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Test iFi-Audio xDSD Kopfhörerverstärker: Multitalent und kompaktes Klang-Kraftwerk für Macs und iDevices

iFi-Audio xDSD – Technik, Fortsetzung

Ein Stück weiter rechts sind noch zwei LEDs und eine Taste zu finden. Mit der Taste kann im Betrieb die „XBass+“-Schaltung für etwas mehr Wucht in den tiefen Registern und „3D+“ für mehr Räumlichkeit zugeschaltet werden. Außerdem benötigt man die Taste in Kombination mit der Haupttaste zum Umschalten von Kopfhörer auf Line-OUT.

Das klingt alles komplizierter, als es tatsächlich ist. In der Praxis zeigt sich, wie gut das durchdacht ist. Nur wer häufig zwischen Kopfhörer und Line-OUT umschalten muss, wird das vielleicht etwas umständlich finden. Der Rest ist nach kurzer Eingewöhnung sehr intuitiv und flott.

In meinem Test habe ich häufiger zwischen USB-Betrieb und Bluetooth umgeschaltet. Das geschieht einfach beim Einschalten und wird, wie schon erwähnt, durch die Farbe angezeigt. Und so sieht das aus:

Wird die Taste beim Einschalten länger gedrückt gehalten, wechselt der Eingang. Hier von Blau (Bluetooth) auf Grün (USB).

Last but not least soll natürlich die fortschrittliche Digital- und Analogtechnik im xDSD nicht unerwähnt bleiben. Die Besonderheiten der Lautstärkeregelung hatte ich weiter oben schon erläutert. Als Wandler kommen BurrBrown-Chips zum Einsatz, die PCM bis 768kHz und DSD bis 512x verarbeiten. Um diese hohen Auflösungen nutzen zu können, ist der Betrieb an USB erforderlich. Mit Toslink ist maximal 192kHz/24Bit möglich. Bei Bluetooth ist Systembedingt noch weniger Auflösung möglich (Bluetooth HD ist für künftige iFi-Produkte geplant), aber auch hier geht iFi über übliche Lösungen hinaus: Anstatt einfach, wie meistens üblich, den DAC-on-a-Chip des Bluetooth-Chips zu nutzen, greift sich der xDSD das Signal digital aus dem Baustein ab und nutzt seine eigenen, viel hochwertigeren Wandler und Ausgangsstufen zur Weiterverarbeitung. Mit einer aptX- oder AAC-Verbindung soll dadurch mit Bluetooth echte CD-Qualität erreicht werden. Die Standard-Bluetoothlösung erlaubt nicht mehr als 96dB Dynamikumfang. Die Lösung im xDSD hingegen >112dB.

Ober- und Unterseite der Platine.

Bei der Auflösung gibt es eine Besonderheit zu beachten: Seit einiger Zeit bietet iFi auch eine Firmware an, die das „End-to-End“-Protokoll MQA unterstützt. Die Besonderheiten dieses „Formats“ machen gewisse Änderungen in der Signalverarbeitung erforderlich. Dadurch verringert sich mit der MQA-Firmware (die Standardmäßig installiert ist) die maximal unterstützte PCM-Samplingrate auf 384kHz und DSD auf max. 256x*. Wer kein MQA nutzt kann sich kostenlos von der iFi-Webseite die „Standard“-Firmware ohne MQA laden und installieren. Damit sind dann PCM 768kHz und DSD512* möglich.

*DSD512 ist nur per ASIO-Protokoll möglich, welches der Mac nicht unterstützt. Für DSD256 wird auf dem Mac die Firmware 5.2 (non-MQA) benötigt. Mit der MQA-Firmware (5.3) ist auf dem Mac max. DSD128 möglich. Daher wird DSD256 im Screenshot weiter hinten im Text auch nicht von Audirvana angezeigt.


Auch hier finde ich es aller Ehren wert, dass sich iFi überhaupt diese Mühe macht. Vielen anderen Herstellern ist die Unterstützung von MQA mit zu vielen Hürden verbunden oder es ist aus technischen Gründen gar nicht umsetzbar. Beim xDSD und anderen iFi-DACs hat man die Wahl.

Zur Verstärkung kommt eine Schaltung von iFi namens „Cyberdrive“ zum Einsatz. Diese Ausgangsstufe ist eine der wesentlichsten Neuerungen der x-Serie. Die Schaltung selbst ist voll analog, wird aber digital kontrolliert, um das Beste aus beiden Welten miteinander zu kombinieren, so der Hersteller. Neben der bereits erwähnten Lautstärkeregelung ist eine der Besonderheiten, dass der Ausgang nicht auf die Empfindlichkeit der angeschlossenen Kopfhörer angepasst werden muss. Egal, ob man einen hochempfindlichen (lauten) In-Ear oder einen deutlich leiseren und hochohmigen Over-Ear anschließt, man hat immer den vollen Regelweg bei der Lautstärke zur Verfügung. Der Nutzer muss nichts manuell anpassen, wie bei anderen KH-Verstärkern – sofern sie überhaupt eine Anpassung bieten.

Der Amp des xDSD hat mit 500mW für ein Gerät dieser Größe ordentlich Leistung und treibt damit auch meinen 600 Ohm beyerdynamic T 1 problemlos mit sehr hohen Pegeln, ohne zu verzerren. Damit beseitigt iFi ein altes Problem und macht den xDSD mit nahezu jedem dynamischen Kopfhörer kompatibel. – Hut ab!


Der xDSD besitzt einen integrierten 2.200mAh-Akku. Je nach geforderter Leistung sind damit zwischen ca. 6 und 10 Stunden netzunabhängiger Musikgenuss möglich. Aufgeladen wird der Akku über den separaten 5V-Anschluss an der Rückseite. Die große USB-OTG-Buchse ist ausschließlich für Audio gedacht und transportiert keinen Strom. Dadurch ist der xDSD bei USB-Wiedergabe galvanisch von der Störungsverseuchten USB-Busspannung des Computers isoliert. Der Nachteil liegt auf der Hand: Wer den xDSD längere Zeit am Mac/PC per USB betreiben will, muss entweder gelegentlich oder dauerhaft zusätzlich das USB-Ladekabel anschließen. Aus qualitativer Sicht ist die Entscheidung, den USB-Audioport nicht für die Stromversorgung zu nutzen, absolut begrüßenswert. Einer der größten Schwachpunkte von USB-Audioverbindungen ist definitiv deren Klangschädigende weil verseuchte Busspannung. (Siehe dazu auch den Testbericht des iFi-Audio micro iUSB.)



Kommentare

jdbryne16.06.18 10:52
Mein Motu 624 Interface und dem Rupert Neve RNHP Headphone pre Amp werden mich auch in 20 Jahren noch Glücklich machen. 👽
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Antagonist17516.06.18 11:22
Ja bestimmt schöne Geräte, aber mobil wohl nicht einsetzbar. Es ging ja hier um "Taschenspieler"
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Hot Mac
Hot Mac16.06.18 11:30
Könnte mir gefallen.
Mit sechs Stunden „Laufleistung“ taugt er aber nicht, meinen Lehmann Traveller zu ersetzen.
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barabas16.06.18 12:15
Das mit den Vergleichen ist immer so eine (subjektive) Sache, vor allem dann wenn sich die Geräte auch noch preislich unterscheiden. Beide hierzu herangezogenen Kopfhörerverstärker von Beyerdynamic und Meridian sind deshalb für mich wenig geeignet mir hier ein Bild der tatsächlichen Leistungsfähigkeit des iFi-Audio xDSD zu machen. Grundsätzlich ist ja davon auszugehen (oder gehen viele davon aus) das billigere Geräte hier zumeist etwas schlechter abschneiden.
Wie sähe dies aber zb. im Vergleich zu einem Chord Mojo aus, der preislich in derselben Liga spielt ?
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Antagonist17516.06.18 12:26
@barabas
Richtig erkannt,die Höreindrücke können nur subjektiv sein, Auch wenn das jetzt noch mit dem Chord Mojo verglichen wäre, kommst Du nicht umhin, Dir einen eigenen Höreindruck zu verschaffen. Solche Vorstellungen können evtl. eine Tendenz aufzeigen, aber am Ende zählt nur Dein Urteil.
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JeDI16.06.18 20:48
Leicht OT: Hat hier jemand Erfahrung mit dem SMSL Sanskrit PRO-B DAC? Das ist zwar kein mobiler DAC, aber ich überlege gerade so einen zu kaufen. Die Bewertungen bei Amazon & Co. sind fast durch die Bank sehr positiv und Preis (ca. 150 und Ausstattung (Bluetooth aptX, USB; Opt. + Coaxial) klingen auch gut.
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adiga
adiga17.06.18 00:41
Interessantes Teil. Nun sollte man den nur noch in der Schweiz kaufen können. Amazon liefert bekanntlich ja nicht
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