Guten Morgen an die werte Formgemeinde,
als normalerweise stiller Mitleser wende ich mich an die Experten hier mit einem Problem was ich trotz langer Mac Zeit nicht lösen kann : Ein Freund hat abends aus Versehen eine seiner externen Festplatten(Inxtron 3TB) neu partitioniert, unter OSX10.11.3 mit HFS+journaled auf dem Mac Pro...dann gemerkt was er gemacht hat und die Platte vom Netz genommen. Ich habe bei mir eine Vollversion der DATA Rescue 4.2 für Mac, und nach 16 Stunden Deep Scan wurden alle Ordner und Dateien wieder gefunden, in richtiger Grösse....es handelt sich ausschliesslich um Fotodateien wie TIFF,JPEG,CR2 usw.....16 Stunden später waren sie dann auf meine externe Platte überspielt...aber keine zu öffnen : Photoshop sagt ; dies ist keine TIFF Datei, inkompatibel, die Vorschau funktioniert nicht, der Finder stürzt ab...Fehler 190...anscheind ein Rechteproblem...Tests die Daten auf anderen Rechnern/Benutzern zu öffnen klappten nicht, die Daten scheinen da zu sein, aber...wir kommen nicht heran.
Hat vielleicht von euch einer eine Idee was vielleicht klappen könnte ?
Dummerweise sind 4 Ordner mit Fotojobs dabei und dem Armen wird gerade von Kunden die Hölle angeheizt...
Vielen Dank schon mal für jeden Tip !
Beste Grüsse aus der ratlosen Mac Ecke, Jürgen

Da es scheint als ob er sein System beruflich nutzt: warum nicht einfach die Daten aus dem Backup einspielen. Die Daten scheinen ja wichtig zu sein und da sind sie sicher doppelt gesichert
Sollte er dagegen kein Backup haben dann weiß er nun wozu da gut ist.

Nun zu deinem Problem:
Bisher hast du lediglich die Verzeichnisstrukturen sichtbar. Ob die Dateien auf die diese Struktur noch zeigt wirklich noch intakt sind weiß niemand ganz genau. Kann sein, muß aber nicht. Da müßte man schon mal exemplarisch zB eine vermeintliche Tiffdatei mit einem Hexeditor untersuchen um zu sehen was da wirklich ist. Da braucht es Fachleute.
Wenn ihm die Daten / Kunden wichtig sind wird er mit der Platte nun zum professionellen Datenretter marschieren und dort eine Stange Geld für seine Daten auf den Tisch legen.
Und dann seinen Workflow überprüfen und anpassen wenn er noch Geld hat.

Hallo Mike,
doch, er hat ein Backup...aber es passierte als er die letzten 4 Jobs als neues Backup auf eine neue Platte überspielen wollte...Shit Happens...aber darüber nachdenken hilft momentan wenig, es geht erstmal darum ob noch was zu retten ist und wie...
Danke und Gruss, Jürgen

Bei DataRescue soll ja die Version 4.2.1 aktuell sein, ob in Update zu brauchbaren Daten führt, kann ich allerdings nicht sagen.
Du könntest noch DiskDrill testen , ich hab’ damit gute Erfahrungen bei einer ebenfalls «überformatierten» Platte gemacht. Die Testversion erlaubt eine «Vorschau» der Dateien, vielleicht kannst du hier schon sehen, ob die TIFFs oder RAW-Bilder brauchbar sind. Wenn es funktioniert, gibt es wohl ein «Competitive Upgrade» zu kaufen, so dass es «nur» etwa 50 Euro kostet.
Eventuell könnte auch noch DiskWarrior helfen, da gibt es aber keine Demo-Version.
Hilf das alles nicht, bleibt wohl nur die professionelle Datenrettung. Die liegen meist so um die 700 - 1500 € pro HDD.

Nein, dann hatte er kein Backup. Ein Backup hat man, wenn man eine HDD komplett in den Shredder stecken kann, ohne mit der Wimper zu zucken und das Gefühl zu haben, dass dann Daten verloren gehen.

Hallo Krypton,
das mit DiskDrill leite ich mal weiter...und zum Backup...das geb es aber nicht regelmässig sondern je nach Joblage, und so kam es nach einer Reise das eben besagte 4 Jobs nicht auf der Backupdisc waren...tja, und dann müde, spätabends...der Wille war wohl da...allein er drückte den falschen ok Befehl...mal ehrlich, ich würde mich trotz aller Sicherungen auch nicht davon freisprechen...
Danke und beste Grüsse, Jürgen

das ist es ja was krypton dir sagen wollte: euer backup ist keins.

ist jetzt aber müßig darüber zu diskutieren, dass ihr keine vernünftige backup-strategie habt, wenn das kind schon in den brunnen gefallen ist. vielleicht lernt ihr aber für die zukunft daraus.

Frage ist halt für den Moment ob das ...Kind ...schon ertrunken ist oder ob es Rettung geben kann...die andere Diskussion folgt dann später...

Mit versehentlich partitioniert kenne ich mich zum Glück noch nicht aus.

Einen Versuch wäre es mir wert, es mit "Testdisk" zu versuchen. Damit habe ich gerade gelöschte Fotos von der SD Karte zurückgeholt. Ist Kommandozeile, aber mit "Ruhe, denken und lesen" recht gut zu bedienen. Vielleicht hilft es?

Danke Ross,
sowas hat er schon versucht...kein Ergebnis
beste Grüsse, Jürgen

zitat Ich habe bei mir eine Vollversion der DATA Rescue 4.2 für Mac, und nach 16 Stunden Deep Scan wurden alle Ordner und Dateien wieder gefunden, in richtiger Grösse....es handelt sich ausschliesslich um Fotodateien wie TIFF,JPEG,CR2 usw.....16 Stunden später waren sie dann auf meine externe Platte überspielt.

wurden die dateien denn nach dem scannen auch wiederhergestellt – das wird aus deinem text nicht ganz klar, ist aber der eigentliche teil der datenrettung; vielleicht operiert ihr nur mit den "platzhaltern" und die lassen sich selbstverständlich nicht öffnen. die zeitdauer von 16 h für das überspiel spricht dagegen schon für richtige dateien ?!

Das ist eben die Frage : das Programm hat lange gebraucht und Dateigrössen werden korrekt angegeben...ich hänge mal einen Screenshot an...wenn ich Datei dann von der Platte auf seinen Rechner ziehe ist das von Zeitlänge her gefühlt schon eine richtige TIFF Datei (mehre Ebenen, Photoshop bearbeitet)

Du kannst ja mal (wie von MikeMuc) vorgeschlagen, einen Hex-Editor (0xED - kostenlos) runterladen und eine gerettete Datei auf das Icon werfen.

Photoshop-Dateien (mit PSD-Endung) fangen beispeislweise meist so an wie auf dem Bild. Charakteristisch ist hierbei die Zeichenfolge 8BPS


Photoshop TIFF Dateien sollten so aussehen, charakteristisch sind die ersten Buchstaben MM


JPEG-Dateien können auf verschiedene Weise beginnen, je nach Programm, mit welchem das JPEG gespeichert wurde, allerdings ist relativ früh die Zeichenfolge JFIF oder bei Bildern mit Metadaten EXIF zu finden.

Wenn die geretteten Daten deutlich anders aussehen, passt der Dateiheader nicht mehr und die Daten sind eher Datenmüll.

Vielen Dank Krypton,
den Versuch starte ich mal...
Beste Grüsse, Jürgen

ich habe leider nur version data rescue 3, aber da wird sich ja wenig geändert haben: auf den schritt des scannens (Previewing Files) folgt doch die auswahl der zu wiederherstellenden dateien (Searching the Scan Results), wofür genau so ein fenster (Find and Select Files), wie du es gepostet hast, geöffnet wird; und erst anschließend kommt das eigentlich recovering, das von data rescue auf ein schon vor schritt 1 festgelegtes und angeschlossenes medium erfolgt (händisches kopieren funktioniert meiner meinung nach gar nicht, sondern nur so wie oben beschrieben).

noch ein vielleicht nicht ganz unwichtiger hinweis: oft werden zwar die dateien wiederhergestellt, aber ohne die früheren namen.

viel glück!

Glück werde ich brauchen, Danke,
ich bin genauso vorgegangen, habe einzelne Dateien angekreuzt die ihm wichtig waren und dann Data Rescue arbeiten lassen...dann kommen die 70-100MB Tiffs dabei raus...die sich nicht öffnen lassen...
Probiere weiter...
Danke und beste Grüsse, Jürgen

hier das fenster aus der "hilfe" für data rescue, das sieht doch aus wie deins, zeigt aber nicht die wiederhergestellten dateien. unten rechts steht Recover, erst damit löst du die wiederherstellung aus …

@ Krypton,
Danke für den Link...habe es ausprobiert und in der Tat sind wohl etliche Dateien verloren....oben das Bild einer richtigen TIFF Datei, darunter das der defekten...jetzt stirbt wohl auch die letzte Hoffnung und ich bin der Überbringer der schlechten Nachricht
Besten Dank und Gruss, Jürgen

dann wiederhole doch den ganzen vorgang noch einmal ganz in ruhe, wer weiß – kann jedenfalls nicht schaden.
hast du die höchste stufe (in schritt 1) eingestellt?

@pb_user,
Du hast Recht, der Screenshot ist vor dem recovern aufgenommen...dort habe ich ausgewählt und die wenigen wichtigen Ordner dann durch das Programm auf meine mitgebrachte externe Platte recovern lassen...die Ordner waren dann nach 16 Stunden auch voll...leider mit der oben beschriebenen Wirkung...lasse heute Nacht einen letzten Test machen...bevor ich ihm das Wochenende endgültig verderbe !
Danke für die Hilfe, beste Grüsse von Jürgen

Ich würde zumindest noch einen Versuch mit DiskDrill unternehmen. Wie schon erwähnt, stand ich Jahren vor dem selben Problem. Eine Platte sollte eigentlich nur umpartitioniert werden, dabei habe ich aber einen Fehler gemacht und die Platte wurde neu formatiert.
Damals konnte ich mehrere Tausend Bilder wieder retten, es waren nur ein paar wenige (10-20) Schadhaft (man konnte sie noch öffnen, aber es waren Bildteile mit bunten Klötzchen zerstört).

Danke Krypton,
wir haben hier eh schon alle miese Laune (BVB...) aber ich werde auch das noch versuchen...die Woche ist eh für den A.... ich berichte wenn ich alles probiert habe.
Danke euch allen für die Hilfe , mein Freund kennt sich gar nicht aus, ich nach 15 Jahren Mac ein wenig...aber sowas ist mir noch nie passiert...da bin ich über jeden Tipp dankbar...und klar, jeder sollte ein cooles Back up haben...aber wer den Druck kennt unter dem gerade die Fotojournalisten leben...Reisen,Terminstress,wenig Geld, stressige Redaktionsleiter...der hat vielleicht ein Einsehen das unter diesen Umständen auch mal was schiefgehen kann (nicht sollte aber...)
beste Grüsse, Jürgen

Nachtrag :
Ich möchte mich auch im Namen meines Freundes nochmal bei allen hier bedanken, vor allem Krypton für seine Software Empfehlung .
Kurze Zusammenfassung : Die Disk wurde versehentlich formatiert,1,2 TB Daten waren anscheinend weg , Data Rescue suchte 16 Stunden und fand eine komplette Ordnerstruktur samt Inhalt (Fotodateien ,Rawformate), jedoch liess sich auch nach 3 maliger Wiederholung keine einzige Datei öffnen...Dann probierte ich DiskDrill aus : Das brauchte auch ca 15 Stunden...und ich musste eine weitere Platte kaufen um die Daten zu überspielen...und dann die Überraschung : 70% Prozent der Daten wurden wiedergefunden, davon ca. 15% als beschädigt ausgewiesen...der grosse Teil jedoch war ok. Problem war nun das DiskDrill die Daten einfach als TIFF ohne Vorschau in unendlicher Reihe abgelegt hatte so das jedes einzelne Bild geöffnet werden musste...vor allem hatte Disc Drill alle grossen PhaseoneRaws einfach zu 280MB Tiffs gemacht ...3 Tage Arbeit..Strafe muss sein ..
Fazit : Zu seinem Geburtstag gibts ne fette Festplatte...und auch ich habe viel dazugelernt und werde meinen eigenen Workflow ein wenig ändern...Danke ans Forum !
Mit besten Grüssen , Jürgen

Nicht zur Strafe, nur zur Übung! 😉
Der Lerneffekt (Sicherungsstrategie) ist nachhaltiger.