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Epic Games: EU-Kommission untersucht Account-Sperre

Der Schlagabtausch zwischen Spieleplattform Epic Games und Apple geht in die nächste Runde. Er begann im Jahr 2021, als Epic eine alternative Bezahlfunktion in die iOS-Version seines Spiels "Fortnite" integrierte. Apple sperrte daraufhin den Entwickler-Account von Epic Games. Nachdem die schwedische Dependance vor drei Wochen einen Entwicklerzugang zum iOS App Store in der EU gewährt bekommen hatte, entschied Apple, diesen erneut zu sperren. Das löste nun eine Untersuchung der europäischen Wettbewerbswächter aus. Sie wollen überprüfen, ob Apple die eigene Macht missbraucht. Dabei steht nicht allein der heute in Kraft tretende Digital Markets Act im Fokus, auch andere EU-Richtlinien könnten verletzt worden sein.


Kartellrechtliche Untersuchungen würden eingeleitet, bestätigte die EU-Kommission in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur Reuters. Eine erste offizielle Anfrage der Kommission an Apple fordere zunächst weitere Erklärungen zur Einhaltung des Digitale-Märkte-Gesetzes ein. Die EU wolle allerdings zusätzlich evaluieren, ob dem Digitale-Dienste-Gesetz und der P2B (Platform-to-Business-Regulation) entsprochen wird. Apple habe als VLOP (Very Large Online Platform) besondere Pflichten.

Apple beruft sich auf US-Entscheidung
Die Entscheidung, die schwedische Epic-Games-Dependance zu sperren, begründet Apple mit früherer Rechtsprechung in den Vereinigten Staaten. Der Oberste Gerichtshof entschied im Januar, dass Apple keine Monopolstellung innehabe und dementsprechend Epic Games zu Recht aus dem iOS App Store verbannt wurde. Die Epic-Games-Klage hatte nur minimalen Erfolg: Fortan muss Apple einen Verweis auf alternative Zahlungsmethoden gestatten. Apple argumentiert, dass bisheriges Verhalten von Epic Games rechtfertige, auch einen EU-Ableger zu blockieren.

Epic veröffentlichte Kommunikation
In seiner Presseerklärung beklagte Epic Games die erneute Sperre und legt die Kommunikation zwischen Epic, Apple und deren jeweiligen Anwälten offen. Eine beantragte Konsultation zum Aufbau eines EU-App-Stores nach dem Digitale-Märkte-Gesetz sei Epic Games Sweden verwehrt worden. Am 23. Februar, so zeigt der Schriftverkehr, hat Phil Schiller den früheren Bruch der Lizenzvereinbarungen angesprochen und mit Geschäftsführer Tim Sweeneys öffentlicher Kritik an Apples EU-App-Store-Regeln in Verbindung gebracht.

Einer der Apple-kritischen Posts von Tim Sweeney auf X.

Sperre trotz Versicherung, diesmal die Regeln einzuhalten
Am Schluss seines Schreibens forderte Schiller eine schriftliche Erklärung, dass Epic "ohne böse Absicht" (in good faith) handele und alle Bedingungen der Entwicklervereinbarungen einhalten werde. Tim Sweeney habe ihm dies zugesichert. Trotzdem erfolgte zwei Wochen später die Sperre. Ob das angesichts der vielen kritischen Stimmen zu Apples EU-App-Store-Regelungen ein kluger Schachzug war, wird die Zukunft zeigen.

Kommentare

pentaxian
pentaxian09.03.24 09:18
nun ist Apple also doch "eingeknickt"...

ganz ehrlich, Apple macht sich zunehmend lächerlicher.... 🙄
mine is the last voice that you will ever hear (FGTH)
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