Einen Schreckmoment erlebte die Polizei bei der routinemäßigen Sicherheitskontrolle am Stansted Airport in der britischen Hauptstadt London. Der Griff einer Handfeuerwaffe lugte aus der Hosentasche eines Fluggasts und sorgte für große Aufregung. Zum Glück stellte sich heraus, dass es sich nicht wirklich um eine Waffe, sondern um eine extravagante iPhone-Hülle handelte.

Nichtsdestotrotz kommen auf den Mann möglicherweise juristische Folgen zu, wie das Essex Police Departement twitterte. Eine Anklage nach Sektion 5 Public Order wäre möglich, also Unruhestiftung durch bedrohliche Worte oder Verhalten. Auf jeden Fall hat sich der Fluggast in eine gefährliche Situation begeben, denn Polizisten müssen beim Anblick einer Waffe in Sekundenschnelle entscheiden, wie sie reagieren. Solche Stresssituationen sollten nicht durch »lustige« Hüllen provoziert werden. „So etwas an einen Flughafen mitzunehmen erhöht die Wahrscheinlichkeit, den Flug zu verpassen“, twitterte das Departement ihre gute Miene zum bösen Spiel.



iPhone-Hüllen im Waffenformat waren vor allem im englischsprachigen Raum Gegenstand hitziger Debatten. Große Online-Händler wie eBay und Amazon haben derlei Produkte weitgehend aus ihrem Angebot verbannt und die Polizeidienststellen in New York und New Jersey haben die Bürger ihrer Stadt explizit vor der Nutzung von waffenförmigen Hüllen gewarnt. Es sei keine gute Idee, einen Polizeibeamten während eines Einsatzes mit so etwas zu verwirren - insbesondere weil solche Hüllen in der Regel nicht die gesetzlich vorgeschriebene Farbmarkierung am Lauf besitzen, die sie als unechte Waffen ausweisen.

Vor drei Monaten sorgte in den USA ein gegenteiliger Fall für Schlagzeilen. Damals ging es nicht um Smartphone-Hüllen in Waffenform, sondern um Waffen im iPhone-Gewand. Die Firma Ideal Conceal warb für ihre Schusswaffe mit einklappbarem Griff, die auf den ersten Blick wie ein Smartphone mit dunkler Schutzhülle aussah. Das umstrittene Produkt befindet sich heute immer noch im Verkauf.