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Test: Dirac Live Raumkorrektursoftware – haucht Lautsprechern neues Leben ein

Klangkorrekturen durch gezielte Anpassungen von Frequenzgang und anderen Parametern sind beileibe keine neue Erfindung. Schon früh in der analogen Ära haben Audio-Spezialisten versucht, mit Equalizern oder Loudness-Korrekturen den Klang von Wiedergabesystemen zu verbessern bzw. auf unterschiedliche räumliche Gegebenheiten zu trimmen. Da Klangmanipulationen mit analogen Mitteln aber selbst eine ganze Reihe von klangschädigenden Eigenschaften – wie beispielsweise Phasendrehungen – verursachen, und weil man genau wissen muss, was man tut, war das Ergebnis nicht selten eher eine „Verschlimmbesserung“. Aus diesem Grund sind Klangregler und Loudness-Schaltungen an hochwertigen analogen HiFi-Geräten im Laufe der Achtziger-Jahre so gut wie ausgestorben und bis heute verpönt.

Dank der digitalen Revolution und leistungsstarker Prozessoren sieht die Sache heute wieder ganz anders aus. Mittels Messmikrofon und cleverer Software können auch Laien ihr HiFi-System auf den Hörplatz einmessen und deutliche Klangsteigerungen erfahren. Manche Systeme, vor allem Surround Receiver der gehobenen Klasse und einige Subwoofer, bringen die nötige Funktionalität dafür gleich mit. Und auch in digitalen Lautsprechersystemen, wie den vorletzte Woche getesteten Genelec 8330A, finden sich zum Teil schon Einmessfunktionen.



Das Ziel solcher Lösungen ist primär, die Impulswiedergabe und den Frequenzgang der Lautsprecher am Hörplatz zu analysieren und zu optimieren, um ein möglichst neutrales Klangbild zu erzeugen. Äußere Einflüsse, wie beispielsweise Verfärbungen durch resonierende Lautsprechergehäuse oder durch die Raumakustik (Resonanzen, Raummoden, frühe Reflexionen etc.) sollen so weit wie möglich minimiert werden. Ohne ausgefeilte Software und viel Rechenleistung ist das aufgrund der Komplexität von Lautsprecher- und Raumakustik kaum denkbar. Zum Glück ist die nötige Rechenleistung heute überhaupt kein Problem mehr. Selbst Mobilgeräte wie iPads haben ausreichend Prozessor-Power, um entsprechende Korrekturkurven in wenigen Augenblicken zu errechnen.

Im Zuge meiner Recherchen zu den kürzlich getesteten Genelec Lautsprechern bin ich über eine Mac- und PC-Software namens Dirac Live gestolpert, die einfache Einmessung quasi für Jedermann verspricht. Im Gegensatz zu Genelecs Lösung, deren Einmessfunktion nur für die hauseigenen Lautsprecher der SAM-Serie funktioniert, kann man mit Dirac Live quasi jedes Wiedergabesystem per Einmessung optimieren. Die Software gibt es für Stereo-Anwendungen (hier getestet), Multikanal, und für mobile Lösungen wie portable Lautsprecher oder Auto-HiFi. Dirac zählt zu seinem Kundenstamm beispielsweise Marken wie BMW, Bentley und Rolls Royce.

Hinweis: Dies ist kein abschließender Test und enthält damit auch kein endgültiges Fazit. Ich hatte bislang noch nicht genügend Zeit, die Raumkorrektursoftware Dirac Live mit unterschiedlicher Hardware in verschiedenen Setups zu testen und mich in sämtliche Feinheiten einzuarbeiten. Das Fazit bezieht sich daher nur auf meine ersten Eindrücke und Erfahrungen. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich weitere Ergebnisse mit Ihnen teilen.


Kommentare

dogdoc01.10.16 09:15
Ich habe bessere Ergebnisse mit einer Ein-Punkt-Messung erzielt, gerade im Nahfeldbereich. Dann ist allerdings die genaue Positionierung des Mikrofons um so wichtiger.
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orion01.10.16 10:12
Wer eine Raumklangkorrektur in seine Anlage integrieren möchte fährt aus meiner Sicht hiermit sehr gut: Behringer DEQ2496 Ultra Curve Pro. Einfach zwischen Vorverstärker und Endstufe(n) einschleifen und das Gerät den Raum einmessen lassen. Preiswert und gut.

hier noch das passende Messmikro... Behringer ECM8000 z.B. von Thomann
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heuboda01.10.16 11:03
Für "günstige" Lautsprecher sicher Wert dies auszuprobieren und dadurch den Klang aufzuwerten.
Für ein hochwertiges HIFI System aber geht zu viel "Bühne" und "Raum" verloren.
Wir haben dies an verschiedenen Kombinationen, Räumen und Settings probiert und es war immer das gleiche Ergebnis. Die Theorie kling überzeugend, die Praxis spricht eine andere Sprache ...
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Termi
Termi01.10.16 13:25
Moderne AV-Verstärker haben oft bereits eine Einmessung eingebaut.

Ich habe einen mit 300€ relativ günstigen Onkyo TX-SR608, der mit einer Audyssey 2EQ Raumakustik-Korrektur und Lautsprecherkonfiguration ausgestattet ist. Da mein Wohnzimmer sehr ungünstig geschnitten ist, habe ich naturgemäß Probleme bei der Lautsprecherplatzierung und deren Einstellung (Links von der Couch viel freier Raum, daher Platzierung der Surroundspeaker an der Decke über/hinter der Couch.). Nach anfänglichen unbefriedigenden Versuchen mit Bose Acoustimass Lautsprechern habe ich jetzt etwas abenteuerliche Canton Komponenten mit 5.1 Setup, die sich optisch und klanglich gut machen im Rahmen des Preises. Konkret habe ich

  • Canton Movie 1005 Sub (130€)
  • Canton Movie 1005 Front (85€)
  • Canton Movie 130 Rear (80€)
  • Mission Center (war schon vorhanden)

Die Surroundwirkung wurde nach Einmessung besser. Zusätzlich wurde bei der Einmessung zunächst bei einem Lautsprecher Front links abgebrochen und ein Fehler angezeigt. Erst nach Umtausch des Lautsprechers konnte dieser eingemessen werden. Netter Nebeneffekt war also, dass ein Lautsprecher mit offensichtlich nicht korrektem Frequenzumfang identifiziert und umgetauscht werden konnte.

Wer keinen extrem guten Verstärker hat, sollte daher ggf. überlegen, ob ein neuer AV-Verstärker mit Einmessung sinnvoll ist. Darüberhinaus sind hiermit auch weitere Möglichkeiten, wie Netzwerkzugriff, AirPlay, uvm. möglich.
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dogdoc01.10.16 13:46
Es macht Sinn, mit der Software vieles auszuprobieren. An meinem Schreibtischsetup lasse ich den kompletten Frequenzgang korrigieren, da dort ja sehr viele Reflektionen auf kurzer Distanz stören.
Bei meinem Stereosetup korrigiere ich nur den Bassbereich, um die Raummoden zu bekämpfen. Das funktioniert sehr gut, und den restlichen Frequenzgang lasse ich unkorrigiert. So klingt es in meinem Raum am besten. Es lohnt sich also, viele Setups zu probieren und auch mit einer Einpunktmessung zu experimentieren.
Die einfachen AVR's sind mit dem Dirac-System nicht zu vergleichen.
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Mütze
Mütze01.10.16 15:48
Der Arcam AVR550 bietet auch das Dirac Einmesssytem.
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dsp8024
dsp802402.10.16 05:35
Hm hm. Dirac versucht hohe Materie mit kleinem ABC dem einfachen Folk anzudrehen. Dies gelingt nur sehr eingeschränkt. Gegenmessungen mit REW ua haben gezeigt dass Dirac zu vielerlei Fehlern führt. Es "überkorrigiert" die Phase welche teilweise vom Raum kommen. Das darf nicht passieren!
Imho ist D. Live absoluter Müll!!

Bitte an Redaktion: mal Audiovero Acourate testen!
Das Konkurrenzprodukt ist ein wenig günstiger und wesentlich potenter!
Es filtert über intelligente Zeitfenster den Raum teilweise raus wo er nicht stören darf. Und es rechnet "psychoakustisch" getreu. Dh nicht alles was gemessen wird, wird auch korrigiert.

Wenn ich hier schon Vorurteile lese, Raumkorrektur würde Nachteile haben oder irgendwas "nehmen"...
Dann kann man zu 99.999% von entweder schlechter Software oder Messfehler ausgehen. Wobei sich beides gegenseitig begünstigt.

Man kann es auch keinem übel nehmen, richtig Messen und vor allem richtig interpretieren, und gekonnt partiell korrigieren, ist eine hohe Kunst. Es dauert Jahre, selbst für Begabte sogar Monate!

Deswegen sollte gute Software diese Stolpersteine wegfiltern. Dirac macht das nicht. Gibt aber auch keinen Freiraum zum "ordentlich " in die Hand nehmen.
Wie ein Vollautomatischer Aldi-Bohrer.

Dann doch lieber die Profi Bosch Maschine wie REW.
Acourate ist jedenfalls das einzig mir bekannte dass automatisiert Anomalien und Stolperfallen (die nicht korrigiert werden dürfen) relativiert und umgeht.
Mit etwas Hirn in wenigen Tagen sehr sehr gute Ergebnisse.
Und da kann auch keiner mehr sagen es würde was wegnehmen. Auch nicht beim siebenstelligen Preisschild am Lautsprecher und Abbey-Studio Raum drum rum!

@heuboda: Besser hinterfragen was man da gemacht hat! Bis der Profi das gegenvalidiert hat, besser Software und Hardware kritisieren! Raumkorrektur nimmt sicher keinen Raum. Es ist immer ein Gewinn an Qualität, außer man macht es falsch oder hat seine Ohren so sehr ans Falsche gewöhnt dass man dies bevorzugt. Für letzteres
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kerouak02.10.16 07:11
Es gibt zur oben genannten Acourate-Software ein lesenswertes Kindle-Buch, das den Einsatz des Programms und auch Hintergründe genau beschreibt. Zwar kostet es ca. 8€, die für den Interessierten aber gut angelegt sind.

Der Titel des Buchs: Accurate Sound Reproduction Using DSP von Mitch Barnett.

Ein "Nachteil" des Acourate-Programms: Es läuft nur unter Windows.
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dsp8024
dsp802402.10.16 07:55
kerouak

Sehr nettes Buch, ja! Erspart einem das Try&Error am Anfang.

Das nur Windows ist relativ. Zum Messen und generieren ja, über Bootcamp problemlos bei mir.

Nachdem ich die Filter abgespeichert habe, nutze ich sie in xbeliebigem Convolver in MacOs. Ich kann Pedalboard 2 nur empfehlen. Kostenlos und kompakt!
Läuft mit iTunes zb wunderbar, einfach im Hintergrund öffnen...
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Tirabo02.10.16 09:31
O je, der Beitrag ist ja mal wieder voller Fehler.
Sonorman, warum liest Du dich nicht ein wenig in die Materie hinein, bevor Du öffentlich über das Thema Raumakustik schreibst?

Ich verstehe das einfach nicht. So ein Geschwurbel.

Beispiel:
Das Ziel solcher Lösungen ist primär, die Impulswiedergabe und den Frequenzgang der Lautsprecher am Hörplatz zu analysieren und zu optimieren, um ein möglichst neutrales Klangbild zu erzeugen.

Denk doch mal drüber nach, das kann doch nur falsch sein.
Ziel dieses SCHLECHTEN ANSATZES ist es immer schon gewesen, durch solche Systeme die Einflüsse des Raumes an der Abhörposition MITHILFE DER Lautsprecher abzumildern . Da wird aber kein Klang von Lautsprechern verändert, die klingen, bzw. sollten ja immer gleich klingen.

Auch die Ansätze einer Loudness-Schaltung kann NIE funktionieren weil die von Fletcher und Munson ermittelten Kurven gehörrichtiger Lautstärke oder die später ermittelten Robinson-Dadson-Kurven (ISO R226) lediglich durchschnittswerte sind und eine individuelle intelligente Anpassung der Loudness an das Gehör ohne deren genauen Eigenschaft nicht anpassbar sind.


Alle hier vorgestellten Ansätze bringen unter Tonmenschen immer schlechte und unbefriedigende Ergebnisse hervor, weil sie - wie immer - nur an der Wirkung herumschrauben, aber nicht an der Ursache. Das kann ja nie gut gehen.

Ohne komplexe physikalische Raumkorrektur lassen sich Raumeinflüsse schwer in den Griff bekommen.
Korrektursysteme, die lediglich versuchen, Raumeinflüsse durch Equalizing über die Lautsprecher in den Griff zu bekommen, grenzen den Abhörplatz auf einen extrem minimalen Abhörspot ein und verdrehen das ursprüngliche Signal erheblich. Ein Paar Zentimeter den Kopf zur Seite bewegt und schon ist der "Klang" schon wieder ein völlig anderer.

Aber für manche Hifi-Leute, die ja Bildung und Physik scheuen wie der Teufel das Weihwasser, ist es sicher wieder ein neuer Hype, der da jetzt wieder durchs Land getrieben wird...

Zum Abschluss noch eine Quizfrage:

1.) Was soll eine in Hifi-Foren gern gepostete sogenannte "Phasendrehung" um 180 Grad sein und was soll sie bewirken?
2.) Kann das überhaupt funktionieren?
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dsp8024
dsp802402.10.16 09:48
Tirabo

Ich empfehle dir deinen Beitrag zu löschen...

1. Der Artikel trifft sehr wohl in seiner Beschreibung den Kern, und enthält keine Fehler. Er ist halt nur sehr oberflächlich, was für die Zielgruppe sicherlich in Ordnung ist.

2. deine Loudness Iso Kenntnisse sind off topic und retten auch nicht deinen image schaden dieses Beitrages

3. Ursache und Wirkung gehen hier eine Harmonie ein. Beide sind wichtig, schädlich und gut, ohne geht es nicht. Vielleicht solltest du dich selbst mal mit Physik beschäftigen. Einen Raum bedämpft hast du sicher nie. Sonst wüsstest du, dass selbst der beste Raum immer noch ein Equalizing braucht.
Die besten Studios der Welt lassen sich die Monitore von zb Geithain anliefern, einmessen und abschließen per Equalizing an den Raum anpassen. Ohne das geht es nicht.
Ein Raum der so tot ist dass dies nicht notwendig wäre klingt grausam.
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Tirabo02.10.16 10:01
@dsp

hahaha!

Gut gebrüllt Löwe! Ich bin hier eigentlich als Mac-Fan und nicht als Diplon-Tontechniker.
Dennoch nervt es, ständig Dinge zu lesen, die falsch, ungenau oder völlig im falschen Zusammenhang stehen, wenn es um tontechnische Themen geht, da bist du leider nicht besser.

Übrigens, einen Raum "bedämpft" man nicht nur, wenn man ihn optimieren will. Ich sage ja, es ist komplizierter, daran scheiterst Du jetzt schon.

PS: bevor die Geithain angeliefert wurden, ist das komplette Studio bereits vorher mit erheblichen Kosten optimiert worden. Ich kann dir das gerne erklären, wie so ein Studio entsteht.
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Foti
Foti02.10.16 10:39
Letztendlich entspringt der Artikel von sonorman einer vollkommen anderen Denke.
Auch mir ist diese Denke leider vollkommen fremd. Wenn ich in einem Konzertsaal oder in der Oper sitze, dann klingen unterschiedliche Säle vollkommen anders. Kein Mensch würde auf die Idee kommen das Orchester an den Saal anzupassen.
Mit der Hilfe des Einmessens des Lautsprechers an den Raum verbiege ich den Frequenzgang des Lautsprecher für eine kleinen Bereich des Messorts.
Abgesehen, dass ich das schon als wiedersinnig empfinde, ist meine Erfahrung die, welche möglichst wenig Klangbeeinflussende Bauteile in der Kette sein sollten. Darunter leidet nämlich die Dynamik erheblich.
Genauso wie ich mit einem Klang unterschiedlicher Konzertsäle leben muss, muss ich mit den unterschiedlichen Klängen in meinem Hörraum leben oder eben den Raum verändern und nicht an einem Messpunkt mir etwas zurechtbiegen.
Das was Tirabo schon zuvor erwähnte, kann ich darüber hinaus nur bestätigen.
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PeweeV
PeweeV02.10.16 11:49
Immer wieder unnütz, wie Ihr Euch gegenseitig an die Karre fahrt.
Bin seit Mitte der 80er im Studiobereich tätig -
1. Raum sichten, Messprotokoll anfertigen
2. Raum anpassen, dafür gibt es die Raumakustiker - nicht selten Umbaumassnahmen und natürlich das Ausgleichen der Überhöhungen oder Auslöschungen
3. Optimale Hörposition ermitteln - evtl.Umbaumassnahmen
4. Messprotokoll anfertigen mit den gewünschten Abhören, evtl. Korrektur an den Lautsprechern
So habe ich es oft mitgemacht - Fokus lag immer auf Korrektur des Abhörraumes, Korrektur des Frequenzganges - sehr selten. Dies mehr im Live-Bereich.
Bei diesem Artikel liegt der Fokus offensichtlich im Heim-Bereich.

p.s. Respekt an den Schreiber, er macht sich jedesmal viel Arbeit und kassiert oftmals Kritik, die einen negativen Eindruck hinterlässt.
Cheers, Peter
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dogdoc02.10.16 15:35
In welchem Raum kommt es denn nicht auf die Abhörposition an? Natürlich kann jede Software nur die Korrektur für einen definierten Abhörplatz berechnen, auch Accourate kann das nur, vielleicht mit mehr Möglichkeiten. Es gibt doch schon einige Vergleiche von Accourate und Dirac, mit unterschiedlichen Ergebnissen.
Alleine schon die Raummoden oder den Druckkammereffekt via DSP zu minimieren, kann ja für den Normalhörer schon einen erheblichen Fortschritt bedeuten.
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dsp8024
dsp802403.10.16 01:30
PeweeV

Klar es ist unnutz, dummes gerangel. Manchmal juckt es halt einfach in den Fingern, wenn man sieht wie Laien ohne jeden Dunst treist und lautstark das Gegenteil der Wahrheit posten...
Das regt schon manchmal auf.
Noch schlimmer die Ansicht "ich stimme doch nicht die Stradivari auf den Raum ab"...

Wie gesagt, statt ohne Verständnis philosophisch Vorurteile zu bilden, sollte man lieber mal eigene Erfahrungen sammeln. Dann wird man überraschend sehen dass man ja total falsch lag.
Raum und Lautsprecher in der Summe bilden eine Einheit die den Klang kreiert. Wie Rot und Grün das Gelb ergibt. Das Auge sieht dabei nur die Summe.
Im Raum ist das Zeitabhängig. Stichwort erste Wellenfront. So kann durchaus ein Raumfehler im Bass mit einem 200€ Equalizing exakt das gleiche Ergebnis bringen wie eine 50000€ Bedämpfung. Manchmal aber auch garnichts. Es kommt halt drauf an... Komplexe Materie.

Ich stimme auch zu dass der Artikel gelungen ist und viel Mühe drin steckt, finde es toll dass dies hier auch noch Platz findet. Immerhin ist der Mac auch immer noch Produktionsmaschine für Kreative. Sound gehört da genauso dazu wies Bild.

Wobei Dirac Live eher in der Liga Pixelmator spielt. Und Acourate in der Photoshop Klasse. Beides hat seine Berechtigung.
+1
dogdoc03.10.16 11:21
@dsp8024
Guter Vergleich zum Schluss!
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atlantide03.10.16 11:28
"Im Vergleich zur Akustik ist die Religion eine sehr exakte Wissenschaft".

Nach meiner bescheidenen Erfahrung bringt es am meisten, wenn man sich an ein paar Grundregeln hält: Lautsprecher nicht direkt am Schreibtisch (Kammfilter-Garantie), Vorsicht vor den Raumecken und möglichst genug Diffraktion im Studio (das ist meistens schon gegeben, wenn genug Equipment herumliegt ). Eine Software kann keinen vergurkten Raum retten, auch wenn die Grundidee ja sehr sinnvoll ist.
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dsp8024
dsp802404.10.16 09:16
atlantide

Kammfilter sind nicht hörbar. Der Tisch wird eher im Grundton eine Erhöhung und Auslöschung verursachen.

Kammfilter hat man allein durch Stereo und Raum schon. Das macht ja gerade Acourate so schön durch den Psycho Filter weg.

Raumkorrektur bezieht sich immer auf tiefe Frequenzen. Dort macht Korrektur Sinn. Und keine Raumoptimierung kann dies gänzlich lösen.

In hohen Frequenzen wird meist nur die Phase des Lautsprechers korrigiert.

Um den Nachhall hoher Frequenzen muss man sich natürlich physisch kümmern. Da bringt Software nix
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Tirabo04.10.16 17:37
dsp8024
atlantideKammfilter sind nicht hörbar. Der Tisch wird eher im Grundton eine Erhöhung und Auslöschung verursachen.

Kammfilter hat man allein durch Stereo und Raum schon. Das macht ja gerade Acourate so schön durch den Psycho Filter weg.

Raumkorrektur bezieht sich immer auf tiefe Frequenzen. Dort macht Korrektur Sinn. Und keine Raumoptimierung kann dies gänzlich lösen.

In hohen Frequenzen wird meist nur die Phase des Lautsprechers korrigiert.

Um den Nachhall hoher Frequenzen muss man sich natürlich physisch kümmern. Da bringt Software nix

@DSP8024

Ich als Toningenieur habe selten so einen Quatsch gelesen. Es ist fast alles, was Du schreibst, entweder falsch, unbrauchbar oder völlig zusammenhangslos.

1.)
Natürlich hört man einen Kammfiltereffekt (man nennte die Wirkung auch Kammfilter-EFFEKTE, ein Kammfilter (in diesem Fall Ursache) ist ein Filter, der gezielt kammähnliche Frequenzbilder erzeugen soll)
Das kann ich dir ganz schnell bei mir im Studio mit Poly-Mikrofonierung zeigen, wenn das Stützmikrofon zB.zu nah am Hauptmikrofon ist. Damit das nicht passiert, nimmt man zur Vermeidung die 3:1-Faustregel. Denn wenn eine Schallquelle fast gleichgroße Signalspannungen bei zwei nahe beieinander stehenden Mikrofonen erzeugt und diese aufgenommenen Signale über die Panoramaregler zusammengeschaltet werden, erhalten wir hörbare Kammfiltereffekte, die natürlich auf der Aufnahme nicht erwünscht sind. Grund ist die Phasenlaufzeitdifferenz, die durch die Mikrofonabstände zur Schallquelle entsteht.

Genau diesen Effekt hast Du auch, wenn ein Lautsprecher zu nah über der Tischplatte steht (in diesem Fall hat atlantide schon recht):
Du bekommst durch die Reflexion an der Tischplatte Phasenlaufzeitdifferenzen (Kammfiltereffekte durch unerwünschte Erstreflexionen), die eine vernünftige Begutachtung der Aufnahme stören, da bei Nahfeldabhören der Abstand zur Schallquelle sehr gering ist und die Kammfiltereffektauswirkungen entsprechend höher werden. Es wird weniger ausgelöscht als mehr hinzugefügt, so dass wir teilweise im schlimmsten Fällen bis zu 6dB Erhöhung haben können (eben nicht Auslöschen!). Daher haben viele Monitore hinten solche Regler, um den störenden Bereich (zwischen Mitten und unteren Mitten - Ist das das, was du etwas unsauber mit "Grundton" bezeichnet hast?) Schalter oder Regler, um eben diesen Bereich abzuschwächen. Natürlich wird der Kamm dieser Effekte mit zunehmentd ansteigender Frequenz kleiner, bedeutet aber nicht, dass er nicht auch hier das Hörbild verfälschen kann, nur viel minimaler. Frag mal hier unsere Fledermäuse.

2.)
Und nein, Raumkorrektur bezieht sich nicht nur auf tiefe Frequenzen, wer hat dir so einen Schmarren erzählt? Raumkorrektur korrigiert den Raum. Es gibt verschiedene Ansätze, den Raum zu optimieren. Der effektivste ist der LEDE-Ansatz: Live-End - Dead-End. Die meisten Studios folgen diesem Ansatz. Hinter den Lautsprechern (oder in der unendlichen Schallwand) wird maximal absorbiert, hinter dem Hörer wird Diffusioniert (mit Diffusoren). Was an den Seiten gemacht werden muss, ergeben Messungen. Dort kann sowohl absorbiert als auch diffundiert werden, je nach Messprotokoll. Das "Problem" ist dabei nicht nur der Abhörplatz, sondern der Kunde, der meist viel weiter hinter dem Pult sitzt und somit eine andere Abhörsituation hat. So können aber auch durch Maßnahmen oft mehrere Sweet-Spots geschaffen werden. meist werden die Studiowände in anderen Winkeln gebaut, damit man eine größere Diffusion erreicht und direkte störende Early Reflections vermieden werden. Das funktioniert aber nicht bei Moden. Das bearbeiten von Raummoden (unter 300HZ) ist ein Vorgang, der nicht nur aufwändiger, auch teurer ist, Stichwort Helmholtz-Resonator.

Das Druckmaxima einer Mode entsteht immer an der Schallharten Wand. Somit kann man auch schnell ausrechnen, wo im Raum sich bei welchen Frequenzen welche Knoten befinden, um den Abhörplatz darauf einzurichten.

Dann habe ich die folgenden Sätze bzw. deren Zusammenhänge nicht mehr ganz verstanden.

@atlantide
Bei dem Zitat stimme ich dir auf keinen Fall zu: Religion ist im Gegensatz zu Akustik nicht messbar und berechenbar. Ist halt Physik. Glauben ist immer einfacher als Wissen. Man muss halt (sehr viel) Ahnung davon haben.
Aber davon hat ja unser Dunning-Kruger-Kandidat DSP 8024 ganz viel
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dsp8024
dsp802404.10.16 21:09
Tirabo

Boahaha das ist echt Dicke hier top.
Klinke mich aus.
Aber wenn Leute wie du wirklich Toningenieur sind... Erklärt dies die heutige Aufnahmequalität.
Lass mal den Hyper-Dynamikkompressionsknopf für Bushido in Ruhe und geh ins Antiagressionstraining.
Peace man
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