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Vision Pro: Was kosten die Komponenten?

Seit wenigen Wochen ist das Spatial-Computing-Headset erhältlich. In dem 650 Gramm (ohne Batterie) schweren Gerät versammeln sich etliche Komponenten, die in bisher keinem anderen Apple-Gerät in Erscheinung traten. Andere wiederum profitieren vom hausinternen Erfahrungen, die für Macs, iPhones und iPads essenziell waren. Doch ob aus eigener Entwicklung oder auf Innovationen von Zulieferern aufbauend - hergestellt werden müssen alle Komponenten. Und je innovativer sie sind, desto mehr kostet ihre Produktion. Aktuell macht eine Kalkulation des Branchenanalysten Omdia die Runde, in der die Preise der einzelnen Komponenten geschätzt werden. Insgesamt beziffert der Bericht vom Juli 2023 die Herstellungskosten aller Einzelteile auf 1542 Dollar.


Das entspricht 44 Prozent des Endverkaufspreises. Einen großen Anteil nehmen erwartungsgemäß die beiden Micro-OLED-Displays ein. Die von Sony hergestellten 24 mal 27,5 mm großen OLEDoS-Bildschirme sind für die Nutzung in VR- und AR-Headsets vorgesehen und haben eine etwa siebenmal so hohe Auflösung wie ein iPhone-Display: 54 Pixel pro Millimeter. Jedes davon kostet geschätzt 228 Dollar. Dazu kommt das nach außen gerichtete gebogene Display, ebenfalls im OLED-Verfahren hergestellt - dies löst allerdings mit 800 mal 360 Bildpunkten deutlich geringer auf. Es wird von LG hergestellt und soll laut Omdia 70 Euro kosten. Die drei Displays würden also nach dieser Berechnung 526 Dollar kosten - das entspricht einem guten Drittel der gesamten Komponentenkosten.


Tabelle: Herstellungskosten der Einzelkomponenten
Komponente Beschreibung Zulieferer Kosten Anteil
Innendisplays Micro OLED (2x) Sony Semiconductor 456 $ 29,6 %
Außendisplay AMOLED LG Display 70 $ 4,5 %
Linsensystem Pancake (2x) Young Optics 70 $ 4,5 %
Chips M2 + R1 Apple 240 $ 15,6 %
Akku Desay 20 $ 1,3 %
3D-Sensor 81 $ 5,3 %
Strukturteile Metallrahmen etc. Everwin Precision/LY iTECH 120 $ 7,8 %
Speicher 12+512G Samsung/SK Hynix 50 $ 3,2 %
Kameras Sony/Largan 150 $ 9,7 %
Andere WLAN, PMIC, Kabel, PCB, FPC etc. diverse 155 $ 10,1 %
OEM Luxshare 130 $ 8,4 %
Summe 1.542 $ 100 %
Quelle: Omdia

Chips, Kameras und 3D-Sensoren
Die Prozessoren sind Apples eigene Entwicklung. Neben dem aus Macs und iPads bekannten M2 kommt auch ein Signalverarbeiter namens R1 zum Einsatz. Dieser liefert das Bild der nach außen gerichteten Kameras mit möglichst geringer Verzögerung nach innen, um sie mit virtuellen Fenstern, Buttons und anderen Bedienelementen zu überlagern. Diese Chips sollen 240 Dollar kosten. Die Kameras mit 150 und der 3D-Sensor mit 81 Dollar sind ebenfalls bedeutende Kostentreiber.

Nicht einberechnet: Entwicklung, Marketing, Verkauf
Die einzelnen Komponenten machen bei neuen Produkten einen geringen Anteil der Gesamtkosten aus. Was Apple beim Hardware-Design und der OS-Entwicklung investierte, bleibt unberücksichtigt. Ebenso muss Apple die komplexe Verkaufsabwicklung inklusive individueller Ersteinrichtung im Apple Store berücksichtigen. Wenn die Analyse des Branchenanalysten aus dem Juli des letzten Jahres richtig liegt, wird die erste Generation der Vision Pro wahrscheinlich eine deutlich niedrigere prozentuale Marge einfahren, als es Apple von iPhone, iPad und Mac gewohnt ist.

Kommentare

Jethro100026.02.24 17:54
Bei den sonstigen Kosten müssen auch Kosten für die Nutzung von fremden Patenten mit einberechnet werden
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