Liebes Forum,

seit einiger Zeit plagen mich "obskure" Eigenheiten meines Netzwerkes bzw. meiner Netzwerkgeräte, von denen ich nicht weiß, ob sie unbedingt zusammenhängen, sprich: dieselbe Ursache haben oder ob es sich bei ihrem Auftreten um bloße Korrelationen handelt. Ich versuche nun hier einmal die Symptome, soweit ich sie als solche interpretiere, zu schildern. Ich möchte aber noch einmal darauf hinweisen, dass es sich durchaus um verschiedene Ursachen handeln kann – vor allem, weil in jüngster Zeit mehrere Veränderungen in meiner Netzwerkumgebung stattgefunden haben.

1. Wenn ich mein MacBook aus dem Ruhezustand hole, dauert es recht lange, bis tatsächlich eine Netzwerkverbindung besteht, d.h., eMails werden nicht sofort abgerufen, Wunderlist meldet Netzwerkprobleme und eine angewählte Website braucht eine ganze Weile, bis sie sich öffnet (bzw. überhaupt beginnt sich zu öffnen).

2. Mail ist bei mir quasi permanent im Hintergrund geöffnet. Schaue ich im Laufe des Tages aktiv ins Programm, sehe ich häufiger (aber nicht immer) praktisch vor allen Postfächern diese Ausrufezeichen (die anzeigen, dass Mails nicht abgerufen werden konnten).

3. Auf dem iPhone werden ebenfalls Seiten nicht oder nur sehr langsam geladen (mit Verzögerung). Dienste wie Wetter werden nicht aktualisiert, Wunderlist arbeitet verzögert oder gar nicht. Auch eMails werden im wlan unregelmäßig abgerufen.

4. Auf beiden Geräten ist es bisweilen unmöglich, den jeweiligen Store (MacAppStore, AppStore, iTunes Store) aufzurufen. Auch iTunes laggt enorm auf dem Mac.

5. Die Verbindungsgeschwindigkeit (wenn denn mal ein Download läuft oder eine Seite aufgerufen wird) scheint ok zu sein. Laut "wieistmeineip.de" erreiche ich sowohl auf dem iPhone als auch auf dem MacBook respektable, gewohnte Werte. Manchmal kann dieser Test allerdings erst gar nicht ausgeführt werden und die Website verweist auf einen Netzwerkfehler.

Ich nutze ein MacBook Pro mit 10.9 sowie ein iphone mit iOS7. Warum ich so auf möglicherweise unterschiedliche Fehlerquellen verwiesen habe, begründet sich wie folgt: Sowohl die Betriebssystemversionen beider Geräte, als auch die installierte Hardware-Basis meiner Netzwerk-Geräte haben sich verändert. Internet beziehe ich von der Telekom (bitte keine Diskussionen darüber!) über eine betagte Eumex bis zur ebenfalls nicht ganz taufrischen FritzBox 3270, die ich einerseits als Modem, andererseits auch als wlan-Router für einen Teil des Hauses verwende. Der andere Teil wird durch eine aktuelle Airport Extreme versorgt, die per Kabel an der FritzBox hängt und ebenfalls als wlan-Router fungiert.

Soweit so gut; in beiden Netzen kann ich sehr gute Up- und Download-Raten erreichen, im wlan der Airport wirkt die Verzögerung deutlich weniger ausgeprägt. Sonstige Fehlermeldungen gibt es nirgends. Im Netzwerk befinden sich noch eine Reihe anderer iPhones, Macs, Windows-Rechner, ein AppleTV und iPads. Bisher hat sich keiner der Nutzer bei mir aufgrund seltsamen Verhaltens seiner Geräte gemeldet (was allerdings kein Ausschlusskriterium für Probleme ist). Puh, ich hoffe, ich hab nichts vergessen. Falls doch, beantworte ich noch offene Fragen gerne, soweit ich das kann.

Leider bin ich kein Experte, was dieses Thema angeht – wäre nett, wenn ihr bei euren Antworten ein wenig darauf achten könntet.

Vielen Dank an jeden, der sich das überhaupt durchliest. Ich weiß, es ist ein ziemlicher Brocken, aber mir war wichtig, die Probleme so gut wie möglich zu schildern. Leider habe ich bei Onkel Google und Tante Forensuche nichts gefunden, was mich weiter gebracht hat – zumal ich eben einfach nicht weiß, wo anfangen. Bin für Hilfe wirklich sehr dankbar.

Besten Gruß
mbh

Punkt 1. kann ich übrigens konkretisieren: Es scheint nicht alle Websites gleichermaßen zu betreffen: MTN beispielsweise öffnet (momentan) recht zügig, Wikipedia geht seit gestern praktisch gar nicht mehr (nach einer halben Ewigkeit öffnet sich die Text-Version), SpiegelOnline gönnt sich ein paar Gedenksekunden bis es lädt – dann allerdings geht alles ganz fix. CanonRumors wiederum lässt sich gar nicht öffnen... Ich werde daraus einfach nicht schlau. Deshalb bin ich auch nicht sicher, woran es liegt: einiges deutet auf meinen Rechner hin, anderes wiederum auf das Netzwerk (Infrastruktur).

In Zeile 3 des 1. Beitrages meinst Du nicht Korrelationen sondern Koinzidenzen, denke ich. Hilft Dir beim Problem nicht weiter, ich weiß

nur mal so ins blaue geraten, könnte es an einem schlecht auflösendem dns liegen.
du könntest mal die domain name server von google (8.8.8.8 und 8.8.4.4) ausprobieren.

gibt es mehr als einen dhcp server im netzwerk? wäre z.b. auch ne möglichkeit.

Einfachste Problemursache: beide Router (Fritzbox und Airport Extreme) funken im gleichen Kanal und stören sich. Das würde eventuell dieses geht—geht-nicht-Verhalten erklären. Wenn in einem WLAN Netzwerkaktivität ist, stört es das andere, sonst nicht. Kannst ja mal die Airport ausschalten, um zu sehen, ob Dein MacBook Pro dann alle Seiten im Internet gleich schnell lädt.

Wenn Du nicht auf einer Insel alleine wohnst, spielen auch Nachbarn mit WLAN, die Mikrowelle, die Oberleitung der Bundesbahn und mehr mit rein. Also weniger WLAN und mehr Ethernetkabel könnte vorteilhaft sein.

Hast Dir für Deine Beschreibung Mühe gegeben

Vielen Dank erst einmal für die Antworten.

john

Habe hier nur einen dhcp-Server im Netzwerk.

MacRudi

Ich habe nun recht systematisch eine Reihe von Fehlerquellen ausschließen können: die Airport Extreme scheint nicht zu stören; die bereitgestellten Netzwerke beider Router laufen über unterschiedliche Kanäle. Wenn ich die Airport Extreme vom Netz nehme, ändert das nichts am (Fehl-)Verhalten.

Das wirklich Interessante ist aber Folgendes: Nachdem ich vorhin völlige Konfusion bei der FritzBox diagnostizieren konnte (sie konnte sich nicht mehr mit dem Internet verbinden), ohne den Grund dafür zu finden, habe ich sie kurzerhand gegen eine geliehene FritzBox eines Freundes getauscht, alles neu konfiguriert (wie vorher) und es schien soweit alles zu laufen. Also alles auf Anfang: Die alte FritzBox zurückgesetzt, neu konfiguriert (wie vorher die geliehene auch) und siehe da: die gleichen Fehler treten erneut auf. Zwar ist nun eine Internetverbindung wieder möglich, allerdings mit den oben geschilderten Einschränkungen.

Für mich sieht das nun alles nach einem Hardwaredefekt der FritzBox aus – was auch immer da kaputtgegangen sein soll... Würdet ihr das ähnlich sehen? Allerdings erklärt das für mich nicht alle Symptome...

PS: Was deine Idee zwecks Ethernet angeht: du hast natürlich recht, allerdings ist das hier im Haus nicht ohne einen recht großen Aufwand realisierbar. Außerdem lief die ganze Chose ja irgendwann mal rund...

Die Fritzboxen gehen bei Überspannungen durch Blitzeinschlag gern mal kaputt. Habe einen Bekannten, der sie regelmäßig wechseln musste, so dass der Provider schon nicht mehr mitspielte, sie zu ersetzen. Was ja auch verständlich war. Als heißer Tipp noch an dieser Stelle: ich habe mal eine Firma mit 20 Rechnern neu bestückt am Freitagabend inklusive Netzwerk per Ethernet. Als ich dann ein Ethernetkabel vom Rechner in die Wand stöpselte, blitzte es und die Sicherung flog krachend raus!

Ich dachte: boah, da hab ich ja noch mal Glück gehabt, wenn die hier 230 Volt auf das Netzwerk legen, dass ich nicht drangekommen bin.

Den Elektriker rausgeklingelt um 24 Uhr, der sich mit der Firmenelektrik dort auskannte:
die Fabrik hatte zwei Einspeisungen aus dem öffentlichen Netz. Und die neuen Büroräume waren teils von der einen, teils von der anderen Leitung gespeist. Und zwischen den 230 V der Rechner und den 230 V des Ethernet-Netzwerks gabs dann Differenzspannungen, so dass der FI rausflog.

Nur so als Anekdote am Rand

Wenns bei Dir schon ging, ist eine defekte Fritzbox nicht so unwahrscheinlich, zumal wenn Du exakt nur die Fritzbox getauscht hast. Kannst aber auch noch mal die Kabel um die Fritzbox herum prüfen.
Insbesondere auch das Netzteil, wenn es in einer Vielfachsteckdosenleiste steckt, denn da kann es schon mal zu Kontaktschwierigkeiten kommen: zu dünne Stifte des Steckers, die nicht mehr ausreichend starken Klemmkontakt haben, weil die Leisten ja eigentlich für VDE-Stecker mit dickerem Durchmesser sind. Das Netzteil selbst könnte es auch noch sein. Außerdem sollte die Fritzbox ausreichend Kühlung haben. Aufm Hochflor-Teppich staut sich da schon etwas zusammen.

Viel Erfolg
Rüdiger

Vielen Dank nochmals für deine Unterstützung. So wie die Dinge liegen, werde ich mich also nach einem Nachfolger für das gute Stück umsehen – ich wollte nur nicht grundlos ein neues Gerät kaufen, wenn es womöglich gar nicht daran liegt. Da die Ethernet-Ports allerdings wohl noch nicht Gbit-fähig sind, ist es ohnehin kein großer Verlust.