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RGB / CMYK / InDesign - Wie lege ich Fotos für den Druck an

howsy
howsy26.01.1116:12
Hallo zusammen,

eine Frage an die InDesign / Photoshop Experten unter euch:

ich erstelle gerade einen Flyer in InDesign. Habe auch Fotos drin. Jetzt habe ich mir einen Proof zuschicken lassen.
Der "Header" vom Flyer ist ein Foto, was ziemlich viele Blautöne enthält, auf dem Proof ist das alles komplett Graustichig.

Habe das Foto natürlich dummerweise im RGB-Modell in InDesign eingefügt - liegt es daran? Druck ist ja CMYK.

Kann ich beim Export von InDesign in PDF irgendwo angeben "Schaue dass alle Bilder im CMYK Farbmodell sind"?



Die Farben unterscheiden sich ja auch von Druckerei zu Druckerei, aber das blau zu grau mutiert dürfte ja nicht sein, also gehe ich von einem Fehler meinerseits aus, den man (hoffentlich) korrigieren kann.

Habe jetzt das Farbwerte-Buch der Druckerei bekommen, da kann ich ja die Farbtöne anschauen und die CMYK Farbwerte ablesen - aber wie soll ich das bei einem Foto bearbeiten? Geht das überhaupt?

Danke und Grüße
howsy
„Todessehnsucht? Nur Morgens!“
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Kommentare

Shanti26.01.1116:40
Hi.
Du hast recht, RGB Fotos kommen im Druck immer sehr schei***. Folgender Weg ist am einfachsten: Fotos in Photoshop öffnen, dort in cmyk konvertieren und auf die richtige Größe bringen (ich lade keine Lappen mit 8% in InDesign). Auch im PS die Fotos auf 300dpi berechnen. Dann erst das Foto in InDesign platzieren.

Was Deine Export-Frage angeht: wenn Du PDF's ausgibst kannst Du irgendwo eine Konvertierung in ein anderes Farbprofil einstellen. Ob sich das dann nur auf InDesign Elemente (Farbflächen, Typo usw.) bezieht oder auch auf eingebettete Fotos, weiß ich leider ad hoc auch nicht.

Vielleicht hilft Dir das weiter,
viel Glück

Shanti
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RAMses3005
RAMses300526.01.1116:50
Das Bild muss schon vor dem Platzieren in ID im CMYK-Farbraum vorliegen und 300 dpi oder mehr haben. Dann platzieren und alle Farben von Schmuckrahmen und Schriften ebenfalls im CMYK-Farbraum anlegen. Dazu einfach alle Farben einzeln aufrufen und dort auf CMYK stellen.

Sofern Du einen kalibrierten Monitor hast mit den Druckerprofilen Deiner Druckerei, dann kannst Du die späteren Druckfarben bereits auf dem Bildschirm sehen.

Beim Export dann auch alles in CMYK exportieren. Zur Kontrolle kann man mit Acrobat das PDF nochmals auf den korrekten CMYK-Farbraum überprüfen lassen.

Solltest Du Sonderfarben einsetzen, so kann das auch kein Proof darstellen, weil diese Farben nicht darstellbar sind, nur auf der Druckmaschine.
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oxid
oxid26.01.1117:09
hallo howsy, rgb hat im druck überhaupt nichts verloren! goldene regel, ohne wenn und aber.
bilder werden in photoshop bearbeitet und niemals erst im layout programm. evtl. als platzhalter aber sonst auch nie.
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BlackSeb
BlackSeb26.01.1117:29
oxid
hallo howsy, rgb hat im druck überhaupt nichts verloren! goldene regel, ohne wenn und aber.
bilder werden in photoshop bearbeitet und niemals erst im layout programm. evtl. als platzhalter aber sonst auch nie.

Du hast wohl noch nichts von Farbmanagement gehört. So eine Unwissenheit

Also medienneutrales Farbmanagement ist ein sehr, sehr kompliziertes Thema, aber es ist einfach runter zu brechen:

1. Alle Bilddaten müssen ein (Quell-)Farbprofil haben!

2. Die Bilder können so (eciRGB, Adobe-RGB, sRGB) in InDesign platziert werden - Hauptsache sie haben ein Profil!

4. Man sollte die Profile von ECI benutzen

3. Die fertigen Druck-PDFs müssen beim erzeugen in das Zielprofil konvertiert werden. Ein PDF-Export-Setting für InDesign findet man bei Cleverprinting.

4. Am Ende kommt ein in den Ausgabefarbraum umgesetztes PDF raus.

„MacBook Pro M3 Max (14C/36GB) / iPhone 13 Pro (256GB) / iPad 7. Generation (32GB) / Apple TV 4K (2. Generation)“
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macdolph
macdolph26.01.1117:47
Wichtig ist auch, welches Farbrofil die CMYK-Fotos haben müssen. Ich z.B. muss die Fotos für Anzeigen die in Zeitungen gedruckt werden mit Newspaper-Farbprofil anlegen. Dagegen bei Offsetdruck werden die Fotos mit Coated Fogra27 angelegt. Und RGB Bilder die in CMYK umgewandelt werden, müssen auch noch nachbearbeitet werden, z.B. in den Gradationskurven. Da kann man die einzelnen Farben noch etwas verbessern, z.B. etwas Schwarz rausnehmen, oder Cyan. Kommt auf das Bild an, ob es Gelbstichig ist oder Blaustichig. 300dpi muss das Bild mindestens haben, aber auch die entsprechende Größe. Du kannst keine Briefmarke in 300dpi umwandeln und dann im InDesign
z.B. auf A4 hochskalieren. Das wird pixlig.
Theoretisch kann man auch RGB Bilder im InDesign verwenden, muss aber beim exportieren in eine druckfähige PDF das Farbprofil bestimmen was zum drucken gebraucht wird, dann wandelt InDesign alle RGB Bilder in den CMYK-Farbmodus um. Es ist aber besser vorher alle Bilder in CMYK umzuwandeln im Photoshop. Und die Farben dürfen auch nicht in RGB angelegt sein. Das schlimmste was passieren kann, wenn man RGB Bilder zum drucken gibt, das RGB Bilder dann im Offset alle als Graubilder gedruckt werden. Spätestens dann weisst Du, das Du einen Fehler gemacht hast und die Drucksachen wegschmeissen kannst.
Farbprofile für verschiedene Drucke gibt es hier: und wo alles idiotensicher Beschrieben steht, was man im InDesign, Photoshop, Acrobat einstellen muss für das Farbmanagement, gibt es als PDF zum downloaden hier:
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macdolph
macdolph26.01.1117:48
Ach da war BlackSeb schneller als ich.
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BlackSeb
BlackSeb26.01.1118:03
macdolph

„MacBook Pro M3 Max (14C/36GB) / iPhone 13 Pro (256GB) / iPad 7. Generation (32GB) / Apple TV 4K (2. Generation)“
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Boedefeld26.01.1118:12
Ich hab diesbezüglich auch mal eine Frage für ein Abibuch.
Dort soll jeder Abiturient Bilder auf seiner eigenen Seite anordnen können.
Was ist dabei zu beachten?

Wenn ich es dem Thread richtig entnehme 300dpi und das CMYK Farbprofil. Gibt es sonst noch etwas zu beachten?

Und wie ist das mit Fotos, die in 72dpi vorliegen, kann man diese überhaupt verlustfrei in ein 300dpi Bild konvertieren?
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Schnapper26.01.1118:59
ichschreibsjetztnichtichschreibsjetztnichtich... ach scheiß drauf.

Also, BlackSeb und macdolph haben die wichtigsten Infos bezgl. Farbmodi und Farbprofile ja schon gebracht. Wir haben beispielsweise bei uns alle Bilder hochaufgelöst als RGB mit Adobe-RGB als Farbprofil auf dem Server liegen. Ausgabe erfolgt dann als PDF in CMYK mit Coated-Fogra27-Profil - entsprechendes wurde vorher mit der Druckerei abgestimmt. Klappt problemlos und in Top-Qualität.

Nur auf eins möcht ich kurz hinweisen: Man braucht so gut wie NIE 300 dpi (eigentlich heißt es nicht mal dpi, sondern ppi), und mehr als 300 schon gleich zweimal nicht (vorausgesetzt, das Bild muss nicht vergrößert werden, sondern wird 1:1 verwendet). Dieser 300-dpi-Mythos hält sich seit Jahren und ich hab schon unzählige Kämpfe mit Druckereien und Verlagen deswegen gefochten. Mehr als 300 ppi lass ich allerhöchstens bei Strichscans gelten. Für Bilder: NO.

Als Faustregel gilt:

Benötigte Bildauflösung [ppi] = Rasterweite [l/cm] * 2,54 * 1,42 * Vergrößerungsfaktor

oder einfacher

Benötigte Bildauflösung [ppi] = Rasterweite [l/cm] * 3,6 * Vergrößerungsfaktor

2,54 zum Umrechnen von inch in cm.
1,42 (Wurzel aus 2) ist der Wert, den man manchmal als ominöser "Qualitätsfaktor" unter die Nase gerieben bekommt. Wie sich der herleitet, erklär ich gern mal auf Anfrage, ist allerdings recht kompliziert (=ich baller dann nen langen Erklärungstext raus)*

Beispiel 1:
Druck im 60er-Raster, das Bild wird 1:1 verwendet
Benötigte Auflösung ist also 60*3,6=216 ppi

Beispiel 2:
Druck im 70er-Raster, das Bild wird auf 200% vergrößert
Benötigte Auflösung ist also 70*3,6*2=504 ppi (252 ppi * 200%)


Beispiel 3:
Druck im 36er-Raster (Zeitung), das Bild wird auf 80% verkleinert
Benötigte Auflösung ist also 36*3,6*0,8=104 ppi



____________
* ich glaub, ich werd den Text auf jeden Fall mal schreiben und dem nächsten Trottel, der mein PDF wegen "zu kleiner DPI-Zahl" ablehnt, mit Schmackes um die Ohren semmeln...
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macdolph
macdolph26.01.1119:25
Schnapper: da hast Du sicher recht, aber ich habe es lieber, das Foto einmal groß und eventuell einmal klein zu haben, als es in mehreren Größen und ppi`s abzuspeichern. Das kann ja schnell ins Uferlose ausarten. Aber jeder hat da seine eigene Arbeitsweise mit Fotodaten umzugehen.
Sicher ein A4 Foto in InDesign zu plazieren, was z.B. nur 4x4 cm benötigt wird, halte auch ich für unnötig. Gerade wenn man mehr als 4 Fotos auf einer InDesign Seite benötigt. Es ist aber bei uns in der Agentur auch schon vorgekommen, das ein Grafiker ein hochauflösendes Bild schön klein gerechnet hat, für einen Kunden - das Foto wurde für mehrere Drucksachen verwendet, und alles war ok - doch eines Tages wollte der Kunde ein A0 Plakat haben mit dem Foto, und wir hatten das nicht mehr hochauflösend da. Da mussten wir das Foto neu bestellen, was mit neuen Kosten verbunden war. Nur weil der Grafiker dachte, das Foto brauche ich nur in der und der Größe, also verkleinere ich das mal. Er vergas aber das Bild als " Speichern unter" abzuspeichern. Er hat es einfach überschrieben. Gut, das ist schon länger her, jetzt wird vorher immer eine Sicherungskopie abgespeichert.

Ja die Druckereien wollen immer 300 ppi - ich nehme an, die wollen nur auf Sicherheit gehen. Denn viele ist es zu umständlich die Bilder nach Raster, Vergrößerungsfacktor etc. umzurechnen. Gerade im Tagesgeschäft, wenn Du unter Zeitdruck stehst, am Tag 4-5 Anzeigen bauen musst, der Kunde bis zur letzten Minute das Foto schickt, die Zeitung anruft: wo bleibt die Anzeige, dann noch Umrechnen? Die Ruhe hätte ich nicht. Bild wird gnadenlos in 300 ppi umgerechnet, fertig, aus. Rein ins Layout, PDF schreiben - raus damit
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