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Financial Times: Jony Ives "geheime KI-Hardware" wegen grundlegender Probleme verzögert

Die Technikwelt wartet mit einiger Spannung darauf, worum es sich wohl bei der ominösen KI-Hardware handeln mag – immerhin stecken mit OpenAI und Apples früherem Chef-Designer Jony Ive große Namen hinter dem Projekt. Bislang weiß man nur, dass kein Handheld oder In-Ear-Produkt in Arbeit ist, wie aus kürzlich aufgetauchten Gerichtsunterlagen hervorgeht. Geräteklassen wie ein Schreibtisch-Assistent, Heimroboter, spezieller Smart Pen oder ein Anstecker gelten indes weiterhin als denkbar. Der Financial Times zufolge geht es jedoch langsamer als geplant vorwärts und es gibt grundlegende Probleme zu lösen, welche für Verzögerungen sorgen.


Viel Rechenleistung auf kleinem Raum & Privatsphäre
Dem Bericht zufolge benötigt man viel Performance, um das Device wirklich nützlich zu machen. Auf dem vermutlich sehr kompakten Gerät steht aber nur wenig Platz zur Verfügung – und angeblich habe man große Schwierigkeiten, ausreichend Performance für Anwendungen wie ChatGPT oder ähnliche bereitzustellen. Außerdem stelle sich ein Privatsphäre-Problem, denn wenn es sich um ein "Always on"-Produkt handelt, welches fortwährend auf Eingaben wartet, müssen auch Kameras und Mikros immer einsatzbereit sein. Hier sehe man Herausforderungen, um nicht ungewollte Inhalte mitzuschneiden – zumal es geschützte Orte gibt, an denen man die Hardware überhaupt nicht einsetzen dürfte.

Hohe Anforderungen an die "Persönlichkeit"
Zudem laute die Maßgabe, eine einzigartige Persönlichkeit zu entwickeln. Kann man eine zu lange ChatGPT-Antwort einfach überscrollen, so wäre es außerordentlich lästig, ausschweifende Sprachausgaben zu erhalten. Die Fragen "wann rede ich, und wann ist Schweigen angesagt?" seien wahrlich nicht einfach zu lösen. Niemand wolle ein KI-Gerät, welches sich wie eine verrückte KI-Freundin anfühle, so eine interne Quelle. ChatGPT steht im Sprachmodus vor sehr ähnlichen Problemen, denn oft gibt es viel Geplauder anzuhören, bevor der Chatbot zur Sache kommt. Der Bericht vermittelt nicht den Eindruck, als sei mit baldiger Marktreife zu rechnen, allein schon die Performance-Schwierigkeiten sind nichts, das schnell zu beheben wäre.

Kommentare

macster10006.10.25 16:58
Dieser Altman ist so ein Schaumschläger. Was der (und Ive) in diesem seltsamen Video mit Prognosen und Superlativen um sich geschmissen haben, ging ja schon auf keine Kuhhaut. Tja, jetzt hat sich wohl die Realität gemeldet …

Cafe Cringe
“I think we have the opportunity here to kind of completely reimagine what it means to use a computer.” (Altman)

“We are sitting at the beginning of what I believe will be the greatest technological revolution of our lifetimes.” (Altman)

“I have a growing sense that everything I have learned over the last 30 years has led me to this place, to this moment.” (Ive)

“You know, Jony called one day and said this is the best work our team has ever done. I mean, Jony did the iPhone, Jony did the MacBook Pro. I mean, these are like defining ways people use technology. It’s hard to beat those those things. Those are all really wonderful.” (Altman)

“Jony recently gave me one of the prototypes of the device for the first time to take home, and I’ve been able to live with it, and I think it it the coolest piece of technology that the world will have ever seen.” (Altman)
+8
macster10006.10.25 17:01
P.S. Mal sehen, wie diese vollmundige Prognose altert:

WSJ
Altman, not that surprisingly, was also apparently bullish on the internal staff call regarding his expectations for the hardware according to the WSJ, stating that sales will be “faster than any company has ever shipped 100 million of something new before.”
+6
Retrax06.10.25 17:16
MTN
Zudem laute die Maßgabe, eine einzigartige Persönlichkeit zu entwickeln. Kann man eine zu lange ChatGPT-Antwort einfach überscrollen, so wäre es außerordentlich lästig, ausschweifende Sprachausgaben zu erhalten. Die Fragen "wann rede ich, und wann ist Schweigen angesagt?" seien wahrlich nicht einfach zu lösen.
So schwierig dann auch wieder nicht:

+8
Garak
Garak06.10.25 18:40
Ein KI-Ring sie alle zu finden,
ins Neuland zu treiben
und ewig zu binden
im Silicon Valley, wo die Schatten drohn.
+9
NFK06.10.25 23:34
Ich erwarte, dass sich das Gerät als „Shoulder Buddy“ herausstellt. Das sind kleine Plüschtiere, die seit gut 5 Jahren in Disney-Parks als „Disney Plush“ verkauft werden und dort per Magnet und einem unter dem Hemd steckenden Gegenstück temporär auf der Schulter befestigt werden, damit sie einen durch den Park begleiten - wie ein Papagei, der auf der Schulter eines Piraten sitzt. Mittlerweile sind sie in den USA ein beliebtes Merchandising-Produkt, das sich immer weiter verbreitet. Auch in Deutschland gibt es mit „Shoulderkins“ Ähnliches.

Natürlich waren Kinder anfänglich die Hauptzielgruppe, aber das kann man von vielen Trends sagen. Es wurden jedenfalls schon Erwachsene mit Plüschtier auf der Schulter gesehen:

Ich nehme nicht an, dass Jony Ive ein einzelnes Plüschtier entwickelt, mit einzigartiger Persönlichkeit. Eher eine Plattform, ein Grundmodul mit technischer KI-Ausstattung, für das dann andere Firmen eigene Skins, also Plüschüberzüge/Figuren, entwickeln können. Die Stimme und Persönlichkeit der KI wird sich sicherlich individuell anpassen lassen, das sehe ich als die Hauptschwierigkeit an. ("Two people familiar with the project said that settling on the device’s “voice” and its mannerisms were a challenge.") Es geht wohl auch eher darum, die Nervigkeit der KI in den Griff zu bekommen (“It can’t be too sycophantic, not too direct, helpful, but doesn’t keep talking in a feedback loop.”).

Im Gegensatz zu winzigen AI Pins und Anhängern, die eher wie Spy-Gadgets wirken, wären die Shoulder Pals von Anfang an ein soziales, deutlich sichtbares Accessoire, über das man auch mit anderen ins Gespräch kommt. Außer niedlichen Disney-Tierchen wären ja auch andere Figuren denkbar: vielleicht sehen wir Jony Ive bei der Präsentation mit einem Steve Jobs auf der Schulter, und Sam Altman mit einem kleinen Donald Trump.
+3
FlyingSloth
FlyingSloth07.10.25 00:20
Die ganze KI / AI Blase is so gesaettigt und kurz vorm platzen.
Fly it like you stole it...
+4
MacBelwinds
MacBelwinds07.10.25 07:56
Ive nennt die von ihm selbst entwickelten Geräte der letzten zwanzig Jahre “legacy devices”. Könnte er damit nicht Recht haben? Sind Bildschirme und Tastaturen vielleicht wirklich noch nicht das letzte Wort der Technologiegeschichte?
+2
Deppomat07.10.25 12:07
Ein KI-Device von Jony Ive, ich kann meine Spannung kaum in Zaum halten. Was mag das werden, eine intelligente Yacht-Laterne (VESA-Mount optional)?
+1
evanbetter
evanbetter08.10.25 11:13
MacBelwinds
Ive nennt die von ihm selbst entwickelten Geräte der letzten zwanzig Jahre “legacy devices”. Könnte er damit nicht Recht haben? Sind Bildschirme und Tastaturen vielleicht wirklich noch nicht das letzte Wort der Technologiegeschichte?
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
+1

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