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El Capitan: Papierkorb sicher entleeren fehlt!

cab07.10.1519:30
Na super, ohne Ankündigung fällt auf einmal eine durchaus häufiger genutzte Funktion weg!

Und in den Apple Forums heißt es lapidar:
https://discussions.apple.com/thread/7250851
Description: An issue existed in guaranteeing secure deletion of Trash files on some systems, such as those with flash storage. This issue was addressed by removing the "Secure Empty Trash" option.
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Kommentare

Hannes Gnad
Hannes Gnad07.10.1519:40
Das ist ein ganz grundsätzliches Problem: Bei einer SSD ist das "Sichere Löschen" bzw. das "Sichere Entleeren des Papierkorbs" unsinnig, weil mehrfaches Überschreiben zu nichts führt als zur Abnutzung irgendwelcher Zellen - denn die Firmware der SSD wechselt die ja im laufenden Betrieb munter durch, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß Datenblöcke, die man "gelöscht" wissen möchte, gerade im Ersatzblock-Vorrat sind und gar nicht tangiert werden. Solange es da keinen direkten Zugriff des OS auf die SSD-Firmware gibt - und vielleicht ist es ganz gut, daß es den nicht gibt - oder dafür ein SATA-Kommando standardisiert wird, ist das kein wirklich lösbares Problem; nun vorerst oberflächlich gelöst durch "nicht mehr da". Wer Datensicherheit nutzen möchte, möge FileVault verwenden.
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ela07.10.1519:54
Apple hätte vermutlich prüfen können, ob es sich um eine HDD oder ein SSD handelt… Vielleicht war das aber auch wieder ein Problem wegen der kombinierten Laufwerke…

Am Ende gab es wohl mehr Probleme oder eben DOCH NICHT sicheres Löschen, dass sie es lieber ganz raus genommen haben
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pb_user
pb_user07.10.1520:29
als ersatz gäbe es Permanent Eraser . das nutze ich schon etliche jahre anstelle von Papierkorb sicher entleeren .... ein vorteil ist auch, dass man, auch wenn das programm löscht, weiteres material in den papierkorb werfen kann.
sehr einfach (mit einstellbarer lösch-intensität) und sehr zu empfehlen.
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Peter Eckel07.10.1520:40
pb_user
sehr einfach (mit einstellbarer lösch-intensität) und sehr zu empfehlen.
Außer bei SSD. Da ist es, wie von Hans schon angemerkt, unsinnig bis schädlich.

Das Problem, das das sogenannte 'sichere Löschen' aufwendig und - bei SSD - erfolglos zu lösen versucht, löst FileVault ohne (manuellen) Aufwand.
„Ceterum censeo librum facierum esse delendum.“
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Lindenallee
Lindenallee07.10.1521:31
Hannes Gnad
Das ist ein ganz grundsätzliches Problem: Bei einer SSD ist… . Wer Datensicherheit nutzen möchte, möge FileVault verwenden.
Vielen Dank. Lese immer gerne Ihre Beiträge. Mfg Heinz
„Bene qui latuit, bene vixit! (Ovid)“
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qmunity07.10.1521:45
Hannes Gnad
Wer Datensicherheit nutzen möchte, möge FileVault verwenden.
Und vor allem ist es viel schneller. Bruchteile einer Sekunde im Vergleich zu Stunden.
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almdudi
almdudi07.10.1522:22
"Sicheres löschen" braucht man doch sowieso nur, wenn man die Platte verkaufen oder verschenken will. Oder wenn man hypersensible Daten löscht und Angst hat, in Kürze beraubt zu werden.
Alles andere ist Paranoia. Oder völlige Unkenntnis, worum es geht (manchmal denke ich, es gibt Leute, die glauben daß "nicht-sicheres" Löschen bedeutet, daß das System selbst überlegt, ob etwas gelöscht wird oder nicht oder vielleicht irgendwann mal).
Und wenn man hypersensible Daten auf dem Rechner hat, dann hat man den gefälligst zu verschlüsseln. Komplett.
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Peter Eckel08.10.1500:11
almdudi
Oder völlige Unkenntnis, worum es geht (manchmal denke ich, es gibt Leute, die glauben daß "nicht-sicheres" Löschen bedeutet, daß das System selbst überlegt, ob etwas gelöscht wird oder nicht oder vielleicht irgendwann mal).
Das ist, so komisch es klingt, genau das, was passiert.

Bei rotierenden, unverschlüsselten Platten ist es so, daß die Daten überhaupt nicht gelöscht werden, nur die Verzeichniseinträge werden entfernt. Die Dateien sind immer noch genau so da, wie sie waren - und wenn man das Verzeichnis wiederherstellt, ist die Datei auch wieder da. Hier hilft 'sicheres Löschen' durch Überschreiben: Der Platz, der ehemals von der Datei eingenommen wurde, wird dabei anderweitig (mit Nullen oder Zufallsdaten) belegt. Daten weg. Fein.

Bei SSD ist es ein wenig anders: Hier passiert zunächst das gleiche, die Daten sind immer noch da, aber sie lassen sich nicht so einfach überschreiben, weil das wear levelling der SSD dafür sorgt, daß das Überschreiben eben nicht die gleichen Speicherzellen trifft, die vorher belegt waren. Die Daten sind also mit einiger Sicherheit immer noch da, irgendwo auf der SSD, trotz sicheren Löschens. Wenn man sie komplett ausliest, findet man sie. Nicht so fein.

Und das dürfte genau der Grund sein, warum Apple dem 'sicheren Löschen' den Gnadenschuß gegeben hat. Es funktioniert bei SSD nicht, und die meisten neuen Macs haben heute standardmäßig SSD.

Das einzige, was gegen die Wiederauferstehung der Zombie-Daten wirklich hilf (zumindest, bis irgendjemand eine Schwachstelle im Verfahren findet)t, ist die Vollverschlüsselung der Platte. Die Daten sind zwar noch da, wie sie waren, wenn man sie löscht - aber selbst bei Auslesen der gesamten Platte kann man beim besten Willen nichts mehr damit anfangen. Ganz ohne 'sicheres Löschen'.
almdudi
Und wenn man hypersensible Daten auf dem Rechner hat, dann hat man den gefälligst zu verschlüsseln. Komplett.
Was sind 'hypersensible Daten'? Die geheimen Baupläne der Atomrakete, bei deren Bau Du mitarbeitest? Vermutlich. Deine Kontodaten? Hängt vom Kontostand ab. Die romantischen Mails an Deine Sekretärin? Kommt darauf an, wie kräftig Deine Frau zuschlagen kann.

Andererseits: Verschlüsselung der Platte kostet nichts (jedenfalls unter Mac OS X und Linux), und hat ausschließlich Vorteile - mit einer Ausnahme: Tools zur Datenrettung haben halt bei einer verschlüsselten Platte verloren. Also ist ein regelmäßiges Backup Pflicht. Wie eigentlich auch sonst.
„Ceterum censeo librum facierum esse delendum.“
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Hannes Gnad
Hannes Gnad08.10.1507:35
Peter Eckel
Tools zur Datenrettung haben halt bei einer verschlüsselten Platte verloren.
Nicht zwingend - denn die Tools gehen ja oft auf das Dateisystem los, und solange man die Partition aufschliessen kann mit dem Kennwort...
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pierre4208.10.1508:43
@Hannes: Danke für die Info, was "Sicheres Entleeren" tatsächlich tut.
Ich habe es bisher immer verwendet um renitente Dateien löschen zu können. Jetzt muss ich wieder "Mail" und "Vorschau" beenden, wenn sich Dateien nicht löschen lassen.
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Marcel Bresink08.10.1509:39
Peter Eckel
Bei SSD ist es ein wenig anders: Hier passiert zunächst das gleiche, die Daten sind immer noch da, aber sie lassen sich nicht so einfach überschreiben, weil das wear levelling der SSD dafür sorgt, daß das Überschreiben eben nicht die gleichen Speicherzellen trifft

Es ist noch etwas komplizierter, denn es kommt darauf an, ob das Betriebssystem Trim-Befehle an die SSD sendet oder nicht.

Bei Verwendung von Trim ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die SSD die Datenblöcke von sich aus löscht. In dem Fall findet das Sichere Löschen bereits automatisch per Hardware statt. Es zusätzlich noch einmal per Software im Betriebssystem zu realisieren, ist überflüssig und erhöht unnötig die Abnutzung der SSD.

Ohne Trim (und mit einer gewissen Restwahrscheinlichkeit auch mit Trim, wenn Abnutzungs-Management und Überprovisionierung das zufällig so ergeben) hat das Betriebssystem aber, wie Du schon sagst, keinerlei Kontroll- und Einflussmöglichkeit, ob die Daten tatsächlich gelöscht wurden.
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qmunity08.10.1510:07
Konsequent wäre eigentlich nur noch, wenn Apple nun die Verwendung von FileVault erzwingen würde.
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Hannes Gnad
Hannes Gnad08.10.1510:28
Erzwingen nicht. Aber der Kapitän wird bei Upgrades, Neuinstallationen und neu mit ihm ausgelieferten Geräten aufdringlicher als alle bisherigen Versionen zuvor, doch FileVault einzuschalten.
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Peter Eckel08.10.1510:37
Hannes Gnad
Peter Eckel
Tools zur Datenrettung haben halt bei einer verschlüsselten Platte verloren.
Nicht zwingend - denn die Tools gehen ja oft auf das Dateisystem los, und solange man die Partition aufschliessen kann mit dem Kennwort...
Korrekt, solange das noch geht ist noch nicht alles verloren ... im letzten Fall, in dem ich Data Rescue einsetzen mußte, wollte sich die Platte aber nicht einmal mehr mounten lassen und summte und knackte nur noch friedlich vor sich hin.

Wobei ich ein zeitnahes Backup irgendwie immer noch einfacher finde als das Gefrickel ...
„Ceterum censeo librum facierum esse delendum.“
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Peter Eckel08.10.1510:41
Marcel Bresink
Es ist noch etwas komplizierter, denn es kommt darauf an, ob das Betriebssystem Trim-Befehle an die SSD sendet oder nicht.
Stimmt, TRIM gibt es auch noch (und unter EC auch mit third party-Platten), das löst das Problem, wenn es denn zuverlässig und zeitnah funktioniert (was leider im Einzelfall gar nicht so einfach zu verifizieren ist), auch.

Zusammen mit File Vault sollte das auch höhere Ansprüche an die Datensicherheit erfüllen.
„Ceterum censeo librum facierum esse delendum.“
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teorema67
teorema6708.10.1518:23
Hatten wir schon hier:
„Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)“
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