Hallo,
bei einem zufälligen Blick an den östlichen Himmel, recht zenithnah habe ich heute zunächst 1 später 4 winzige weiß leuchtende Punkte oberhalb der Wolken beobachtet.
Die Punkte haben sich nicht bewegt und waren sehr klein. Eigentlich sahen sie aus wie Sterne am Nachthimmel. Um 17 Uhr ist es aber derzeit noch taghell und am restlichen Himmel hat man nichts gesehen. Kann es sich um geostationäre Satelliten handeln?

Fadenschein

Im Osten? Nein, dann waren es mit Sicherheit keine geostationären Satelliten. Der geostationäre Orbit verläuft über dem Aequator. Demzufolge stehen entsprechende Satelliten für uns im Süden.

Die Venus kann man ev. unter diesen Umständen schon erkennen. Guckstu Abendstern.

Den Abendstern kenne ich. Dazu waren die Punkte aber zu klein. Außerdem waren es ja mehrere.

Dann waren es wohl Außerirdische.

Schade, dass ich kein Foto machen konnte. Einbildung war's jedenfalls nicht, da meine zwei Kollegen die "Sterne" auch gesehen haben. Ich tippe weiterhin auf Satelliten oder womöglich Weltraumschrott: die Sonne war im Westen, die leuchtenden Punkte im Osten. Eigentlich eine typische Lichtsituation in der man Satelliten sieht.

Dann aber bestimmt nicht 4 Stück auf einmal.

Wie gesagt, vor allem nicht geostationäre. Vielleicht Wetterballons?

Ich hab' noch nie bewusst einen Wetterballon gesehen und kann daher nicht vergleichen.
Aber dann gleich vier Stück? Die vier waren nicht sehr nahe beieinander. Zwei waren sich recht nahe, der dritte und der vierte waren auf der anderen Seite der Schäfchenwolke, die gerade vorbeizog. Also keine erkennbare Formation sondern unabhängig voneinander. Außerdem war die Helligkeit der Punkte sehr unterschiedlich. Einen Punkt konnte man nicht sehen, wenn man ihn direkt ansah, sondern man musste knapp daneben peilen. Vielleicht waren es ja doch schon die ersten Sterne am Nachmittagshimmel.

Das können sehr wohl geostationäre Satelliten gewesen sein. Entgegen der Ansicht von fontana gibt es die auch abweichend von Süden (http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_geostationären_Satelliten), z.B. Astra 19,2 Ost, Eutelsat 76 Ost, ...

Geostationäre Satelliten wie der Astra stehen in 35'786 Kilometer Höhe über dem Aequator. Die Längengrade zeigen die Verteilung um den Aequator an, dabei ist der Nullmeridian derjenige durch Greenwich.

In Abhängigkeit des eigenen Standortes und des Längengrades des geostationären Satelliten wird dann klar, dass die geostationären Satelliten nicht genau südlich stehen (müssen), das stimmt.

Hier kann man den eigenen Standort und den Satelliten eingeben, dann berechnet es den Azimut, also die horiziontale Ausrichtung. 180° ist exakt südlich. Der Astra steht, bei angenommenem Standort Berlin, 172.7°, also süd-süd-östlich.

Natürlich kann man jetzt geostationäre Satelliten eingeben, die mehr oder weniger genau östlich stehe, aber da die Erde rund ist, liegen sie unter dem Horizont, man müsste also durch die Erde schauen können.

Noch zur Ergänzung, je weiter abweichend von Süden (gegen Ost und West), je tiefer steht der geostationäre Satellit, bis er schliesslich bei vielleicht 75 Grad Abweichung hinter dem Horizont verschwindet (in Abhängigkeit vom Standort!).

Dies lässt sich einfach testen. Einfach beim obigen Link Greenwich eingeben.
0E METEOSAT-9 eingeben, Azimut 180,1 Grad (genau südlich) Elevation 31,1 Grad.
Danach 75E ABS-1 (LMI 1) | ABS-1A (KOREASAT 2) eingeben, Azimut 101,9 Grad (ost-süd-ost), Elevation 0.6 Grad.

Die von fadenschein erwähnten Punkte waren nahe am Zenit, nicht am Horizont. Also keine geostationären Satelliten.

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"Es ist irgendwo da draußen"