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iOS-Kernel in iOS 10 Beta ungesichert - Absicht oder Fehler?

Mit der Veröffentlichung der ersten Entwickler-Beta in der vergangenen Woche hat Apple laut Sicherheitsexperten erstmals den iOS-Kernel ungesichert veröffentlicht, wodurch Fehleranalysen im Kernel möglich sind. Auch die Funktionsweise lässt sich so genauer unter die Lupe nehmen, um Schwachstellen zu ermitteln. Ein ungesicherter Kernel ist daher sowohl für Hacker als auch Entwickler gleichermaßen interessant. Allerdings könnten so auch Lücken entdeckt werden, die dann nur kriminellen Hackern bekannt sind, womit ein potenzielles Sicherheitsrisiko besteht. Apple selbst hat sich zur der Änderung bislang nicht geäußert.


Deswegen vermuten einige Sicherheitsexperten, dass der ungesicherte iOS-Kernel von Apple nicht beabsichtigt war, sondern einen Fehler darstellt. Andere wiederum sehen darin ein Schritt von Apple, den Bedarf der Geheimdienste und Sicherheitsbehörden nach unbekannten Sicherheitslücken zu vereiteln, indem Lücken im iOS-Kern allgemein sichtbarer sind und dann - so die mögliche Hoffnung von Apple - zwecks Behebung gemeldet werden. Dies wäre allerdings nicht frei von Risiken, da möglicherweise auch kritische Lücken bekannt werden.

Eine Modifikation des iOS-Kernel müssen Nutzer allerdings nicht befürchten, denn Apple hat dagegen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, die jede Änderung des Kernel verhindern. Sollte allerdings der Schutzmechanismus selbst eine Lücke haben, könnte Apples neue Sicherheitsstrategie Millionen Nutzer gefährden. Es wäre daher möglich, dass Apple vor Fertigstellung von iOS 10 doch wieder zum bisherigen Verfahren zurückkehrt und die Offenlegung nur bei Beta-Versionen vorgenommen wird.

Kommentare

sockenpuppe_23422.06.16 12:00
So einen Schritt würde ich an Apples Stelle tun, wenn die Geheimdienste und Sicherheitsbehörden die Übergabe eines ungesicherten Kernels verlangen – so herrscht wenigstens Waffengleichheit zwischen diesen Angreifern und den potentiellen Verteidigern.
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iMäck
iMäck22.06.16 18:02
Ich frage mich ja:
Wenn Smartphones und Tabletts kleine Computer sind wieso darf/ kann ich nicht jedes Betriebssystem installieren?
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maczock22.06.16 19:09
iMäck
Ich frage mich ja:
Wenn Smartphones und Tabletts kleine Computer sind wieso darf/ kann ich nicht jedes Betriebssystem installieren?

Warum sollte man das können müssen? Kannst du einen Benziner mit Diesel betreiben? Eine VHS-Kassette in einen Video 2000 Recorder einlegen? In Spanien im italienischen Restaurant auf isländisch bestellen? Aldi-Eigenmarken bei Lidl kaufen? Apple TVs bei Amazon? Als Deutscher in der mexikanischen Botschaft irgendwelche Dokumente für deinen Aufenthalte in Kasachstan beantragen? Dein Netflix-Abo mit der Watchever-App nutzen? Die Frau deines Nachbarns vögeln?

Bei all diesen Dingen hat man irgendwie vorher die Wahl.
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Jeronimo
Jeronimo23.06.16 08:47
iMäck
Ich frage mich ja:
Wenn Smartphones und Tabletts kleine Computer sind wieso darf/ kann ich nicht jedes Betriebssystem installieren?

Weil Du es ganz sicher nicht willst.

Selbst wenn HW und SW aus einer Hand kommen, somit bestmöglich aufeinander abgestimmt sind / sein sollten, haben auch iOS & macOS ab und zu mit Stabilitätsproblemen zu kämpfen. Wenn jetzt aber eine Firma ein OS für die Hardware einer komplett anderen Firma machen soll, dann hat man solche herrlichen Effekte wie bei Android (= Updates kommen entweder spät oder gar nicht) oder wie bei Windows (= Treiberterror & Instabilität).

Integration ist schon nichts verkehrtes, weder im Alltag noch bei Computern.
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