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Ist das Pro Display XDR wirklich so gut? PCMag will die Frage beantworten

Wer 5000 Dollar für ein Display ausgibt, oder 6000 Dollar für die entspiegelte Version oder 7000 Dollar für entspiegelt und Apples Standfuß, der möchte keine Kompromisse eingehen und das bestmögliche Produkt erhalten. Seite Dezember sind Apples neuer Mac Pro sowie das Pro Display XDR auf dem Markt und richten sich an professionelle Anwender, vor allem im Bereich Bild- und Videobearbeitung. In einem umfangreichen Testbericht hat das PCMag jetzt diverse Messwerte vorgestellt, um neben subjektiven Eindrücken zum Pro Display XDR auch einige Zahlen zu liefern, wie sich das Display im Vergleich zur Konkurrenz schlägt. Um einen häufig diskutierten Punkt gleich vorwegzunehmen: Die Preisgestaltung des Standfußes ist auch für die Tester des PCMag nicht nachvollziehbar – was bislang das Fazit so ziemlich jeder Begutachtung des Pro Display XDR war.


Pro Display XDR & Adobe RGB sowie DCI-P3
Abgesehen davon gibt es aber in erster Linie Zustimmung zu Apples Werbeversprechen. Tatsächlich seien Kontrastverhältnis und Farbwiedergabe außergewöhnlich gut, DisplayHDR 1600 sehe fantastisch aus – gepaart mit hervorragender Fertigungsqualität und ansprechendem Design. Die Preisgestaltung (mit Ausnahme des Standfußes) sei angemessen und entspreche dem, was für andere hochwertige Lösungen auf den Tisch gelegt werden müsse. Mehrere Vergleichsdarstellungen dokumentieren, wie sich Apples neues Display schlägt:


Hintergrundbeleuchtung erzeugt echtes Schwarz
Lediglich in der Disziplin sRGB war die Abdeckung vergleichsweise schwach, wenngleich einmal dahingestellt sei, ob dies in der Praxis wirklich viele Anwender betrifft. Angetan zeigen sich die Tester davon, wie dunkel schwarze Bildpartien sind – obwohl Apple keine OLED-Technologie verbaut. Anstatt einer großflächigen Hintergrundbeleuchtung, die normalerweise Verwendung findet, setzt Apple bekanntlich auf FALD ("full-array local dimming") und steuert eine Vielzahl einzelner LEDs an. Damit ist jeder Bildbereich automatisch individuell auszuleuchten, anstatt nur per "Global Dimming" das gesamte Display heller oder dunkler zu stellen. 576 dieser Beleuchtungszonen gibt es übrigens für die 6016 x 3384 Pixel des Pro Display XDR.

Für Mac, nicht für Windows
Während das Pro Display XDR erste Wahl für Mac-Nutzer mit extrem hohen Qualitätsansprüchen sei, treffe dies nicht auf Windows- oder Linux-Nutzer zu – denn Apple hat das Display explizit für den Mac entworfen. Wer also ein anderes Betriebssystem verwendet (mit Ausnahme von Windows via Boot Camp), muss sich nach Alternativen umsehen, beispielsweise einmal das Asus ProArt PA32UCX unter die Lupe nehmen. Dieses spielt qualitativ in der gleichen Liga wie das Pro Display XDR, bietet allerdings eine wesentlich geringere Auflösung.

Kommentare

rosss05.02.20 10:28
Interessant wird es, sobald das Display kalibriert werden kann. Solange ist es (bis auf sRGB) „nur“ eine gute Werkseinstellung. Mir würde das nicht reichen. Leider kein Eizo oder NEC mit im Test.

Als Zielgruppe des XDR wird wohl eher die Video-Produktion gesehen.
0
Cliff the DAU
Cliff the DAU05.02.20 10:43
Ich denke auch, man müsste es mit anderen „Hochleistungs-Bildschirmen“ vergleichen.
„Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum.“
+1
mucke05.02.20 10:46
rosss
Als Zielgruppe des XDR wird wohl eher die Video-Produktion gesehen.
Ja, zu 98%.
+1
Weia
Weia05.02.20 10:46
Lediglich in der Disziplin sRGB war die Abdeckung vergleichsweise schwach
Diese Aussage ergibt keinen Sinn.

sRGB ist eine Teilmenge sowohl von Adobe RGB (1998) als auch von DCI-P3.

Wenn das Display Adobe RGB (1998) und DCI-P3 gut abdecken kann, muss es logisch zwingend auch sRGB gut abdecken können.

Sehr vertrauenerweckender „Test“ …
🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science
+3
Weia
Weia05.02.20 10:48
rosss
Interessant wird es, sobald das Display kalibriert werden kann.
Warum sollte man das Display noch nicht kalibrieren können?
🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science
+2
verstaerker
verstaerker05.02.20 10:57
Weia
Lediglich in der Disziplin sRGB war die Abdeckung vergleichsweise schwach
Diese Aussage ergibt keinen Sinn.

sRGB ist eine Teilmenge sowohl von Adobe RGB (1998) als auch von DCI-P3.

Wenn das Display Adobe RGB (1998) und DCI-P3 gut abdecken kann, muss es logisch zwingend auch sRGB gut abdecken können.

Sehr vertrauenerweckender „Test“ …

ja das hat mich auch gewundert ...
+2
Hot Mac
Hot Mac05.02.20 11:03
Das Display bringt ja von Haus aus ein paar Referenzmodi mit.
Was will man denn da noch kalibrieren?

Ich verwende den Modus P3-D50.
BTW: Ich kann da keine allzu großen Unterschiede feststellen.
Ich bin de Maulwurfn.
+1
Weia
Weia05.02.20 11:08
Hot Mac
Das Display bringt ja von Haus aus ein paar Referenzmodi mit.
Was will man denn da noch kalibrieren?
Die unvermeidlichen Serienstreuungen ausgleichen?

Oder an die eigene Raumbeleuchtung anpassen (wahrnehmungspsychologisch die einzige Möglichkeit, tatsächlich farbverbindlich zu arbeiten …)?
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+2
Hot Mac
Hot Mac05.02.20 11:19
Weia
Die unvermeidlichen Serienstreuungen ausgleichen?
Hiervon hab ich doch keinen Schimmer.

Ich muss mit einem leichten bis mittelschweren Problem in Sachen Helligkeit kämpfen.
Meine Augen haben wohl schon sehr gelitten.
Das Display ist, für mich, wirklich sehr gut.
Ich sitze ja den ganzen Tag – und noch viel mehr – davor.
Ich hab den Eindruck, dass ich länger durchhalte.
+1
Weia
Weia05.02.20 11:56
Hot Mac
Weia
Die unvermeidlichen Serienstreuungen ausgleichen?
Hiervon hab ich doch keinen Schimmer..
Du hattest ja aber auch gefragt, welchen Grund „man“ zur Kalibration haben könnte, nicht Du.
🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science
+2
rosss05.02.20 13:08
Weia
rosss
Interessant wird es, sobald das Display kalibriert werden kann.
Warum sollte man das Display noch nicht kalibrieren können?

Fehlende Software?

Du kannst natürlich hingehen, und versuchen, mit den Einstellungen die macOS anbietet so etwas wie eine Kalibrierung hinzubiegen.

Wenn bei dem Testgerät schon die sRGB-Einstellung schlecht werkskalibriert ist, habe ich wenig Vertrauen in das QM von Apple.

Das Gerät selber bietet keine Einstellmöglichkeiten. Im Artikel wird erwähnt, dass wohl irgendetwas kommen soll. [sarcasm] AppleCalibrationXDR, 3 vorgegebene Farbräume frei wählbar, eine von 2 vorgegebenen Farbtemperaturen frei wählbar, funktioniert nur mit Apple-gebrandetem i1Display Pro, im Bundle nur 1.999$. [/sarcasm]

Ich hoffe doch, das XDR ist hardwarekalibrierbar?
0
Gedankenschweif05.02.20 15:43
Zwei Zitate von Apples Website:
„Präzise kalibriert.
Das Pro Display XDR ist optimiert, um die Anforderungen von profes­sionellen Kreativen zu übertreffen. Jedes Display durchläuft unsere fort­schrittliche Farb­kalibrierung.[…]“

„True Tone.
Die Beleuchtung in deiner Umgebung kann beeinflussen, wie du die Farben auf dem Bildschirm siehst. True Tone auf dem Pro Display XDR nutzt ein wegweisendes Design mit zwei Umgebungs­licht­sensoren – ein Sensor auf der Vorderseite und ein weiterer auf der Rückseite –, um die Lichtverhältnisse in deiner gesamten Umgebung besser einzuschätzen. So können die Farbe und Intensität deines Displays noch genauer angepasst werden und du hast in allen Licht­verhältnissen eine präzise Darstellung.“
Quelle: https://www.apple.com/de/pro-display-xdr/

Damit sollten eure Unklarheiten beseitigt sein.
+1
Gedankenschweif05.02.20 15:44
Noch eine kleine Ergänzung, ebenfalls von Apples Website:
„ Benutzerdefinierte Referenzmodi (bald verfügbar)
Benutzerkalibrierung (bald verfügbar)“
+2
bit.trash
bit.trash05.02.20 16:18
rosss
Weia
rosss
Interessant wird es, sobald das Display kalibriert werden kann.
Warum sollte man das Display noch nicht kalibrieren können?

Fehlende Software?

Du kannst natürlich hingehen, und versuchen, mit den Einstellungen die macOS anbietet so etwas wie eine Kalibrierung hinzubiegen.

Wenn bei dem Testgerät schon die sRGB-Einstellung schlecht werkskalibriert ist, habe ich wenig Vertrauen in das QM von Apple.

Das Gerät selber bietet keine Einstellmöglichkeiten. Im Artikel wird erwähnt, dass wohl irgendetwas kommen soll. [sarcasm] AppleCalibrationXDR, 3 vorgegebene Farbräume frei wählbar, eine von 2 vorgegebenen Farbtemperaturen frei wählbar, funktioniert nur mit Apple-gebrandetem i1Display Pro, im Bundle nur 1.999$. [/sarcasm]

Ich hoffe doch, das XDR ist hardwarekalibrierbar?

bis jetzt waren die apple displays und imacs nicht hardwarekalibrierbar, war immer ein manko
+1
Weia
Weia05.02.20 16:25
rosss
Weia
rosss
Interessant wird es, sobald das Display kalibriert werden kann.
Warum sollte man das Display noch nicht kalibrieren können?
Fehlende Software?
Wieso das denn? Du kannst natürlich bestehende Kalibrationssoftware verwenden. Sooo anders ist das Pro Display XDR nun auch wieder nicht.
Du kannst natürlich hingehen, und versuchen, mit den Einstellungen die macOS anbietet so etwas wie eine Kalibrierung hinzubiegen.
Um Himmels willen, nein. Das ist ja eine reine Behelfslösung, mit der man in aller Regel die Dinge nur verschlimmbessert.

Wer sich so ein Display kauft, hat auch ein Spektralphotometer samt zugehöriger Kalibrationssoftware. Alles andere wäre reichlich unsinnig; ich gebe doch nicht 6000€ für ein Display aus, aber dann fehlen mir die Mittel, es zu kalibrieren?
Ich hoffe doch, das XDR ist hardwarekalibrierbar?
Kaum, aber wozu? Das war bei 8-Bit-Farbtiefe hilfreich, bei 10 Bit ist das völlig unnötig.
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0
Weia
Weia05.02.20 16:32
Gedankenschweif
Zwei Zitate von Apples Website:
„Präzise kalibriert.
Das Pro Display XDR ist optimiert, um die Anforderungen von profes­sionellen Kreativen zu übertreffen. Jedes Display durchläuft unsere fort­schrittliche Farb­kalibrierung.[…]“
Schön und gut, aber für den Profi völlig uninteressant. Farben ändern sich. Nach ein paar Wochen oder meinetwegen ein paar Monaten ist die Farbkalibrierung dahin.

Außerdem weiß Apple nichts über Deine Raumbeleuchtung, und ohne Anpassung an die kann man das Kalibrieren eigentlich auch ganz bleiben lassen.
„True Tone.“
True Tone ist ein Versuch Apples, genau letztgenanntes Problem anzugehen. Ich konnte das leider mangels Ture-Tone-Mac noch nicht durchmessen, habe aber meine in der Physik begründeten Zweifel, dass das mehr als eine Behelfslösung ist. Bis auf weiteres würde ich vermuten, dass nur eine exakte Kalibrierung auf ein konstantes Umgebungebungslicht zu wirklicher Farbverbindlichkeit führt.
Damit sollten eure Unklarheiten beseitigt sein.
Nö, damit fangen sie erst an …
Gedankenschweif
Noch eine kleine Ergänzung, ebenfalls von Apples Website:
„ Benutzerdefinierte Referenzmodi (bald verfügbar)
Benutzerkalibrierung (bald verfügbar)“
Da bin ich ja mal gespannt, was Apple unter einer Benutzerkalibrierung versteht …
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+1
albertyy05.02.20 19:46
@weia : Kaum, aber wozu? Das war bei 8-Bit-Farbtiefe hilfreich, bei 10 Bit ist das völlig unnötig.
Oha ! weit aus dem Fenster gelehnt.
Das sag mal dem Karl Koch von Basiccolor.....
Meine Software muss die RGB Kurven eben nicht ständig verbiegen , bei meinem Hardware Kalibriertem Monitor ...
Und ich ahbenoch nicht explizit irgendwo bei Apple gelesen, daß das Ding hardwarekalibrierbar sei. Man zeige es mir. Eine Frage wär auch: gibt mein Diskus Messgerät einen Abdruck auf den Nanokristallen ? )
Denn wer kauft sich schon ein glänzendes Display, wenn er sich für DIESES Display entscheidet, wo das vielleicht nicht der Fall wäre ?....
+1
Weia
Weia05.02.20 20:06
albertyy
@weia : Kaum, aber wozu? Das war bei 8-Bit-Farbtiefe hilfreich, bei 10 Bit ist das völlig unnötig.
Oha ! weit aus dem Fenster gelehnt.
Nö. Vielfach messtechnisch abgesichert.
Das sag mal dem Karl Koch von Basiccolor.....
BasICColor gibt’s nicht mehr …

Und wir haben uns zwar öfter gekappelt, aber da hätte er mir sicher nicht widersprochen.
Meine Software muss die RGB Kurven eben nicht ständig verbiegen , bei meinem Hardware Kalibriertem Monitor ...
Das muss sie auch bei einem softwarekalibrierten nicht, denn die Kalibrations-LUT wird in den Speicher der Grafikkarte geschrieben. Sprich, verbiegen tut Deine Grafikkarten-Hardware statt Deiner Monitor-Hardware. Die Software bleibt so oder so unbehelligt. Die muss sich nur um das zugehörige ICC-Profil kümmern, das aber in beiden Fällen.

Das Nadelöhr war die 8-Bit-Schnittstelle zwischen Grafikkarte und Monitor. Gute hardwarekalibrierbare Monitore konnten intern schon lange mit 10 Bit arbeiten, damit machte es einen großen Unterschied, ob die LUT im Monitor (→ 10 Bit) oder in der Grafikkarte (→ 8 Bit) saß. Nachdem nun auch die Verbindung zwischen Grafikkarte und Monitor 10 Bit ist, ist schnurzpiepegal, ob die LUT in der Grafikkartenhardware oder der Monitorhardware sitzt.
Eine Frage wär auch: gibt mein Diskus Messgerät einen Abdruck auf den Nanokristallen ? )
Den Diskus wirst Du kaum verwenden können. Der musste prinzipbedingt für neue Monitortypen ja ein Firmwareupgrade mit neuen Korrekturkurven erhalten, und nach dem Ende von BasICColor wird es das nicht mehr geben, während das Pro Display XDR ganz sicher ein „neuer Monitortyp“ in diesem Sinne ist.
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+2
Gedankenschweif05.02.20 20:10
@Weia
Deine Aussagen sind krude.
Denn Farben ändern sich eben nicht.
Was sich ändert ist eventuell die „Erstellung“ der Farben - das hängt aber von der verbauten Technik ab. Sollte es Apple gelungen sein, eine Lösung zu entwickeln, die sich nicht verändert, dann reicht eine Kalibrierung im Werk für die gesamte Produktlebensdauer.
Darüber hinaus ändert sich die Wahrnehmung von Farbe in Abhängigkeit vom Umgebungslicht und hier sorgt True Tone für die nötigen Anpassungen.
Jetzt erklär mal, wie du mit einer eigenen Kalibrierung zu einem besseren Ergebnis kommen willst, wenn wir Annehmen, das Punkt 1 gegeben ist und sich Lichtverhältnisse im Tagesverlauf ändern.
0
gfhfkgfhfk05.02.20 20:13
Weia
Kaum, aber wozu? Das war bei 8-Bit-Farbtiefe hilfreich, bei 10 Bit ist das völlig unnötig.
Industiestandard sind 10Bit Farbtiefe mit 14Bit LUT bei kalibrierbaren Displays, und man sieht den Unterschied gerade man monochromen Farbverläufen durchaus.
+1
Weia
Weia05.02.20 20:56
Gedankenschweif
Deine Aussagen sind krude.
Aha.
Denn Farben ändern sich eben nicht.
Ich weiß nicht wirklich, was Du mit diesem unkruden Satz sagen willst.

Auf was bezieht Du dich hier mit „Farben“? Die platonischen Ideen von Rot, Grün und Blau?
Was sich ändert ist eventuell die „Erstellung“ der Farben - das hängt aber von der verbauten Technik ab.
Wenn Du mit „Erstellung“ die technische Realisierung der Farbwiedergabe meinst – ja, natürlich, genau darum geht es, um was denn sonst? Farbfilter sind analoge Bauteile, und die ändern ihre Eigenschaften nun einmal mit der Zeit, ganz egal, welche Technik im einzelnen verbaut wird.
Sollte es Apple gelungen sein, eine Lösung zu entwickeln, die sich nicht verändert,
Wie kommst Du darauf, dass es Apple gelungen sei, die Gesetze der Physik auszuhebeln und Alterungsprozesse dauerhaft zu stoppen? Für diese Vermutung gibt es nicht den geringsten Anlass. Apple beansprucht das jedenfalls nirgendwo.
dann reicht eine Kalibrierung im Werk für die gesamte Produktlebensdauer.
Selbst das täte sie nicht, wenn Du sie an das Umgebungslicht anpassen musst.
Darüber hinaus ändert sich die Wahrnehmung von Farbe in Abhängigkeit vom Umgebungslicht und hier sorgt True Tone für die nötigen Anpassungen.
Das ist der Anspruch. Ich konnte es wie gesagt leider noch nicht überprüfen, aber unter diesem Vorbehalt glaube ich aus drei Gründen nicht, dass das in einem professionellen Ansprüchen genügenden Maße gelingen kann:
  • Präzise Messung der Umgebung-Farbtemperatur ist aufwändig; Spektralphotometer kosten viel Geld. Ich glaube kaum, dass Apple zwei (laut eigener Angabe) dieser aufwändigen Messinstrumente fest im Display verbaut hat. (Und selbst wenn: Auch die müssten alle paar Jahre nachjustiert werden.) Alles andere können aber nur Näherungslösungen sein.
  • Ein ICC-Monitorprofil ist nur für eine einzige Farbtemperatur verbindlich. Ändert True Tone die Farbtemperatur des Monitors, ist auch das ICC-Farbprofil nur noch eine Näherungslösung.
  • Eine Änderung der Farbtemperatur, die alle Farbtöne homogen verschiebt, ist bislang noch niemandem gelungen. Nicht ohne Grund stellt jede Farbkalibrationssoftware in einem ersten Durchgang die Farbtemperatur ein und justiert dann in einem zweiten Durchgang die einzelnen Farbkurven nach. Ein genaue Werkskalibration wird also ebenfalls zu einer Näherungslösung, sobald die Farbtemperatur eine andere als die im Werk ist.

Dreimal Näherungslösung ist nicht gut genug für professionelle Ansprüche.
Jetzt erklär mal, wie du mit einer eigenen Kalibrierung zu einem besseren Ergebnis kommen willst, wenn wir Annehmen, das Punkt 1 gegeben ist und sich Lichtverhältnisse im Tagesverlauf ändern.
Gar nicht. Farbtemperaturschwankungen des Umgebungslichts sind für das Auge extrem irritierend, egal wie schnell oder träge und wie präzise ein Mechanismus wie True Tone da nachregeln würde. Niemand bei Trost wird farbverbindliche Arbeiten daher unter Tageslicht durchführen, sondern nur unter farbkonstantem Kunstlicht. Mit der heutigen LED-Technik ist das auch kein Problem mehr.

Optimal ist daher eine Farbkalibration auf genau dieses Kunstlicht (die auch alle paar Monate wiederholt werden muss, da sich die Farbe des LED-Lichts allmählich ändert), die nicht näherungsweise, sondern exakt durchgeführt wird, sowohl was die Messung und Einstellung der Farbtemperatur als auch die Erstellung des ICC-Monitorprofils angeht. Mit weniger würde ich mich bei einem 6000€-Monitor sicher nicht zufrieden geben, das wäre dann Perlen vor die Säue geworfen.
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Weia
Weia05.02.20 20:58
gfhfkgfhfk
Industiestandard sind 10Bit Farbtiefe mit 14Bit LUT bei kalibrierbaren Displays, und man sieht den Unterschied gerade man monochromen Farbverläufen durchaus.
14 Bit siehst Du sicher nicht. Auch 12 Bit halte ich eher für akademisch.

Wie auch immer, ich hätte ja nichts dagegen, wenn das Pro Display XDR hardwarekalibrierbar wäre. Ist es halt nicht.
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rosss05.02.20 21:06
Weia
BasICColor gibt’s nicht mehr …

Die Gerüchte über das endgültige Aus nach der Insolvenz sind stark übertrieben.

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Weia
Weia05.02.20 21:14
rosss
Weia
BasICColor gibt’s nicht mehr …

Die Gerüchte über das endgültige Aus nach der Insolvenz sind stark übertrieben.

Ah, danke für den Link!

Ich war auf einer Liste, die über die weitere Entwicklung informiert werden sollte und habe nie mehr etwas gehört …

Vor meinem Beitrag habe ich extra nochmal im Web nachgesehen – allerdings unter basiccolor.com statt basiccolor.de …
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AidanTale05.02.20 21:51
Wäre es nicht sinnvoll im Artikel die deutschen Preise anzugeben? Die Displays gibt es doch mittlerweile auch hier zu kaufen, richtig?
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gfhfkgfhfk06.02.20 01:05
Weia
gfhfkgfhfk
Industiestandard sind 10Bit Farbtiefe mit 14Bit LUT bei kalibrierbaren Displays, und man sieht den Unterschied gerade man monochromen Farbverläufen durchaus.
14 Bit siehst Du sicher nicht. Auch 12 Bit halte ich eher für akademisch.
Es geht darum, dass sich die sichtbaren 10Bit im Umgebungslicht und unter dem Einfluss der Alterung verschieben. Deshalb braucht man einen größeren Farbbereich von 14Bit, um die sichtbaren 10Bit immer korrekt anzeigen zu können.
+2
Sideshow Bob
Sideshow Bob06.02.20 07:00
@weia: hast Du einen Tip für eine konstante günstige LED-Beleuchtung am Arbeitsplatz? Danke!
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Weia
Weia06.02.20 08:30
gfhfkgfhfk
Es geht darum, dass sich die sichtbaren 10Bit im Umgebungslicht und unter dem Einfluss der Alterung verschieben. Deshalb braucht man einen größeren Farbbereich von 14Bit, um die sichtbaren 10Bit immer korrekt anzeigen zu können.
Ja, das ist mir schon klar. Ich halte meine Aussage aber aufrecht, dass das auch für 8 Bit/10 Bit so gilt. Sprich, bei einem Monitor, der mit nativem Weißpunkt betrieben wird, reichen auch 8 Bit, ohne dass du Stufungen siehst. Kritisch wird es, wenn Du stark korrigieren musst, dann bleiben bei softwarekalibrierten Monitoren nicht mehr die vollen 8 Bit übrig und dann sieht man u.U. Stufungen, während das immer noch geht, wenn zur Korrektur bei hardwarekalibrierbaren Monitoren die internen 10 Bit verwendet werden können.

Bei 10-Bit-Monitoren ist das nach meiner Erfahrung unkritisch. Selbst wenn 8 Bit auch ohne Kalibration arg knapp gewesen sein sollten – du brauchst in aller Regel ja nicht die ganzen zusätzlichen 2 Bit nur zur Korrektur, sodass du auch für den genutzten Farbumfang noch etwas Reserve gegenüber 8-Bit-Monitoren hast.

Klar ist mehr immer besser, aber bei 10-Bit-Monitoren halte ich eine fehlende Hardwarekalibration unter praktischen Gesichtspunkten für verschmerzbar.
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gfhfkgfhfk06.02.20 08:58
Weia
Sprich, bei einem Monitor, der mit nativem Weißpunkt betrieben wird, reichen auch 8 Bit, ohne dass du Stufungen siehst.
Nun, das sehen viele anders als Du.
+2
Weia
Weia06.02.20 09:23
Sideshow Bob
@weia: hast Du einen Tip für eine konstante günstige LED-Beleuchtung am Arbeitsplatz? Danke!
Ich selbst hatte mir vor 8 Jahren, wo die Technik noch jung war und es nichts Fertiges gab, für mein Arbeitszimmer eine LED-Beleuchtung selbst gebaut. Das hat sich so hervorragend bewährt, dass ich mir ein farbkritisches Arbeiten ohne diese Beleuchtung überhaupt nicht mehr vorstellen kann; es wird einfach völlig selbstverständlich, deinen Augen trauen zu können. Daher kann ich das nur empfehlen.

Natürlich sollte man sich heute nichts mehr selbst zimmern müssen, aber die Eckdaten meiner Beleuchtung können ein guter Anhaltspunkt sein:

Farbtemperatur: nominell 5000K, de facto zu Beginn 5200K, die sich über die 8 Jahre (bei ca. 10 Betriebsstunden pro Tag) in meinem Fall in Richtung 5000K verschoben haben – je nach Hersteller sollte man also nominell 5000K bis 5500K wählen.
Helligkeit: 13.500 lm (für einen Raum von 13 m² und 3 m Deckenhöhe), also als Anhaltspunkt 1000 lm pro Quadratmeter Raumgröße – das korreliert dann in etwa der Helligkeit von einem Monitor, der auf 200 cd/m² eingestellt ist (die Helligkeit von Monitor und beleuchteten Gegenständen ist dann gleich, so dass Du Papier optisch nicht mehr von der Monitoroberfläche unterscheiden kannst)
CRI (Farbqualitätsindex, ganz wichtig!): Ra ≥ 90, R9 ≥ 80 (R9 beschreibt die Rotwiedergabe)

Sollte Dich das näher interessieren, schick mir eine PM mit Deiner Email-Adresse, dann kann ich Dir ein PDF dazu schicken.

Zu den Hintergründen von Raumbeleuchtung, Farbtemperatur und CRI habe siehe auch den länglichen Thread zur LED-Beleuchtung hier im Forum und dort meine Beiträge vom 22.03.19 um 19:06 Uhr und 24.03.19 um 23:58 Uhr.

Was nun Deine praktische Frage betrifft, so ist natürlich zunächst wichtig zu klären, ob eine neue Beleuchtung montiert werden soll oder ob in einer vorhandenen Beleuchtung die Leuchtmittel (Glühbirnen, Leuchtstoffröhren, 12-V-Halogen, 230-V-Halogen) durch entsprechende LED-Leuchtmittel derselben Bauform (so genannte Retrofit-LEDs) ausgetauscht werden sollen.

Generell ist sowas heute möglich und nicht mehr übermäßig teuer, aber leider ist es noch immer ein Problem, dass oftmals der CRI zu niedrig und vor allem die Farbtemperatur zu niedrig sind (weil 5000 K als „kaltes Licht“ gelten, was Quatsch ist, aber ein sich hartnäckig haltender Irrtum – hierzu habe ich in dem oben verlinkten Thread was geschrieben). Von daher ist es leider immer noch nicht trivial, sich entsprechende Leuchtmittel kaufen zu können.

Wenn Du also erstmal schreibst, was genauer Du bräuchtest, kann ich vielleicht noch ein paar Tips geben.
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