Hallo,

würde mich mal interessieren, wer einen Beats X besitzt und welche Erfahrungen er damit gemacht hat. In den Support-Foren liest man ja häufiger von Problemen wie ich sie nun auch habe. Ich hatte jedenfalls vor ein paar Tagen eine Begebenheit, die mich sehr nachdenklich macht bzgl. Apple. Hier die Kurzform:

- gekauft Juli 2017 (Amazon)
- defekt Juni 2018
- Apple kann nicht reparieren und schickt mir ein komplett neues Gerät (das war OK)
- defekt Dezember 2018 Beats X lässt sich nicht mehr einschalten und lädt nicht mehr

Und jetzt geht's los: Apple kontaktet, Gerät ist außerhalb der Garantie von 12 Monaten. Auf meinen Einwand, das Gerät sei ja getauscht worden und erst knapp 5 Monate alt, meint der Sachbearbeiter "für reparierte Geräte gibt es nur einen verlängerte Garantie von 90 Tagen und die sind abgelaufen".

Ich könne a) den Akku tauschen (daran läge es wahrscheinlich) für 80 EUR und ein Ersatzgerät bekommen für 100 EUR. Bezahlt habe ich 110 EUR Mehr könne er nicht für mich tun.

Kurze Zeit später habe ich mich dann bei Amazon gemeldet. Da ging's schneller, 30 Sekunden Chat, Resultat: ich bekomme den vollen Kaufpreis erstattet.

Also, noch jemand mit totem Beats X hier?

Was willst du hören?

Du hast ein Produkt mit 1 Jahr Garantie (Hersteller) und 2 Jahren Gewährleistung (Händler) gekauft.
Garantie war abgelaufen, Gewährleistung lief noch und wurde geleistet. Alles normal soweit.

Und nö. Meine Beats X habe ich zwar nach wenigen Monaten gegen AirPods getauscht, weil mich die zu langen Kabel an der Wange buschig gemacht haben, aber meine Freundin nutzt die Beats X bis heute mit Freude an ihrem Samsung Galaxy S6.
Technik kann mal kaputt gehen. Den Rest hat Sascha77 erklärt, und vor allem den Unterschied erleuchtet 😉

Na ja der Unterschied zwischen Garantie und Gewährleistung war mir auch vorher klar. Und rein rechtlich mag das von Apple OK sein. Aber, wie gesagt es waren zwei Neugeräte, das zweite war nach knapp 5 Monaten hinüber, da hätte ich seitens Apple etwas mehr Kulanz erwartet.

Der Beats X hat – wenn ich mal die Zahl der Beschwerden, die ich mittlerweile in verschiedenen Foren (und selbst im Apple Store ) gefunden habe – häufiger qualitative Probleme, immer mit den gleichen Symptomen.

Was mir zu denken gibt ist die Frage, wie Apple denn mit Gewährleistungsansprüchen bei direkt bei Apple gekauften Sachen umgeht (also nach Ablauf der 12 Monate Garantie). Es gibt bei der Gewährleistung ja den Begriff der Beweislastumkehr. Das hätte Amazon ja auch machen können, haben sie aber nicht. Handhabt Apple das auch so entspannt?

Ich ringe gerade mit mir einen zusätzlichen Mac Mini zu kaufen. Denke das würde ich zumindest definitiv nicht mehr direkt bei Apple kaufen. Wenn da nach 12 Monaten die Flash-Bausteine mal den Geist aufgeben sollte, hat man bei der fest vergossenen Konstruktion einen wirtschaftlichen Totalschaden ... genau wie es bei meinem Beats X bei den Reparaturpreisen gewesen wäre.

Lies mal: https://www.apfelwerk.de/2016/02/gewaehrleistung-fuer-privat kunden

Bin jetzt mal schnell durchgescrollt und hoffe es auch verstanden zu haben. Das sehe ich aber dann in Sachen Gewährleistung als „kann“ Möglichkeit (mit mögl. nicht schlechten Erfolgsaussichten). Ein „muss“ ist es eben nicht, Apple kann das auch jederzeit ablehnen. Oder irre ich da?

Mir ist es jetzt letztlich insofern egal, weil Amazon das sehr entspannt handhabt. Aber wie gesagt, man fragt sich schon, wie kulant Apple im Ernstfall ist.

Das Problem sind aus meiner Sicht eher die Preise die da aufgerufen werden. Der Ablauf ist im Grunde ok, wenn auch nicht schön. Amazon ist da halt bislang sehr entspannt unterwegs, aus diesem Grund kaufe ich auch viele Dinge dort. Selbst ausserhalb irgendwelcher Fristen geht da meistens noch so einiges.

Unserer Erfahrung nach gehen ordentlich gestellte Gewährleistungsanfragen (fast) immer durch.

Das hört sich grundsätzlich ja positiv an. Und wie gesagt, rein formalrechtlich mag das alles ok sein. Aber in dem Fall ist eben ein NEUES Austauschgerät nach nur 5 Monaten wieder defekt, laut Apple hätte es für einen zusätzlichen Reparaturanspruch aber innerhalb von 90 Tagen defekt sein müssen

Selbst dem Mitarbeiter im Apple-Service, der den gesamten Vorgang in seinen Unterlagen dokumentiert einsehen konnte, war die Sache unangenehm, er hatte aber nach eigenen Aussagen keine andere Wahl. Er hat zumindest eine Beschwerde veranlasst und aufgenommen. Meine persönliche Erfahrung und deine oben gemachte kleine Einschränkung "fast" lässt mich aber meine zukünftige Einkaufpolitik grundsätzlich überdenken.

Ich habe bisher gelegentlich direkt im Apple-Store etwas gekauft (den Beats X zu meinem Glück nicht...), das werde ich zukünftig bei Geräten mit einer gewissen Ausfallwahrscheinlichkeit nicht mehr machen. Es gibt ja genug andere zuverlässige Anbieter im Handel – ggf. auch solche, die gegen geringen Aufpreis eine wesentlich längere Garantie bieten.

Zum Glück, das muss man auch fairerweise einräumen, geht auch kaum etwas kaputt (*Daumen drück*).

- deine Leidensgeschichte kannst du getrost auf alle Einkäufe, egal wo und bei wem, übertragen. Wie du schon erkannt hast, ist es "formaljuristisch" eben genau so, außer der Händler (s.u) ist dir gegenüber freiwillig kulanter
- nur weil Amazon so gut wie immer "pro Kunde" retourniert (und dann zu Lasten des ursprünglichen Händlers) ist Amazon ja nicht unbedingt "toll".
- Garantieverlängerung bietet dir zB auch Apple mit Applecare. Muß man sich halt überlegen, ob es sich lohnt oder man "auf Risiko" geht. Deutlich preiswerte sind andere Versicherungen (und darum handelt es sich bei sowas immer) auch nicht und man muß schon sehr ins Kleingedruckte schauen. Geld nehmen tut jeder gerne, aber im Schadensfall dann zahlen, da ziert sich dann der ein oder andere vielleicht doch etwas mehr als Apple wenn man mit Applecare winkt. Also immer alles ganz genau abwägen.

Du erzählst Hannes Gnad ständig, dass du ihn verstanden hast, triffst dann aber Aussagen, die stark daran zweifeln lassen.
Hättest du die Beats X im Apple Store gekauft, hättest dort einen Gewährleistungsanspruch gestellt, wäre es genauso abgelaufen wie bei Amazon. Wo ist also der Unterschied?

Sagen wir mal so, als in diesem Fall betroffener Kunde bin ich über das Handling durchaus positiv überrascht. Der "ursprüngliche Händler" ist bei mir – wenn ich bei Amazon kaufe – nahezu immer Amazon selbst, ich kaufe äußerst selten und nur als Ausnahme etwas, was NICHT von Amazon direkt verkauft wird. Auch dann, wenn Amazon nicht den günstigsten Preis anbietet, der Grund dafür liegt auf der Hand denke ich.

Aber, auch bei Amazon klappt natürlich nicht immer alles absolut reibungslos. Ich hatte letzte Woche, weil ich dringend ein Speichermedium brauchte, etwas per Morning-Express bestellt. Das war im Dezember natürlich ein wenig optimistisch, das Teil kam erst einen Tag später. OK, kann passieren. Aber was soll ich sagen, zwei Stunden nach Lieferung hatte ich – ohne Nachfrage – eine Mail von Amazon mit der Rückerstattung der Express-Versandkosten.

Und damit das hier nicht zu einer Werbeveranstaltung ausartet und eventuell anwesende Amazon-Hater nicht durchdrehen: Ich habe auch mit anderen Händlern im IT-Bereich schon überwiegend gute Erfahrungen gemacht.
Das sehe ich auch so, ich habe bei den meisten Rechnern eine 60 monatige Garantieverlängerung, die ich bisher noch nie in Anspruch nehmen musste. Die Abschätzung ist manchmal eben schwierig, insbesondere wenn sich dann bei einem Gerät eine unerwartet schlechte Produktqualität zeigt.

Das ist allerdings eine Behauptung, die nicht belegbar ist. Keine Ahnung ob Apple das als Gewährleistung hätte durchgehen lassen – wenn ich Hannes richtig verstanden habe, machen sie das "meistens" aber eben nicht immer.

Sie ist belastbarer wie deine Aussage zukünftig immer bei Amazon zu kaufen, weil dort jetzt eine Entscheidung positiv ausgefallen ist. Es ist seine dutzendfache Erfahrung als Reseller.

Du kannst mir glauben, dass es immer funktioniert, wenn auf der Rechnung nicht gerade eine Firma steht.
Ich habe jahrelang beim größten deutschen Service Provider gearbeitet und kann guten Gewissens bestätigen, dass Apple Amazon da in nichts nachsteht. Irgendeine reine Garantieverlängerung auf 2 Jahre kann man sich für Apple-Geräte getrost sparen.

Und das habe ich jetzt wo genau gesagt?

Ersetze "Aussage" durch "Überlegung" ...

Äh, ne nicht mal das aber ich will das Thema jetzt auch nicht tot reiten.