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Himmel bei hohen Kontrast richtig belichten

andreas_g
andreas_g11.08.2317:28
Liebe Community,

wie geht ihr mit folgender Situation um? Der Himmel ist bei schönem Wetter zwar blau aber diesig und dadurch sehr hell. Dadurch entstehen bei allen Fotos, die den Himmel auf dem Motiv haben, sehr kontrastreiche Situationen. Diesen kann auf mehrere Arten begegnet werden:
  • Die Belichtung so wählen, dass der Vordergrund korrekt belichtet ist und der Himmel überbelichtet wird. Der Himmel ist dann überwiegend weiß, allerdings kann es in manchen Bereichen zur Überbelichtung nur des blauen Farbkanals kommen, wodurch farbliche Verfälschungen entstehen.
  • Den Kontrast des Bildes soweit reduzieren, dass sowohl der Himmel als auch der Vordergrund abgedeckt werden. Dadurch kann es zu einer sehr kontrastlosen und flachen Darstellung des Vordergrundes und natürlich auch des Himmels kommen.
  • Den Himmel am oberen Limit belichten, ohne den Kontrast du verändern. Dadurch wird der Vordergrund ziemlich dunkel dargestellt.

Wie würdet ihr an die Sache herangehen? Gibt es noch eine weitere Variante, die ich übersehe?

Ich habe eine ganze Serie von Urlaubsfotos, die unter diesen Bedingungen aufgenommen wurden. Sie liegen alle (zusätzlich) als RAW vor. Die allermeisten sind so belichtet worden, dass der gesamte Bildinhalt vom Dynamikbereich des RAW abgedeckt ist (kein Clipping oder totales Schwarz). Bei der Bearbeitung müsste also einiges machbar sein.
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Kommentare

andreas_g
andreas_g11.08.2317:42
Zur Veranschaulichung hier ein Beispiel:

Das JPEG aus der Kamera:


Ein Versuch der Nachbarbearbeitung nach Methode 1:


Zu erkennen ist die türkise Verfärbung des Himmels in den sehr hellen Bereichen.
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sonorman
sonorman11.08.2317:44
In Deiner Situation, wo die Bilder schon im Kasten sind und als RAW vorliegen, kannst Du nur den verfügbaren Dynamikumfang ausnutzen und z. B. in Lightroom Lichter und Schatten anpassen. Es kann auch helfen, die Luminanz im Blau zu verringern.

Mit Lightroom kannst Du auch einfach die KI-Funktion zum Auswahl des Himmels nutzen und dann gezielt nacharbeiten oder den Himmel einfach gegen einen schöneren austauschen.
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HAL 9000
HAL 900011.08.2318:01
Wenn ich mir die Schatten so anschaue, würde ich darauf tippen, das die Aufnahme um die Mittagszeit entstanden ist. In analogen Zeiten war das eine "no go"-Zeit...
+1
druid11.08.2318:17
womit bearbeitest du? das ist eigentlich ein klassisches beispiel dafür, den tonwertumfang zu komprimieren – sprich, wie sonormann schon gesagt hat – licht und schatten aufeinander zuzubewegen. ist aber supersubjektiv. meiner ansicht nach würde es hier sogar reichen, die schatten aufzuhellen. beispiel anbei.

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andreas_g
andreas_g11.08.2318:26
Hier noch ein anderes Beispiel mit weniger kontroversem Aufnahmezeitpunkt (abends). Dabei wurde nicht nur die Belichtung korrigiert, sondern es wurden auch die Schatten aufgehellt. Dadurch wird bekommt das Gras im Vordergrund eine etwas eigenartige Strukturlosigkeit.

Aus der Kamera:


Bearbeitet:
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andreas_g
andreas_g11.08.2318:31
druid
womit bearbeitest du? das ist eigentlich ein klassisches beispiel dafür, den tonwertumfang zu komprimieren – sprich, wie sonormann schon gesagt hat – licht und schatten aufeinander zuzubewegen. ist aber supersubjektiv. meiner ansicht nach würde es hier sogar reichen, die schatten aufzuhellen. beispiel anbei.

Ist es nur mein persönlicher Eindruck oder ist das nicht ein wenig zu dunkel? Die Bäume, das Gras und der Stein im Vordergrund.

Ich nutze bisher die kameraeigenen Funktionen via X RAW Studio. Damit ist einiges möglich, aber ich werde mich wohl früher oder später in ein Programm einarbeiten.
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HAL 9000
HAL 900011.08.2318:42
andreas_g
Hier noch ein anderes Beispiel mit weniger kontroversem Aufnahmezeitpunkt (abends). Dabei wurde nicht nur die Belichtung korrigiert, sondern es wurden auch die Schatten aufgehellt. Dadurch wird bekommt das Gras im Vordergrund eine etwas eigenartige Strukturlosigkeit.

Aus der Kamera:


Bearbeitet:

Die Bilder scheinst du mit einem Objektiv mit Normalbrennweite oder leichtem Tele aufgenommen zu habe. Und mit einer hoch geöffneten Blende.
Wenn der Kontrast im Bereich des Grases abgesenkt wird, verflüchtigt sich auch der Schärfeeindruck, den der zuvor hohe Kontrast suggeriert.

Kannst du mal Infos zum Objektiv bzw. der verwendeten Brennweite (bezogen auf die Größe des Bildsensors) und der verwendeten Blende posten?
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andreas_g
andreas_g11.08.2318:59
Fujifilm X100F: Der Sensor ist APS-C, das integrierte Objektiv hat eine Brennweite von 35 mm (35 mm Äquivalent).
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radneuerfinder
radneuerfinder11.08.2319:54
Es gibt natürlich mehrere Ansätze. Ein, ich sag mal, bewährter Ansatz ist das Konzept Expose to the right (ETTR). Das rechts bezieht sich auf die Histogrammanzeige. Dort steht links für dunkel und rechts für hell. Nun stellt man die Belichtung so ein, dass die Kurve möglichst weit nach rechts verschoben ist bis kurz vor dem Anschlag. Der Anschlag steht für weiß. Dass hat zur Folge, dass helle Bereiche, wie Wolken, nicht nur weiß sind, sondern noch Zeichnung und Struktur zeigen. Die andere Folge, bei kontrastreichen Motiven werden andere Bereiche zu dunkel. Moderne Sensoren nehmen aber auch hier noch genügend Zeichnung und Details auf. => die dunklen Bereiche lassen sich aufhellen. Für JPGs geht das auch in der Kamera. Die Aufhellfunktion heißt bei jedem Hersteller anders. Bei Fuji ist sie unter Dynamikbereich zu finden:

Das Aufhellen lässt sich aber auch hinterher, und da noch besser als in der Kamera, bewerkstelligen. Hier nochmal das unbearbeitete JPG - bitte auf das Histogramm achten:
+3
radneuerfinder
radneuerfinder11.08.2319:55
Bei der Bearbeitung habe ich darauf geachtet, dass kein Farbkanal (RGB = rot, grün, blau) an den rechten Rand stößt und somit trotz Aufhellung alle Lichter alle Informationen erhalten. Meine grobe Angriffstaktik ist dabei, ich stelle Belichtung, Kontrast und Helligkeit als erstes so ein, dass mir das bildwichtigste Detail, z. B. ein Gesicht, alternativ die mittelhellen Bildanteile passend erscheinen. Anschließend versuche ich mit Glanzlichter und Schatten wieder alle Kurven ohne Anschläge ins Histogramm zu bekommen. (Und dann noch mal von vorn )


Bei Aufnahmen im RAW-Modus vergrößert sich der Regelbereich!
Als fauler Fotograf habe ich immer Aufnahmen in JPG & RAW eingestellt. Bei den JPG immer die kamerainterne Aufhellung ("Kontrasterweiterung", "Dynamik Range Optimazer", etc.). Nur falls mir das JPG aus der Kamera nicht gefällt, bearbeite ich das RAW.

Ein Nachteil von Aufhellen ist, dass Bildrauchen auch heller = sichtbarer wird. Bin da aber nicht so empfindlich. Dagegen hilft bei Bedarf moderne Entrauschungssoftware aber gut.
+6
andreas_g
andreas_g11.08.2320:12
Danke, radneuerfinder! Das ist eine gute Erklärung.

Ich glaube als ersten Schritt brauche ich eine Software zum Bearbeiten der RAWs. Die kameraeigenen Funktionen zur nachträglichen Entwicklung kommen da ans Limit. Es dürfte ein gewisser Lernaufwand auf mich zukommen.
+2
radneuerfinder
radneuerfinder11.08.2321:12
X RAW Studio sollte die RAWs schon ordentlich entwickeln können. Es ist eher nicht so, dass die Regler in anderen Programmen mehr rausholen, oder weitere Regelbereiche haben. Vielleicht ist die Bedienung dort eingängiger, die Automatiken vielfältiger, oder es gibt Funktionen die es anderswo nicht gibt, z. b. entrauschen.

Auf meinen Bildschirmfotos ist übrigens die Mac Fotos App zu sehen. Die unterstützt auch RAW-Aufnahmen vieler Kameras, auch der Fujifilm X100F:
+1
svenn
svenn11.08.2321:28
für neue aufnahmen könnte ein grauverlaufsfilter für dich interessant sein.
+3
Sitox
Sitox11.08.2322:23
svenn
für neue aufnahmen könnte ein grauverlaufsfilter für dich interessant sein.
Den man ganz wunderbar in Lightroom auch simulieren kann. Ein Polfilter kann bei solchen Aufnahmen auch eine Menge pimpen.
-2
svenn
svenn12.08.2307:40
Sitox
svenn
für neue aufnahmen könnte ein grauverlaufsfilter für dich interessant sein.
Den man ganz wunderbar in Lightroom auch simulieren kann. Ein Polfilter kann bei solchen Aufnahmen auch eine Menge pimpen.
wenn der dynamikumfang der kamera bei der aufnahme ausgereizt wurde ist nichts mehr mit pimpen und simulieren.
hier ein vergleich und verwendung unterschiedlicher filter
+5
andreas_g
andreas_g12.08.2308:38
Danke für die Empfehlung mit den Filtern. Ich habe seit einiger Zeit einen Polfilter für mein 50er-Objektiv. In manchen Situationen bewirkt er wirklich Wunder und er hätte vor allem beim zweiten Foto sicher geholfen. Der Winkel zur Sonne muss halt passen. Allerdings gibt es auch Nebenwirkungen. Besonders Grasflächen oder auch Felsen können recht schnell sehr flach wirken, wenn Reflexionen verloren gehen.

Bei der Reise, von der die hier diskutierten Fotos stammen, hatte ich aber noch keine Filter und auch noch keine anderen Objektive. Jetzt würde der Filter natürlich mitkommen.
0
andreas_g
andreas_g12.08.2309:59
Apple Fotos scheint tatsächlich eine Alternative zu X RAW Studio zu sein. Jedenfalls bekomme ich ein einigermaßen vernünftiges Ergebnis (wenn man einmal von den fotografischen Unzulänglichkeiten des Fotos absieht):


Danke für den Tipp!
+3
AnTwuan12.08.2310:10


Ich besitze ein iPhone 14 pro Max 512gb und war letztens mit meiner Freundin unterwegs. Dabei habe ich festgestellt, dass die Bilder viel zu stark belichtet sind. Das lässt sich vor der Aufnahme beheben, dauert aber manchmal etwas zu lang und ist nervig, wenn man dies jedes Mal tun muss.
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RichMcTcNs12.08.2311:55
anTwuan
Da hilft ETTR, wie oben von radneuerfinder um 19.54 h beschrieben.
-1
andreas_g
andreas_g13.08.2311:27
Einen Nachteil scheint Apple Fotos bei der Bearbeitung des RAW zu haben. Es sind keine Objektiv-Korrekturen hinterlegt und ich sehe auch keine Funktionen, das manuell zu machen. Man muss also unter Umständen mit Problemen wie Vignettierung oder Verfärbungen im Übergang von Dunkel zu hell leben. Das Objektiv der X100F ist diesbezüglich nicht perfekt.

Trotz einigem Experimentieren mit Darktable kann ich das Ergebnis aus Apple Fotos nicht reproduzieren.
0
ssb
ssb13.08.2311:48
svenn
für neue aufnahmen könnte ein grauverlaufsfilter für dich interessant sein.
Ich wollte gerade Polfilter vorschlagen. Damit lässt sich meist sehr gut das Licht, das vom Dunst reflektiert wird (aber auch Wasseroberflächen) herausfiltern. Meist sind die Filter drehbar und man kann sie dann so einstellen, dass man gute Ergebnisse erhält. Ich habe für meine Kamera immer einen Polfilter dabei. Nebenbei wird das Objekt auch ein wenig abgedunkelt.
Ist das Foto aber schon im Kasten, hilft das natürlich nicht mehr.

(jetzt erst gesehen, dass du mittlerweile Polfilter hast)
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oya13.08.2313:11
in RAW, dunkle Bereiche lassen sich leichter aufhellen als zu hell aufgenommene, Himmel etc.,
also stelle ich so ein dass der Himmel nicht zu hell ist, der Vordergrund meinswegen zu dunkel und dann im Konverter die Mitte finden...
+3
DefConData
DefConData14.08.2322:10
Unabhängig von RAW mit Licht und Schatten die Bilder anzupassen nutze ich in problematischen Situation HDR.
„Wer keine Ahnung hat sollte besser mal die Fresse halten“
+2
Smallersen14.08.2322:19
Bloß weil das hier noch nicht erwähnt wurde:
Man kann das Raw mit zwei verschiedenen Lichtwerten entwickeln, 1x optimal für Boden, 1x optimal für Himmel. Die Lichtwerte sollten aber nicht zu unterschiedlich sein, vielleicht maximal 1 LE.
Die beiden Belichtungen als Layer dann per Hand mit einer Maske zusammenbauen. Der Übergang Himmel-Boden ist dabei der Knackpunkt, da braucht es etwas Erfahrung.
Man versaut sich das Bild dann nicht durch irgendein HDR Gedöns oder extreme Einstellungen, nur um den Himmel einzufangen.
+2
sonorman
sonorman14.08.2322:43
Smallersen
Bloß weil das hier noch nicht erwähnt wurde:
Man kann das Raw mit zwei verschiedenen Lichtwerten entwickeln, 1x optimal für Boden, 1x optimal für Himmel. Die Lichtwerte sollten aber nicht zu unterschiedlich sein, vielleicht maximal 1 LE.
Die beiden Belichtungen als Layer dann per Hand mit einer Maske zusammenbauen. Der Übergang Himmel-Boden ist dabei der Knackpunkt, da braucht es etwas Erfahrung.
Man versaut sich das Bild dann nicht durch irgendein HDR Gedöns oder extreme Einstellungen, nur um den Himmel einzufangen.
Was soll das bringen? Abhängig von der Kamera bzw. dem Sensor ist im RAW ein bestimmter Dynamikumfang enthalten. Mit Lightroom oder anderen Programmen können sowohl die Schatten (dunklerer Boden) als auch die Lichter (hellerer Himmel) in dem Maße aufgehellt bzw. abgedunkelt werden, wie der Dynamikumfang es zulässt. Wie in Deinem Vorschlag zwei Kopien des selben Fotos unterschiedlich für Lichter und Schatten zu bearbeiten und sie nachträglich zusammenzufügen, bring rein gar nichts, außer einen umständlichen Workflow.

Die Alternative ist, mit der Kamera eine Belichtungsreihe zu machen und diese nachher in der Fotosoftware (oder in der Kamera, sofern möglich) zu einem HDR-Bild zusammen zu fügen. Das alles erfordert eine gewisse Übung und Erfahrung. Witzigerweise können Smartphones mit guter Kamera all das dank Computational Photography viel besser, weil vollautomatisch. Das ist auch der Grund, warum viele Amateure inzwischen lieber mit dem iPhone knipsen. Da kommt ohne großen Aufwand auch in schwierigen Lichtsituationen meist ein sehr brauchbares Foto raus.
+4
Smallersen15.08.2317:42
Mache ich dauernd bei meinen Panoramabildern, Fake Belichtungsreihen. Schon ungelogen tausendfach gemacht. Da geht richtig gut, mal probieren. Nach Himmel belichten, und den Boden dann hochziehen in der Bearbeitung.
Draußen bei Wind oft die einzige Möglichkeit, Bäume mit Blättern, Fahnen u.ä. einzufangen. Irgendwelche HDR Anti-Ghost Automatiken haben bei mir noch nie funkioniert, wenn man richtig hinsieht.
Besser sind immer richtige Belichtungsreihen. Wenn wegen Wind unbrauchbar oder wenn vergessen sind Fake Belichtungsreihen der Trick.
Handyfotos sind ein anderes Ding.
+4
Apfel
Apfel21.08.2321:00
andreas_g

Bei meiner XT3 gehört eine Capture One 22 Version dazu. Ist nur für Fuji und etwas abgespeckt. Wenn es das für deine Fuji gibt, dann hast du ein gutes Werkzeug für deine RAW-Bilder.
+4
andreas_g
andreas_g22.08.2309:20
Danke für alle Tipps und Empfehlungen!

Apfel: Bei meiner X-E3 war keine Software dabei. Derzeit experimentiere ich mit Darktable.

Eine Frage am Rande: Ich habe für mein Studio Display die "True Tone" Funktion aktiviert. Sie sorgt bei mir aber zu einer variierenden Farbwahrnehmung (obwohl sie das Gegenteil bewirken sollte). Hat jemand auch solche Erfahrungen gemacht? Ist diese Funktion bei euch aktiviert?
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marc.hb22.08.2309:33
andreas_g
Danke für alle Tipps und Empfehlungen!

Eine Frage am Rande: Ich habe für mein Studio Display die "True Tone" Funktion aktiviert.

Wenn du viel PDF liest macht es Sinn, es einzuschalten, da es angenehmer für die Augen ist. Sobald du etwas machst, wo es auf Farbtreue ankommt (dein Display wird zwar eh nicht kalibriert sein, aber egal) würde ich diese Funktion ausschalten.

Was deine Bilder angeht: Am Ende ist das "Richtig", was dir als Fotograf am besten gefällt. Es bringt dir ja nichts, wenn alle sagen, zieh die Schatten hoch, es dir aber nicht gefällt. Ich fotografiere z.B. nicht, um die Realität 1:1 abzubilden, sondern um mit dem Bild eine gewissen Stimmung ein gewissen Gefühl einzufangen bzw. darzustellen. Dazu überlege ich mir eine Komposition und dann wie ich mit dem vorhandenen Licht die beste Wirkung erzielen kann (oftmals kann man sich ja nicht aussuchen, wie das Licht am Spot gerade ist / oder nicht beliebig oft wiederkommen).

Dadurch, dass du bei diesem Bild mit dem Wasser und den Bergen das die Schatten im Gras anhebst, leitest du für mich als Betrachter auch sofort den Fokus dorthin, anstatt auf das Wasser und die Berge, was vermutlich eher dein Ziel gewesen ist. Hier hätte ich die Schatten vermutlich sogar etwas verstärkt, um das Gras etwas abzudunkeln und dem Betrachter das "Ziel" besser vorzugeben. Dazu hätte ich noch die Funktion "Dunst entfernen" eingesetzt, um die Berge etwas besser herauszuarbeiten. Du kannst gerne die RAW einmal hochladen und ich zeige dir, was ich mir vorstelle.

VG und gutes gelingen. Am Ende zählt doch wieder das alte Sprichwort, Übung macht den Meister
+4
andreas_g
andreas_g22.08.2309:52
marc.hb

Danke für die Erläuterung! Ja, ich übe
Hier habe ich das RAW hochgeladen:

Die Fotos sind schon etwas älter. Mittlerweile würde ich Manches bei der Aufnahme schon anders machen beziehungsweise habe ich neue Möglichkeiten (Kamera mit wechselbarem Objektiv und unterschiedlichen Brennweiten, Polfilter).
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Cornelius Fischer
Cornelius Fischer22.08.2310:47
andreas_g

3 Minuten Lightroom von deinem RAW. Links das Original, rechts die korrigierte Version.
In den RAW Files ist ja sehr viel an Information verfügbar die man rausarbeiten kann.

Den Himmel habe ich erst mit einem Oval mit softer Kante maskiert und den Dunst entfernt, dann nur den Himmel maskiert und nochmals etwas an Kontrast/Farbe gearbeitet. Den Schattenwurfe habe ich von Hand mit Pinsel einmaskiert und mittels Schnittmaske auf Luminanz die Maske verfeinert. Dann aufgehellt und die Farbe etwas angepasst.

+7
Windrose22.08.2315:41
Dein erstes Bild hat folgende Herausforderungen und Möglichkeiten:
1. Blaustich Weißabgleich Richtung warm ändern
2. Gegenlicht Kontrast erhöhen, Schwarzwert und Tiefen so abgleichen, dass ein natürlicher Eindruck entsteht
3. Hoher Himmelskontrast (Himmel auswählen, um 1,3 EV reduzieren, Lichter reduzieren, Weißwert etwas erhöhen, Tonwertkurve für Blau für die Lichter leicht in Richtung blau verschieben (um den wärmeren Weißabgleich zu kompensieren, der Himmel soll nicht wärmer erscheinen)
4. Details und generellen Kontrast etwas erhöhen
5. Das Gebäude links im Bild separat markieren, Maske auf den braunen Farbwert beschneiden und alles leicht aufhellen

Im RAW wäre das Bild m. E. sehr gut zu bearbeiten. Ein JPG hat hier deutlich zu wenig Farben und Kontrastumfang, ich habe dir meine (LR-)Anpassungen aber auch mal angehängt.

+1
Windrose22.08.2315:53
Und beim anderen Bild ähnliche Herangehensweise.
- Himmel auswählen und abdunkeln (-1,3EV)
- Schwarz und Weißwerte des Gesamtbildes anpassen (max. Dynamik)
- Kontrast und Details erhöhen
- Weißabgleich etwas wärmer
- Bergkette im Hintergrund separat auswählen und Schwarzwert erhöhen (dunkler), um die Sättigung im Sonnenuntergang zu verstärken

Aus einem JPG kommt dabei das raus:

+1
Peter202122.08.2320:27
DefConData
Unabhängig von RAW mit Licht und Schatten die Bilder anzupassen nutze ich in problematischen Situation HDR.
ich würde bei zukünftigen Fotos auch HDR versuchen. Die heutigen HDR-Funktionen sind viel besser als frühere (bei denen man den HDR-look gleich sehen konnte). Ich benutze in Lightroom auch ein HDR-Plugin namens LR/Enfuse. Verlaufs-filter und Polfilter (wenn das Motiv passt) wurden ja schon genannt.
-1
andreas_g
andreas_g22.08.2320:50
Peter2021
DefConData
Unabhängig von RAW mit Licht und Schatten die Bilder anzupassen nutze ich in problematischen Situation HDR.
ich würde bei zukünftigen Fotos auch HDR versuchen. Die heutigen HDR-Funktionen sind viel besser als frühere (bei denen man den HDR-look gleich sehen konnte). Ich benutze in Lightroom auch ein HDR-Plugin namens LR/Enfuse. Verlaufs-filter und Polfilter (wenn das Motiv passt) wurden ja schon genannt.
HDR habe ich schon versucht. Es funktioniert grundsätzlich, kann aber deutlich sichtbare Probleme an Kanten machen, die dann kaum zu beheben sind.
+1
Peter202122.08.2321:58
andreas_g
Peter2021
DefConData
Unabhängig von RAW mit Licht und Schatten die Bilder anzupassen nutze ich in problematischen Situation HDR.
ich würde bei zukünftigen Fotos auch HDR versuchen. Die heutigen HDR-Funktionen sind viel besser als frühere (bei denen man den HDR-look gleich sehen konnte). Ich benutze in Lightroom auch ein HDR-Plugin namens LR/Enfuse. Verlaufs-filter und Polfilter (wenn das Motiv passt) wurden ja schon genannt.
HDR habe ich schon versucht. Es funktioniert grundsätzlich, kann aber deutlich sichtbare Probleme an Kanten machen, die dann kaum zu beheben sind.
falls Du Zugriff auf Photoshop hast (ich weiß nicht, ob es ähnliche Funktionen auch in anderen Apps gibt) könntest Du aus einer Belichtungsreihe (die man auch für HDR benutzen würde) Ebenen/ Layer in PS machen. Diese dann (u.U. mit unterschiedlicher Deckkraft) so per Hand in ein Composite vereinen, dass alle Bildteile optimal sind. Ist natürlich ein Riesen-Aufwand, aber Du hättest volle Kontrolle und wenn Du mit Deinen sonstigen HDR-Erfahrungen nicht zufrieden bist.... Dann geht Dir kein Bild verloren, egal in welch schwierigen Kontrast-Situationen.
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radneuerfinder
radneuerfinder23.08.2319:15
Jetzt noch mal, entwickelt aus dem RAW.

Als erstes, das macht der "AUTO"-Knopf bei "Licht" in der Apple Fotos App:


Dann mein Versuch aus RAW:
+1
marc.hb25.08.2310:17
Bei mir in Lightroom sähe es so aus:

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bilderschrat28.08.2320:58
Wie würdet ihr an die Sache herangehen? Gibt es noch eine weitere Variante, die ich übersehe?
Das kann man aber doch in der Nachbearbeitung lösen

Ich sehe keinen Grund, Grauverlaufsfilter, Belichtungsreihen oder HDR zu verwenden, wo doch das Histogramm der RAW-Datei zeigt, dass bei der gewählten Belichtung f/8, 1/320s, ISO 200 weder die Lichter ausgefressen, noch die Tiefen abgesoffen sind.
Du hättest sogar noch eine 2/3-Blende offener belichten können, damit die weißen Häuser auch richtig weiß erscheinen. In der Bearbeitung einfach die Belichtung erhöhen und den Tonwertumfang bei den Lichtern anpassen!

Außerdem würde ich mit der Dehaze-Funktion (Wert ca. 60%) den Dunst im Hintergrund reduzieren und über eine Anpassungsebene die schroffe Bergkette im Meer herausarbeiten.
Hierzu Klarheit anheben sowie Lichter und Mitteltöne absenken.

Da für mich oben und am linken Rand zu viel "toter Raum" erscheint, das ganze dann noch auf 16:9 bescheiden und mit einer kleinen Vignette versehen.

Aber bei all dem kommt es immer darauf an, "was der Fotograf bei der Aufnahme gesehen hat!"
Und es ist nicht mein Bild und ich war bei der Aufnahme nicht dabei...

aus der Kamera:


meine Variante:
+4

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