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Verkaufsprognose zum iPad Pro als Blaupause für hinkende Vergleiche

Im Netz zeigt sich gerade schön ein Phänomen, wie man aus hinkenden Vergleichen zu abstrusen Schlussfolgerungen kommen kann. Konkret betrifft es einmal mehr die Zahlen einer Marktanalysefirma zu den Erfolgsaussichten des iPad Pro. Nachdem in der vergangenen Woche Zahlen von KGI Securities aufgetaucht sind, die mit 2,4 bis 2,6 Millionen verkauften Geräten bis zum Jahresende rechnen, sind die heute veröffentlichten Zahlen von RBC Capital Markets etwas vorsichtiger: Das Unternehmen rechnet damit, dass monatlich etwa eine Million iPad Pro über den Ladentisch gehen, was sich bis zum Jahresende auf knapp unter zwei Millionen summieren würde. Weiterhin geht RBC von einem Reingewinn von erstaunlichen 200 US-Dollar pro verkauften Gerät aus. Auf der Grundlage dieser Informationen wurden im Netz daraufhin eine Reihe von nicht ganz passenden Vergleichen vorgenommen, an dessen Ende die Behauptung steht, das iPad Pro verkaufe sich innerhalb der ersten drei Monate häufiger als alle Microsoft-Tablets jemals zusammengerechnet.

Umsatz vs. Gewinn
Den Anfang machte folgender Vergleich: Eine Million verkaufte iPad Pro im Monat und 200 Dollar Gewinn pro iPad machen nach Adam Riese 600 Millionen Dollar Reingewinn in einem (theoretischen) Quartal. Microsoft meldete im Quartal Mai bis Juni 2015 Verkaufsumsätze von 888 Millionen Dollar. Daraus schlussfolgert Business Insider, dass das iPad Pro alleine bereits zwei Drittel des Erfolgs der gesamten Surface-Sektion innehabe (). Da es sich aber bei der einen Zahl um theoretischen Reingewinn, bei der anderen um Verkaufserlöse handelt, wird das iPad Pro in diesem ersten Vergleich deutlich unterschätzt.

Zeiträume und Verkaufsmengen
Dies bemerkten wahrscheinlich auch andere und berichteten deswegen von dem großen zu erwartenden Erfolg des iPad Pro, der die Surface-Verkäufe weit in den Schatten stelle. Aus dem Zeitraum eines betrachteten Quartals (Mai bis Juni 2015) wurde dann aber plötzlich die gesamte Zeit seit dem Launch des ersten Surface. Gleichzeitig war dann nicht mehr von Verkaufserlösen oder Reingewinn, sondern von Verkaufszahlen die Rede. So entstand schließlich die Überschrift: „Apple könne in einem einzigen Quartal mehr iPad Pro verkaufen als Microsoft mit allen Surface-Modellen jemals verkauft habe“ (). Dies geht aus den veröffentlichten Zahlen allerdings mitnichten hervor.

Bedeutung der Verkaufsprognosen
Abseits dieses Exkurses über hinkende Vergleiche durch unterschiedliche Zeiträume oder unterschiedliche Kennzahlen (Umsatz, Gewinn, Verkaufsmengen) bedeuten die Prognosen von RBC Capital Markets nichtsdestotrotz einen großen Erfolg für das iPad Pro. Zwar sind die Zahlen vorsichtiger als diejenigen von KGI Securities (MTN berichtete ), doch deuten sie ein Interesse in einer Größenordnung an, die dem Verfall der iPad-Sparte in Apples Produktportfolio Einhalt gebieten könnte. Seit Anfang 2014 gehen die Verkäufe der Apple-Tablets nämlich deutlich zurück, zuletzt unterschritten sie die 10-Millionen-Marke.

Weiterführende Links:

Kommentare

iGod24.11.15 18:25
Von einer Millionen verkauften Surfaces nur im Quartal dürfte MS träumen.
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tk69
tk6924.11.15 18:37
Ich finde das iPad Pro klasse.

Man merkt jedoch, dass
a) die Fläche besser genutzt werden sollte und

b) bitte die Entwickler Anpassungen vornehmen. Alleine das Tastaturlayout müsste bei allen gleich sein. Jetzt ist es noch so, dass teilweise die 9,7er-iPad-Tastatur und dann wieder die Pro-Tastatur erscheint. So kann man sich nicht an die neue Tastatur gewöhnen

c) es derzeit unschön ist, aufgrund der Möglichkeit, iPhone-Apps laufen zu lassen. Diese sind nun echt zu klein.
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nova.b24.11.15 20:12
Vorgestern hab ich im Apple-Store den Pencil ausprobiert und siehe da, das macht große Freude und ich kann endlich machen, worauf ich schon lange gehofft habe. Z.B. auf Baustellen: Fotos machen und reinskizzieren, verschicken, fertig. Ich schätze aber mal, dass dafür das Ding eigentlich schon zu groß ist. aber wenn das dann noch auf den mittleren iPads läuft, bin ich mit sicher, wie das auf Baustellen aussieht. Ich sehe da viele Einsatzzwecke, die erst durch den Pencil möglich werden.

tk69
Stimme zu. Fläche muss besser ausgenutzt werden. Ich vermute auch, dass die Wege zwischen Schaltflächen sich damit elend lang anfühlen. Geht mir schon mit dem iPad Air so.
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Sonoir
Sonoir24.11.15 21:07
In solchen Momenten fällt mir immer meine liebste "Korrelation" ein

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Ritchey
Ritchey24.11.15 21:16
Auch MTN äußert sich wertend. Das Wort "erstaunlich" im ersten Absatz, wo es um $200 Reingewinn geht, wird nicht weiter begründet.

Apple gibt in seinen Zahlen immer auch die Marge der Gewinne über das gesamte Produktportfolio an.
Da Apple nicht mehr im Segment Softwareverkauf operiert (jedenfalls nicht im gewinnbringenden Bereich), kann man die Marge also auf Hardware und Services übertragen.
Apple gibt regelmäßig Werte von nördlich der 30% Marge an.
Das iPad Pro kostet in den USA mindestens $800 (ohne Steuer). 30% davon sind $240.

Sind die genannten $200 nach Meinung von MTN nun "erstaunlich" wenig, oder "erstaunlich" viel?
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dreyfus24.11.15 21:28
Nun ja, Prognosen bedeuten keinen Erfolg. (Ich glaube sehr wohl, dass das Pro ein Erfolg wird, aber sicher nicht wegen der Prognosen...)

Keiner kennt die Größe des Marktes für so ein Produkt, keiner kennt die Auswirkungen auf andere iPad Modelle und teilweise sogar Apples eigene Laptops...

Und der leidige Surface Vergleich ist und bleibt komplett nutzlos. Das Surface (egal ob Pro oder Book) ist primär ein Laptop mit einem Desktop OS. Das iPad Pro ist nichts dergleichen, soll es auch nicht sein. Apple verkauft, selbst nach dem Einbruch der Verkaufszahlen, noch mehr iPads in einem Quartal als MS Surfaces in drei Jahren. Und mit den Surface Pro 4 und Book Preisen (die meilenweit über dem liegen, was Massen von Leuten für einen Windows PC bezahlen würden) wird sich daran auch nichts ändern. Zumal man den Tablett-Anteil dieser Geräte mangels Anwendungen für fast nichts gebrauchen kann.

Es ist völlig ok, dass MS die eigenen Windows OEMs mit solchen Nischenprodukten puscht und Ideen vorgibt. Nur dieser in den Medien propagierte Vergleich hat in der Realität keine Entsprechung. Wir beraten Dutzende von Firmen, keine MS Hardware irgendwo (zumal die meisten Firmen von Windows 10 noch so viel Abstand halten wie möglich) und auch nirgends Pläne dafür.
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Jordon
Jordon25.11.15 01:09
Warum geht es denn seit der Apple Watch andauernd darum welches Apple Produkt jetzt ein Erfolg wird oder ein Flop? Irgendetwas dürfte da scheinbar seitens dem Marketing von Apple schief gelaufen sein.

Dabei gäbe es doch viel wichtigere Themen wie zB die Ausspionage mittels Betriebssysteme.
Kann da Apple mit OSX wirklich punkten, wie sicher ist man mittlerweile?

Vergleich OSX und Win10 usw.. das sind doch viel interessantere und wichtigere Thematiken, für mich zumindest
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Cupertimo25.11.15 09:42
iGod

Eine Million
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titanium
titanium25.11.15 10:22
MachTechNews, was bitte ist das für eine Nachricht? Ich lese hier täglich die abstrusesden "News" in denen man den Sinn des Inhaltes sehr oft vergebens sucht. Gute und sinnvolle "Nachrichten" sind etwas anderes und langsam verliert auch der MacTechNews-Unterhaltungsfaktor an Qualität. Dies bitte als ernstgemeinte Kritik betrachten. Vielen Dank.
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