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Test: nubert nuConnect ampX Digitalverstärker mit Raumeinmessung und Multiroom – Der Weltenverbinder

nuConnect ampX – Raumklang-Einmessung

Einmessfunktionen zur Klangverbesserung angeschlossener Lautsprecher auf die jeweilige Raumakustik sind einer der größten Vorteile moderner Audio-Digitaltechnik. Selbst Apple verwendet diese Möglichkeit, um dem HomePod zu lebendigerem und unverfälschterem Klang an ungünstigen Aufstellungsorten zu verhelfen. Die Bandbreite an Systemen zur Einmessung ist riesig, ihre Komplexität und Wirksamkeit ebenso.

Die meisten Einmesssysteme in Audiogeräten für Endverbraucher basieren auf der Erfassung der Raumakustik über ein Messsignal und per Mikrofon. In der Regel wird nur der Amplitudenfrequenzgang ermittelt und versucht, einen lineareren Verlauf zu erzielen. Andere raumakustische Parameter, wie der Phasengang, erste Reflexionen oder Gruppenlaufzeiten bleiben meist unberücksichtigt. Zudem macht auch die beste Raum-Einmessung und -Korrektur aus schlechten Lautsprechern keine rundum ausgewogenen High-End-Boxen und aus einem unbehandelten Wohnraum keinen perfekten Konzertsaal. Es ist IMMER besser die Ursachen zu bekämpfen, als nachträglich Korrekturen anzuwenden. Darum darf man von solchen einfachen Einmesssystemen auch keine Wunderdinge erwarten. Sie können helfen, gewisse akustische Unzulänglichkeiten und Beschränkungen bei den Aufstellungsmöglichkeiten zu kompensieren.

Die Lösung im nubert nuConnect ampX beschränkt sich auf eine einfache Amplitudenkorrektur im Bassbereich. Als Messmikrofon dient hier das in einem Apple iPhone oder iPad eingebaute Mikro. Android und andere Smartdevices werden nicht unterstützt, weil nur bei Apple die Mikrofonparameter stets gleich und bekannt sind.


Der Einmessvorgang ist äußerst einfach. In der App findet sich im nubert-Menü (links oben) der Punkt „room calibration“. Ein Assistent leitet durch die nur wenige Schritte umfassende Prozedur: Mikrofon des iDevice am Hörplatz zu den Lautsprechern ausrichten, Testsignal starten, anschließend Kalibrierung starten, zum Gerät übertragen und fertig. Die Messung und Kalkulation erfolgt im iDevice, nur die ermittelte Korrekturkurve wird im Gerät gespeichert. Hier der Vorgang in der Screenshot-Übersicht:


Das Rauschsignal läuft eine Minute lang, kann aber schon nach einigen Sekunden gestoppt werden. Das reicht für eine Erfassung. Im Raum umher wandern, wie beispielsweise bei der sonos-Lösung, ist hier nicht erforderlich. Die Einmessung erfolgt nur am Hörplatz.

Ich habe die Prozedur mehrfach mit unterschiedlichen iDevices (iPad Pro und iPhone 11 Pro) durchgeführt und bei den Messergebnissen stets ähnliche Ergebnisse erzielt – die allerdings einiges Kopf-Kratzen verursachten. Ebenso wie das klangliche Ergebnis. Das erforderte umfassendere Versuchsreihen…

Eingemessen wurden im ersten Test am ampX angeschlossenen Standlautsprecher in meinem Hörraum. Die nubert-Messung erkennt zwar die mir wohl bekannte und sonst mit anderen Mitteln bekämpfte Raummode, die eine deutliche Überhöhung bei etwa 90 Hz zeitigt, will aber unterhalb von etwa 80 Hz einen erhebliche Pegelabfall erkannt haben. Was definitiv nicht der Fall ist.

Hier nur zur Veranschaulichung der tatsächlichen akustischen Bedingungen eine Messung mit einem professionellen Einmesssystem von Trinnov unter ansonsten gleichen Bedingungen (Raum, Lautsprecher, Messpunkt etc.)

Diese Grafik dient nur zur Verdeutlichung, dass jederzeit reichlich Bassenergie vorhanden ist, ob mit oder ohne Einmessung. Das Nubert-System erkennt diese aber offenbar nicht. Ignorieren Sie den ausgegrauten Bereich, denn die nubertsche Einmessung arbeitet ohnehin nur bis 160 Hz. Die farbigen Frequenzgänge (blau und grün) zeigen den Verlauf vor (oberes Diagramm) und nach der Einmessung (unteres Diagramm) mit dem Trinnov-System. Wie zu erkennen ist, arbeiten die Lautsprecher problemlos bis etwa 30 Hz (gestrichelte, rote Linie). Laut nubert-Messung im folgenden Screenshot (orange) passiert aber schon ab etwa 70 Hz abwärts so gut wie nichts mehr.


In der vom nubert-System errechneten Korrekturkurve (grün) versucht das System den angeblich fehlenden Bass unter 70 Hz wiederherzustellen.

Die Raummode bei 90 Hz wurde demnach ausgeglichen und der Bass unterhalb davon entsprechend angehoben. Das führt beim Vorher-Nachher-Klangvergleich (die Korrektur kann jederzeit in der App an- und ausgeschaltet werden) zu einer Art Loudness-Effekt bei aktivierter Korrektur. Der Ton klingt fetter als gewünscht, die angeblich korrigierte Raummode produziert aber nach wie vor einiges an ungewollter Resonanz.

Zweites Szenario: Völlig anderer Raum, ganz andere Lautsprecher. Statt Standlautsprechern diesmal auf Regalboards aufgestellte Kompaktlautsprecher in einer wandnahen Position, in der der Bass aufgrund der hinten liegenden Reflexöffnungen ohne Korrektur etwas zu fett und dröhnig ist.


Die nubert-Messung zeigt das folgende Ergebnis:


Wieder will das System einen stark abfallenden Bass erkannt haben. Nach Korrektur ist auch hier das Klangbild zu aufgedickt, obwohl klanglich eher eine gezielte Absenkung einiger Bassfrequenzen angebracht wäre.

Nach etlichen Versuchen und Klangvergleichen kam ich für beide Testumgebungen zu dem Schluss, die Korrektur lieber ausgeschaltet zu lassen. Nach Rücksprache mit nubert – auch wegen der Toslink-Buchsen – schickte mir der Hersteller sicherheitshalber zum Gegen-Check ein Ersatzgerät zu. Erste Erkenntnis: Die Toslink-Buchsen passen hier!

Bei erneuter Einmessung mit dem Austauschgerät unter gleichen Bedingungen in meinem Hörraum kam zwar ein ähnliches Ergebnis heraus, das aber interessante Abweichungen aufwies:

Messung nach Erhalt des Austauschgerätes: Wieder wurden hier meine Standlautsprecher an exakt der gleichen Position mit dem iPhone 11 Pro eingemessen. Wieder wird die Raummode erkannt und ein deutlicher Bassabfall unter 80 Hz ermittelt (orange). Allerdings diesmal bei weitem nicht so stark, nämlich nur bis ca. -8 dB, während die Raummode deutlich ausgeprägter bis etwa +10 dB ausschlägt. Bei den vorherigen Messungen wurde eine Bassabsenkung bis deutlich unter -10 dB ermittelt, die Raummode aber nur bis etwa +7 db festgestellt. Wie bei den ersten Messungen wird allerdings auch hier im Ergebnis ein gewisser Loudness-Effekt erzeugt. Zwar weniger ausgeprägt, aber dennoch klanglich nicht in jeder Hinsicht positiv.


Die unterschiedlichen Messergebnisse mit dem Ersten und dem Austauschgerät sind in sofern etwas unverständlich, weil diese eigentlich gar nichts mit der Hardware des ampX zu tun haben. Die Messungen und Berechnungen für die Korrektur erfolgen ausschließlich auf dem iDevice und werden erst anschließend als Filterkurve an den ampX übertragen. Einzige Erklärung, die mir einfällt: Der ampX muss das Rauschsignal erzeugen und vielleicht gibt es da von Gerät zu Gerät Abweichungen. Das können nur ausgiebigere Tests aufdecken, für die bisher nicht genug Zeit war. So oder so wird in beiden Fällen der Bassbereich mit aktivierter Korrektur eher etwas aufgedickt, anstatt allein Resonanzen auszugleichen.

Zwischenfazit zur Einmessung: Davon ausgehend, dass mit meinem ersten Testmuster etwas nicht stimmte und das Austauschgerät den tatsächlichen Stand der Dinge zeigt, war die Einmessung zumindest in den von mir getesteten Szenarien nicht optimal. Andere Lautsprecher-/Raumkombinationen könnten durchaus positivere Ergebnisse zeigen.

Übrigens: Die Einmessung funktioniert nur für am ampX angeschlossene Passivlautsprecher. Per Funk versorgte Lautsprecher können auf diese Weise nicht eingemessen werden.

HINWEIS: Das Thema Raumeinmessung wurde hier zwar besonders ausführlich behandelt, fließt in die Gesamtwertung aber nur zu einem geringen Prozentsatz ein, weil es nur einen kleinen Teilaspekt des Gesamtsystems ausmacht.


Kommentare

Tirabo25.04.20 10:10
War ja klar, da die (miserable) „Raummessung nur ein ganz kleiner Teil der Features des Verstärkers ist, fließt sie dann auch nur ganz wenig in die Gesamtwertung mit ein“.

Gekauft wird das Ding aber vermutlich hauptsächlich wegen der sicher vom Hersteller intensiv beworbenen Einmessung.

Es ist immer das Gleiche. Das ist meiner Meinung nach mal wieder kein redaktioneller Test, sondern ein als Test getarnter Werbebeitrag.
+1
sonorman
sonorman25.04.20 10:30
Nur weil ich ein Feature (von vielen) für verbesserungswürdig halte, ist nicht gleich das Produkt an sich schlecht. Bitte den Disclaimer auf der letzten Seite beachten. Und wenn schon zitieren, dann bitte unverfälscht.
0
Tirabo25.04.20 10:37
Bitte gerne:
son
HINWEIS: Das Thema Raumeinmessung wurde hier zwar besonders ausführlich behandelt, fließt in die Gesamtwertung aber nur zu einem geringen Prozentsatz ein, weil es nur einen kleinen Teilaspekt des Gesamtsystems ausmacht.

Es ändert nichts am Vorwurf. Dieses Thema „Raumeinmessung“ wird derzeit bei den HiFi-Leuten extrem gehyped, es steht prominent als Feature in der Überschrift und wird sicher vom Hersteller auch als Killerfeature angebpriesen. Das schlechte Resultat des Tests der Raumeinmessung wird aber dann fast gar nicht in das „Testergebnis“ gebracht.

Das hat Geschmäckle...
+4
scheibe brot
scheibe brot25.04.20 11:51
Ich finde, wenn die Raumeinmessung nicht funktioniert oder unterschiedliche Ergebnisse hervorbringt und ich keine Referenz habe, ist das Teil kompletter murks und nicht brauchbar, wieso das in der Bewertung keine oder kaum Beachtung hat verstehe ich auch nicht, aber man kann ja für sich selber Rückschlüsse bilden.
Da ich Boxen anschliessen möchte und Multiroom damit auch hören will und das Ding nicht funktioniert, werde ich es mir nicht kaufen.
Grundsätzlich finde ich das Teil gut, auch der vorgestellte Verstärker von letzter Woche war nicht schlecht, wahrscheinlich wird das dann der wohl werden...
+3
adiga
adiga25.04.20 14:06
Kein Kopfhörerausgang? Schade, dann kommt das Ding leider nicht in Frage. Wäre nette Grösse gewesen.
0
AppleUser2013
AppleUser201325.04.20 18:16
War mactechnews nicht immer schon eine Nubert Werbeplattform?
Hier wurden ja schon Lautsrpecher sehr gut bewertet, obwohl sie eigentlich...naja ziemlich schlecht waren...Hauptsache es gab USB...
-9
lillylissy25.04.20 18:48
AppleUser2013
War mactechnews nicht immer schon eine Nubert Werbeplattform?
Hier wurden ja schon Lautsrpecher sehr gut bewertet, obwohl sie eigentlich...naja ziemlich schlecht waren...Hauptsache es gab USB...
Naja, also das ist jetzt schon frech.
Man kann ja über verschiedene Produkte die hier vorgestellt wurden, geteilter Meinung sein; ich bin von diesem Nubert Digitalverstärker jetzt auch nicht angetan. Das liegt aber an meiner persönlichen Präferenz für "gewichtige" Analogverstärker und wenn möglich ohne Klangregelung. Aber sonorman stellt hier seit vielen Jahren tolle Produkte vor, von denen ich mich schon öfter habe inspirieren lassen. Vielen Dank hierfür Frank!
Ein klein bisschen Respekt fände ich angebracht.
+11
ilig
ilig25.04.20 18:52
Das Wesentliche scheint mir
Nubert X-Room ist ein Algorithmus der die negativen Raumeinflüsse im Tieftonbereich unterstützt.
Raummoden (Tieftonbereich) digital korrigieren zu wollen halte ich für den schlechtesten Weg. Der bessere Weg scheint mir, dass der Lautsprecher im Tieftonbereich gar/fast keine Raummoden erzeugt. Ich habe vor vielen Jahren eine Subwooferkonstruktion gefunden die genau das tut. Es ist eine abgewandelte Dipolkonstruktion und nennt sich Ripol. Im Hifi-Forum und anderen Foren kann mann sehr viel Informationen dazu finden. Mit etwas Geschick kann man diesen Ripol auch selbst bauen. Ich habe noch nie – auch nicht bei Klipsch-Hörnern – einen derart tiefen und staubtrocknen Bass (bis 30 Hz) gehört.

Kriterium für all meine selbstgebauten Lautsprecher waren übrigens immer Schallplatten oder CDs von live aufgenommenen Konzerten die ich von den jeweiligen Künstlerinnen und Künstlern selbst schon gehört hatte.
lillylissy
Ganz Deiner Meinung. Nicht nur was sonorman betrifft sonder auch was die persönlichen Präferenz für »gewichtige« Analogverstärker betrifft.
+2
Tirabo25.04.20 19:22
lillylissy
AppleUser2013
War mactechnews nicht immer schon eine Nubert Werbeplattform?
Hier wurden ja schon Lautsrpecher sehr gut bewertet, obwohl sie eigentlich...naja ziemlich schlecht waren...Hauptsache es gab USB...
Naja, also das ist jetzt schon frech.
...
Aber sonorman stellt hier seit vielen Jahren tolle Produkte vor, von denen ich mich schon öfter habe inspirieren lassen. Vielen Dank hierfür Frank!
Ein klein bisschen Respekt fände ich angebracht.

Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun!

Es geht nicht darum, wieviel ach so tolle Sachen hier schon angepriesen oder getestet wurden, sondern darum, wo Werbung als redaktioneller Inhalt getarnt wird. Diese Grenze des Presserecht wird hier eben meiner Meinung nach gerade ziemlich weit ausgelegt. Und da kann ich appleUser2013 in manchen Dingen schon zustimmen.
0
X-Jo25.04.20 20:27
Tirabo
[…] wo Werbung als redaktioneller Inhalt getarnt wird. […]
In diesem Fall (Test des Verstärkers):
- Woran erkennt man, ob es sich um einen objektiven Test oder um Werbung handelt?
- Wo ist die Grenze zwischen Test und Werbung?
- Hat sonorman diese Grenze hin zur Werbung überschritten?

(Ernst gemeinte) Fragen über Fragen …
+3
Calibrator25.04.20 22:51
Es wurden alle wesentlichen Aspekte des Gerätes und seiner Einsetzbarkeit genannt und praktisch ausprobiert. Es wurde auch Kritik geübt und auf Nachteile hingewiesen. Ein gewisses Vertrauen in die Erfahrung von sonorman setze ich voraus und hier werkelt manch Gerät, das ich dank seiner Empfehlungen zur vollsten Zufriedenheit nutze.

Es ist wie in vielen Foren, dass nach ein paar Kommentaren eher der Weltschmerz diskutiert wird.
+7
Tirabo26.04.20 00:09
X-Jo
Tirabo
[…] wo Werbung als redaktioneller Inhalt getarnt wird. […]
In diesem Fall (Test des Verstärkers):
- Woran erkennt man, ob es sich um einen objektiven Test oder um Werbung handelt?
- Wo ist die Grenze zwischen Test und Werbung?
- Hat sonorman diese Grenze hin zur Werbung überschritten?

(Ernst gemeinte) Fragen über Fragen …

- Um einen objektiven Test handelt es sich doch gar nicht. Er ist subjektiv. Desweiteren versucht doch gerade Schleichwerbung diese Frage erfolgreich zu verschleiern.
- Diese Grenze wird meiner Meinung nach dann überschritten, wenn wie hier eine als wichtig hervorgehobene Funktion oder Ausstattung eines Gerätes, welche scheinbar objektiv und reproduzierbar nicht richtig funktioniert dann kaum in die Bewertung einfließt.
- Bedenklich im Trennungsgebot des Presserechts ist bereits, wenn ein Gerät zum Testen vom Hersteller zur Verfügung gestellt wird, auch wenn es in einem Disclaimer erwähnt wird. Auch die möglichen Affiliate-Links zu Amazon und zum Nubert Online-Shop sind ein Hinweis auf finanzielle Interessen.
- Oder habe ich übersehen, dass der Link zu Amazon und Nubert völlig unabhängiger und „objektiver“ Journalismus ist? Es hätte auch ein Info-Kästchen mit Angaben zum Hersteller gereicht.
- Ich persönlich finde es grenzwertig und bleibe dabei, dass es für mich Geschmäckle hat.
-4
Weia
Weia26.04.20 03:13
Tirabo
- Bedenklich im Trennungsgebot des Presserechts ist bereits, wenn ein Gerät zum Testen vom Hersteller zur Verfügung gestellt wird, auch wenn es in einem Disclaimer erwähnt wird.
Ich habe mich mit sonorman ja bekanntlich des öfteren in der Wolle, aber hier muss ich ihm beispringen.

Was daran ein Problem sein soll, vom Hersteller leihweise Testgeräte gestellt zu bekommen, ist mir schleierhaft. Was stellst Du dir denn bitte vor? Dass sonorman oder Synium die oftmals vier- oder fünfstellige Beträge verschlingenden hier getesteten Geräte allesamt kaufen? Das ist absurd.

Ich habe (in einem ganz anderen technischen Bereich) einmal aufwändige Vergleichstests verfasst, die für die Geräteklasse seinerzeit weltweit als Referenz galten. Da es dabei auch um Langzeitstabilität ging, habe ich die (teils sehr teuren) Geräte zum Teil als „Dauerleihgabe“, sprich de facto: „geschenkt“ bekommen. Das hat der Seriosität und Objektivität des Tests in keiner Weise Abbruch getan (im Gegenteil, es hat sie ermöglicht) und wurde auch nie beklagt.

Die Tests hier mögen zu oberflächlich und thematisch sonormans Eigeninteressen geschuldet sein, aber sie durchweg als versteckte Werbung abzutun, finde ich durch die Faktenlage nicht gedeckt. Man muss Menschen nicht immer gleich Böswilligkeit unterstellen, bloß weil sich das vielleicht nicht wasserdicht ausschließen lässt. Was ist das denn für Menschenbild?
🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science
+19
DonSiffredi26.04.20 07:54
Nachdem ich mir die Nubert Seite zum Produkt angeschaut habe, denke ich auch das Sonorman zu recht die Einmessfunktionalität nicht zu sehr in die Wertung eingehen lässt: Die Funktion wird auf der Produktseite nur wenig beworben, was für mich auch dadurch zum Ausdruck kommt, das darauf hingewiesen wird, dass die hierzu notwendige App für Android leider nicht zur Verfügung stünde, und das man sich als Android user doch bitte ein iPhone ausleihen solle, wenn man die Funktionalität nutzen wolle.
+2
Michael Lang26.04.20 14:03
Tirabo
Bitte gerne:
son
HINWEIS: Das Thema Raumeinmessung wurde hier zwar besonders ausführlich behandelt, fließt in die Gesamtwertung aber nur zu einem geringen Prozentsatz ein, weil es nur einen kleinen Teilaspekt des Gesamtsystems ausmacht.

Es ändert nichts am Vorwurf. Dieses Thema „Raumeinmessung“ wird derzeit bei den HiFi-Leuten extrem gehyped, es steht prominent als Feature in der Überschrift und wird sicher vom Hersteller auch als Killerfeature angebpriesen. Das schlechte Resultat des Tests der Raumeinmessung wird aber dann fast gar nicht in das „Testergebnis“ gebracht.

Das hat Geschmäckle...

Ist zwar korrekt, dass es nur einen Teilaspekt ausmacht, aber die Gewichtung des Features ist in der Regel doch höher zu bewerten, wenn es denn vom Hersteller beworben wird. Denn die potentiellen Käufer liebäugeln mit dem Produkt, weil es eben dieses Feature bieten, welches als Vorteil der digitalen Welt angepriesen wird.

Eine gute Raumeinmessung kann einen erheblichen Klangvorteil bedeuten. Aber eine gute Raumeinmessung braucht (offensichtlich) halt auch mehr als ein Rauschen und Messung über ein iDevice.
Gute, klangförderliche Raumeinmessung bedarf eines komplexen Systems inkl. Algorithmen. Das wird hier wieder klar.

Daher sollte es in dem Test auch entsprechend bewertet werden. Klar wurde es als untauglich bewertet (aber mit milden Worten), aber das sollte im Testfazit deutlicher betont werden und nicht abgetan.

Nubert muß hier klar nachbessern, falls das Feature als ernsthafte Klangverbesserung dienen soll. Denn es war kein ungewöhnliche Testumgebung und zwei Tests haben mehr oder weniger das selbe ernüchternde Ergebnis geliefert. Loudness kann man einfacher bekommen.

Das der Verstärker als solches und insbesondere mit der Funktechnik zu dem Preis wirklich gut ist, sei unbenommen. Aber die Raumeinmessung ist Augenwischerei bei dem Ergebnis. Dann sollte Nubert das lieber weglassen und das sollte dem Hersteller auch so gesagt sein.
Vielleicht wird es in Zukunft eine bessere Lösung geben, wenn auch zu einem höheren Preis. Denn eine gute Raumeinmessung kostet Geld und braucht KnowHow. Das es auch in nicht so hochpreisigen Produkten geht zeigt zB. Abacus Elekrotonik bei seinen Streamern.
- Das größte Maul und das kleinste Hirn,wohnen meist unter derselben Stirn. - Hermann Oscar Arno Alfred Holz, (1863 - 1929), deutscher Schriftsteller
+1
Michael Lang26.04.20 14:16
Ansonsten Danke an Sonorman für seine Tests. Ich kann den ganz harten Kritikern nicht beipflichten, dass es sich um versteckte Werbung handelt. Es ist halt ein (relativ oberflächlicher) Test eines HiFi-Produktes. Eine abschließende klangliche Wertung ahnhand seiner Tests halte ich eh nicht für haltbar, da im Allgemeinen dafür zu wenig auf klangliche Differinzierungen eingegangen wird. Es ist ja auch kein Journalismus wie in HiFi-Fachzeitschriften hier zu erwarten. Aber alle technischen Belange werden angetastet und die Funktionalität kurz bewertet.
Wer ernsthaftes Interesse an einem solchen Produkt hat, muß sich weiter informieren und sich so ein System mal vor Ort vorführen lassen vor Kauf. Denn auch knapp 700€ sind viel Geld, wenn man hinterher enttäuscht ist. Aber man hat ja auch ein Rückgaberecht bei Onlinekauf
- Das größte Maul und das kleinste Hirn,wohnen meist unter derselben Stirn. - Hermann Oscar Arno Alfred Holz, (1863 - 1929), deutscher Schriftsteller
+1
cps26.04.20 15:26
Michael Lang
Daher sollte es in dem Test auch entsprechend bewertet werden. Klar wurde es als untauglich bewertet (aber mit milden Worten), aber das sollte im Testfazit deutlicher betont werden und nicht abgetan.

Nubert muß hier klar nachbessern, falls das Feature als ernsthafte Klangverbesserung dienen soll. Denn es war kein ungewöhnliche Testumgebung und zwei Tests haben mehr oder weniger das selbe ernüchternde Ergebnis geliefert. Loudness kann man einfacher bekommen.
Aus einem anderen Test: „ Nubert hat dem nuConnect eben diese Raumakustik-Korrektur eingepflanzt, die auch unerfahrenen Anwendern eine ein- fache, aber sehr effektive Klangkorrektur ermöglicht. “
0
Calibrator26.04.20 15:28
Mein Lesezimmer erfordert leider die Aufstellung der Boxen wandnah und es ergeben sich zwangsläufig hohe Pegelunterschiede im Tieftonbereich. Würde ich also mit dem o.a. Server einen Ausgleich versuchen, würde das Ergebnis sehr stark von der Position des Messmicro abhängen. Insofern kann ich unterschiedliche Ergebnisse verstehen. Ausserdem sitze ich dann doch mal so oder anders auf der Couch und mal den Kopf näher zur Wand oder eben nicht. Das wird wohl so nicht klappen.
Anders sieht es aus, wenn die Boxen im Raum plaziert sind und ich nicht wandnah höre. Dann funktioniert so eine einfache Messeinrichtung sicherlich gut.
Bei den teuren Verstärkern von Nubert ist das auch umfangreicher gelöst und die Verfahren mit Hilfe von DIRAC Live wie bei NAD z.B. liefern auch in kritischeren Umgebungen gute Ergebnisse ab.
0
X-Jo26.04.20 18:56
Und dass die Raumakustikkorrektur nicht gut funktioniert steht doch einerseits im Fazit und andererseits (für Leser die nicht viel/alles lesen wollen) bei den negativen Punkten:
– Raumeinmessung hat Verbesserungspotential

Oder steht das Minuszeichen nicht für eine negative Bewertung?

Ausserdem: Das Problem der Gewichtung einzelner Ergebnisse hat doch (fast?) jeder Test.
Beispiel: Der gleiche Reifen beim Gemeinschaftstest schneidet bei der Stiftung Warentest schlechter ab, als beim ADAC, weil die Nässenote beim Warentest stärker gewichtet wird.
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ilig
ilig27.04.20 12:28
Ich wiederhole mich.
Nubert X-Room ist ein Algorithmus der die negativen Raumeinflüsse im Tieftonbereich unterstützt.
Es geht dabei nicht um eine prinzipielle Korrektur von Raumeinflüssen – schon der Begriff »room calibration« in der Software ist völlig irreführend. Auch der Begriff »Raumeinmessung« ist irreführend. Es geht nur um die Raummoden im unteren Frequenzbereich bis ca. 200 Hz. Die Raummoden in diesem unteren Frequenzbereich lassen sich digital nur sehr eingeschränkt korrigieren. Analog kann man Raummoden mit Helmholtz-Resonatoren beseitigen. Der Aufwand ist jedoch enorm (einfach mal »Raummoden« recherchieren). Sinnvoller ist eine Subwooferkonstruktion die die Raummoden fast garnicht enstehen lässt. Dies erreicht man mit einer abgewandelte Dipolkonstruktion die sich sich Ripol nennt (s. mein Kommentar weiter oben).
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Michael Lang27.04.20 18:04
@ilig: Oder per Bassniere wie es MEG macht (Geithain).

Das ist der sinnvollere Ansatz plus Raum0ptimierung/Aufstellung.

Gut gemachte Korrektursystemekönnen aber sehr wohl einiges geradebiegen (vor allem im Bassbereich!). Aber je weniger das notwendig ist, um so besser.
- Das größte Maul und das kleinste Hirn,wohnen meist unter derselben Stirn. - Hermann Oscar Arno Alfred Holz, (1863 - 1929), deutscher Schriftsteller
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