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Apples Finanzchef: „Fair wären Null Steuernachzahlungen“

Die Ermittlungen der Europäischen Kommission gegen das EU-Mitglied Irland wegen des Verdachts auf illegale Steuervorteile für Apple gehen in die heiße Phase. Jetzt äußerte sich Apples CFO Luca Maestri gegenüber der Financial Times zu dem Thema. Dabei stellte er klar: „Meine Erwartung ist Null [keine Steuernachzahlungen]. Ich meine, wenn es ein faires Ergebnis der Ermittlungen gibt, dann sollte es Null sein.“ Eine Entscheidung der Kommission ist im Frühjahr zu erwarten, wahrscheinlich nach der nächsten irischen Parlamentswahl Anfang April.

Steuernachzahlungen in Milliardenhöhe drohen
Irland verlangt normalerweise 12,5 Prozent Unternehmenssteuer, doch spezielle Absprachen mit Apple verringerten den tatsächlichen Steuersatz des Weltkonzerns auf etwa 2,5 Prozent. Da dieser günstigere Satz nicht für kleinere Unternehmen und Betriebe gilt, schaltete sich die EU-Kommission ein. „Der Fall betrifft die Europäische Kommission und Irland“, stellte auch Maestri noch einmal die eigene Rolle als nur indirekt Betroffener klar. „Ehrlich gesagt gibt es keine Möglichkeit abzuschätzen, welche Folgen das für uns hat. Wir müssen die endgültige Entscheidung abwarten.“ Sollten die vereinbarten Steuersätze für illegal erklärt werden, könnten Apple Steuernachzahlungen in Milliardenhöhe treffen.


Verstärke Lobbyarbeit
Bereits seit einigen Monaten weist CEO Tim Cook die Aktionäre auf diese Gefahr hin. Um das Schlimmste zu verhindern, leisten viele Mitglieder der Konzernführung verstärkt Lobbyarbeit. Zuletzt traf sich Cook persönlich auf seiner Europareise mit EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Politiker in Irland und den USA stellen sich öffentlich auf die Seite Apples. Eine Gruppe von US-Senatoren bezeichnete besondere Geldstrafen für amerikanische Großkonzerne wie Apple als „diskriminierende Besteuerung“.

Google mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert
Vor einem ähnlichen Problem wie Apple stand bis vor Kurzem auch Konkurrent Google. In Großbritannien sah sich der Konzern dem Vorwurf ausgesetzt, deutlich weniger Steuern zu zahlen als der britische Mittelstand. Mit der Steuerbehörde auf der Insel einigte sich Google schließlich auf einen Schlichtungsbetrag von 130 Millionen britischen Pfund. Gegenüber der Financial Times bekräftigte Google, dass diese Zahlung in Einklang mit britischem Recht stehe.

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Kommentare

broxxer28.01.16 09:09
Auf der einen Seite finde ich es natürlich immer wieder unterirdisch, das gerade die Firmen die am meißten verdienen gleichzeitig die wenigsten Steuern zahlen...
Aber ich gebe Maestri recht. Letzten endes befindet Apple sich selbst nicht in einer Grauzone, denn es wurde alles mit Irland abgesprochen. Wenn überhaupt muss Irland die Steuern nachzahlen. Oder zumindest eine Strafe. Denn Irland hat gegen EU-Richtlinien verstoßen, nicht Apple...
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Paddy259028.01.16 09:18
Ich stimme ihm da zu. Apple hat sich an in Irland geltendes Recht gehalten und die Steuern bezahlt, die es zahlen musste... Wenn die Gesetze nicht EU-rechtskonform waren, ist das Irlands Problem, nicht Apples... Geänderte Gesetze gelten ab dem Moment, ab dem sie in Kraft treten, in Ausnahmefällen vielleicht mal rückwirkend seit Beginn des laufenden Jahres, aber sicher nicht über Jahre rückwirkend.

Auf der anderen Seite ist es eine Frechheit, dass kleine Unternehmen 12,5% zahlen müssen, und der teuerste Konzern der Welt zahlt gerade mal 2,5%... Hier wäre eine Gleichbehandlung auf jeden Fall wünschenswert.
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LoCal
LoCal28.01.16 09:34
Paddy2590
Auf der anderen Seite ist es eine Frechheit, dass kleine Unternehmen 12,5% zahlen müssen, und der teuerste Konzern der Welt zahlt gerade mal 2,5%... Hier wäre eine Gleichbehandlung auf jeden Fall wünschenswert.

Das ist richtig, aber das ist nicht das Problem von Apple.
Ich nehme an, dass man in Irland so gerechnet hat, dass Firmen wie Apple zwar nur 2,5% zahlen, aber die 2,5% sind im absoluten Betrag dann eben doch erheblich mehr, als die 12,5% der kleinen Unternehmen.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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JeDI28.01.16 09:37
Paddy2590
Auf der anderen Seite ist es eine Frechheit, dass kleine Unternehmen 12,5% zahlen müssen, und der teuerste Konzern der Welt zahlt gerade mal 2,5%... Hier wäre eine Gleichbehandlung auf jeden Fall wünschenswert.

Es ist aber normal. Wenn ich z.B. als Händler für 10.000 € im Jahr Waren bei einem Lieferanten einkaufe bekomme ich dort auch weniger Rabatt auf den Listenpreis als mein Mitbewerber der für 100.000 € im Jahr kauft und der für eine Million kauft bekommt noch mehr Rabatt. Genauso ist es meistens auch mit Provisionen bei Verkäufern und in vielen anderen Bereichen.

Das ist halt "unser" aktuelles System bei dem Leistung belohnt werden soll.
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Stereotype
Stereotype28.01.16 09:38
Mal weitergedacht: In Irland sind gut 160.000 Menschen bei einem ausländischen Unternehmen angestellt. Das ist fast jeder zehnte Arbeitnehmer. Würde sich Irland den Druck der EU beugen, ständen genau diese Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Das gleiche Phänomen gab es übrigens auch in den 70er Jahren in Luxemburg, damals stand das Land vor dem Bankrott und die einzige Lösung war das "Steuerparadies".
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LoCal
LoCal28.01.16 09:42
Stereotype
Mal weitergedacht: In Irland sind gut 160.000 Menschen bei einem ausländischen Unternehmen angestellt. Das ist fast jeder zehnte Arbeitnehmer. Würde sich Irland den Druck der EU beugen, ständen genau diese Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Das gleiche Phänomen gab es übrigens auch in den 70er Jahren in Luxemburg, damals stand das Land vor dem Bankrott und die einzige Lösung war das "Steuerparadies".

Und damit wohl Vorbild für Irland.
In den 90ern war Irland das Armenhaus Europas und wurde in den 2000er Jahren dafür bewundert, dass sie es geschafft haben, grosse Firmen anzusiedeln und die Arbeitslosigkeit zu senken. Und das durch die Mittel, die heute angeprangert werden … und die Schuld sollen nun die tragen, die dem Angebot Irlands gefolgt sind.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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iMäck
iMäck28.01.16 10:09
Die amerikanischen Senatoren die sowas als Diskrimierung sehen, was sagen die eigentlich zur Bespitzelung vom (staatlichen) brasilianischen Ölkonzern durch den NSA? Wahrscheinlich IS Mitglied oder wie?😑

Was heult ihr hier rum?
Apple hat das Geld und soll mal schön bezahlen.
🙄

Und wieviel Mrd sind nochmal von D/EU an Irland gezahlt worden?

Tja Irland, etwas höher besteuern dann brauch man sich auch kein geld leihen.🤐

Ps: damals in den USA wurde toyota durch den Kakao gezogen wegen angeblicher defekter Gaspedale (war eine Lüge!) woher kam das wohl?
US Konkurrenz?

Wartet mal die VW Strafe in den USA ab. Das wird die höchste aller Zeiten werden!
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beachtimer28.01.16 10:16
ich glaube hier können einige nicht trennen zwischen moralisch und gesetzlich.

moralisch - steuern nachzahlen
gesetzlich - ergebnis null nachzahlung
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diddom
diddom28.01.16 10:40
LoCal
Paddy2590
Auf der anderen Seite ist es eine Frechheit, dass kleine Unternehmen 12,5% zahlen müssen, und der teuerste Konzern der Welt zahlt gerade mal 2,5%... Hier wäre eine Gleichbehandlung auf jeden Fall wünschenswert.

Das ist richtig, aber das ist nicht das Problem von Apple.
Ich nehme an, dass man in Irland so gerechnet hat, dass Firmen wie Apple zwar nur 2,5% zahlen, aber die 2,5% sind im absoluten Betrag dann eben doch erheblich mehr, als die 12,5% der kleinen Unternehmen.

Naja, wenn so eine Logik salonfähig wird, dann lassen wir demnächst Einkommensmillionäre eben nur noch 2,5% Steuern zahlen und Arbeitnehmer mit Mindestlohn 50% Steuern.
Unterm Strich zahlt ja der Einkommensmillionär immer noch mehr Steuern in Euro...
*kopfschüttel*
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StefanE
StefanE28.01.16 10:44
diddom
Naja, wenn so eine Logik salonfähig wird, dann lassen wir demnächst Einkommensmillionäre eben nur noch 2,5% Steuern zahlen und Arbeitnehmer mit Mindestlohn 50% Steuern.
Unterm Strich zahlt ja der Einkommensmillionär immer noch mehr Steuern in Euro...
*kopfschüttel*

Naja der Unterschied hier ist nur, dass so Unternehmen teils evtl. erst in diesem Land ansäßig wurden oder aber auch dadurch (um die Steuerbelastung zu senken) mehr in diesem Land versteuert haben - dadurch entstehen für den Staat dann Mehreinnahmen.
Die Lohnsteuer muss man ja zahlen - ob man will oder nicht (es sei denn man wandert aus - ist aber meist nicht möglich, wenn man das aktuelle Gehalt, Job,... behalten will). Der Schritt ist bei Firmen leichter
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
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Stereotype
Stereotype28.01.16 11:03
diddom
Naja, wenn so eine Logik salonfähig wird, dann lassen wir demnächst Einkommensmillionäre eben nur noch 2,5% Steuern zahlen und Arbeitnehmer mit Mindestlohn 50% Steuern.
Unterm Strich zahlt ja der Einkommensmillionär immer noch mehr Steuern in Euro...
*kopfschüttel*

Undifferenzierter Vergleich ohne Kausalität.
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Spiderschmidt
Spiderschmidt28.01.16 11:09
Mal einfach so in die Runde gefragt:

Warum wollen Firmen möglichst wenig Steuern zahlen?
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someone28.01.16 11:12
Ich fuer meinen Teil halte diese komplizierten Gebilde zur Steuervermeidung als hoechst verwerflich und hoffe auf hoche Nachzahlungen (fuer alle, nicht nur Apple), und Schaemen sollten sich die Herren ebenfalls.
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StefanE
StefanE28.01.16 11:14
Spiderschmidt

Gegenfrage: würdest du nicht lieber auch weniger Steuern zahlen (wenn es möglich wäre)?

Spaß beiseite: Umso weniger Steuern gezahlt werden, umso höher ist der Gewinn und umso mehr können die Firmen in Fortschritt investieren. Apple ist hier zwar ein Extrembeispiel. Aber anhand von kleineren Firmen kann man das schon nachvollziehen.
Daneben ist es auch oft von Aktionären/Aufsichtsrat vorgegeben. Nebenbei können dadurch die Aktionäre auch besser befriedigt werden, weil dann höher Dividenden möglich sind.

ist aber nur meine Meinung - also kein Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
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Spiderschmidt
Spiderschmidt28.01.16 11:27
StefanE
Spiderschmidt

Gegenfrage: würdest du nicht lieber auch weniger Steuern zahlen (wenn es möglich wäre)?

Nein, mir geht es gut und ich bin nicht geizig oder gierig.
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Sailor28.01.16 11:43
Man muss Apple nicht bedauern. Die haben eine riesen Rechtsabteilung und wussten genau um die Risiken bei diesem Steuerdeal. Das EU-Recht ist diesbezüglich keine neue Erfindung. Wie viele US-Großkonzerne meint man aber, dieses Recht nicht ernst nehmen und beachten zu müssen.

Der Ansiedlung der Arbeitsplätze insbesondere der US-Großunternehmen lag übrigens vor vielen Jahren eine ganz andere Konstruktion zugrunde: Im Bereich des Flughafens Shannon wurde ein weitgehend steuer- und zollfreies Sondergebiet geschaffen; dort haben sich die Firmen seinerzeit angesiedelt.

Und wenn hier mal wieder einige irgendwelche D/EU Zahlungen ins Spiel bringen: Irland war im Zuge der Bankenkrise deswegen in Problemen, weil die Banken "gerettet" werden mussten. Genau wie bei uns, nur ist Irland etwas kleiner und hat daher nicht solche Mittel zur Verfügung wie D. D/EU-Gelder sind übrigens in diesem Zusammenhang niemals geflossen ( wie übrigens auch nicht in anderen Fällen, es geht immer nur um Bürgschaften und Laufzeitverlängerungen ), sondern nur ( vergütete ) Bürgschaften übernommen worden. Irland hat sich aber zwischenzeitlich auf dem Rücken des kleinen (dortigen) Mannes saniert und bedarf der Unterstützung nicht mehr. Die EU/D hat das unter dem Strich keinen Cent gekostet., vielmehr haben diese gut daran verdient.
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senf_328.01.16 12:05
Oha, wieder jede Menge Steuerrechtler hier anwesend , die auch noch das nötige Insiderwissen besitzen um eindeutig festzustellen, wer hier wie getrickst hat. Tja, Appleuser sind halt die cleversten
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macscout
macscout28.01.16 12:31
Da zitiere ich mal einen bekannten Ökonomen:

„Der Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden.“
John Maynard Keynes

Ich kann ja verstehen, dass Firmen und Personen möglichst wenig Steuern abgeben wollen, aber es ist die Aufgabe der Staaten, hier das notwendige Geld abzuzweigen, um die Aufgaben des Staates zu finanzieren. Die Steuern, die Apple in Irland spart, fehlen allen anderen Staaten.
Trotzdem erwartet Apple, dass seine Stores (in allen Ländern) nicht ausgeraubt werden (also so etwas wie Polizei vorhanden ist), dass seine Stores erreichbar sind (also Straßen und ÖPNV bereitgestellt werden), dass sie ihre Produkte online verkaufen und damit auch transportieren können (mehr Straßen, bessere Straßen), usw.
Dafür dann möglichst gar keine Steuern abzugeben, ist nicht verwerflich, sondern schlicht unlogisch.
Übrigens: Wenn Apple angemessen Steuern bezahlen würde, könnte unsere ESt. vielleicht sogar gesenkt werden, wodurch wir mehr Geld hätten, um Apple-Produkte zu kaufen. Oder unsere Schulen wären besser ausgestattet, um die Bildung zu verbessern. Das Geld den Firmen zu überlassen, und zu hoffen, dass sie es sinnvoll einsetzen, ist jedenfalls Quatsch (s.o.).
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beachtimer28.01.16 13:17
macscout
Da zitiere ich mal einen bekannten Ökonomen:

„Der Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden.“
John Maynard Keynes

Ich kann ja verstehen, dass Firmen und Personen möglichst wenig Steuern abgeben wollen, aber es ist die Aufgabe der Staaten, hier das notwendige Geld abzuzweigen, um die Aufgaben des Staates zu finanzieren. Die Steuern, die Apple in Irland spart, fehlen allen anderen Staaten.
Trotzdem erwartet Apple, dass seine Stores (in allen Ländern) nicht ausgeraubt werden (also so etwas wie Polizei vorhanden ist), dass seine Stores erreichbar sind (also Straßen und ÖPNV bereitgestellt werden), dass sie ihre Produkte online verkaufen und damit auch transportieren können (mehr Straßen, bessere Straßen), usw.
Dafür dann möglichst gar keine Steuern abzugeben, ist nicht verwerflich, sondern schlicht unlogisch.
Übrigens: Wenn Apple angemessen Steuern bezahlen würde, könnte unsere ESt. vielleicht sogar gesenkt werden, wodurch wir mehr Geld hätten, um Apple-Produkte zu kaufen. Oder unsere Schulen wären besser ausgestattet, um die Bildung zu verbessern. Das Geld den Firmen zu überlassen, und zu hoffen, dass sie es sinnvoll einsetzen, ist jedenfalls Quatsch (s.o.).

wobei man per se nicht sagen kann dass der staat das geld sinnvoll einsetzt
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LoCal
LoCal28.01.16 13:20
diddom
LoCal
Paddy2590
Auf der anderen Seite ist es eine Frechheit, dass kleine Unternehmen 12,5% zahlen müssen, und der teuerste Konzern der Welt zahlt gerade mal 2,5%... Hier wäre eine Gleichbehandlung auf jeden Fall wünschenswert.

Das ist richtig, aber das ist nicht das Problem von Apple.
Ich nehme an, dass man in Irland so gerechnet hat, dass Firmen wie Apple zwar nur 2,5% zahlen, aber die 2,5% sind im absoluten Betrag dann eben doch erheblich mehr, als die 12,5% der kleinen Unternehmen.
Naja, wenn so eine Logik salonfähig wird, dann lassen wir demnächst Einkommensmillionäre eben nur noch 2,5% Steuern zahlen und Arbeitnehmer mit Mindestlohn 50% Steuern.
Unterm Strich zahlt ja der Einkommensmillionär immer noch mehr Steuern in Euro...
*kopfschüttel*

Es ist nicht meine Logik sondern die von den Staaten … und ohne dieses Modell hätten sich die Firmen eben nie angesiedelt.
Und dann wären zehntausende immer noch Arbeitslos und würden Geld vom Staat bekommen anstatt eben Steuern (u.a. Lohnsteuer) zu zahlen.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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LoCal
LoCal28.01.16 13:24
Spiderschmidt
StefanE
Spiderschmidt

Gegenfrage: würdest du nicht lieber auch weniger Steuern zahlen (wenn es möglich wäre)?

Nein, mir geht es gut und ich bin nicht geizig oder gierig.

D.h. du setzt keine pauschalen Werbungskosten und sonstige pauschalen Beträge in deiner Steuererklärung an?
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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Spiderschmidt
Spiderschmidt28.01.16 13:32
LoCal
Spiderschmidt
StefanE
Spiderschmidt

Gegenfrage: würdest du nicht lieber auch weniger Steuern zahlen (wenn es möglich wäre)?

Nein, mir geht es gut und ich bin nicht geizig oder gierig.

D.h. du setzt keine pauschalen Werbungskosten und sonstige pauschalen Beträge in deiner Steuererklärung an?

Nee, mach ich nicht. Ich weiß nicht mal was das bei mir sein sollte.
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MacBeck
MacBeck28.01.16 14:35
LoCal
D.h. du setzt keine pauschalen Werbungskosten und sonstige pauschalen Beträge in deiner Steuererklärung an?

Es ist schon ein Unterschied, ob ich ein vom Gesetzgeber gewolltes Mittel nutze, oder ob ich mir von Millionenteuren Beratungsfirmen nach Schlupflöchern suche lasse und diese - die so nie gedacht waren - ausnutze.
Wikipedia

Ein amerikanisches Unternehmen aus New York nimmt in Deutschland Geld ein.
Würde dadurch ein Gewinn erwirtschaftet, müsste dieser versteuert werden.
Ein Teil der Einnahmen wird von Deutschland als Lizenzgebühr an ein Tochterunternehmen in Irland gezahlt.

Der zu versteuernde Gewinn in Deutschland wird dadurch reduziert und der im Vergleich zu Deutschland günstigere irische Steuersatz würde anfallen.
Das irische Tochterunternehmen zahlt das Geld als Tantiemen an ein weiteres Tochterunternehmen in den Niederlanden.

Der zu versteuernde Gewinn in Irland wird dadurch reduziert und durch eine zusätzliche Steuervergünstigung die irischen Steuerabgaben von 12,5 % reduziert.
Das niederländische Tochterunternehmen zahlt das Geld an ein zweites irisches Tochterunternehmen.

Da es eine innereuropäische Transaktion ist, fallen dadurch keine Abzugssteuern an. Das zweite irische Tochterunternehmen zahlt keine Steuern, da es nur eine Niederlassung eines Unternehmens mit Hauptsitz auf den Bermudas ist.

Somit zahlt das Unternehmen weniger als 12,5 % Steuern.

Sowohl in den Vereinigten Staaten, wo es seinen Hauptsitz hat, als auch in Deutschland, wo die Einnahmen erwirtschaftet wurden, müssten höhere Steuern gezahlt werden; in den Vereinigten Staaten im Bundesstaat New York wären 39,62 % und in Deutschland 29,83 % fällig.[8]

Ich meine, dieses Verschieben zwischen Ländern, das ist wirklich nie so beabsichtigt gewesen. Die Werbungskosten schon.
It is what it is - don't make it what it isn't.
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MacBeck
MacBeck28.01.16 14:38
Das sieht auch die EU kritisch:
FAZ
EU: Irlands Steuerregeln für Apple wohl nicht rechtens Für die EU steht nach einer vorläufigen Prüfung fest: Irlands Steuerregeln für Apple sind eine staatliche Beihilfe. Nun ist Irland am Zug.
It is what it is - don't make it what it isn't.
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haschuk28.01.16 16:12
MacBeck
Das sieht auch die EU kritisch:
FAZ
EU: Irlands Steuerregeln für Apple wohl nicht rechtens Für die EU steht nach einer vorläufigen Prüfung fest: Irlands Steuerregeln für Apple sind eine staatliche Beihilfe. Nun ist Irland am Zug.

Das ist im Moment aus meiner Sicht genau die Diskussion. Ist diese Steuerpraxis nach EU-Recht eine illegale Subvention? Mit dem Luxemburg-Ansatz von damals nicht vergleichbar, da die Paradies-Situation der 70iger für jede Firma galt. Wie wir seit 2014 wissen, aktuell nicht mehr, daher steht auch Luxemburg im Fokus der Ermittlungen.

Wäre in Irland der allgemeine Unternehmenssteuersatz bei 2,5%, wären die Ermittlungen hinfällig.
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steza28.01.16 19:32
Er hat unrecht, denn fair ist es definitiv nicht. Apple hat sich wahrscheinlich rechtens verhalten, aber extrem unmoralisch. Auch Irland muss hier angezählt werden. Wegen solchen unfairen und unverschämten Absprachn geht die Welt zugrunde. Diese Maßlosigkeit ist einfach erbärmlich.
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dylan51
dylan5129.01.16 00:37
"Umso weniger Steuern gezahlt werden, umso höher ist der Gewinn und umso mehr können die Firmen in Fortschritt investieren…Apple ist hier zwar ein Extrembeispiel…
Daneben ist es auch oft von Aktionären/Aufsichtsrat vorgegeben. Nebenbei können dadurch die Aktionäre auch besser befriedigt werden, weil dann höher Dividenden möglich sind."

Welchen ungeheuren Fortschritt können Firmen denn erschaffen, wenn nebendran Schulen verkommen, die Infrastruktur vor die Hunde geht, das Gesundheitssystem an allen Enden und Ecken krankt und für einen hohen Anteil der Bevölkerung die Altersarmut winkt?

Empfohlen sei ein Blick hierauf:
http://www.verdi.de/themen/wirtschaft-finanzen/reichtumsuhr

Die Aktionäre sind in einem Maß bedient, "befriedigt" worden, daß sie schon unverschämte Forderungen stellen. Nur zur Erinnerung die 20 – 25% Dividende, die Victory-Joe von der Deutschen Bank in Aussicht gestellt hat. Und die "Bildungsrepublik" der Kanzlerin ist eine BILDrepublik geworden ohne jeden Anspruch an ökonomisches Wissen. Es ist nur noch erschütternd, wie solche Fragen wie Steuern, Vermögensverteilung und dergleichen diskutiert wird. Jeder muß eine Meinung haben; nach der Ahnungslosigkeit, die dahintersteckt, fragt niemand. (Sinngemäß nach Manès Sperber.)
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