Hi zusammen,

bei mir steht in den nächsten 4-8 Wochen die Neuanschaffung eines MacBook Pro 2018 an.
(Umstieg von einem Mid 2015 MBP (i7 Quad, 2,5 GHz, 16 GB)

Die folgende Ausstattung ist bereits gesetzt:

15"
32GB RAM
1 TB SSD
560 Grafik

Womit ich mir aber schwer tue, ist die Antwort nach der Frage nach dem richtigen Prozessor:

i9 oder i7 (2,6 GHz)

Aufgabe: Bildbearbeitung in Adobe Lightroom und Photoshop, ab und an 4K Videoschnitt (das macht aber maximal 2% der Nutzung aus, ist also vielleicht sogar vernachlässigbar?!).

Warum ich mich für den i9 entscheiden möchte ist einfach. Es ist ein i9, die Spitze des aktuell machbaren (in Laptops) und "Zukunftssicher"...

Warum ich mich gegen den i9 entscheiden möchte ist auch einfach. Benchmarks zeigen keinen Leistungsvorsprung vor dem gleichen Modell mit genanntem i7 Prozessor. Aufgrund der Bauweise, so die Diskussionen, kann der i9 im MacBook Pro nicht sein volles Potenzial ausschöpfen (außer man legt ihn in den Kühlschrank) und erzielt deshalb "nur" eine Performance die der des i7 MBPs gleicht. Damit ist der Aufpreis natürlich nicht zu rechtfertigen.

Das sind aber eben nur Benchmarks, so richtige "langzeit" Real-Life-Reviews die auf mein Szenario zugeschnitten sind, finde ich nicht.

Deshalb würde mich interessieren welche Erfahrungen Ihr mit euren gleich ausgestatteten 2018er MacBooks gemacht habt. Vielleicht hat der ein oder andere auch beide Geräte direkt miteinander verglichen und konnte sich erst dann für dieses oder jenes entschieden?! Welche Vorteile neben des höheren Taktes und des höheren Caches hat der i9 gegenüber des i7 noch (technisch gesehen, als Specwise, sind sie ja ansonsten identisch???) und ist er dadurch tatsächlich zukunftssicherer, wertstabiler, etc.pp?

An den 300 EUR Aufpreis soll es nicht liegen, sofern es sich denn lohnt. Verbrennen möchte ich sie aber natürlich nicht wenn mir der Prozessor nicht auf kurz oder lang wirkliche Vorteile bringt. "Auf kurz oder lang" berücksichtigt natürlich auch mögliche zukünftige Updates für das Gerät selbst die den i9 vielleicht noch in der Performance nach vorne hauen - oder ist das mehr Wunsch als eine ernsthafte Möglichkeit?

Ich bin gespannt was sich hieraus für eine Diskussion ergibt, freue mich über jeden konstruktiven Beitrag!

Vielen Dank

Patrick

Wichtig ist vor allem, ob die jeweils für einen selber relevante, eingesetzte Software Vorteile aus Multi Cores ziehen kann oder nicht.
Eine Maschine mit vielen Cores kann noch so tolle Performance Benchmarks und/oder mit "anderer" Software" nachgewiesene super Performance erbringen - nur wenn das nicht die Software ist, die man selber einsetzt es nicht ausreizen kann, dann bringen die Cores weniger als man sich erhofft.

Hier sind (ältere) Berichte zu Multi Cores im Zusammenhang mit Lightroom und Photoshop:


unterm Strich sieht es so aus als ob die Adobe Software Multi Core Power nicht so ausreizen kann, wie man sich das erhofft (ja es werden mehrere Cores benutzt, grundsätzlich, nur erschöpft sich der Gewinn daraus anscheinend relativ früh, und einige wenige Funktionen scheinen gar eine schlechtere Performance zu erbringen im Vergleich zu Single Core). Aber schau dir die Infos in Ruhe mal an.
Du hast ein prima MBP-2015er noch. Aber du bist der Überzeugung, dass du es schon ausreizt und das neue Modell sich generell absolut rechtfertig für dich bereits? Oder wäre (weil der Rechtfertigungsaspekt erwähnt wird) ein Abwarten bis 2019, oder gar 2020 nicht doch eine Option für dich? Unter der Annahme, dass du eigentlich doch noch mit der Power gut auskommen kannst, würdest du deine 2015er Investition weiter besser ausreizen. Natürlich kann jeder das sehen wie er will, aber bei Computerhardware finde ich kann man sich Zukunftssicherheit und Wertstabilität ans Bein streichen (und sollte demzufolge kein übermässig gewichtiges Argument sein; letztendlich willst du damit vernünftig arbeiten, alles andere sind (teils nette) Nebenschauplätze, wenn es sich ergeben sollte)

Natürlich will ich keinen davon abhalten sich aus Technikverliebtheit und überhaupt und so eine tolle neue Maschine zuzulegen. Ich hab obige Sichtweise nur erwähnt, weil Dinge wie Rechtfertigung und Einsatzzweck Kosten/Nutzen von dir speziell thematisiert werden.

Ansonsten gilt halt wie immer: wer kann, der kann

Hi xcomma,

vielen Dank für Deine Erläuterungen und die damit verbundene Mühe! Wirklich sehr nett!

Du hast recht, es ist ein tolles Gerät, aber tatsächlich stößt es in meinem speziellen Fall an seine Grenzen. RAW Files die ich mit Lightroom bearbeite mit Auflösungen jenseits der 30 MP lassen sich leider nicht so flüssig und instant bearbeiten wie ich das gerne hätte, Vorschaubilder zu rendern dauert gefühlte Ewigkeiten und der Export als JPG auch. Da moderne Kameras immer größere Dateien Produzieren wird das auch sicher nicht mehr anders

Was ich aus den bisher veröffentlichten Benchmarks rauslesen kann ist ein deutlicher Performancesprung schon allein wegen der 6 Cores (die übrigens beide Prozessoren (i7 und i9) haben) absolut gegeben.

Meine initiale Frage war deshalb auch nicht ob es Sinn macht von bestehenden 4 auf jetzt 6 Cores upzugraden, sondern auf welche der beiden genannten 6 Core Optionen

Ich benutze jetzt schon seit ein paar Wochen ein MacBook Pro mit der maximalen Ausstattung - also bis auf die größere SSD das Gerät, das dich interessiert. Direkt vergleichen kann ich das Gerät allerdings nur mit seinem Vorgänger (MacBook Pro Late 2013, Core i7, 16GB RAM, 1TB SSD).
Das Problem wurde bereits vor einigen Wochen per Software-Update erledigt. Seitdem läuft das neue MacBook Pro kühler als mein Altes.

Lightroom läuft auf dem neuen Gerät deutlich flotter. Insbesondere wenn man beim Import von ein paar hundert RAW-Bildern gleich die Vorschau generieren lässt merkt man den Unterschied. Auf meinem alten Gerät war die Gesichtserkennung, wenn sie auf die gesamte Bibliothek von mehr als 50.000 Bildern angewendet wurde, unbenutzbar. Mit dem neuen Gerät gibt es da nur eine kurze Verzögerung von 0,5 Sekunden, wenn man z. B. einem Vorschlag zustimmt oder einen Namen ändert.

Der 6-Core i9 ist der erste größere Leistungssprung im Prozessorbereich beim MacBook Pro seit der Einführung des 4-Core i7. Lightroom kann diese Leistung bei vielen Aktionen auch nutzen. Hier sehe ich für den i9 nur Vorteile.

Den einzigen theoretischen Nachteil, den ich sehe, ist die potentiell geringere Akkulaufzeit des Core i9. Allerdings habe ich noch keinen Vergleichstest gesehen, der diesen Aspekt näher betrachtet. Der Unterschied kann aber nicht besonders groß sein, sonst würde Apple das bei den technischen Daten angeben.

pathip,
ok, du bist offensichtlich dann ein Poweruser, der wirkliche Gründe und Erfahrungswerte aufführen kann und dementsprechend offensichtlich von einem Umstieg profitiert. Viel Spass mit der neuen Kiste, welche CPU es auch immer sein wird

Manchmal (oder vielleicht eine ganze Menge) gibt es Leute, die sich unnötigerweise in Unkosten stürzen, eine Konfiguration wählen, die sie nicht ausreizen werden, und/oder noch eine Maschine daheim stehen haben, die noch gut ihren Dienst verrichten tut (für den relevanten Einsatzzweck) und sich evtl. "künstlich-genötigt" fühlen upgraden zu müssen. Bei der Kategorie User wäre es einfach Schade und wären gut beraten sich nicht nur von Verkäufern in diversen Geschäften zulabern zu lassen. Aber die Befürchtung gibt es nun nicht bei dir

Beseitigt wurde das Problem der extremen Taktschwankungen, die gingen ja bis auf 800 MHz runter.
Das grundsätzliche Problem der unterdimensionierten Kühlung besteht weiterhin, die schafft die 90 Watt, die sich die CPU genehmigt, einfach nicht. Dabei ist es egal, ob i7 oder i9.

Es gibt da noch einen anderen Threat "Kaufberatung neuer MAC"
Da geht es um "kauf ich ich mir einen Hochleistungs-Notebock oder eine Desktopmaschine"

M.E. sind den Notebooks aufgrund der Bauform in der Leistungsentwicklung Grenzen gesetzt. Die abgegebene Wärme eines i7 oder i9 müssen abtransportiert werden und für dauerhafte Höchstleistung sind die Rechner nicht geschaffen. Ich selber habe einen MBP late 2013 in der Vollausstattung i7/16/1TB SSD. Bei aufwändigen Rechnungen, Aktualisierung von Datenbanken, usw. hatte der schon stark gelitten (er wurde immer gut warm ... bzw. heiss).
Ich habe mich heuer entschieden diese Arbeiten von einem Desktoprechner (iMac (Pro)) machen zu lassen, und der verrichtet das Abarbeiten der Aufgaben absolut geräuschlos.
Fazit ein i9 gegenüber einem i7 in einem Notebook wird bei Dauerleistung wenig Zuwachs an Arbeitsgeschwindigkeit bringen, also letztlich hinausgeworfenes Geld, das lieber in einen Desktop investiert werden könnte. Ein MBP in der Vollausstattung kann bei knapp 8000€ liegen. Und dafür gibt es andere - entsprechend der Aufgabenstellung oder Anforderungen - preislich effizientere Lösungen.

Bau dir ne Testumgebung, messe die Zeiten und wiederhole es im Applestore oder bei AASP deines Vertrauens.
Nur so kannst du zuverlässig beurteilen ob dir der Wechsel wirklich was bringt und ob sich die Investition für dich lohnen wird.

Der Akku ist eine echte Gretchenfrage.
Denn der i9 kann es sich dank mehr kerne leisten niedriger zu takten bzw. läuft nicht so oft in den Turbo-Modus. Unabhängig von der Wärme schneidet jede Sekunde Turbomodus schmerzlich in den Akku. Verschiedent Tester kommen bei selber Last/Zeit bis zu einer Stunde mehr Akku-Laufzeit des i9 gegenüber dem i7. Da muss man schon genau hinschauen was man will.

Ich bin dem Weg „Viel hilft viel“ gefolgt.

Edit: Man sollte auch mit einbeziehen von welchen Betriebssystem man spricht. Für Windows sind Hoch-taktende Prozessoren mit wenig kernen deutlich angenehmer als für die Unixoiden Systeme wie MacOS, das den 6-Kerner gut zu benutzen weiss.

Idee ist grundsätzlich schön, aber hast du jemals CTO Configs im Apple Store gesehen?

Da würden mich mal die Quellen interessieren.

Wenns um das schnellste schlanke Notebook geht wäre vielleicht auch das neue Thinkpad P1 von Lenovo einen Blick wert. Gerade wenn man mit Software von Adobe arbeitet, die noch nie auf macOS optimiert war.

Ich bin mir sicher, dass es einer in einem Video erklärt hat, incl. Zeitraffer-Beweis. Vermutlich youtube.

Aber da ich die videos nur über umwege anschauen kann, weil ich googels agbs nicht aktzeptieren will, ist eine nachverfolgung kaum möglich.

Ist aber schlüssig. Wenn ich an die Zeiten zurück denke, wo ich noch selbst übertaktet habe...
Die Physik ist da einfach ne Sau.

Ich habe interessanter weise das selbe Macbook wie du vor mit sitzen. Und auch ich denke über die neue Generation nach. In der selben Konfiguration wie du rausgesucht hast.
Letztendlich habe ich mich jetzt für die i7 Version entschieden.
Vielleicht hilft dir diese Auflistung weiter:

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zb