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Aufregung um "Spyware" von Pinch Media in Programmen wie Twitterfon

Duffman
Duffman18.08.0923:34
Auf Twitter machte eben das Thema die Runde, dass einige iPhone Programme, welche Software der Firma Pinch Media integrieren, offenbar mehr Daten erheben und "nach Hause telefonieren", als dem Benutzer wohl in der Regel bewusst ist.



Einige Leute haben daraufhin sofort reagiert und entsprechende Programme wie Twitterfon gelöscht.

Es gibt eine Stellungnahme der Firma Pinch Media:

Meine Meinung ist, dass hier zumindest mehr Aufklärung des Anwenders vor dem Kauf einer Software nötig ist, und zwar nicht nur im Kleingedruckten! Selbst wenn Pinch Media angibt, die verarbeiteten Daten seien anonymisiert, so stellt sich dennoch die Frage, ob man das als Konsument gut findet. Zumindest sollte man genaue Kontrolle darüber haben, welche Daten übermittelt werden und welche nicht.

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Kommentare

Duffman
Duffman19.08.0900:47
Zur Klarstellung: im Moment sind mir nur die in dem Artikel benannten Programme bekannt, die Pinchmedia integrieren:
- Twitterfon
- Camera Zoom

Es gibt zweifellos noch zahlreiche andere Programme, die Pinchmedia integrieren.

Ich unterstelle keinem Entwickler oder Hersteller von Apps böse Absicht, sondern allenfalls Sorglosigkeit bei der Integration von Pinchmedia. Es ist absolut nachvollziehbar, dass man als Developer ein paar Statistiken über die Nutzung erheben möchte.
Nur muss dies transparent, offen und optional (opt-in) erfolgen.

Selber nutze ich Twitterfon sehr gerne und hatte überhaupt keine Ahnung, dass hier eventuell Daten erhoben und an Pinchmedia übermittelt werden. Ich möchte das Programm eigentlich gerne weiter nutzen, weil ich es ganz ordentlich finde.
Warum jedoch Daten wie Zeitpunkt des Programmstarts, Dauer der Programmnutzung, eine für meinen iPod Touch oder iPhone eindeutige ID oder gar Daten wie GPS-Koordinaten erhoben und übermittelt werden, sowie ob mein iPod Touch oder iPhone gejailbreaked ist, sehe ich absolut nicht ein.

Eigentlich hätte ich bei den oft fast übersensibel anmutenden Ablehnungen im Appstore Approval Prozess erwartet, dass genau solche Dinge vermieden werden sollen. Aber auch Apple scheint in dem Fall alle Augen zuzudrücken.

Man fragt sich also, auf welchem Datenberg die Firma Pinchmedia da sitzt und an wen die Daten alles verhökert werden.

In den Kommentaren zu oben genannten Blogeintrag wird auf ähnliche Datenerhebungs-Methoden von Google verwiesen und dass man diese ja auch bereits akzeptieren würde.

Dazu kann ich nur sagen, dass man bei Google zumindest als informierter Internetnutzer weiß, worauf deren Geschäftsmodell beruht. Es gibt also ein Bewusstsein bei vielen Menschen und man kann auch wenigstens teilweise Maßnahmen ergreifen, die eigene Privatsphäre, Anonymität und das User-Tracking zu beeinflussen. Das geht über Sicherheitseinstellungen im Browser bis hin zum Better Privacy Plugin für Firefox, um persistente Flash-Cookies zu löschen.

Wo ich allerdings empfindlich reagiere ist, wenn ein von mir gekauftes Programm Daten erhebt und an Dritte übermittelt, ohne mich darüber klar zu informieren und mir die Möglichkeit zu geben, dies zu unterbinden bzw, abzulehnen.

Das von mir gekaufte Twitterfon Pro möchte ich gerne weiter nutzen, bin aber im Moment sehr verunsichert.
Ich hoffe auf eine kurzfristige Stellungnahme durch den Anbieter. Ein klares Zeichen wäre ein Update, welches die fraglichen Libraries nicht mehr enthält.
„A life without walls needs no Windows!“
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Phoen
Phoen19.08.0902:03
Duffman
Kann dir da nur zustimmen. Sehe das genauso und stehe mit Twitterfon vor dem selben Problem.
Ich würde die Schuld aber vorwiegend Apple geben. Die bestimmen die Richtlinien und natürlich versuchen kommerzielle Anbieter dann auch diese auszureizen, bzw. fühlen sich für die Folgen ihres Handelns nicht mehr verantwortlich. Das ist aber im Grunde nichts neues. Apple hat bereits seit Bestehen des App-Stores den Entwicklern die stillschweigende Erlaubnis erteilt, auch pers. Daten aus dem Adressbuch zu speichern und zu verwerten. Was die damit machen bleibt unüberschaubar.

Apple muss das Thema Datenschutz viel offensiver angehen! Im eigenen Interesse muss und kann sich Apple hier verstärkt positionieren, zumal sie nicht wie Google von den Daten zwecks Werbung abhängig sind. Das erste Gebot lautet dabei immer Datenvermeidung. In diesem Sinne sollten sie dann auch die Regeln für den AppStore unmissverständlich ausformulieren.
„Niemand regiert die Welt.“
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Duffman
Duffman19.08.0911:37
Zumindest für mich, als Nutzer von Twitterfon Pro, gibt es Entwarnung durch den Hersteller:

naan studio
Analytics code in TwitterFon free version
The free version of TwitterFon has some code that collects anonymous user data and sends them to ad providers including Pinch Media. There has been some claim that non-anonymous information such as location and gender of the user is also collected and handed over to Pinch Media. The answer is no.

Pinch Media explains more on this issue on its blog.

As an ad-free app, TwitterFon pro does not have any tracking code
„A life without walls needs no Windows!“
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Duffman
Duffman19.08.0911:43
Dennoch bin ich jetzt etwas skeptisch geworden, und werde mal den Traffic untersuchen, den meine Apps erzeugen.
Darüber hinaus wünsche mir ein Tool wie Little-Snitch für das iPhone / den iPod Touch.

Wer sonst noch Infos findet, über weitere Tools, die Pinch Media nutzen, oder weitere Informationen und Belege hat, was in welchem Fall übermittelt wird, soll dies bitte gerne hier posten.

Ich finde auch eine grundsätzliche Diskussion wünschenswert, inwieweit Anbieter von Apps (ob kostenlos oder kostenpflichtig) Daten erheben und an Dritte übermitteln dürfen und unter welchen Bedingungen.

Über eine rege Beteiligung würde ich mich sehr freuen.
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Ties-Malte
Ties-Malte19.08.0916:59
„iPhone-Apps: Der Spion im Telefon“ in der Zeit: @@
„The early bird catches the worm, but the second mouse gets the cheese.“
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TCHe
TCHe19.08.0920:06
Halte uns mal bitte wegen Traffic bei TwitterFon pro auf dem laufenden. Habe vor kurzem upgegradet und möchte ungern Daten übermitteln (nicht mehr, als ich ohnehin schon tue).
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Duffman
Duffman19.08.0923:44
Habe eben TouchTerm gelöscht, welches laut dem Zeit-Online-Artikel (s.o.) eines der Tools ist, die Pinchmedia integrieren und Daten übertragen. Habe es eh so gut wie nie genutzt.

Interessant finde ich übrigens, dass zum Thema weder auf Heise noch auf Mactechnews ein Newsartikel erschienen ist.
Ist es nicht interessant genug?
„A life without walls needs no Windows!“
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ma.20.08.0907:20
Duffman
...
Interessant finde ich übrigens, dass zum Thema weder auf Heise noch auf Mactechnews ein Newsartikel erschienen ist.
Ist es nicht interessant genug?

Heise recherchiert immer erst selbst vor Veröfentlichung.

Dabei werden immer beide Parteien befragt. Kann eine Partei nicht in einem angemessenen Zeitraum erreicht werden oder antwortet nicht, wird das in dem betr. Artikel erwähnt.

Ich habe jetzt mal bei Heise gesucht.
Hier konntest Du schon am 18.08.2008 lesen was Pinch Media macht.
www.heise.de/tr/Der-ganz-normale-mobile-Datenschutzalbtraum--/blog/artikel/113404

Und hier wurde die Pinch Media-Spyware schon am 20.05.2009 im iPhone endtarnt.
Das gibt der Nachrichtenlage ja ein ganz neues Gesicht, hat doch der akt. Pinch Media-Spyware Entdecker vermutlich nur Technology Review gelesen?
Es ist ein kostenpflichtiger Artikel.
Vorhersage für Hepatitis C, Produktinfo, Zeichnen auf E-Papier, Was das iPhone alles verrät

Technology Review 6/2009, S. 18

Was sie damit anstellen, wusste niemand so genau. Software von Pinch Media meldet Entwicklern nun, wo und wie ihre Anwendungen benutzt werden.
Kostenpflichtiger Artikel 20.05.2009 – http://www.heise.de/kiosk/archiv/tr/2009/6/18_kiosk

Also, dass Heise pennt kann man wirklich nicht behaupten.
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DonQ
DonQ20.08.0911:15
also ein schritt in abo/überwachungs/abrechnungstool/pay per use oder sehe ich das falsch ?
„an apple a day, keeps the rats away…“
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Duffman
Duffman20.08.0912:21
@ma. Danke für den Hinweis! Ich hatte zwar schon einige Artikel gefunden, die Pinch Media erwähnen, aber dieser TR war mir durch die Lappen gegangen.
„A life without walls needs no Windows!“
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DonQ
DonQ20.08.0912:35
wobei ich mich gerade ernsthaft frage, wer will das schon und schaltet es nicht nur bei bedarf ein, netzzugang am iphone…da passen die morron test apps ja wie die faust aufs auge.

kostenpflichtiger artikel auf heise, da kannst eigentlich gleich den link sparen…eine registration durch zahlen bei heise gibbet bei mir nicht…wobei, die ja schon seriöser waren.
„an apple a day, keeps the rats away…“
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Phoen
Phoen03.09.0911:46
Jetzt scheint es auch im Mutterland von Facebook und Co. manchem zu dämmern...
„Niemand regiert die Welt.“
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