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Vergleichstest Heco, Nubert, Canton Flachsubwoofer: Drei wohnraumfreundliche Möglichkeiten zur Bass-Erweiterung

Die drei Slim-Subwoofer in der Praxis

Für diesen Test habe ich mich auf die Aufstellungsmöglichkeien beschränkt, die bei potentiellen Kunden für solche Subs am wahrscheinlichsten sind und auch keine aufwendigen Einmessungen etwa über meinen Trinnov Raumkorrektur-Prozessor vorgenommen.

Anschluss und die Einrichtung der Subwoofer sollte grundsätzlich niemanden vor unlösbare Probleme stellen. Ist erst mal der gewünschte Aufstellungsort und eine der genannten Anschlussmöglichkeiten gewählt, müssen nur die beiden Grundparameter Übergangsfrequenz und Pegel mit den Hauptlautsprechern in Einklang gebracht werden. (Eine Phasenumschaltung, die für besseres Timing sorgen kann, bietet nur der Nubert.) Sofern kein spezieller Surround-Prozessor oder -Receiver mit dediziertem Sub- oder LFE-OUT und Frequenzweiche vorhanden ist, erfolgt die Einstellung an den Subwoofern, bzw. beim Nubert wahlweise in der App. Für die richtige Einstellung finden sich im Internet viele Tipps (nicht alle wirklich gut), aber es geht auch rein per Gehör und mit etwas Geduld sehr ordentlich.

Als Beispiel sei hier mein Desktop-Setup beschrieben: Der Anschluss der Subs erfolgte über ein herkömmliches Stereo-Cinch-Kabel. Als Vorstufe kam der Questyle CMA Fifteen zum Einsatz, den ich als Vorstufe und Kopfhörerverstärker-Referenz nutze. Der Questyle ist per XLR mit der Stereo-Endstufe T+A A 200 verbunden, welche die Kompaktlautsprecher (Wilson Audio TuneTot) befeuern. Der Questyle hat keinen speziellen Subwoofer-Ausgang, aber das Signal konnte über die freien Cinch Line-Ausgänge, die parallel zu XLR das Signal ausgeben, an den/die Subs geschickt werden.


Verstärker mit integrierter Subwoofer-Weiche bieten oft die Möglichkeit, die Hauptlautsprecher ab einer wählbaren Frequenz nach unten auszublenden. Dadurch werden diese Entlastet, was zu weiteren Klangverbesserungen führen kann. Die Hauptlautsprecher liefen in meiner Konfiguration aber als Vollbereichslautsprecher mit und wurden im Bass nicht beschnitten.

Dazu ein Hinweis, den mir mein Kollege und Heimkino-Experte Raphael Vogt (av-consultant.de) mit auf den Weg gab: Nach seiner Erfahrung sind die Skalen der Regler für die Übergangsfrequenzen an den meisten Subwoofern nur als grobe Schätzwerte zu betrachten. Die Abweichungen sind teilweise erheblich und können locker 30 Hz und mehrbetragen. Verlassen Sie sich also – sofern kein spezielles Messequipment verfügbar ist – ruhig auf Ihre Ohren. Nur nehmen Sie sich Zeit und Muße dafür.

Die größte Falle, in die nicht nur Laien bei der Subwoofer-Abstimmung nach Gehör tappen, ist dass der Basspegel meist viel zu hoch eingestellt wird. Natürlich ist auch viel Geschmacksache im Spiel und die Besitzer wollen von Ihrer Neuanschaffung schließlich auch ordentlich was hören, aber für einen Ausgewogenen Klang ist weniger in diesem Fall ganz besonders viel mehr. Auch die optimale Übergangsfrequenz zu finden ist nicht ganz einfach. Dabei kommt es natürlich auch stark auf die verwendeten Hauptlautsprecher an. Daher erwähne ich hier auch nicht, welche Einstellungen ich letztlich für mein Setup gefunden habe, denn diese Werte sind für keine anderen Installation als Blaupause nutzbar.

Mit ein bisschen Geduld und Spucke findet sich aber letztlich eine ordentliche Einstellung. Im Laufe der Zeit und mit dem Abhören verschiedenster Musikstücke und Filme können noch Feinabstimmungen erfolgen.


So viel sei vorweg genommen: Der Nubert XW-800 slim hat dank seiner Einmessung per App einen klaren Vorteil. Zwar muss auch für ihn die Übergangsfrequenz selbst ermittelt und der Grundpegel zuvor angepasst werden, aber die gröbsten Probleme mit der Raumakustik kann er mit seiner Einmessung wegbügeln. Diese Möglichkeit gibt es bei den anderen Kandidaten nur mittels externer Equalizer oder Einmesssysteme. Und dank der umschaltbaren Phase erzielt man mit dem nuSub in aller Regel auch das stimmigere Klang-Timing.

Davon abgesehen: Einmal geschickt platziert und sorgfältig eingestellt bringen alle drei Subwoofer ein solides Fundament in die Tonlandschaft der heimischen Anlage.


Kommentare

alestro91115.10.22 08:56
Kann man die Subs mit jedem System problemlos verwenden, also auch zum Beispiel mit Sonos?
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dam_j
dam_j15.10.22 09:35
Hätte man ja auch den universell tauglichen BlueSound mit rein nehmen können
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
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dam_j
dam_j15.10.22 09:36
alestro911
Kann man die Subs mit jedem System problemlos verwenden, also auch zum Beispiel mit Sonos?

Nö, Sonos kann nur Sonos (Ausnahme die AMP-Reihe mit analogem SUB-Ausgang).
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
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teorema67
teorema6715.10.22 11:56
sonorman: Wie sind deine Erfahrung mit der Nubert x Remote App?

Ich frage, weil die App im App Store mäßig und im PlayStore schlecht bewertet ist. Auf beiden Plattformen wird vor allem über nerviges Verbinden und Wiederverbinden oder gar keine Verbindung zu den Lautsprechern geklagt.

Danke, und danke für den super informativen Test, gerade auch zur Frage der Aufstellung.
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
0
Bitsurfer15.10.22 12:29
Ich hab vor einiger Zeit gebrauchte Bose Accoustimass 5 im Wintergarten installiert. Den Subwoofer unter dem Sofa. Passt genau. Später hab ich ein zweites paar gekauft damit in jeder Ecke die Sateliten hängen. Der zweite Sub hat auch unters Sofa gepasst. 😂
Das macht in den 20m2 vielleicht einen Höllenspektakel. 🫣🤣
+1
sonorman
sonorman15.10.22 13:02
teorema67
sonorman: Wie sind deine Erfahrung mit der Nubert x Remote App?
Also im Zusammenhang mit dem Sub kann ich überhaupt nicht klagen. Die App hat sich bis jetzt immer zuverlässig verbunden. Ich meine mich zu erinnern, dass ich damals beim Test eines nuPro Lautsprecherpärchens mal Verbindungsprobleme hatte. Aber das war kein dauerhaftes Problem.
+1
Nebula
Nebula15.10.22 14:46
Bei den Preisen kommen vermutlich alle Geräte aus Fernost, oder?
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
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teorema67
teorema6715.10.22 15:23
sonorman
... Die App hat sich bis jetzt immer zuverlässig verbunden ...

Danke, ein wichtiges Indiz für mich, dass du nicht über Verbindungsprobleme gestolpert bist.



Nebula
Bei den Preisen kommen vermutlich alle Geräte aus Fernost, oder?

Ich weiß das nicht, aber Canton kenne ich als deutsch, der Barcode bei Heco beginnt mit 40 und beim Nubert steht gleich mal die Adresse in Schwäbisch Gmünd drauf. Vielleicht sagt sonorman noch was dazu.

Beyerdynamic, Ultrasone produzieren auch in DE.
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
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Tommy1980
Tommy198015.10.22 16:43
Der Nubert kommt aus China. Nubert ist da sehr transparent. Bei jedem ihrer Produkte findest du auf der Webseite unter Technische Informationen das Herkunftsland. Zumindest bei den Stichproben die ich grade gemacht habe.

Alles wo Elektronik drin ist, kommt aus China. Lt. eigener Aussage von Nubert vor ein paar Jahren ist sowas in Deutschland nicht oder nicht zu konkurrenzfähigen Preisen zu produzieren.
0
Zerojojo15.10.22 17:30
Danke für den Artikel. Bin großer Heco Fan. Hab hier ein Paar Elementa 300 an einem modifizierten Elac Sub 2020 OEM, die wirklich großartig klingen.
+1
tranquillity
tranquillity15.10.22 17:37
Wir haben ein großes, L-förmiges Wohnzimmer. Ich habe einen AdvanceAcoustic Verstärker mit zwei NuLine 82 Boxen. Der Raum ist relativ „kahl“, d.h. Parkett-Boden, glatte Wände, glatte Decke. Leider habe ich das Problem, das an vielen Stellen der Bass einfach nicht da ist. Könnte mir ein Sub da helfen, bzw. die Anzahl der basslosen Stellen minimieren?
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Huba15.10.22 18:12
Danke für den Trentemøller-Tip.
Ganz ohne irgendwelche Hintergedanken -- einfach interessante Musik!
+2
Nebula
Nebula15.10.22 20:56
Tommy1980

Abacus fertigt seine Boxen in Deutschland und die Preise sind da zwar keine Schnäppchen aber eben auch keine Mondpreise.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
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colouredwolf16.10.22 01:30
Membranen kommen meist aus Malaysia. Dort wird für die meisten gefertigt, was dann nach China oder Europa kommt um zum Treiber umgebaut zu werden
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Loc
Loc16.10.22 08:44
https://holgerbarske.com/allgemein/geburtstagsparty/
too old to die young
+1
thejerry70
thejerry7016.10.22 09:28
Huba

Da schließe ich mich an. Lange keinen Electro/Techno mehr gehört, aber der Song gefällt mir. Würde sich auch gut im Soundtrack zu Cyberpunk 2077 machen (was ich gerade zum zweiten Mal durchspiele).
+1
birdzilla
birdzilla16.10.22 09:56
Ich habe seit ein paar Jahren den Teufel T4000 unter dem Sofa und bin hinreichend zufrieden. @Sonorman: Kennst du den und wenn ja, wie würde der sich in das Trio von der Qualität her einreihen? Ist der viel schlechter oder spielt er da in etwa mit?
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sonorman
sonorman16.10.22 10:28
birdzilla
Tut mir Leid, den kenne ich nicht.


colouredwolf
Membranen kommen meist aus Malaysia. Dort wird für die meisten gefertigt, was dann nach China oder Europa kommt um zum Treiber umgebaut zu werden
So pauschal kann man das nicht sagen. Ebensowenig, wie dass alle billigen Geräte aus China kommen. Oder dass Hersteller XY ausschließlich in Deutschland fertigt. Das ist alles schon ein bisschen komplexer.

Es gibt deutsche Hersteller wie z. B. ELAC, die vieles selbst herstellen. Aber eben nicht alles. Gerade im Gehäusebau kommt vieles aus Osteuropa, aber nicht selten auch aus Asien. Bei Elektronik wiederum hängt vieles davon ab, in welcher (Preis-)Klasse sich das Produkt bewegt. Sehr einfache Platinen, die in großer Stückzahl benötigt werden, kann man kaum billiger als in China fertigen lassen. Und am Ende ist eben für die meisten Kunden der Preis entscheidend.

Wer wirklich sicher gehen will, dass alles Made in Germany (oder zumindest Europe) ist, muss sich auf Marken konzentrieren, die sich das direkt auf die Fahne geschrieben haben. (So wie auch Nachhaltigkeit bis hin zu den Klebestreifen auf den Kartons.) Wie etwa Spatial Europe mit ihren tollen Open Baffle Lautsprechern. () Aber das ist auch ein ziemlich high-endiger Ansatz und die Lautsprecher sind preislich nicht auf Nubert-Niveau.

Viele Hersteller, mit denen ich in letzter Zeit gesprochen habe, bedauern, dass es inzwischen eine so große Abhängigkeit von China in Fragen der Fertigung und Komponenten geht. Die Meisten sind darum bemüht, die Wertschöpfungskette wieder zurück ins Land oder die Region zu holen. Aber ihnen geht es da wie Apple mit dem iPhone. Die Produktion lässt sich nicht „mal eben so nebenbei“ aus China abziehen. Das ist ein globales Problem, welches aufgrund des Glaubens an „Wandel durch Handel“ entstanden ist, der sich leider nicht so erfüllt hat, wie von vielen erhofft. Und ab da wird es sehr politisch.

Der Punkt ist folgender: Wer Produkte Made in China meiden will, wird es schwer haben.
+2
Epos13916.10.22 11:45
Ich hätte da mal eine Frage zu dem Nubert Sub. Ich habe seit einiger Zeit das Nubert AS-250 unter dem Fernseher und bin da eigentlich auch sehr zufrieden mit. Manchmal, gerade zum Musikhören, könnte es aber etwas mehr bumms sein… würde es Sinn ergeben, den NuSub anzuschließen, um das AS-250 bei hohen Lautstärken zu entlasten oder steht das in keinem Verhältnis zum Preis?
+1
sonorman
sonorman16.10.22 12:18
Epos139
Das bringt auf jeden Fall was. Wobei der AS-250 dadurch aber nicht entlastet wird, solange er nicht durch eine Hochpassweiche im Bass begrenzt wird. Ich kenne jetzt auch nich alle Nubert-Produkte im Detail und will auch nich alles googeln, was Du selbst googeln kannst (😉), aber wenn der AS-250 keinen Sub out mit einstellbarem Hochpass hat, spielt der auch bei angeschlossenem Subwoofer immer voll im Bass mit. Im Zweifel mal Anleitung gucken oder Nubert fragen.

So oder so würde ein zusätzlicher nuSub auf jeden Fall noch ordentlich was im Bass bringen. Ob das jedoch preislich in einem für Dich ordentlichen Verhältnis steht, kannst nur Du selbst entscheiden.
+2
Epos13916.10.22 20:45
Vielen lieben Dank für deine Antwort! Der Begriff „Hochpass“ und deine Erklärung haben mir auf jeden Fall weiter geholfen, so wusste ich jetzt, wonach ich schauen muss. Hochpass und Grenzfrequenz kann man am AS-250 einstellen Cool, vielen Dank nochmal!
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winkel21.10.22 15:54
Ich bin schon länger auf der Suche für einen Sub mit dezenter Aufstellmöglichkeit und wollte meinen Yamaha SW300 ablösen. Also aufgrund des Testes hier habe ich den Nubert bestellt. Heute geliefert und gleich angeschlossen. Die Verarbeitung ist gut, von der Leistung bin ich jedoch enttäuscht. Gut, der Yamaha ist schon größer und hat einen größeren Frequenzgang. Kein Vergleich, da sind auch wesentlich mehr Reserven drin. Für mich gibt es keine Frage, der Nubert geht wieder.
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winkel21.10.22 17:38
Was ich auch noch unangenehm empfand bei der Aufstellung unter der Couch, waren die Vibrationen bis in die Sitzfläche und auf dem Fußboden. Für mich zumindest, andere empfinden das vielleicht als "Life Erlebnis".
+1
sonorman
sonorman21.10.22 19:48
winkel
Was ich auch noch unangenehm empfand bei der Aufstellung unter der Couch, waren die Vibrationen bis in die Sitzfläche und auf dem Fußboden. Für mich zumindest, andere empfinden das vielleicht als "Life Erlebnis".
Ist natürlich klar, dass Flachsubwoofer dieser Größe keine entsprechend voluminösen „Würfel“-Woofer ersetzen können, wenn es um schiere Power geht. Schade also, dass es Dir nicht reicht.

Aber die Sache mit den Vibrationen im Sofa ist für manche tatsächlich ein Feature und dafür gibt es sogar spezielle Lösungen. Nennt sich Buttshaker oder Buttkicker.
+1

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