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Sind Apple News und Apple News+ gescheitert?

Nicht erst seit diesen Tagen gibt es viele Stimmen, die Apples Zeitungs- und Zeitschriften-Dienst Apple News+ als gescheitert bezeichnen. Auch wenn Apple mit "News+" ein anderes Konzept als bei Apple News wählte, sind die Gründe für den Misserfolg relativ ähnlich. Das im Frühjahr 2019 vorgestellte Angebot sieht vor, Abonnenten eine Lese-Flatrate zu bieten, welche unbegrenzten Zugriff auf Magazine und Zeitungen bot. Die kostenlose Variante von Apple News dient hingegen als Plattform für Artikel, die auch an anderer Stelle online abzurufen sind oder sich hinter einer Bezahlschranke verbergen. Nun gab die New York Times bekannt, sich von der Plattform zu verabschieden. Nachdem die renommierte Zeitung bereits News+ abgelehnt hatte, folgt nun der komplette Rückzug.


Neuer Dienst, alte Probleme
Die Begründung überrascht sicherlich niemanden, denn seit jeher werden immer wieder dieselben Argumente gegen Apple News und Apple News+ vorgebracht: Weder gibt es eine direkte Beziehung mit den Lesern, noch stimmen die Umsätze. Während viele Verleger mit Apple News angesichts schlechter Werbemöglichkeiten trotz hoher Zugriffszahlen nahezu komplett leer ausgehen, fehlen News+ schlicht die Abonnenten. In der Stellungnahme führt die New York Times aus, man habe mit Apple News keinerlei Kontrolle über das Geschäftsmodell und könne Leser auch nicht gezielt ansprechen. Weiterhin halte man daran fest, Qualitätsjournalismus durch die bewährten Säulen aus "Advertising, Subscriptions & Commerce" zu gewährleisten. Mit Apple News als Partner sei das nicht möglich.


Für Anbieter lohnt sich Apples Plattform einfach nicht
Schon im November hieß es, Apple gewinne mit News+, das weiterhin nicht international verfügbar ist, quasi null Neukunden. Von den geringen Umsätzen bleibt dann auch noch die Hälfte bei Apple. Im normalem News-Portal abgeschlossene Abo bringen Apple ebenfalls 30 Prozent Beteiligung ein, für viele Verlage ein schlicht unattraktives Modell. Die New York Times zählt beispielsweise auf sechs Millionen zahlende Abonnenten der digitalen Angebote – gewonnen über die eigene Plattform, nicht über Apples Dienst. Selbige Zahlen über Apples Infrastruktur abgewickelt würde einem Umsatz mit 1,8 Millionen Abonnenten weniger entsprechen. Apple versprach den Verlegern, für massive Zuwächse zu sorgen, doch genau dies bleibt seit Jahren komplett aus.

Medien-Flatrate als letzte Rettung?
Angesichts der Entwicklungen bzw. ausbleibenden Erfolge der letzten 12 Monate kann man Apple News+ wohl inzwischen getrost als Fehlschlag bezeichnen. Aus diesem Grund ist Apple übrigens so interessiert daran, eine Medien-Flatrate aus Musik, Film, TV und News auf den Weg zu bringen. Die Hoffnung lautet, darüber zumindest einige Nutzer für die News-Angebote zu interessieren – und diese auch für Content-Anbieter attraktiver zu machen. Als eigenständiger Dienst scheint Apple News hingegen kaum lebensfähig zu sein, da es Apple nach so langer Zeit immer noch nicht gelang, es zu einer kommerziell erfolgreichen Plattform zu machen.

Kommentare

MKL
MKL30.06.20 11:49
Readly o.ä. inkl derer Lizenzen kaufen ... ?!?
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Tirabo30.06.20 11:56

So sieht momentan „Qualitätsjournalismus“ bei Apple News aus. Dies ist ein Screenshot, erstellt vor ein Paar Tagen:

+9
drfloyd
drfloyd30.06.20 12:08
Ja!
-2
Fenvarien
Fenvarien30.06.20 12:14
Hier gibt es allerdings kein wirklich Apple News mit extra dafür bereitgestellten Inhalten – stattdessen werden nur ein paar klickstarke Überschriften mit Link auf die Originalartikel angezeigt. Mit genau so Beispielen, die du nennst...
Ey up me duck!
+3
thomas b.
thomas b.30.06.20 12:17
Tirabo

So sieht momentan „Qualitätsjournalismus“ bei Apple News aus. Dies ist ein Screenshot, erstellt vor ein Paar Tagen:


Mit gerade mal 4 Meldungen auf dem Screen kann man einfach keine Auswahl erstellen, die für die Mehrzahl der Nutzer von Nutzen ist.

Ich schaue da zwar immer mal nach, einen Nachrichtenüberblick kann man damit aber einfach nicht erhalten, wie auch.
0
Fenvarien
Fenvarien30.06.20 12:30
Das Tagesschau-Widget ist dafür brauchbar – ich habe Apple News ausgeblendet, dafür vier Tagesschau-Meldungen in der Anzeige. "Post von Wagner" hat man damit schon einmal ausgeschlossen
Ey up me duck!
+5
Mia
Mia30.06.20 13:45
Post von Wagner 🙈🤦🏻‍♂️
+2
adiga
adiga30.06.20 13:47
MKL
Readly o.ä. inkl derer Lizenzen kaufen ... ?!?
Hoffe ich nicht. Apple würde das nur kaputt machen. Bin zufrieden mit Readly. Sicher nicht nur Qualitätsblätter, aber man findet immer wieder interessante Artikel.
+1
AJVienna30.06.20 13:53
MKL
Readly o.ä. inkl derer Lizenzen kaufen ... ?!?
Ich hatte Readly jetzt schon öfter mal abonniert nur um dann zu merken das ich es kaum oder garnicht genutzt habe. Problem von Readly ist das Tageszeitungen da komplett fehlen. Ich würde hin und wieder gerne mal einen Artikel lesen, habe aber so geringen Bedarf das selbst dafür 10€/mtl. zu viel wären. Anderseits würde ich für ein Familybundle aus AppleMusic, AppleTV+, iCloud Speicher, Apple Arcade und Apple News gerne 30€/mtl. bezahlen (Apple würde dann 10€ mehr an mir verdienen). Interessant wäre auch noch wenn sie sowas wie SetApp mit integrieren würden. Dann wären auch 40€/mtl. drin (vorausgesetzt sie haben das bessere App Angebot).

Ich könnte mir das auch in Kombination mit einer Fair Use Regelung vorstellen, wenn man extrem viel nutzt zahlt man bis zu 20€/mtl. extra.
0
Pixelmeister30.06.20 15:03
Tirabo
So sieht momentan „Qualitätsjournalismus“ bei Apple News aus.
Ich hatte das "News"-Widget recht schnell deaktiviert, weil in D einfach die App dazu fehlt. Nur in der App kann man auswählen, was man lesen will. Die Artikel-Vorschläge ohne Konfigurations-App sind unterirdisch. Allein das Vorhandensein der Bild-Zeitung macht für mich die Sache komplett sinnlos und zu einem Ärgernis.
+2
Niederbayern
Niederbayern30.06.20 15:28
ich les nur noch ausschließlich den Postillon, dass nenn ich Qualitätsjournalismus😂😉
+3
vismed.
vismed.30.06.20 16:14
Es ist das Medium. Solange es kein Papierähnliches Pendant gibt, kann auch nichts daraus werden.
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Pixelmeister30.06.20 16:15
Bis vor ein paar Tagen hatte ich noch Flipboard als "News"-Aggregator im Einsatz. Allerdings scheint die App alle möglichen News zu cachen, bei mir belegte sie schnell mehr als 700 MB (und das war nicht zu reduzieren). Daher habe ich sie wieder gelöscht.
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Lailaps
Lailaps30.06.20 17:05
Mir ist immer noch schleierhaft warum Leute eine Art „Newstool“ benötigen. Man hat eh nicht die Zeit alles zu lesen. Tagesschau.app und Zeit-online genügen eigentlich und natürlich Sportschau!!! Manche haben noch „Verschwörung-online“ . . .
Da sind genügend „News“ über Gott und die Welt. Wenn ich jetzt noch die ganzen Mac-Seiten wie mactechnews und Heise dazu nehme ist aber das Limit erreicht, eigentlich schon überschritten. Die lokale Tageszeitung hat man ja auch noch.
Wer international aufgestellt ist hat bestimmt was anderes
Her mit der Pizza-Mix
+3
chill
chill05.07.20 00:31
Ich nutze gerne Flipbord. Da kann man Interessen vorgeben, und bekommt Nachrichten aus ebendiesen. Klappt echt gut.
MBP M1 256/16 Monterey 12.1 . iPhone 11 128 GB, iOs 15.2
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