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Ramallah-Konzert -> Mitschnitt?

Ties-Malte
Ties-Malte22.08.0502:14
Ich habe leider versäumt, heute dieses einmalige und sagenhafte Konzert (Daniel Barenboim/West-Eastern Divan Orchestra) in Ramallah mitzuschneiden @@

Wenn Jemand einen Mitschnitt dieses Konzertes haben sollte, bitte gerne bei mir melden, ich würde mich sehr freuen!
„The early bird catches the worm, but the second mouse gets the cheese.“
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Kommentare

Pseudemys
Pseudemys23.08.0503:34
Möglicherweise wird dieses Konzert auf Grund seines einzigartigen Charakters auf CD erscheinen, dann aber vermutlich ohne die Dich wohl sicher auch interessierenden Gespräche mit den Musikern.
(Gehört, aber leider nicht mitschnitten.)

Über die Staatsoper Unter den Linden in Berlin (wo ja Barenboim als Leiter der Staatskapelle beschäftig) könnte man in Erfahrungen bringen, ob derartige Pläne bestehen.
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Pseudemys
Pseudemys23.08.0503:44
ARTE, das das Konzert ja übertrug, bietet doch Video-Mitschnitte seiner Sendungen an.

Wäre Dir damit auch geholfen?
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Ties-Malte
Ties-Malte23.08.0512:24
Ich hatte auch überlegt, DLR mal anzumailen, aber eine, sagen wir mal kostengünstige Variante würde ich schon bevorzugen. Und Video… nee, in der Beziehung bin ich altmodisch, lieber Audio-CD (mein Uralt-CD-Player schluckt keine DVDs). Und ja, gerade auch an den Gesprächen bin ich natürlich interessiert!

Ach, ich Blödmann, verdammi! Hatte mir den Termin extra eingetragen
„The early bird catches the worm, but the second mouse gets the cheese.“
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Pseudemys
Pseudemys26.08.0501:17
Ich lag mit meiner Vermutung richtig:

Daniel Barenboim & das West-Eastern Divan Orchestra (CD+DVD)

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Vermeer
Vermeer26.08.0516:04
Pseudemys: allerdings anderes Programm, anderer Ort.
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Pseudemys
Pseudemys26.08.0519:23
Vermeer
Pseudemys: allerdings anderes Programm, anderer Ort.

Ja, leider. Zu spät bemerkt.

Aber für das Ties-Malte interessierende Konzert wird es wohl auch eine CD bzw. DVD-Veröffentlichung geben.
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Vermeer
Vermeer26.08.0523:24
Vielleicht lebt die Sache ja auch mehr von der Idee und der Live-Atmosphäre. Barenboim finde ich als Dirigenten nicht unbedingt so extrem interessant.
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Ties-Malte
Ties-Malte27.08.0502:50
Danke für die Suche, Pseudemys.

Mir ging es tatsächlich um das Konzert im Zusammenhang mit den Gesprächen auch als eine Art historisches Dokument. Werde wohl mal bei DRadio nachfragen.
„The early bird catches the worm, but the second mouse gets the cheese.“
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Pseudemys
Pseudemys27.08.0507:37
Vermeer
Vielleicht lebt die Sache ja auch mehr von der Idee und der Live-Atmosphäre. Barenboim finde ich als Dirigenten nicht unbedingt so extrem interessant.
Das ist noch schmeichelhaft formuliert.

Barenboims nun schon länger zurückliegende komplette Einspielung von Beethovens Klavierkonzerten und Sinfonien mit seiner Staatskapelle erhielt ja von der Kritik – in seltener Eintracht – ein geradezu vernichtendes Urteil. Einige fragten sich sogar, ob Barenboim Noten lesen könne…!
Auch wurde im Radio mal darauf hingewiesen, daß sich seine Opern-Einspielungen katastrophal schlecht verkaufen – es wurden Zahlen genannt, die man kaum glauben mochte!


Ein sehr guter Tipp bei der Gelegenheit für den Klassik-Liebhaber, der das KulturRadio des Rundfunk Berlin Brandenburgs empfangen kann (online kann es jeder hier: @@ )
Eine ganz hervorragende Kritiker-Sendung ist die Klassik-Diskothek, jeden ersten Freitag eines Monats ab 20.04 Uhr.
Wegen der Internationalen Musikfestspiele allerdings erst wieder ab 7. Oktober um 20.04 Uhr zu hören. Unbedingt vormerken!

Da werden Aufnahmen – im Vergleich! – auch für den interessierten Laien höchst erhellend Note für Note durchleuchtet und mancher Klassik-Star fällt – nachweislich! - ganz böse auf die Nase. (Barenboim kommt da schon lange gar nicht mehr vom Boden hoch, nur noch schlimmer ergeht es regelmäßig Alfred Brendels Klavierspiel…)



Ties-Malte

Wird leider vergebens sein.
Aufnahmen werden nicht herausgerückt.
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Vermeer
Vermeer28.08.0512:37
Pseudemys
Da werden Aufnahmen – im Vergleich! – auch für den interessierten Laien höchst erhellend Note für Note durchleuchtet und mancher Klassik-Star fällt – nachweislich! - ganz böse auf die Nase. (Barenboim kommt da schon lange gar nicht mehr vom Boden hoch, nur noch schlimmer ergeht es regelmäßig Alfred Brendels Klavierspiel…)
Boxkampf mit Ringrichtern?
Das mit den nachweislichen Kriterien und Note für Note halte ich für einen Schmarrn, weil ja der Notentext (vor allem je älter die jeweilige Musik ist) noch nicht die Musik selbst ist.
Die vernichtenden Urteile über Brendel sind zur Zeit in Mode - und so einfach dummes Zeug. Von Barenboims Interpretationsstil wenig erbaut sein und finden, daß er sich überlebt hat. Wer aber bezweifelt, daß B. ein Vollblutmusiker ist, oder was davon faselt, der Mann könne nicht recht Noten lesen, hat nicht nur ein schlechtes Benehmen, sondern ganz einfach nicht mehr alle Saiten auf der Gitarre.

Naja, egal. Jedenfalls was Barenboim da mit seiner W-Ö-Divan-Idee da macht, ist eine großartige Geschichte.
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Pseudemys
Pseudemys28.08.0514:41

Das mit „Note für Note“ ist natürlich nicht wörtlich zu nehmen.
Außerdem geht es hier nicht primär um Alte Musik, wo mitunter tatsächlich nur eine Stimme genau notiert und die anderen nur angedeutet bzw. bei Opern, besonders der Renaissance, den Bedürfnissen der Musiker, insbesondere aber denen der seinerzeitigen Sänger-Stars, rigoros angepaßt wurden.

Spätestens ab dem Barock, erst recht in späteren Zeiten, haben die Komponisten ihre Absichten sehr genau notiert und können natürlich auch erwarten, daß diese respektiert.

Ein guter Musiker hat nicht klüger als der Komponist sein zu wollen, sondern in erster Linie zu verstehen, was dieser will und somit zu machen, was in der Partitur steht - und damit hat er i.d.R. ja auch, weiß Gott, genug zu tun.

Zwar mag mancher, wie ein gescheiter Kopf namens Glenn Gould, mitunter Ungereimtheiten entdecken, die kann ein Interpret aber nicht einfach dadurch eigenmächtig beseitigen, in dem er das Stück dann bei der Interpretation einfach ungeniert neu „komponiert“.
So geht's nicht!

Am tollsten treiben’s ja bekanntlich die Regisseure.
Ein Richard Wagner hat z.B. sehr genau beschrieben, wie das Bühnengeschehen abzulaufen hat.
Wem's nicht paßt, der muß sich halt sein eigenes Stück schreiben - aber dazu reicht's bei diesen Klugscheißern natürlich wiederum nicht.
Verstümmeln wir lieber Wagner – dazu reicht’s dann allemal.

Und wenn eben ein Barenboim oder Brendel meinen, sie müßten Notenwerte neu festlegen, Pausen machen, wo keine zu machen sind, dann kommt das eben der Verstümmelung der Absichten des Komponisten (der sich in der Regel nicht mehr dagegen wehren kann) gleich – und verdient eben ein entsprechend vernichtendes Urteil.
Was dann eben mit ungetrübtem Sachverstand und Respekt vor der kompositorischen Absicht - und rein gar nichts mit schlechten Manieren zu tun hat.

Im übrigen, Vermeer, die Sendung einfach mal hören.
Du wirst es nicht bereuen – das ist ein Versprechen!
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Vermeer
Vermeer28.08.0517:07
Pseudemys
Spätestens ab dem Barock, erst recht in späteren Zeiten, haben die Komponisten ihre Absichten sehr genau notiert und können natürlich auch erwarten, daß diese respektiert.
In diesem speziellen Punkt bin ich anderer Meinung: Interpretationsanweisungen gehen überhaupt erst (und zunächst sehr rudimentär) in den Notentext ein, Akzente z.B. werden erst ab der Klassik notiert. Eine vom Notentext strikt vorgegebene Interpretation beginnt erst etwa in Mahlers Zeit über das wichtige Feld der Tempokonventionen, Auszierungspraktiken usw. zu dominieren.
Die Idee der "Werktreue" und des "Urtextes" ist erst in den 1960er Jahren richtig groß geworden und ist auch für die Musik des 18. und 19. Jahrhunderts eigentlich nicht sinnvoll. Kein Musiker dieser Zeit hätte verstanden, warum ein Opernsänger seine Partie nicht für seine besonderen Stärken anpaßt und kaum ausziert, Mozart hätte sehr gestaunt, warum die Pianisten nur das Gerüst seiner Musik spielen, statt improvisatorisch-spielend mit ihr Umzugehen usw.
Soviel ich von der Sendung kenne, wird dort sehr aus der Perspektive von Werktreue argumentiert. Das ist interessant genug, vor allem weil mal ein bißchen ins Detail gegangen wird. Aber beweisen tun mir die Herrschaften nix. Was soll die ganze Werktreue, wenn eine Schumann-Klaviersonate auf einem Klavier gespielt wird, für das die Sonate nicht geschrieben ist. Da müßten die sich konsequenterweise mehr mit historischen Instrumenten und historischer Aufführungspraxis beschäftigen. Wer das tut, wird aber sehr schnell merken, daß jede Interpretation ganz deutlich Kind seiner Zeit ist und zwangsläufig zu total verschiedenen Ergebnissen kommen wird. Es ist ganz interessant, daß ausgerechnet die Musiker der Historischen-Aufführungspraxis-Szene als erste die Werktreue-Idee in die Tonne gekloppt haben.

Was die Inszenierungen angeht, bin ich sehr viel mehr auf Deiner Seite. Aber das ist auch ein anderer Fall: Hier streitet man sich nicht um die ein oder andere Interpretationsnuance, sondern darum welches Stück überhaupt gespielt werden soll. Wenn z.b. in der Traviata Alfredo im Regen steht und seine Violetta anschmachtet, will ich auch keinen Penner sehen, der von SS-Männern umringt und von allen Seiten angepißt wird. Wer etwas ganz Neues machen will, der braucht dann auch ein neues Stück oder zumindest neue Musik, sonst paßt die Sache nicht mehr zusammen.
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Vermeer
Vermeer28.08.0517:23
Brauchen wir noch eine Kategorie Off-Off-Topic? +
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Pseudemys
Pseudemys28.08.0519:33
Vermeer

Danke für die Klarstellung im Detail.

Aber:
Ausgangspunkt des „Streites“ war nun diese bestimmte Sendung.
Die Moderatoren Karl-Dietrich Gräwe und Michael Stegemann bestehen auf die punktgenaue Würdigung des Notentextes, wenn der Komponist dies nun auch genau fixiert hat – was in der Regel aus gutem Grunde geschieht, der daher zu würdigen ist - , sie reden keiner Werktreue um einer abstakten Werktreue Willen das Wort, sind alles andere als Notenfetischisten – was Du ja ihnen ein bißchen unterstellst!

Gerade überzeugende Interpretation von Werken aus dem Bereich der Alten Musik, wo die Vorgaben alles andere als punktgenau sind, vom Interpreten also viel Wissen und Verständnis um die Zeit und die Entstehungsgeschichte des Werkes verlangt wird, werden von ihnen ausdrücklich gewürdigt!

Die Werktreue kann man auch mißverstehen.
Daß man Schumann oder Schubert auf dem Hammerflügel spielen soll, weil sie für diesen komponiert, finde ich nicht überzeugend.
Schumann und Schubert habe sich schließlich nicht zwischen Hammerflügel und modernen Steinway-Flügel entscheiden können, sondern mußten nehmen, was zur Verfügung stand: den (wenn man so will: unvollkommenen) Hammerflügel, dessen Klang mich nicht so überzeugen kann, aber das ist halt wirklich an der Stelle Geschmackssache.



Ties-Malte

Einen Aushang in der Hamburger Musikhochschule machen.

Vielleicht will es der Zufall, daß Studenten da mitgeschnitten haben.
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Vermeer
Vermeer28.08.0522:18
Pseudemys: Mein lieber Scholli, Dir kommt man ja so leicht nicht bei... * schwitz*
Vielleicht habe ich mich nicht ganz verständlich gemacht: ich habe ja gar nicht gesagt, daß man unbedingt ein Hammerklavier nehmen muß. Aber der Umstand, daß Musik für ein bestimmtes Instrument geschrieben ist, hat auch seine Konsequenzen für die Interpretationsangaben im Notentext. Es geht nicht darum, ob ein Hammerklavier besser oder schlechter ist, als ein modernes, es ist einfach ein anders Instrument.
Die Mechanik ist anders und viel leichtgängiger, so daß man sehr viel schneller darauf spielen kann. Dann ist das Hammerklavier nach einem ganz anderen Prinzip besaitet, so daß es viel bunter klingt: tiefe, mittlere und hohe Lage klingen total verschieden. Das moderne Klavier hat einen viel ausgeglicheneren Klang, strebt sogar einen Mischklang an, nicht nur durch die Art der Besaitung, sondern auch dadurch, daß tiefe und hohe Saiten im Klavier nun gekreuzt übereinander angeordnet sind. Nachteil ist, daß nun einzelne Stimmen viel schwerer rauszuarbeiten sind, als beim Hammerklavier (Genie auf diesem Gebiet war Glenn Gould, der das Rausarbeiten der einzelnen Stimmen aber weniger durch das Klangliche, sondern vor allem durch die Agogik macht).
So, was bedeutet das jetzt für Musik und Interpretation: Ich nehme als Beispiel das erste Stück der Kinderszenen. Hier gibt es in der rechten Hand die Melodie, in der linken eine Gegenstimme dazu und in der Mitte zwischen beiden Händen aufgeteilt gebrochene Triolenakkorde. Interessant ist nun Schumanns Metronomangabe, die erstaunlich schnell ist. Mit dem Hammerklavier funktioniert das, weil die Klangfarben der drei Lagen so unterschiedlich sind, daß man alles gut hören kann, während auf dem modernen Klavier alles zu Brei verschwimmen würde. Also spielt es aus gutem Grund kein moderner Pianist so, wie es Schumann (durch die Metronomangabe) eindeutig haben wollte, sondern auf halben oder sogar noch langsamerem Tempo. Nach dem Doppelstrich notiert Schumann ein Ritardando über zwei Takte, das in einer Fermate gehalten werden soll. Mit der Stelle quälen sich die Pianisten immer wahnsinnig rum, weil sie sowieso schon so langsam sind: wie soll man da noch langsamer werden, ohne daß alles manieriert klingt. Stellt man sich die Sache aus dem schnelleren Hammerklaviertempo heraus vor, funktioniert das Ritardando wunderbar.
Leider läuft die Sache in der Regel so, daß sich Musiker zwar alte Instrumente nehmen, dann aber darauf spielen, wie sie es auf dem modernen Klavier auch tun würden. Daß so ein Ergebnis dann wenig überzeugt, wundert mich nicht.
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Pseudemys
Pseudemys28.08.0522:54
Vermeer

Also, so gut kenne ich mich im Detail nicht aus, habe daher mit großem Interesse und Respekt Deine von viel Kennerschaft zeugenden Erläuterungen gelesen, die mich daher natürlich überzeugt haben.

Aber wir sollten die Sendung, eigentlicher Anlaß der Diskussion, nicht aus den Augen verlieren.

Mich würde - nach mehreren Sendungen aber - Deine Meinung dazu schon sehr interessieren - mehr denn je nach Deinen sehr erhellenden Erläuterungen!

(Ich bin kein praktizierender Musiker und interessiere mich vorallem sehr für Gesang, und da weitaus mehr für das Lied als für die Oper.)

(Vielleicht dann per eMail und nicht hier.)
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Vermeer
Vermeer28.08.0523:17
Pseudemys
Aber wir sollten die Sendung, eigentlicher Anlaß der Diskussion, nicht aus den Augen verlieren. ... (Vielleicht dann per eMail und nicht hier.)
Wurde etwas länglich , aber kürzer krieg ich sowas nicht hin.
Können wir gerne machen, ich habe mir die Sendung mal in den Kalender geschrieben.
Gruß, Vermeer
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Pseudemys
Pseudemys06.12.0514:26

CDs (November 2005): (Klassik / etc) Daniel Barenboims denkwürdiges Konzert
auf in Ramallah samt zugehöriger Filmdokumentation auf 2 DVD - The Ramallah
Concert
(von Stefan Schmöe)




Quelle: Online Musik Magazin
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Ties-Malte
Ties-Malte06.12.0517:47
Danke dir!

(Ich könnte mir nur immer noch in den Allerwertesten beißen, weil ich´s nicht gleich vernünftig mitgeschnitten habe )
„The early bird catches the worm, but the second mouse gets the cheese.“
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