfolgenden Aufwärtstrend 2009 – 2020, das wären um die 700 Punkte oder grob 20%.
nicht auszuschließen bedeutet genau das: kann sein, muss aber nicht.

Technisch betrachtet kann man mittlerweile wohl formulieren, dass der entscheidende Punkt ist, ob die Rote Linie kurzfristig hält. Bislang hält sie, aber umgekehrt ist auch der Abwärtstrend noch nicht gebrochen. Genauer gesagt wurden zum Teil heute sehr steile Abwärtstrends gebrochen, was aber nur dazu führte, dass die Indizes (und auch AAPL) an dem jeweils etwas weniger steilen Abwärtstrend gescheitert sind. Das gilt für alle Indizes (und AAPL) außer den beiden unwichtigsten, dem Dow Jones Industrial (nur 30 Komponenten, kuriose Berechnungsmethode) und Russell 2000 (nur lokale US-Unternehmen). Exemplarisch hier AAPL (Stand 16:33 Uhr):



Wie ich ebenfalls schrieb:
Weia am 17.10.22 um 03:34 Uhr
Im S&P 500 kreuzt die Rote Linie am 31. Oktober den kurzfristigen Abwärtstrend 6. Bis dahin wird sich der Markt also entscheiden müssen, welche Linie er durchbricht.
Bis dahin lässt sich keine Variante mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen, solange es keinen klaren Ausbruch in die eine oder andere Richtung gibt. Ein bemerkenswerter Fall wäre auch, dass mit der Aufwärtsbewegung seit letztem Donnerstag dem großen Pessimismus bereits Rechnung getragen wurde (das Tief vom letzten Donnerstag also bereits das avisierte war) und die Indizes dennoch den kurzfristigen Abwärtstrend nicht durchbrechen konnten. In diesem Fall könnte es noch lange weiter abwärts gehen.

Strukturell wurde bislang noch keine Variante ausgeschlossen (der erste Ausschluss wäre ja gewesen, wenn der S&P 500 3806,91 überstiegen hätte) und insofern bleibt auch hier alles offen.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+3
Weia
Weia18.10.2219:05
pünktchen
Wahrscheinlicher ist es aber deines Erachtens doch noch, dass es nach einer kleinen Aufwärtskorrektur wieder weiter nach unten geht, wenn ich dich recht verstehe?
Da ich die obige Antwort in Eile geschrieben habe, damit Du sie möglichst schnell bekommst, hier nochmal eine übersichtliche Aufstellung der strukturell unterschiedlichen Möglichkeiten. Die Wahrscheinlichkeiten sind dabei keine Berechnungen (das wäre sehr kompliziert und fehlerträchtig), sondern ungefähre Suggestivwerte, die meine Markteinschätzung wiedergeben:


Variante 1:
  • Art: S&P 500 korrigiert Abwärtsschub Punkt 2.0.4 → Punkt ?
  • Bedingung: S&P 500 ≤ 3806,91
  • Status: gegenwärtig gut möglich
  • Folge: baldige Wiederaufnahme des Abwärtstrends, neue Tiefs bis zu etwa 2900
  • Wahrscheinlichkeit: 45%

Variante 2:
  • Art: S&P 500 korrigiert Abwärtsschub Punkt 2 → Punkt ?
  • Bedingung: ≈ 3770 ≤ S&P 500 ≤ 4325,28
  • Status: gegenwärtig möglich
  • Folge: Wiederaufnahme des Abwärtstrends, neue Tiefs bis zu etwa 1500
  • Wahrscheinlichkeit: 45%

Variante 3:
  • Art: S&P 500 korrigiert Abwärtsschub Punkt 0 (Allzeit-Hoch) → Punkt ?
  • Bedingung: S&P 500 > 4325,28
  • Status: gegenwärtig noch nicht möglich
  • Folge: neue Allzeit-Hochs
  • Wahrscheinlichkeit: 10%
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+11
pünktchen
pünktchen18.10.2219:54
Danke Weia, ein einfaches "Ja" hätte da aber auch gereicht!
+1
Weia
Weia18.10.2220:02
pünktchen
Danke Weia, ein einfaches "Ja" hätte da aber auch gereicht!
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+2
macuser11
macuser1119.10.2202:32
pünktchen
Danke Weia, ein einfaches "Ja" hätte da aber auch gereicht!
LMAO was komme ich da mit tl;dr,
wenn auch 👍 oder 👎 für die Aktienkurse genügen würde

PS: @MTN-Admins, ein Superlike für ein Beitrag-Post vergeben wäre ja auchmal was
+1
MKL
MKL24.10.2223:10
Weia

Strukturell wurde bislang noch keine Variante ausgeschlossen (der erste Ausschluss wäre ja gewesen, wenn der S&P 500 3806,91 überstiegen hätte) und insofern bleibt auch hier alles offen.

Da heute ja intraday 3.810 erreicht wurden, kann doch Variante 1 ausgeschlossen werden, oder?
0
Weia
Weia25.10.2201:08
MKL
Da heute ja intraday 3.810 erreicht wurden, kann doch Variante 1 ausgeschlossen werden, oder?
So ist es.

Das hatte sich schon zunehmend abgezeichnet durch die Dauer der Aufwärtsbewegung. Der Abwärtsschub von Punkt 2.0.4 zum Tief (Punkt ?) hat 7 Tage gedauert, die Aufwärtsbewegung seitdem ging heute bereits in ihren 8. Tag. Das ist zwar nicht unzulässig, aber statistisch wahrscheinlicher ist eben eine Dauer von ¼ bis ½ oder höchstens ⅔ der zu korrigierenden Bewegung.

Praktisch ändert sich dadurch aber zunächst auch kaum etwas. Das „Alleinstellungsmerkmal“ von Variante 1 war ja gerade eben, dass eine erneute massive Abwärtsbewegung unmittelbar hätte drohen können, was aber nun nicht geschah.

Variante 2, die nunmehr wahrscheinliche Variante, korrigiert also die gesamte Abwärtsbewegung seit Punkt 2. Diese Abwärtsbewegung dauerte 42 Tage; die Aufwärtskorrektur dauert idealerweise also 10 bis 21 Tage; es könnte also quasi unverändert bald wieder losgehen, hat aber wahlweise nun noch mehr Zeit. (Der 21. Tag wäre der 22. November, also 1 Tag vor dem traditionell freundlichen letzten Tag vor Thanksgiving.)

Für die Kurse gilt das ohnehin. Der wahrscheinlichste Zielbereich für die Korrektur sind ⅓ bis ⅔ der zu korrigierenden Bewegung, das ist für Variante 2 wie eingezeichnet 3770 bis 3910 (ich habe die Kurse gerundet, da dieser Bereich ja eine ungefähre Angabe darstellt und präzise gerechnete Zahlen eine nicht vorhandene Präzision suggerieren würden). Da der S&P 500 3770 ja bereits überstiegen hat, sind diesbezüglich die Mindestbedingungen für eine Wende nach unten bereits erfüllt.

Jederzeit nach unten losgehen kann es also praktisch unverändert; der größte verbleibende Unterschied zur Variante 1 ist der größere Spielraum der Kurse (und des Zeitpunkts). Die Aufwärtskorrektur könnte noch bis 3910 weiterlaufen (und auch darüber hinaus, nur dass dann zunehmend Variante 3 wahrscheinlicher wird) und die Kurse könnten im Extremfall dann bis in die Region von 1500 sinken. Entscheidend hier ist aber das könnte: Das kann schlimmstenfalls so kommen, aber muss es keinesfalls; Näheres wäre zum jetzigen Zeitpunkt noch reine Spekulation.

Da Variante 1 ausgeschieden ist, können wir nun bis auf weiteres davon ausgehen, dass Punkt ? Punkt 2.1 ist. Hier des Überblicks halber mal wieder ein Tageschart der Struktur:





tl;dr

Es hat sich herausgestellt, dass die aktuelle Aufwärtsbewegung eine Aufwärtskorrektur der gesamten Abwärtsbewegung vom 18. August bis zum 13. Oktober ist. Als solche hat sie den Spielraum, noch bis Thanksgiving (24. November) weiterzulaufen und bis 3910 zu steigen, aber sie könnte auch jetzt schon wieder nach unten wenden, denn die Mindestbedingungen für eine Korrektur hat sie bereits erfüllt.

Steigt der S&P 500 allerdings weiter als 3910, wird zunehmend wahrscheinlich, dass er das Hoch vom 18. August überwinden kann; in diesem Fall wäre der Weg auf ein neues Allzeithoch frei.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+6
Weia
Weia25.10.2215:00
Hier mal wieder eine andere Perspektive auf den Markt:

Um die gebräuchlichen gleitenden Durchschnitte kümmere ich mich in der Regel nicht näher, da ich sie für nicht sonderlich hilfreich erachte. Interessant sind aber längere gleitende Durchschnitte. Im folgenden Monatschart des S&P 500 seht Ihr den 3- und 4-Jahresdurchschnitt (der 4-Jahresdurchschnitt korreliert mit dem „Präsidentenzyklus“) seit Anfang der 1980er, als die enorme Aufwärtsbewegung startete:



Fast alle Kursrückgänge der letzten 40 Jahre fanden spätestens in dem Bereich zwischen diesen beiden Durchschnitten ihren Boden. Es gab nur 3 Ausnahmen: Den Sonderfall Corona, wo der Durchbruch nach unten in Monatsfrist zurückgenommen wurde, und die beiden Bärenmärkte der letzten 4 Jahrzehnte, 2000 – 2002 und 2007 – 2009.

Jetzt oszillieren die Kurse erneut genau in dem Bereich zwischen diesen beiden Durchschnitten. Das beleuchtet aus gänzlich anderer Perspektive die aktuelle, kritische Situation: Entweder der Markt findet hier seinen Boden, dann sind auch neue Hochs in den nächsten Jahren möglich, oder es geht noch deutlich weiter nach unten.

Einer der faszinierenden Aspekte der technischen Analyse ist, wie voneinander statistisch vollkommen unabhängige Methoden wie Strukturanalyse und historischer Blick auf gleitende Durchschnitte zu denselben Schlussfolgerungen gelangen.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+2
pünktchen
pünktchen25.10.2216:24
Fundamental sieht es demnächst halt nicht nach neuen Höhen aus sondern erstmal eher nach Stagflation. Vielleicht müsstest du den Chart auch mal etwas nach links erweitern, um den Ölpreisschock mit ins Bild zu bekommen?
0
Weia
Weia25.10.2216:38
pünktchen
Fundamental sieht es demnächst halt nicht nach neuen Höhen aus sondern erstmal eher nach Stagflation. Vielleicht müsstest du den Chart auch mal etwas nach links erweitern, um den Ölpreisschock mit ins Bild zu bekommen?
Voilà:

„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+2
MKL
MKL25.10.2217:19
Weia
Steigt der S&P 500 allerdings weiter als 3910, wird zunehmend wahrscheinlich, dass er das Hoch vom 18. August überwinden kann; in diesem Fall wäre der Weg auf ein neues Allzeithoch frei.

Würde es hier reichen, wenn 3.910 auch nur intraday erreicht wird?
Oder muss er am Tagesende deutlich drüber stehen?
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Weia
Weia25.10.2217:39
MKL
Würde es hier reichen, wenn 3.910 auch nur intraday erreicht wird?
Oder muss er am Tagesende deutlich drüber stehen?
Das spielt hier gar keine Rolle, da es sich dabei ja nur um die (zudem gerundete) ⅔-Marke handelt, also einen statistischen Anhaltspunkt.

Aber gut, dass Du fragst, ich sehe mit Schrecken, dass ich die Zahlen verwechselt und den ½-Wert genommen habe; ⅔ ist gerundet 4050, wie auch in der orangen 66,6%-Linie im Chart zu sehen.

Also bitte überall in meinem letzten Beitrag 3910 durch 4050 ersetzen. Sorry!!

Zurück zu Deiner Frage. Der entscheidende, präzise, eindeutige Wert ist Punkt 2, also 4325,28. Wird der auch nur ein Sekunde auch nur 0,1 Punkte überschritten, ist aus struktureller Sicht der Bärenmarkt vorbei. Je mehr sich der S&P 500 von 3910 4050 in Richtung 4325,28 bewegt, desto wahrscheinlicher wird es, dass er ihn am Ende überschreiten kann. Das ist also eine zunehmende „Warnzone“, der entscheidende Wert ist 4325,28.
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+1
Weia
Weia25.10.2217:49
Das ist ein Re-Post meines Beitrags von heute 1:08 Uhr, in dem der irrtümlich falsch angegebene ⅔-Wert auf den korrekten Wert von 4050 (statt fälschlich 3910) korrigiert wurde. Ich bitte für den Irrtum vielmals um Entschuldigung!

MKL
Da heute ja intraday 3.810 erreicht wurden, kann doch Variante 1 ausgeschlossen werden, oder?
So ist es.

Das hatte sich schon zunehmend abgezeichnet durch die Dauer der Aufwärtsbewegung. Der Abwärtsschub von Punkt 2.0.4 zum Tief (Punkt ?) hat 7 Tage gedauert, die Aufwärtsbewegung seitdem ging heute bereits in ihren 8. Tag. Das ist zwar nicht unzulässig, aber statistisch wahrscheinlicher ist eben eine Dauer von ¼ bis ½ oder höchstens ⅔ der zu korrigierenden Bewegung.

Praktisch ändert sich dadurch aber zunächst auch kaum etwas. Das „Alleinstellungsmerkmal“ von Variante 1 war ja gerade eben, dass eine erneute massive Abwärtsbewegung unmittelbar hätte drohen können, was aber nun nicht geschah.

Variante 2, die nunmehr wahrscheinliche Variante, korrigiert also die gesamte Abwärtsbewegung seit Punkt 2. Diese Abwärtsbewegung dauerte 42 Tage; die Aufwärtskorrektur dauert idealerweise also 10 bis 21 Tage; es könnte also quasi unverändert bald wieder losgehen, hat aber wahlweise nun noch mehr Zeit. (Der 21. Tag wäre der 22. November, also 1 Tag vor dem traditionell freundlichen letzten Tag vor Thanksgiving.)

Für die Kurse gilt das ohnehin. Der wahrscheinlichste Zielbereich für die Korrektur sind ⅓ bis ⅔ der zu korrigierenden Bewegung, das ist für Variante 2 wie eingezeichnet 3770 bis 4050 (ich habe die Kurse gerundet, da dieser Bereich ja eine ungefähre Angabe darstellt und präzise gerechnete Zahlen eine nicht vorhandene Präzision suggerieren würden). Da der S&P 500 3770 ja bereits überstiegen hat, sind diesbezüglich die Mindestbedingungen für eine Wende nach unten bereits erfüllt.

Jederzeit nach unten losgehen kann es also praktisch unverändert; der größte verbleibende Unterschied zur Variante 1 ist der größere Spielraum der Kurse (und des Zeitpunkts). Die Aufwärtskorrektur könnte noch bis 4050 weiterlaufen (und auch darüber hinaus, nur dass dann zunehmend Variante 3 wahrscheinlicher wird) und die Kurse könnten im Extremfall dann bis in die Region von 1500 sinken. Entscheidend hier ist aber das könnte: Das kann schlimmstenfalls so kommen, aber muss es keinesfalls; Näheres wäre zum jetzigen Zeitpunkt noch reine Spekulation.

Da Variante 1 ausgeschieden ist, können wir nun bis auf weiteres davon ausgehen, dass Punkt ? Punkt 2.1 ist. Hier des Überblicks halber mal wieder ein Tageschart der Struktur:





tl;dr

Es hat sich herausgestellt, dass die aktuelle Aufwärtsbewegung eine Aufwärtskorrektur der gesamten Abwärtsbewegung vom 18. August bis zum 13. Oktober ist. Als solche hat sie den Spielraum, noch bis Thanksgiving (24. November) weiterzulaufen und bis 4050 zu steigen, aber sie könnte auch jetzt schon wieder nach unten wenden, denn die Mindestbedingungen für eine Korrektur hat sie bereits erfüllt.

Steigt der S&P 500 allerdings weiter als 4050, wird zunehmend wahrscheinlich, dass er das Hoch vom 18. August überwinden kann; in diesem Fall wäre der Weg auf ein neues Allzeithoch frei.
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