Hallo allemitanand,

bisserl prekäre Frage und Sachlage, habe im Internet nichts passendes dazu gefunden, deshalb schreib ich das hier mal rein:

Wir haben seit ca. 30 Jahren eine Mietwohnung. Es gab nie große Probleme mit den Nachbarn. Seitdem die Vermieter mit ins Haus gezogen sind, kommt regelmäßig die Polizei bei uns vorbei wegen "extremer Ruhestörung" und wundern sich dann, was die Nachbarn für nen Streß machen.
Zugegeben: es gibt ab und zu mal Streit in unserer Familie, wo es dann schon mal verbal hitzig hergehen kann, aber es wird kein Mobiliar zerstört, noch kommt es zu irgendwelchen Gewalttätigkeiten, es wird auch kein Geschirr an die Wand geworfen.
Im Gegensatz zu dem, was wir von anderen Mietern hier erlebt haben - da wurde regelmäßig nachts um halb eins das halbe Geschirr vernichtet - sind unsere Streitigkeiten wirklich im Normalmaß.

Heute kam dann die zweite Abmahnung, wenns nochmal laut werden sollte, dann wird uns fristlos gekündigt. Für mich sieht das so aus, als wie wenn hier versucht wird, uns ganz klar rauszumobben. Gibts da irgendwelche Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken?

Gruß

mac_2006<br>Ja, aber keine legalen.

Du kannst niemanden ändern, Du kannst Dich nur selbst ändern.

Mein Rat: Sucht Euch was anderes!

Die Lage vor Ort kann hier natürlich niemand beurteilen, aber: @@ http://www.mieterbund.de/ (Mieterbund) bzw. @@ http://www.mieterverein-muenchen.de/ (~, München), und zwar schleunigst!

Beratungstermin machen, @@ http://www.mieterverein-muenchen.de/service/beratun.htm alle ( ! ) Unterlagen dabei haben (Mietvertrag, Abmahnungen, eigene Protokolle, ggf. Aussagen von NachbarInnen, protokolliert und unterschrieben, …);
schon mal lesen, falls es (annähernd) auf euch zutreffen sollte: @@ http://www.mieterverein-muenchen.de/mietrecht/Mietrechtsthemen/nachbarschaftsstreit.htm (Nachbarschaftsstreit) | http://www.mieterverein-muenchen.de/mietrecht/Mietrechtsthemen/kinder1.htm (Kinder machen Lärm).

Viel Glück!

Beim Mieterverein München war ich schon mal - das Geld kann man sich sparen!

deinen wenigen Worten folgend komme ich auch zu dem Ergebnis, das du "rausgeboxt" werden sollst. Aber das ist erst mal nur ein Verdacht aufgrund deiner Einseitigen Beschreibung.
Mein ernstzunehmender Tip ist ein Mieterverein.
Sonst hilft dir da gar nichts. Und schon gar nicht findet man zu zwischenmenschlichen und oder rechtlichen Problemen Antwrten im Internet. Meinungen, Glaskugellesen, Ansichten und Spekulationen wirst du im Internet finden, aber keine Lösungen für dein Problem.

Ties-Malte<br>
Mit der Streitpartei im Haus wird man auch nicht glücklich, wenn man Recht bekommt.


mac_2006

Du bist 28 und hast seit 30 Jahren eine Mietwohnung? Eventuell wäre eh mal eine Raumveränderung notwendig. :-y

Hot Mac<br>
O.K., den Münchener kenne ich natürlich nicht, aber den Hamburger. Ist Jaaahre her, hat mir aber sehr wertvolle Dienste geleistet. Seitdem bin ich halt Mitglied und brauche ihn nicht mehr, wie das so ist… Damals ging es aber auch um Kündigungsfragen und ich konnte es erfolgreich abbügeln.

Wenn mac_2006 den Entschluss fassen sollte, sich etwas anderes zu suchen, ist das vermutlich nicht das dümmste, zumindest, wenn weiteres Generve in diesem Haus absehbar ist. Aber dann vielleicht mit weniger Zeitdruck, von wegen „fristlos“.

Also ich würde das an deiner Stelle ganz locker sehen.
Wenn die keine Zeugen benennen können die das auch vor Gericht bejahen würden, das du extreme Ruhestörung betreibst ...... was wollen die dann.
Nur weil die der Meinung sind, heist das noch lange nicht das es auch wirklich so ist.

@ jogoto:

wohne wieder mal zuhause bei meinen eltern... passiert mir öfters .

der mieterverein/bund wird dich (zu recht) erst einmal auslachen. leute die sich erst dann für eine handvoll euro anmelden wenn sie ggfs teure hilfe benötigen sehen die gar nicht gerne. also haben die sich was ausgedacht: hilfe gibts erst dann wenn man 3 oder auch mal 6 monate angemeldet ist.

chill
Nee, das ist so nicht richtig. Hilfe (in Form von Beratung) gibt's sofort. Nur die Rechtsschutz-Versicherung, die du mit abschließen kannst, tritt nicht für Fälle ein, die jünger als sechs Monate sind. Wenn jemand schon eine RSV hat, ist es wiederum kein Problem; oder er muss halt ohne auskommen. Wenn man Glück hat, kann man eine Versicherung auch rückwirkend abschließen, ist aber nicht zwingend so.

Ich bin ja kein Spezialist, aber fristlose Kündigung wegen Lärmbelästigung halte ich beim gegenwärtigen Mieterrecht für ausgeschlossen. Der Vermieter darf doch eh nur fristgerecht auf Eigenbedarf kündigen, wenn er denn Grund genug hat (also quasi obdachlos ist). Also klingt eher Vermieter will die Preise gründlich erhöhen, was halt bei Langzeitmietern nur bedingt geht. Das dürfte auch ohne Rechtsschutz zu gewinnen sein, ohne Gewähr.

Darf der Vermieter nicht fristgerecht kündigen wie er will?

Ich würd an deiner Stelle das offene Gespräch mit dem Vermieter suchen, ihn einladen und über das Problem vernünftig reden, und wenn er das ablehnt, dann würde ich den Weg über einen professionellen Schlichter suchen. Oft kann man in Streitsituationen gar nicht korrekt reagieren, da geht das besser, wenn vermittelt wird.

Nicht immer ist die Flucht nach vorne (Mieterschutzbund, Rechtsanwalt) der richtige Weg. Sowas sollte man erst machen, wenn gar nichts anderes mehr geht.

Aber ich denke auch, nach 30 Jahren brauchts mal nen Tapetenwechsel.

Der Hintergrund dürfte sein, dass bei so langen Mietdauern der erzielte Mietpreis nicht gerade hoch ist und erst bei einem Mieterwechsel richtig zugelangt werden kann. Weiter sind die regulären Kündigungsfristen sehr lange.
Von daher ist die typische Abwehr solche unfairen Vorgehensweisen:
Alles (alle Vorwürfe) schriftlich (Einschreiben mit Rückschein) zurückweisen und die Abmahnung als absolut gegenstandslos bezeichnen und ebenfalls zurückweisen. Also einfach immer konsequent widersprechen.
Und das Spielchen kann man lange wiederholen. Falls fristlose oder ordentliche Kündigung kommt, das Ganze einem Rechtsanwalt übergeben und den machen lassen. Es ist wirklich so simpel. Man muss ja nicht auf jeden Ärgerversuch so reagieren, dass man sich ärgert. So schnell kriegt man einen 30-jährigen Mieter nicht weg. Das kann Jahre dauern und da kann man ganz ruhig sein.