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Forum>Hardware>GRAVIS – Kein anonymer Kauf mehr

GRAVIS – Kein anonymer Kauf mehr

system7
system716.01.2316:09
Darüber berichtet BILD:
https://www.bild.de/geld/wirtschaft/wirtschaft/gravis-erster-technik-haendler-nimmt-kein-bargeld-mehr-82571340.bild.html

„Für uns als Händler ist bargeldloses Zahlen kostengünstiger, einfacher, und es ermöglicht schnellere Prozesse“
Ob dies auch für Kreditkarten gilt?

Gut finde ich die Entwicklung nicht. Auch wenn sie eine logische Folge ist.
-22

Kommentare

berlin7916.01.2316:17
Bild.de? Oh mein Gott…

Verlinke doch bitte wenigstens halbwegs seriöse Quellen und nicht diese Schundseite.

heise.de *klick*

golem.de *klick*

„'daß' gibt es seit 1996 nicht mehr. https://www.das-dass.de/“
+22
MikeMuc16.01.2316:31
Ich frage mich ja, ob die das so einfach dürfen. Schließlich ist Bargeld doch noch ein offizielles Zahlungsmittel. Egal, gehe ich im Zweifelsfall halt woanders einkaufen
+11
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck16.01.2316:42
MikeMuc
Ich kenne die Rechtslage nicht, aber "EC-Karten" und Kreditkarten sind doch auch Zahlungsmittel – und die muss ein Händler nicht akzeptieren, oder?
+5
athlonet16.01.2316:47
Nur Bares ist Wahres - die ewiggestrigen Deutschen...

Man muss sich nur mal vor Augen führen, welchen Aufwand, Ressourcen- und Energieverbrauch Bargeld bedeutet (Produktion, Transport, Lagerung, Bargeld-Handling auf Händler- und Bankenseite, die Unmengen an Kupfer die in den Münzen stecken...).
-1
desko7516.01.2316:50
MikeMuc
Ich frage mich ja, ob die das so einfach dürfen. Schließlich ist Bargeld doch noch ein offizielles Zahlungsmittel. Egal, gehe ich im Zweifelsfall halt woanders einkaufen
Man darf Bargeldkauf ausschließen, wenn man im Laden darauf hinweist, z.B. mit Aufstellern. So steht's bei Heise:


"Das Ausschließen eines gesetzlichen Zahlungsmittels sei erlaubt, wenn darüber entsprechend informiert werde, sagt Gravis. Dies erfolge durch Aufsteller im Kassenbereich sowie in den allgemeinen Geschäftsbedingungen."
+5
pünktchen
pünktchen16.01.2316:50
Nur €-Bargeld ist in D gesetzliches Zahlungsmittel. Wenn dir jemand Geld schuldet, musst du Bargeld zur Zahlung annehmen (Münzen allerdings nur bis 100 € ). Allerdings zwingt dich niemand, mit einem einen Vertrag zu schliessen, der nur in Bar zahlen möchte. Und beim Kauf im Geschäft wird der Vertrag ja meist erst an der Kasse geschlossen. Teil dieses Vertrages kann es dann sein, eben nicht per Bar zahlen zu können.

Giralgeld, also eure Ansprüche auf dem Konto gegenüber eurer Bank, sind kein gesetzliches Zahlungsmittel. Und damit auch nicht Bankkarten, Kreditkarten, Apple-Pay etc. pp..
+13
awk16.01.2316:52
MikeMuc
Ich frage mich ja, ob die das so einfach dürfen. Schließlich ist Bargeld doch noch ein offizielles Zahlungsmittel. Egal, gehe ich im Zweifelsfall halt woanders einkaufen

Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sie damit nicht durchkommen werden sollte jemand dagegen klagen. Man wird sehen. Man kann die Annahme von Kreditkarten verweigern, aber das hat andere Gründe. Andererseits, wenn ein Händler mein Geld nicht will gehe ich eben woanders hin.
Aus Sicht von Gravis kann ich das verstehen, Bargeld macht erstaunlich viel Mühe. Kleingeld z.B. musste früher gerollt werden. Ich weiss nicht ob das heute noch so ist.
+1
pünktchen
pünktchen16.01.2317:03
athlonet
Nur Bares ist Wahres - die ewiggestrigen Deutschen...

Es hat halt auch seine Vorteile. Keine Technik, die ihre Macken hat. Keine Datenspur. Keine Beschränkung auf kreditwürdige Schuldner. Zumindest als Backup würde ich das doch gerne beibehalten.

awk
Kleingeld z.B. musste früher gerollt werden. Ich weiss nicht ob das heute noch so ist.

Da gibt es Zählautomaten, wo man die Münzen rein kippt.
+17
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck16.01.2317:04
pünktchen
Nur €-Bargeld ist in D gesetzliches Zahlungsmittel. Wenn dir jemand Geld schuldet, musst du Bargeld zur Zahlung annehmen (Münzen allerdings nur bis 100 € ). Allerdings zwingt dich niemand, mit einem einen Vertrag zu schliessen, der nur in Bar zahlen möchte. Und beim Kauf im Geschäft wird der Vertrag ja meist erst an der Kasse geschlossen. Teil dieses Vertrages kann es dann sein, eben nicht per Bar zahlen zu können.

Giralgeld, also eure Ansprüche auf dem Konto gegenüber eurer Bank, sind kein gesetzliches Zahlungsmittel. Und damit auch nicht Bankkarten, Kreditkarten, Apple-Pay etc. pp..

Keine rechtliche Ahnung in der Hinsicht, aber wenn ich das, was du schreibst, richtig interpretiere, wäre es doch bezüglich Bargeld an der Kasse völlig irrelevant, ob es das einzige gesetzliche Zahlungsmittel ist oder nicht – die Parteien können ja vereinbaren was sie wollen. Und wenn keine Übereinkunft möglich ist, kommt das Geschäft halt nicht zustande. Korrekt?
+9
SiBe16.01.2317:08
athlonet
Nur Bares ist Wahres - die ewiggestrigen Deutschen...

Man muss sich nur mal vor Augen führen, welchen Aufwand, Ressourcen- und Energieverbrauch Bargeld bedeutet (Produktion, Transport, Lagerung, Bargeld-Handling auf Händler- und Bankenseite, die Unmengen an Kupfer die in den Münzen stecken...).

Man muss sich nur mal vor Augen führen, welchen Aufwand, Ressourcen- und Energieverbrauch Debit-/Kreditkarten bedeuten (Server-Infrastruktur, Strom, Softwareentwicklung, Sicherheitsaktualisierungen, Mitarbeiterschulungen, die Unmengen an Kupfer und seltenen Erden, die in den ganzen Geräten stecken, ...)
„Es lebe der Sport!“
+16
pünktchen
pünktchen16.01.2317:09
Mendel Kucharzeck
. Und wenn keine Übereinkunft möglich ist, kommt das Geschäft halt nicht zustande. Korrekt?

Ich denke ja.
+4
athlonet16.01.2317:14
SiBe
Man muss sich nur mal vor Augen führen, welchen Aufwand, Ressourcen- und Energieverbrauch Debit-/Kreditkarten bedeuten (Server-Infrastruktur, Strom, Softwareentwicklung, Sicherheitsaktualisierungen, Mitarbeiterschulungen, die Unmengen an Kupfer und seltenen Erden, die in den ganzen Geräten stecken, ...)
80% davon brauchst du auch für Bargeld. Oder wie bekommst du sonst dein Geld am Geldautomaten?
+10
HAL 9000
HAL 900016.01.2317:25
Geld hat keinen Wert.
Außer dem Versprechen, dafür Leistungen erhalten zu können.
Wird dieses Versprechen nicht eingehalten, hat Geld keinen Wert.
Papiergeld hat dann höchstens noch einen Brennwert...
+3
Maniacintosh
Maniacintosh16.01.2317:47
system7
„Für uns als Händler ist bargeldloses Zahlen kostengünstiger, einfacher, und es ermöglicht schnellere Prozesse“
Ob dies auch für Kreditkarten gilt?

Auch wenn die Gebühren für den Händler bei Kreditkarten meist etwas höher sind, als bei der Girocard, dürfte das noch immer deutlich günstiger sein als das Bargeld-Handling. Das ist ja auch keineswegs kostenlos. So muss die Kasse bei Feierabend gezählt werden, das kostet (Arbeits-)Zeit und damit auch Geld, dann muss das Geld irgendwie zur Bank. Im Fall von Gravis vermutlich mit einem Wert-Transportunternehmen, selbst wenn der kleine Händler um die Ecke das Geld selber zur Bank bringt, ist es Zeit. Wenn man Bargeld akzeptiert, muss man entsprechend Wechselgeld vorhalten, dies bekommt man schon lange nur noch gegen Gebühr von der Bank und muss geholt oder geliefert werden. Dann ist verschwundenes Bargeld einfach weg und wird sehr ungerne und wenn nur relativ teuer versichert. Das läppert sich halt…

Und dann bietet ein hoher Bargeldbestand halt auch immer ein gewissen Risiko.
Gut finde ich die Entwicklung nicht. Auch wenn sie eine logische Folge ist.

Ich bin da zwie gespalten. Ich bin eigentlich auch gegen die Abschaffung des Bargeldes, finde es im Alltag aber sehr sehr lästig. Inzwischen ist es schon eine Herausforderung an Bargeld zu kommen, ohne Gebühren zu zahlen, weil die Bankfilialen immer weniger werden. Und vor allem, ist das ja auch nicht nachhaltig, dass ich einen Umweg mache, um Bargeld zu ziehen, nur damit ein Händler es später zur Bank zurück trägt. Im Jahr 2023 geht das elektronisch viel einfacher, zumal ich mein Geld eh elektronisch von meinem Arbeitgeber bekomme.

Und da wo man dann mal Bargeld braucht, hat man auch nie die passende Stückelung… Stichwort Parkuhr oder Parkscheinautomat.

Ich würde mir wünschen, dass Unternehmen und Behörden im Umgang mit Endkunden verpflichtet wären, elektronische Zahlungen über die üblichen Anbieter (wären hierzulande wohl giroca
+14
smileone16.01.2317:51
athlonet
Nur Bares ist Wahres - die ewiggestrigen Deutschen...

Man muss sich nur mal vor Augen führen, welchen Aufwand, Ressourcen- und Energieverbrauch Bargeld bedeutet (Produktion, Transport, Lagerung, Bargeld-Handling auf Händler- und Bankenseite, die Unmengen an Kupfer die in den Münzen stecken...).

Nur Bargeld bietet einen Schutz vor Negativzinsen (weil man es dann abholen kann). Das möchte ich mal sehen, wie jemand die Bits aus dem Server seiner Bank holt, weil er jetzt 5% Negativzinsen zahlt
+9
Dunkelbier16.01.2318:21
awk
Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sie damit nicht durchkommen werden sollte jemand dagegen klagen. Man wird sehen.
Doch, werden sie. Es gibt die Vertragsfreiheit hier in DE. Und wenn Du vor Deinen Laden ein Schild stellst: "Hier kann nur mit rosa Knöpfen bezahlt werden", dann ist das so. Es muss nur klar ersichtlich sein. Soweit ich das weis. Evtl. kann ein Anwalt das mal erläutern.
+6
Peter Eckel16.01.2318:34
desko75
Man darf Bargeldkauf ausschließen, wenn man im Laden darauf hinweist, z.B. mit Aufstellern. So steht's bei Heise:


"Das Ausschließen eines gesetzlichen Zahlungsmittels sei erlaubt, wenn darüber entsprechend informiert werde, sagt Gravis. Dies erfolge durch Aufsteller im Kassenbereich sowie in den allgemeinen Geschäftsbedingungen."
Nein, das, was Du daraus machst, steht nicht bei Heise. Bei Heise steht, daß Gravis das behauptet. Ob es so stimmt, wird sich zeigen.
„Ceterum censeo librum facierum esse delendum.“
0
struffsky
struffsky16.01.2318:36
GRAVIS – Kein anonymer Kauf mehr
System7
Wie anonym ist denn eine Zahlung via ApplePay? Habe im Kopf, dass der Laden nicht weiß wer einkauft, das Karteninstitut nicht weiß was gekauft wurde und die Bank ebensowenig (aber immerhin wo). Auch Apple weiß angeblich nicht was gekauft wurde. Ist das (noch) so? Oder unterliege ich gefährlichem Halbwissen?
Damit würde Apple ja wieder etwas mehr Bargeld aus Kreditkarten machen
+12
ttwm16.01.2318:38
Zu dem Thema an sich gab es 2021 schon Diskussionen – z. B. nachzulesen unter
https://www.rnd.de/wirtschaft/zahlen-mit-karte-durfen-geschafte-bargeld-verweigern-IHT4IOVZ4EDAR3FBVVCSGZBILU.html
oder mehr oder minder wortgleich bei vielen anderen Portalen (auch Verbraucherzentralen), aber ich sehe nirgends Bezug auf eine Klage => Rechtsprechung. Es wird immer nur ein und der selbe Ursprungstext breitgetreten…

Man findet auch (umgekehrte) Fälle hinsichtlich Rundfunkgebühren:
https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/bverwg-6c221-barzahlung-rundfunkbeitrag-moeglich-kein-girokonto-gez-hessischer-rundfunk/

Ich halte mich dementsprechend besser mal zurück mit Statements, was in Deutschland hinsichtlich Zahlungen alles erlaubt oder verboten sei, ich weiß es nämlich nicht und kann es auch nicht sachlich belegen…
+3
eyeofthestorm16.01.2318:46
Mendel Kucharzeck
MikeMuc
Ich kenne die Rechtslage nicht, aber "EC-Karten" und Kreditkarten sind doch auch Zahlungsmittel – und die muss ein Händler nicht akzeptieren, oder?

Bargeld muss man nicht akzeptieren als Händler, lediglich der Staat muss Bargeld entgegennehmen. ( Persönlichkeitsrechts / Art. 2 Grundgesetz)
0
Martin8316.01.2319:01
Als Buchhalter und Kassenführer kann ich die Entscheidung von Gravis voll und ganz nachvollziehen.
Die Verwaltung von Bargeld nimmt enorme Ressourcen ein. Es kostet Zeit und Kraft eine Barkasse zu zählen. Und die Kosten für Bargeld sind enorm hoch.
Insbesondere ist die Fehlerquote an einer reinen Barkasse immer da, pures Risiko und ein korrekter Kassenbestand nach Schließung ist keine Selbstverständlichkeit.
Es ist mittlerweile günstiger, einen Zahlungsdienstleister mit der Abwicklung zu beauftragen. Auch ist es Transparenter und einfach zu buchen.
Wenn die Kundenbelege dann ebenfalls rein digital verschickt werden und die Händlerbelege automatisch archiviert, ist das ein Träumchen und die papierlose Buchhaltung kommt der Sache einen Schritt näher.
+10
piik
piik16.01.2319:11
BKA
Einzelhändler und andere Geschäfte dürfen Bargeldzahlungen nicht ablehnen – außer, beide Parteien haben sich vorab auf eine andere Zahlungsweise geeinigt. Grundsätzlich müssen staatliche Stellen und öffentliche Dienstleister ebenfalls Bargeld annehmen, sofern es im Gesetz nicht anders geregelt ist
Link:
Damit ist klar, das Gravis damit nicht durchkommt.
-4
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck16.01.2319:14
piik
Der Text ist 10 Jahre alt. Vielleicht hat sich seitdem etwas geändert?

Edit: Ich habe mal kurz gesucht, anscheinend ist die Rechtslage alles andere als eindeutig. Man findet auch viele Berichte, dass man Bargeldannahmen verweigern darf, wie z.B.
+4
deus-ex
deus-ex16.01.2319:21
MikeMuc
Ich frage mich ja, ob die das so einfach dürfen. Schließlich ist Bargeld doch noch ein offizielles Zahlungsmittel. Egal, gehe ich im Zweifelsfall halt woanders einkaufen
Warum sollen die das nicht dürfen? Woher immer diese Bedarf an Verboten? Die können die Zahlungsweisen anbieten die sie führ richtig halten. Und wenn da nur noch Einstellige Prozentwerte mit Bargeldzahlen rechtfertigt das den Aufwand dafür nicht mehr. Ende Gelände. Ganz einfache BWL Rechnung.

In Schweden sind sie schon weiter. Warum? Aus Kostengründen, Fälschungen und Geldwäsche.
-2
deus-ex
deus-ex16.01.2319:22
Mendel Kucharzeck
piik
Der Text ist 10 Jahre alt. Vielleicht hat sich seitdem etwas geändert?
Nö. Und Gravis ist fein raus mit folgendem Hinweis:
außer, beide Parteien haben sich vorab auf eine andere Zahlungsweise geeinigt.

Dafür reicht der Hinweiß "Keine Bargeldzahlung möglich" am Geschäftseingang. Damit stimmt der Kunde diesem zu wenn er es betritt.
+5
bernddasbrot
bernddasbrot16.01.2319:53
Bargeld ist doch auch nichts wert, dann bittschön etwas als Gegenwert mitbringen, eine Ziege, Kartoffeln o.ä.

Schlimm, dass manche an diese "Geldscheine" oder "Münzen" glauben, die viele heute verwenden.

pünktchen
athlonet
Nur Bares ist Wahres - die ewiggestrigen Deutschen...

Es hat halt auch seine Vorteile. Keine Technik, die ihre Macken hat. Keine Datenspur. Keine Beschränkung auf kreditwürdige Schuldner. Zumindest als Backup würde ich das doch gerne beibehalten.
-3
aibe
aibe16.01.2320:24
piik
BKA
Einzelhändler und andere Geschäfte dürfen Bargeldzahlungen nicht ablehnen – außer, beide Parteien haben sich vorab auf eine andere Zahlungsweise geeinigt. Grundsätzlich müssen staatliche Stellen und öffentliche Dienstleister ebenfalls Bargeld annehmen, sofern es im Gesetz nicht anders geregelt ist
Link:
Damit ist klar, das Gravis damit nicht durchkommt.

Dann lehnen sie es eben indirekt ab. Denn ein Händler ist nicht verpflichtet dir etwas zu verkaufen. Wenn ein Händler also etwas vorab kommuniziert wie „Wir machen nur Verträge, die Barzahlung ausschließen.“ dann ist das völlig legal.
Nur weil irgendwo ein Preisschild dran steht, ist man nicht verpflichtet das Kaufangebot eines Kunden auch anzunehmen.
D.h. nimmt ein Kunde einen Artikel und geht damit zur Kasse, dann gibt er eigentlich nur ein Kaufangebot ab. Nun liegt es am Verkäufer dieses Angebot anzunehmen oder eben nicht. Erst bei Annahme kommen zwei übereinstimmende Willenserklärungen zustande (der Vertrag).
Wie schon weiter oben erwähnt wurde, herrscht hier in DE Vertragsfreiheit.
Gravis ist hier völlig im Recht.
+11
aibe
aibe16.01.2320:25
deus-ex
Mendel Kucharzeck
piik
Der Text ist 10 Jahre alt. Vielleicht hat sich seitdem etwas geändert?
Nö. Und Gravis ist fein raus mit folgendem Hinweis:
außer, beide Parteien haben sich vorab auf eine andere Zahlungsweise geeinigt.

Dafür reicht der Hinweiß "Keine Bargeldzahlung möglich" am Geschäftseingang. Damit stimmt der Kunde diesem zu wenn er es betritt.

So ist es!
+2
Moka´s Onkel
Moka´s Onkel16.01.2320:53
Viele der Posts drehen sich um die Frage, ob Bargeld angenommen werden muss oder nicht. Die meisten sind auf dem richtigen Weg mit dem Hinweis darauf, dass Bargeld einerseits gesetzliches Zahlungsmittel ist und wir andererseits Vertragsfreiheit haben.

Wenn man ein wenig recherchiert findet man u.a. bei bezahlen.net einen guten Artikel zur Annahmepflicht von Bargeld.

Für die, die nicht den ganzen Artikel lesen wollen, hier mal die wesentlich Punkte:

"Aus dem Grundsatz der Vertragsfreiheit ergibt sich, dass der Händler seine Kunden beispielsweise durch ein gut sichtbares Schild oder in seinen Geschäftsbedingungen darauf hinweisen darf, dass er bestimmte Banknoten und Münzen (oder sogar Bargeld generell) nicht annimmt. Tut er das vor Entstehen der Geldschuld, kann diese später durch den Vertragspartner auch nicht mit den vertraglich ausgeschlossenen Zahlungsmitteln erfüllt werden. Eine Annahmepflicht besteht in diesem Falle nicht!"

Es kommt also auf das Entstehen der Geldschuld an. Das ist generell der Zeitpunkt, in dem der Vertrag geschlossen wird. Bis zu diesem Zeitpunkt muss der Händler klar kommuniziert haben, dass er kein Bargeld annehmen will. Dann kann er es so handhaben wie er will.

Hier mal ein paar Beispiele:

"Anders sieht es hingegen dann aus, wenn der Kunde das Schokoladeneis bereits verspeist hat und erst dann bezahlen soll. In diesem Falle ist die Geldschuld bereits entstanden. Hat der Eisverkäufer vorher nicht – verbal oder beispielsweise durch ein Schild – deutlich gemacht, dass er keine Münzen zur Zahlung akzeptieren will, muss er auch bis zu 50 Münzen annehmen."

"Lehnt der Kassierer im Supermarkt die Annahme eines Geldscheins zur Zahlung der ausgewählten Waren ab und erklärt, die Waren bei Zahlung mit diesem Schein lieber nicht verkaufen zu wollen, kommt kein Vertrag zustande. Hier besteht keine Möglichkeit, den Kassierer zur Annahme des Geldscheins zu zwingen."

Hier wäre es aus meiner Sicht noch interessant zu wissen, ob der Kassierer das sagen muss bevor er die Waren über den Scanner zieht oder es auch noch sagen kann, wenn der Kunde bezahlen will. Wann genau entsteht die Geldschuld? Man könnte argumentieren, dass der Verkäufer das Angebot des Kunden, die Waren zu kaufen, in dem Moment annimmt, in dem er die Waren über den Scanner zieht - also ins Kassensystem einbucht - und so der Vertrag in dem Moment zustande kommt und damit auch die Geldschuld des Käufers entsteht. Dann hätte der Kassierer vorher Bescheid geben müssen. Aber das sind juristische Feinheiten, die heir eigentlich nicht in dieses Forum gehören.

"Ist eine Geldschuld aber bereits entstanden – etwa, weil der Mechaniker das Auto seines Kunden bereits repariert hat – , muss er zur Zahlung der Reparatur im Zweifel auch einen 500 Euro-Schein annehmen, sofern er die Annahme bestimmter Scheine nicht bereits bei Vertragsschluss ausgeschlossen hat. Der Ausschluss bestimmter Zahlungsmittel hätte dabei beispielsweise durch ein Schild oder auch eine verbale Erklärung erfolgen können."

In dem Artikel werden dann noch die Details erläutert, wie viele Münzen man annehmen muss und ob man z.B. große Scheine ablehnen darf. Das tut hier jedoch alles nichts zur Sache.

Damit ist klar, das Gravis das so handhaben kann und kein Bargeld annehmen muss.

PS: Ich bin kein Jurist, habe jedoch im BWL-Studium (vor 40 Jahren) ein paar einfache Scheine zu solchen Themen machen müssen.
+12
Macs0416.01.2321:10
Wenn man das verallgemeinern würde, hätte jeder Laden ein Problem, der nicht jedes gängige Zahlungsmittel annimmt. Die Eisdiele oder Bäckerei, bei der nur "bar bezahlt" werden darf ist ja noch einfach zu vermeiden. Schwieriger sind Monopolisten wie am Chiemsee bei der entsprechenden Schifffahrtsgesellschaft, da haben wir dann spontan auf die Tour zur Herreninsel verzichtet...


Aber ein bisschen hat man auch das Gefühl, wer unbedingt bar zahlen will, hat was zu verbergen, z.B. weil die Herkunft des Geldes nicht immer so klar ist, weil beim Verkauf von Dienstleistungen und Waren vergessen wurde eine Rechnung auszustellen.
-5
Wurzenberger
Wurzenberger16.01.2321:55
piik
Damit ist klar, das Gravis damit nicht durchkommt.
Aber da steht doch "Einzelhändler und andere Geschäfte dürfen Bargeldzahlungen nicht ablehnen – außer, beide Parteien haben sich vorab auf eine andere Zahlungsweise geeinigt."

Warum sollte Gravis damit nicht durchkommen?
+2
cps16.01.2322:18
athlonet
SiBe
Man muss sich nur mal vor Augen führen, welchen Aufwand, Ressourcen- und Energieverbrauch Debit-/Kreditkarten bedeuten (Server-Infrastruktur, Strom, Softwareentwicklung, Sicherheitsaktualisierungen, Mitarbeiterschulungen, die Unmengen an Kupfer und seltenen Erden, die in den ganzen Geräten stecken, ...)
80% davon brauchst du auch für Bargeld. Oder wie bekommst du sonst dein Geld am Geldautomaten?

Mit dem Unterschied, dass ein Geldautomat auch mal ausfallen darf, ein rein elektronisches Zahlungssystem muss zu 100% verfügbar sein.
+2
piik
piik16.01.2322:46
Wurzenberger
piik
Damit ist klar, das Gravis damit nicht durchkommt.
Aber da steht doch "Einzelhändler und andere Geschäfte dürfen Bargeldzahlungen nicht ablehnen – außer, beide Parteien haben sich vorab auf eine andere Zahlungsweise geeinigt."

Warum sollte Gravis damit nicht durchkommen?
Weil Einseitigkeit keine Einigung ist.
Was ich finde ist, dass es Ausnahmen gibt wie etwa die Verweigerung der Annahme von 500-€-Scheinen in Tankstellen, wenn dafür nachvollziehbare Gründe vorliegen. Ein Schild ist aber eben keine Einigung, sondern eine einseitige Willenserklärung.

Trotzdem finde ich es sehr interessant, dass so eine - auf den ersten Blick doch sehr simple - Frage nicht längst klar und eindeutig entschieden zu sein scheint.
Vielleicht findet jemand passende Gerichtsurteile. Ich lerne gerne dazu.
-1
piik
piik16.01.2322:48
cps
Mit dem Unterschied, dass ein Geldautomat auch mal ausfallen darf, ein rein elektronisches Zahlungssystem muss zu 100% verfügbar sein.
Auf das System, das 100%ig funktioniert, bin ich gespannt.
Ich denke, es hat schon jeder mal erlebt, dass die Kasse gestreikt hat beim Einlesen einer Karte etc.
Und wenn wir etwas häufige Stromausfälle hätten, wäre das schnell klar.
>99% ist schon gut.
+4
Warp16.01.2323:11
cps: Ich meine mich erinnern zu können, dass mittel letzten Jahres in irgendeiner Kette mal das Kassensystem abgestürzt war und auch keine Barzahlung möglich war. Bei diesen heutigen Kassensystem dürfte das, was das der 100% Verfügbarkeit betrifft, schon fast egal sein ob mit Karte oder Bar bezahlt wird.
Ich gehe mal davon aus, dass heutzutage jede Person welche ein (Giro)Konto besitzt mindestens auch eine Girokarte, Debitkarte oder ähnliches hat (ich hatte was gelesen von 1.31Debitkarten pro Kopf in Europa). In dem Zusammenhang dürfte interessant sein welche Karten Gravis überhaupt akzeptiert.
+5
Fatty&Little
Fatty&Little16.01.2323:14
In Deutschland sind Euro-Banknoten das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel. Das heißt, grundsätzlich müssen Händler und Dienstleister Bargeld akzeptieren. Sie haben aber die Möglichkeit, mit einer Vereinbarung oder in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) die Barzahlung einzuschränken oder auszuschließen. Wichtig dabei: In diesem Fall müssen die Anbieter ihre Kunden deutlich und rechtzeitig darauf hinweisen, etwa mit einem gut erkennbaren Aushang.

VBZ
+5
mschue
mschue17.01.2300:24
Mich wundert ja schon ein wenig, daß niemand hier Bauchschmerzen bekommt, sich an ein privatwirtschaftliches Oligopol zu fesseln.

Wenn ich mir vorstelle, quasi mein ganzes Leben in die Hände der Banken zu legen... jedes Bier, jeden Joint und jedes Mal hält ein raffgieriger Banker die Hand auf...

Das kümmert Euch nicht?

Schon alleine deshalb würde ich nie auf Bargeld verzichten wollen - und "ewiggestrig" finde ich das natürlich überhaupt nicht.
+8
Wauzeschnuff17.01.2305:38
„ Wenn ich mir vorstelle, quasi mein ganzes Leben in die Hände der Banken zu legen... jedes Bier, jeden Joint und jedes Mal hält ein raffgieriger Banker die Hand auf...“

Äh, das ist schon seit wenigstens 50 Jahren so (seit der Umstellung der Lohnzahlungen auf Girokonten, statt der klassischen Lohntüte), völlig unerheblich dabei, ob Du letztlich mit Bargeld oder per Karte zahlst!

Umgekehrt macht die ausufernde Bargeldzahlung hier in Deutschland nicht nur zu einem teuren Pflaster für Händler (wie Artikel angesprochen), sondern auch zu einem Geldwäscheparadies für Kriminelle. Deutschland ist Top-Land für Geldwäsche der organisierten Kriminalität und aus- und inländische Oligarchen. Denn ironischerweise bringen derartige Leute ihre Vermögenswerte gern in politische und rechtlich stabilen Gegenden unter.
+4
Fatty&Little
Fatty&Little17.01.2307:18
mschue
Mich wundert ja schon ein wenig, daß niemand hier Bauchschmerzen bekommt, sich an ein privatwirtschaftliches Oligopol zu fesseln.

Wenn ich mir vorstelle, quasi mein ganzes Leben in die Hände der Banken zu legen... jedes Bier, jeden Joint und jedes Mal hält ein raffgieriger Banker die Hand auf...
Verstehe nich ganz was Du mit "Hand aufhalten" meinst. Kontoführungsgebühren haben die meisten Banken unabhänging ob man eine Bezahlkarte (welcher Art z.B. Bebeit, KK, ..) dabei ist.
Und Banken erheben teilw. Gebühren für Bargeldabhebung am Schalter und a Automaten.
Deshalb muss man genau prüfen welche Gebühren man für welche Leistungen zahlt.
+2
Weia
Weia17.01.2307:24
Deutsche und ihr Fetisch Bargeld – ein endloses Trauerspiel.
pünktchen
athlonet
Nur Bares ist Wahres - die ewiggestrigen Deutschen...
Es hat halt auch seine Vorteile. Keine Technik, die ihre Macken hat.
So? Ich weiß nicht, wie oft mir Bargeld aus meinem Geldbeutel gefallen ist – mal unbemerkt, mal bemerkt –, als ich noch welches mit mir führte. Oder Geldautomaten, die nicht so wollten wie ich oder nicht dort waren, wo ich war.
SiBe
athlonet
Nur Bares ist Wahres - die ewiggestrigen Deutschen...

Man muss sich nur mal vor Augen führen, welchen Aufwand, Ressourcen- und Energieverbrauch Bargeld bedeutet (Produktion, Transport, Lagerung, Bargeld-Handling auf Händler- und Bankenseite, die Unmengen an Kupfer die in den Münzen stecken...).
Man muss sich nur mal vor Augen führen, welchen Aufwand, Ressourcen- und Energieverbrauch Debit-/Kreditkarten bedeuten (Server-Infrastruktur, Strom, Softwareentwicklung, Sicherheitsaktualisierungen, Mitarbeiterschulungen, die Unmengen an Kupfer und seltenen Erden, die in den ganzen Geräten stecken, ...)
Der Vergleich ist schief und zwar wegen der Skalierungseffekte von Informationsgütern. Software, einmal geschrieben, skaliert 1:∞, IT-Hardware 1:n, mit n >> 1. Bargeld skaliert gar nicht. Auch wenn ich die genauen Zahlen nicht kenne, benötigt der bargeldlose Zahlungsverkehr mit Sicherheit nur einen Bruchteil der Ressourcen, die Bargeld verschlingt. Allein die absurde Vorstellung, dass in Metall gegossene, tonnenschwere Verträge (nichts anderes ist Bargeld) geographisch bewegt werden müssen …

Das ist ein heute absurdes archaisches Überbleibsel einer vergangenen Epoche, das schon allein aus ökologischen Gründen schleunigst auf den Müllhaufen der Geschichte gehört.
Maniacintosh
Und da wo man dann mal Bargeld braucht, hat man auch nie die passende Stückelung… Stichwort Parkuhr oder Parkscheinautomat.
Es gibt doch die ganzen Parksysteme wie EasyPark usw., die anhand einer speziellen Anwendung demonstrieren, wie viele intelligente Verbesserungen möglich werden, wenn man erst einmal das Bargeld los ist: hier etwa, dass man minutengenau nur seine tatsächliche Parkzeit bezahlen muss. Mit Bargeld unmöglich.
Ich würde mir wünschen, dass Unternehmen und Behörden im Umgang mit Endkunden verpflichtet wären, elektronische Zahlungen über die üblichen Anbieter [zu akzeptieren]
Das ist doch längst der Fall? Es ist längst umgekehrt: Im Rhein-Main-Gebiet kann man in den Finanzämtern nicht mehr mit Bargeld seine Steuerschuld begleichen und Verkehrs-Strafzettel zumindest in meiner Stadt nur noch via PayPal bezahlen. Witzigerweise sind hier die Behörden einmal Vorreiter und die Privatwirtschaft der Nachzügler; gut, dass sich das mit Gravis endlich zu ändern scheint.
smileone
Nur Bargeld bietet einen Schutz vor Negativzinsen (weil man es dann abholen kann).
Und dann unter dem Kopfkissen lagern? 🤣

Negativzinsen dürften auf absehbare Zeit definitiv nicht mehr unser Problem sein; sollten sie in ein paar Jahrzehnten nochmal auftauchen, gibt es sowieso längst kein Bargeld mehr. Und falls doch: Schulden machen und davon Aktien kaufen – so profitiert man gleich doppelt von Negativzinsen.
Fatty&Little
VBZ
Das ist ja ein ziemlich unglaublicher Artikel von offizieller Seite, der da verlinkt ist:
Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein
Gute Gründe für das Bargeld

Vielen Verbraucher*innen ist die Barzahlung nach wie vor wichtig. Dafür gibt es gute Gründe: Barzahlung macht es einfacher, den Überblick über die eigenen Ausgaben zu behalten.
Das idiotischste Argument von allen: Wenn ich von meiner Einkaufstour in der Stadt zurückkomme und mit Bargeld gezahlt habe, weiß ich lediglich, wieviel Geld ich ausgegeben habe, und das auch nur, wenn ich mir die Mühe mache, nachzuzählen (wer macht das?).

Habe ich mit Kreditkarte und elektronischen Quittungen gezahlt, habe ich vollautomatisch präzise, speicherbare Aufstellungen darüber, wieviel Geld ich wo für was bezahlt habe und wie viele finanzielle Reserven mir bleiben.
Bei Diebstahl oder Verlust von Bargeld ist der Schaden meist überschaubar.
Bei Kreditkarten ist er gar nicht vorhanden, wenn die sofort gesperrt werden …
Dazu hinterlässt Barzahlung keine Spuren persönlicher Daten.
Ökologisch vernünftig implementierte Kryptowährungen könnten hier abhelfen. Ich sehe außer der schwieriger werdenden Geldwäsche aber ohnehin keine Datenschutz-Probleme, wenn die Datenschutzbestimmungen eingehalten werden.
Auch die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus über Münzen und Banknoten ist nach Angaben der Bundesbank äußerst gering.
Die Gefahr einer Infektion mit dem bösartigen Ewiggestrigkeits-Virus scheint hingegen immens.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+6
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex17.01.2307:46
Mal ne ganz banale Frage:

Wie gebt ihr Trinkgeld?
Stelle mir grade vor, wie ich mit einer EC oder Kreditkarte dem Zimmerservice beim Auschecken ein Dankeschön da lassen will.

Habt ihr wirklich gar kein Bargeld mehr in den Taschen?
+4
Weia
Weia17.01.2308:07
mschue
Mich wundert ja schon ein wenig, daß niemand hier Bauchschmerzen bekommt, sich an ein privatwirtschaftliches Oligopol zu fesseln.
Das tue ich doch in allen Aspekten meiner Daseinsfürsorge? Lebensmittel von einem Oligopol von Supermärkten, Energie von einem Oligopol von Energieversorgern, Absicherungen von einem Oligopol von Versicherungen, Medikamente von einem Oligopol von Pharmaunternehmen …

In einer arbeitsteiligen Gesellschaft spielt Wirtschaft halt eine zentrale Rolle im Leben jedes Einzelnen.
Das kümmert Euch nicht?
Nö.

Was soll mir die böse Privatwirtschaft denn Schlimmes tun?

Was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist, dass Dir privatwirtschaftliche Oligopole Bauchschmerzen bereiten, der Monopolist Staat aber nicht. Und der hat immerhin ein Monopol auf Gewaltanwendung.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-1
Weia
Weia17.01.2308:12
Gammarus_Pulex
Mal ne ganz banale Frage:

Wie gebt ihr Trinkgeld?
Stelle mir grade vor, wie ich mit einer EC oder Kreditkarte dem Zimmerservice beim Auschecken ein Dankeschön da lassen will.
Hotels nutze ich nicht und in Restaurants kann man doch immer auf den mobilen Kartenlesern angeben, wie viel Trinkgeld man zahlen möchte.
Habt ihr wirklich gar kein Bargeld mehr in den Taschen?
Nö. Ich habe seit vielen Jahren keinen Geldbeutel mehr.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+1
pünktchen
pünktchen17.01.2308:33
Weia
pünktchen
Es hat halt auch seine Vorteile. Keine Technik, die ihre Macken hat.
So? Ich weiß nicht, wie oft mir Bargeld aus meinem Geldbeutel gefallen ist – mal unbemerkt, mal bemerkt –, als ich noch welches mit mir führte. Oder Geldautomaten, die nicht so wollten wie ich oder nicht dort waren, wo ich war.

Geld verlieren würde ich jetzt nicht als technische Macke gelten lassen. Und Geldautomaten die nicht funktionieren, sind ja auch keine Macke des Bargeldes, sondern des digitalisierten Giralgeldes.

Hier in der Schweiz hatten wir zuletzt mehrfach das Vergnügen, dass tagelang ein Teil der Zahlungsysteme nicht mehr wollte. Praktischerweise gibt es zwei konkurrierende, nämlich das der Post und das der Banken. Muss man sich nur wieder zwei Konten halten und zweimal Gebühren abdrücken. Oder halt Bar bezahlen.

Und dann gibt es halt auch Gegenden, wo man keine Internetverbindung hat. Wie willst du da anders zahlen, als mit Bargeld?
Weia
... in Metall gegossene, tonnenschwere Verträge (nichts anderes ist Bargeld) ...

Was für ein Vertrag soll das sein? Golddeckung gibt es ja schon lange nicht mehr.

Giralgeld ist eine vertragliche Schuld. Bargeld ist es eben gerade nicht, sondern erfüllt (wenn auch meist nur theoretisch) diese Schuld.
Weia
Witzigerweise sind hier die Behörden einmal Vorreiter und die Privatwirtschaft der Nachzügler

Die Behörden können dich auch wegschicken und später wieder kommen lassen, wenn die Technik mal wieder spinnt. Läden machen das eher ungern. Wobei das ein Computerfachgeschäft wohl eher vertragen kann als eine Eisbude.

Weia
Was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist, dass Dir privatwirtschaftliche Oligopole Bauchschmerzen bereiten, der Monopolist Staat aber nicht. Und der hat immerhin ein Monopol auf Gewaltanwendung.

Der Staat ist mehr oder weniger Demokratie und Rechtsstaat, die Privatwirtschaft Willkürherrschaft.
+5
atomboy17.01.2308:33
Hole mir meine Scheine nur noch an Automaten, wo ich die Stückelung beeinflussen kann und lasse mir 10€-Scheine ausgeben. Meine Regel ist unter 10€ zahle ich bar, über 10€ - wenn möglich - mit Karte. Wobei gerade Imbisse (aller Nationalitäten) häufig auf Bargeld bestehen.

Aktuell kämpfe ich damit, dass meine Bank mir keine neue Girokarte gegeben hat, sondern ich nur noch eine neue Visa debit-Karte habe. Abgesehen davon, dass ich mit der debit-Karte in den meisten Supermärkten kein Bargeld abheben kann (!!!), hat der Hersteller der Karte es geschafft, eine Serie von Karten ohne funktionierende Kontaktlos-Funktion auszuliefern. Auf die versprochene Ersatzkarte warte ich nun schon seit Anfang Dezember.
-1
Raziel117.01.2308:42
Mendel Kucharzeck
MikeMuc
Ich kenne die Rechtslage nicht, aber "EC-Karten" und Kreditkarten sind doch auch Zahlungsmittel – und die muss ein Händler nicht akzeptieren, oder?

Es ist schon länger her, daher kann sich das alles mittlerweile geändert haben. Aber es gab und gibt auch immer wieder Händler die große Geldscheine nicht akzeptiert hatten. Gerne auch an Tankstellen. Das war zumindest damals nicht legal, da es sich um ein offizielles Zahlungsmittel handelt und das muss auch angenommen werden. Denn sonst würde das unweigerlich zum Wertverlust führen.
+1
Raziel117.01.2308:43
atomboy
Abgesehen davon, dass ich mit der debit-Karte in den meisten Supermärkten kein Bargeld abheben kann (!!!)

Das wurde hierzulande auch mal angeboten, jedoch hat man in den Supermärkten mittlerweile komplett aufgehört. Geld gibt es somit nur noch an Bankomaten
-1
Weia
Weia17.01.2308:53
pünktchen
Geld verlieren würde ich jetzt nicht als technische Macke gelten lassen.
Auch nicht, wenn es sich einem geplatzten Geldbeutel verdankt?
Und Geldautomaten die nicht funktionieren, sind ja auch keine Macke des Bargeldes, sondern des digitalisierten Giralgeldes.
Gehören aber zum Umgang mit Bargeld zwingend dazu (alternativ Bankfilialen, aber die sterben ja aus).
Hier in der Schweiz
Naja, wir reden ja von zivilisierten Ländern wie Deutschland.
Und dann gibt es halt auch Gegenden, wo man keine Internetverbindung hat. Wie willst du da anders zahlen, als mit Bargeld?
Da will ich nicht nur nicht zahlen, da will ich gar nicht sein.
Weia
... in Metall gegossene, tonnenschwere Verträge (nichts anderes ist Bargeld) ...
Was für ein Vertrag soll das sein? Golddeckung gibt es ja schon lange nicht mehr.
Dazu brauche ich doch keine Golddeckung. Ich muss auch so auf die Konvention vertrauen, dass mir für mein Bargeld irgendjemand irgendetwas gibt. Ohne diese Konvention ist es vollkommen wertlos.
Der Staat ist mehr oder weniger Demokratie und Rechtsstaat, die Privatwirtschaft Willkürherrschaft.
So etwas Willkürliches wie z.B. Drogengesetze und GEZ-Gebühren habe ich in der Privatwirtschaft nie erlebt … und Herrschaft schon mal gleich gar nicht.
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Weia
Weia17.01.2308:58
atomboy
Aktuell kämpfe ich damit, dass meine Bank mir keine neue Girokarte gegeben hat, sondern ich nur noch eine neue Visa debit-Karte habe.
Die Girokarte läuft halt aus; daher gibt es jetzt überall Debit-Karten von Visa oder Mastercard.
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pünktchen
pünktchen17.01.2308:58
eyeofthestorm
Bargeld muss man nicht akzeptieren als Händler, lediglich der Staat muss Bargeld entgegennehmen. ( Persönlichkeitsrechts / Art. 2 Grundgesetz)

Bis du bei irgendwelchen Grundrechten ankommst, solltest du dich erst mal durch den Wald an anderen Normen kämpfen. Im Fall des € kommt erschwerend das Europarecht hinzu, das du in der Regel nicht am Grundgesetz messen kannst (siehe BVerfG Solange II). Und wenn du dann doch irgendwie zum Grundgesetz kommst, solltest du dich besser nach spezifischeren Grundrechten als dem Art. 2 I GG umschauen. Den die dort verbürgte Freiheit findet ihre Schranken in der verfassungsmäßigen Ordnung, wozu eben auch alle gültigen Rechtsnormen gehören.

Wer immer gleich mit den Grundrechten wedelt, betreibt meist esoterisches Quatschjura.
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