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Test Audiolab 7000A Vollverstärker mit DAC – Einfach ist manchmal besser

Audiolab 7000A – Technik und Funktionen

Das Design des 7000A mit seiner leichten Überbreite von 44,4 cm passt natürlich perfekt zu den anderen Komponenten der Serie. Auch der Amp ist wahlweise in Schwarz oder Silber erhältlich. Da mir der Vertrieb den Amp und Streamer in unterschiedlichen Ausführungen zur Verfügung gestellt hat, können Sie sich auf den Fotos einen Eindruck von beiden Farbvarianten machen. Der Look hat sich zu früheren Audiolab-Komponenten nur wenig verändert und behält die Markenidentität trotz (oder gerade wegen) des minimalistischen Designs bei. Die größte Neuerung betrifft die Integration eines gut ablesbaren Farbdisplays.


Sämtliche Bedienelemente am Verstärker arbeiten rein elektronisch und dienen zur Umschaltung der Quellen, der Menüsteuerung und zur Lautstärkeregelung. Der 7000A verfügt außerdem an der Front über einen 6,35 mm Klinkenanschluss für Kopfhörer, sowie über ein Infrarotauge für die mitgelieferte IR-Remote. Ein Hauptschalter auf der Rückseite trennt das Gerät bei Bedarf komplett vom Stromnetz.

Der Blick auf die Rückseite offenbart, dass der 7000A kein rein analoger Verstärker ist. Neben USB-Audio, 2 x Coax und 2 x Toslink findet sich auch eine HDMI-ARC-Buchse zur digitalen Audioverbindung mit einem TV-Gerät. Noch was? Ach ja. Bluetooth ist ebenfalls an Bord. Digitaleingänge deuten auf einen eingebauten D/A-Wandler (DAC) hin. Und dabei handelt es sich um keinen geringeren, als den bestens beleumundeten ESS Sabre ES9038Q2M Reference. Der verarbeitet so ziemlich alle heute gängigen PCM und DSD-Datenströme und auch MQA kann er vollständig „entfalten“. – Wobei es mit der Zukunft von MQA derzeit gar nicht so rosig aussieht.


Hinter dem DAC ist der 7000A ein klassischer Vertreter der Spezies analoger Vollverstärker. So bietet er auch drei analoge Line-Eingänge und hat sogar einen Phono-Eingang mit Vorstufe für Moving-Magnet-Tonabnehmer.

Über einen Pre-OUT kann der 7000A als Stereo-Vorstufe fungieren und mit externen Leistungsverstärkern verbunden werden. Der Pre OUT kann auch zum Anschluss von Aktivsubwoofern genutzt werden. Die Cinch-Buchsen mit der Beschriftung „POWER“ dienen als Pass-Through, um den 7000A in ein Heimkinosystem einzuschleifen und nur seine zwei Endstufenkanäle zu nutzen. Über 12 V Trigger-Anschlüsse kann der 7000A mit anderen Komponenten verbunden und automatisch ein-/ausgeschaltet werden.

Dank der Integration des neuen Farbdisplays und eines leicht verständlichen Menüsystems ist das Funktionsangebot des 7000A für einen Vollverstärker recht umfangreich. Verschiedene Filteroptionen und Upsampling für den DAC lassen sich hier ebenso einstellen, wie die Eingangsempfindlichkeit, Display-Verhalten, HDMI-Optionen und mehr. Als Eye-Candy kann das Farbdisplay im Betrieb wahlweise analoge oder digitale VU-Meter darstellen.


Obwohl der 7000A nicht netzwerkfähig ist und somit auch keine Verbindung mit dem Internet aufnehmen kann, lassen sich Firmware-Updates per Download und USB-Stick trotzdem sehr einfach vom Benutzer installieren. Während des Tests stand ein Update mit Verbesserungen beim HDMI-Verhalten bereit, welches ich binnen weniger Minuten installieren konnte.


Die Hardware
Die solide Gehäusekonstruktion und ein Umfangreiches Innenleben inklusive Ringkerntrafo bescheren dem 7000A ein ordentliches Gewicht von 8,4 kg. Seine Class-AB-Schaltungliefert 2 x 70 W Ausgangsleistung an 8 Ohm, bzw. 2 x 110 W an 4 Ohm. Das sind keine Rekordverdächtigen Werte, aber Watt-Angaben werden schon seit jeher überschätzt oder zumindest falsch interpretiert. Der Audiolab 7000A hat genug Leistung für die meisten Passivlautsprecher am Markt.

Ab auf den Seziertisch: Der recht dicke und solide Deckel aus gebogenem Alublech ist mit nicht weniger als 18 Torx Edelstahl-Schrauben gesichert.


Der üppig dimensionierte Ringkerntrafo stammt aus eigener Fertigung und versorgt mit getrennten Abgriffen über die Spannungsregelung und Pufferkondensatoren sowohl die Digitalsektion als auch die Verstärkerschaltung.


Praxis
Die Bedienung des 7000A ist intuitiv und selbsterklärend und in der Praxis zeigten sich keine unliebsamen Überraschungen.

Erfreulich ist auch, dass die HDMI-eARC-Verbindung zu meinem 2022er Samsung TV einwandfrei klappte. Allerdings erst nach dem oben erwähnten Firmware-Update. Vorher ergaben sich ein paar unregelmäßige Aussetzer, aber das Problem wurde behoben. Der Audiolab wurde von meinem TV sofort erkannt, der Ton ausgegeben und ich kann den Amp über die Fernbedienung des TV in der Lautstärke regeln, sowie an- und ausschalten. Alternativ kann der TV (oder eine Gaming-Konsole oder ein CD-Laufwerk) auch über Toslink angeschlossen werden.


Über die Fernbedienung können alle wesentlichen Funktionen auch vom Hörplatz gesteuert werden.

Die Verbrauchswerte des 7000A geben keinen Anlass zur Kritik. Im Standby liegt die Leistungsaufnahme bei 0,6 W. Im Betrieb sorgt die Class-AB-Schaltung ebenfalls für Zurückhaltung an der Steckdose. Gut 25 W im Leerlauf sind absolut im Limit für derartige Verstärker.


Kommentare

ExMacRabbitPro17.06.23 09:56
Schönes Teil. Richtig klassisch aufgebaut mit Ringkern Trafo und den identischen Endstufen-Module - sehen fast aus wie Zuliefer-Teile (was keine Kritik sein soll).
Und vor allem, ehrliche Leistungsangaben!
Heute ist es ja leider oft so, dass das Marketing schnell mal 1000W pro Kanal hinschreibt und man sich dann beim Aufbau fragt, wo die eigentlich her kommen sollen.
+5
sonorman
sonorman17.06.23 12:20
ExMacRabbitPro

Und vor allem, ehrliche Leistungsangaben!
Heute ist es ja leider oft so, dass das Marketing schnell mal 1000W pro Kanal hinschreibt und man sich dann beim Aufbau fragt, wo die eigentlich her kommen sollen.
Das kommt auf die Schaltungsvariante an. Das hier ist ein Class-AB-Verstärker. Bei Class-D, von denen es viele verschiedene Typen gibt, sind Leistungen bis 500 oder gar >1000W durchaus aus mit vergleichsweise winzigen Schaltungen möglich, was vor allem an den verbauten Schaltnetzteilen liegt, die sehr viel effizienter und kleiner sind, als lineare Trafo-Typen wie der Ringkerntrafo im Audiolab. Allerdings klingt Class-D mit Schaltnetzteil in der Regel nicht wirklich gut. (Das hinzukriegen, ist wieder eine Kunst für sich, aber da wurden gute Fortschritte gemacht.)

Pure Class-A mit linearen Netzteilen gilt immer noch bei vielen als Königsweg. Aber die sind leider auch am wenigsten effizient und haben vergleichsweise geringe Ausgangsleistung bei sehr hoher Verlustleistung. Class-AB ist der gängige Kompromiss, wenn es darum geht, möglichst guten Klang in noch bezahlbaren Verstärkern zu liefern.

Das Thema ist komplex. Es gibt unglaublich viele Schaltungsvarianten bzw. Abwandlungen der hier genannten. Jedenfalls müssen sehr hohe Leistungsangaben nicht gelogen sein. Echte Falschangaben oder Übertreibungen gibt es von seriösen Herstellern praktisch nicht. Class-D holt stark auf. So klingt beispielsweise der hier getestete Rose RS520 wirklich gut und hat mit 2 x 250 W an 8 und 4 Ohm deutlich mehr Leistung als der Audiolab.
+3
froyo5217.06.23 12:27
Es geht doch Nichts über meinen Rose RS520, bin damit seit Monaten sehr zufrieden.
-1
nova.b18.06.23 09:57
Hallo Sonorman,
wäre es möglich, in Berichten auch den Stromhunger der Geräte zu quantifizieren.
Aus
Standby
An

Ich habe mir den kleinen Nuconnect AmpX von "Nubert" gekauft, der da gemessen wirklich gut abschneidet.
+1
sonorman
sonorman18.06.23 10:21
nova.b
Habe ich gemacht. Siehe zweite Seite, letzter Absatz.
+3

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