Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?
Forum>Hardware>Für aufwendigen Pro-Tools-Einsatz: Mac Pro oder iMac Pro?

Für aufwendigen Pro-Tools-Einsatz: Mac Pro oder iMac Pro?

Deppomat01.02.1820:54
Guten Abend zusammen,

vielleicht hat ja jemand Lust, seine Einschätzung in die Runde zu werfen - ich habe dem zuständigen Freund angeboten, mich schlauzumachen.

Für eine aufwendige Pro-Tools-Anwendung (mit HD Native Thunderbolt) wird ein neuer Rechner benötigt. Es geht um Musikaufzeichnung im TV - sehr viele Kanäle, sehr viele Plugins und zuverlässiger Livebetrieb. In den vergangenen Monaten haben die Leute 3 iMacs verschlissen, mittlerweile sind sie beim 2017er 5K i7 angekommen. Dennoch läßt die Leistung zu Wünschen übrig: Es gab gelegentliche Freezes, CPU ist gefährlich nah an der Vollauslastung, es gibt Speichermangel-Warnungen (bei 32GB), und die GUI ist wirklich träge.

Sie waren jetzt im Begriff, einen Mac Pro zu kaufen; ich habe eingeworfen, daß der iMac Pro doch einige Generationen neuer sei, was Xeons, SSDs und andere Komponenten angeht. Und der Kauf eines bereits abgekündigten Modells fühlt sich nicht so toll an - evtl. sind keine Optimierungen mehr zu erwarten.

Was denkt ihr? Die vorkonfigurierten 8-Core-Modelle liegen preislich nicht so weit auseinander. Gibt es eine besonders ausschlaggebende Stärke bei einem der beiden? Hat man hinsichtlich GUI was von den neueren Grafikkarten?

Vielen Dank!
0

Kommentare

stepp6801.02.1822:20
Hi, schwierig zu sagen.
Sind die Jungs denn sicher, dass das Pro Tools optimal konfiguriert ist ?
Oft rufen bestimmte Plugins die krassesten Abstürze und Leistungseinbussen hervor !
Bei so massiven Anwendungen wäre natürlich auch ein Pro Tools HDX weit leistungsfähiger.
Was deine Frage angeht: die würde ich unbedingt im AVID Pro Tools Forum stellen, bin sicher, dass
das etliche User betrifft und dort sind auch echt fitte Leute unterwegs:
+3
Deppomat01.02.1823:47
Sehr gute Idee, da werd ich es mal zur Diskussion stellen! Danke.
0
U-Boot02.02.1809:34
Wie fängt man hier an?
Du hast hier mehrere Baustellen:
a) Einen Rechner der noch nicht für Pro Tools 2018.1 frei gegeben ist.
b) Ein Rechner der mit einem Betriebssystem (High Sierra) geliefert wird, was für den produktiven Einsatz in einer Audio/Video Konfiguration in einer "Musikaufzeichnung im TV" an einer maximalen Leidensfähigkeit gekoppelt sein muss.
c) Pro Tools HD Native, da habe ich mal gelacht! Da ich genau in dieser Branche arbeite und regelmäßig Live Aufnahmen mit 50-60 Spuren mache. Sicher wird es auch mit Native gehen, will Dein Kollege aber tatsächlich dieses Risiko eingehen und seine Bezahlsjobs riskieren? Also ich halte mit einem HDX System immer schon für 90 Minuten die Luft an. Wenn es aber unwiederholbare Dinge geht und das ist ja häufig so, läuft bereits ein zweiter Taker mit, für den Fall der Fälle...
Oder mach doch mal die Ansage, das die Band oder Orchester mit dem letzten Titel noch einmal anfangen soll, weil Dein System gerade ausgestiegen ist....
d) Bei Live und TV hängt ja noch ein bisschen mehr dran: Wie ist das mit Wordclock, woher kommt das Video ist evtl. ein ISIS/Interplay auf dem Ü-Wagen? Bis das mit dem iMac Pro läuft wird es einige Monate brauchen, jemand der avidaffin ist, kann das sicher bestätigen.
e) Es ist einfacher mit Bildschirm, Tastatur und Maus "abgesetzt" zu arbeiten, als den ganzen Kram den Du benötigst an Deinem Recordingplatz zu schaffen, von daher spreche ich mal dem iMac Pro die "Road-Tauglichkeit" ab.
f) Ich würde mir ein HDX System mit Magma Thunderbolt Chassis zulegen sowie einen MacPro 2013 oder falls möglich die Zeit mit einem alten MacPro überbrücken, bis "der neue" da ist.
...bin seit 1994 Pro Tools Nutzer...
+2
AppleUser2013
AppleUser201302.02.1810:50
Definitv HDX benutzen... Zwar sind die DSPs alt und mit der richtigen Hardware kann man nativ wesentlich mehr Plugins laden, aber es fehlt der DSP Mixer. Auf jeden Fall den Imac Pro nehmen, da die Xeons wesentlich schneller sind, als die des nMP2013.
Ich nutze beides an verschieden Workstations... HD Native und HDX...
HD Native ist perfekt für die Musikproduktion...(Virtual Instruments und co)... HDX ist da nicht besser.
Dennoch fürs Tracking würde ich nie ein HD Native verwenden. Da ist HDX einfach besser und stabiler...
+1
AppleUser2013
AppleUser201302.02.1811:58
Kleiner Nachtrag

Einen Nachteil hat HDX allerdings. Der kleine Lüfter auf der Karte macht ein penetrantes Geräusch und ist ziemlich laut.
Das kann richtig nervig werden...vorallem wenn man mehr Karten benutzt.
Auch haben AAX Dsp Plugins meistens ein höheres Delay als die native Variante, was aber dank Delay Compensation kein Problem sein dürfte...
+1
Deppomat02.02.1812:07
U-Boot
...
Vielen Dank! Ich geh mal deine Punkte durch:

a) Hat nicht Avid selber proudly announced, daß Pro Tools auf dem iMac Pro läuft? 12.8.3, das scheint die aktuelle Version zu sein:
b) High Sierra: Ok, das kann ich mir gut vorstellen. Habe noch nicht nach den Problemen gegoogelt.
c) Tja, das ist die große Frage. Vielleicht muß es wirklich HDX sein. Bloß wieso... und in unserem Fall werden so oder so viele Drittanbieter-Plugins benötigt, die nicht allesamt als DSP-Variante vorliegen.
d) Das sollte in diesem Fall keine Rolle spielen, da Aufzeichnung.
e) Auch nicht, das Setup muß nicht transportiert werden.
f) Gut zu wissen, daß die Variante mit HDX im Magma Chassis sich bereits bewährt hat.

Danke nochmal!
0
Deppomat02.02.1812:15
AppleUser2013
...
Danke für die Einschätzung! Dann muß man sich vermutlich aber auch auf AAX-DSP-Plugins beschränken, oder? Oder hast du gute Erfahrungen mit einem Mix aus DSP- und nativen Plugins gemacht?

Was die Xeons angeht, habe ich auch den Eindruck. Zumindest bei Geekbench ist der iMac Pro ca. 45% schneller als der Mac Pro '13 (beides 8 core). Ram ist beim iMac Pro natürlich eine Pein - während beim Mac Pro '13 der Vollausbau auf 128GB vllt. 750€ kostet und selber durchführbar ist, bedeutet es beim iMac Pro BTO, Wartezeit und 2900€ Aufpreis.

Wie viel besser sind Xeons eigentlich als Core-i-CPUs für Pro Tools? Avid selber spricht von gerade mal 36% mehr Plugins als der aktuelle iMac i7:
0
U-Boot02.02.1813:04
a) Noch einmal zurück zu Deiner/Eurer notwendigen Spezifikation: ""Musikaufzeichnung im TV" und "zuverlässiger Livebetrieb".
Was technisch "läuft" und was sich in der Praxis bereits etabliert hat, da gibt es manchmal durchaus größere Unterschiede.
Mit PT 2018.1 habe ich wohl vorgegriffen, die ist jetzt auf der Namm angekündigt worden... my bad...
Die PT 12.8.3 HD ist jetzt erstmals für High Sierra 10.13.2 frei gegeben.
c) Einfaches Beispiel, Du nimmst eine Big Band auf. Der Keyboarder möchte häufig einen anderen Kopfhörermix als backup. Wenn hinter und neben ihm 20 mal "Blech" steht, dann musst Du einen Kopfhörermix bereit stellen, weil er sich an einigen Passagen einfach nicht "heraus" hört. Genauso ist es, wenn Du noch ein Vocalist dabei ist. Klar kann das auch der FOH oder Stagemixer machen, aber die Veranstaltungen sind häufig auch gar nicht so groß, dass immer das "große Besteck" dabei ist. So ist derjenige der das Tracking macht, auch für den Rest zuständig. An der Stelle ist "native" ausgeschieden, das bekommst Du nicht mehr gewuppt, da steigt jeder Solist aus (Timing). Muss halt überlegt werden, ob das bei ihm/Dir jemals vorkommen könnte.
Ich kenne nicht ein einziges natives AAX Plug-In, was ich während dem Tracking bräuchte (und ich habe hier ein paar hundert). Falls Du auf Waves anspielst, die es zwar nicht als AAX DSP gibt, allerdings auf DiGiGrid Hardware gibt es auch hier eine DSP Lösung. Wir kommen hier allerdings leicht in einen Bereich, wo es mittlerweile nicht mehr darauf ankommt, ob die HDX Variante ca. 3000€ teuer ist, als die HD Native Variante, weil es insgesamt richtig teuer geworden ist.
Damit ich mal eine Vorstellung bekomme, was sind beim Tracking (<- und ausschließlich hier) die 3rd party Plug-Ins, die nur native vorliegen?
e) Verstehe ich nicht, warum sollte das Set-Up nicht transportiert werden? Festinstallation Ü-Wagen?
f) Genau diese Version steht hier in den Regien, für das Tracking kommt ein MP 2012 12 Core zum Einsatz mit eingebauter HDX Karte. In diesem Setup wird logischerweise kein Expansionchassis gebraucht.

Beste Grüße
U-Boot
0
Deppomat02.02.1813:13
U-Boot
...
Genau, es ist eine Festinstallation (Studio, nicht Ü-Wagen), und Monitoring und FOH sind komplett getrennt davon. Es geht nur ums Tracking. Live-Mix wird benötigt, aber es wird zusätzlich nachgemischt.

In den genauen Plugins steck ich leider nicht drin, habe nur vom Toningenieur gehört, daß nicht alles vorliegt. Aber scheinbar ist ja auch ein Mix aus DSP und nativen möglich heutzutage (ob es aber so safe ist?).
0
AppleUser2013
AppleUser201302.02.1813:44
Ich selber habe bisher keine Probleme mit Mix aus DSP und Nativen Plugins...
Die aktuelle Version ist in der Tat Protools HD 2018.1 und ist auch schon verfügbar... und funktioniert unter High Sierra.
Dennoch mit jeder neuen Version kann es auch zu neuen Fehlern kommen.
In meinem Fall funktioniert der Massenburg Design Works MDWEQ5 AAX Dsp nicht mehr. Wenn ich das Plugin lade stürzt Protools HD ab. Ansonsten funktioniert alles soweit. Die neuen Features sind sehr praktisch. Track Presets, EQ Curve im Mixer, erweiterte Midi Edit Funktionen, Erleichterungen bei Comping...
Dennoch werde ich wohl wieder auf 12.8.3 gehen, wegen den MDWEQ5 Plugin, welches ich oft in Sessions benutzt habe...
Die Anzahl an AAX DSP Plugins ist ziemlich überschaubar... Softube, McDSP, Sonnox, Massenburg Design Works, Eli Arouser, Flux Audio, DMG Audio Equality (Digital) und Plugin Alliance... Leider sind die Avid Dsps ziemlich limitiert. Deswegen bieten viele Anbieter wie Fabfilter (Pro Q 2, ein sehr guter Eq), Lexicon, Eventide und mehr ihre Plugins nur als AAX Native an. Sofftsynths lassen sich auf den Texas Instruments Chips gar nicht realisieren. Das war damals bei TDM (Motorola Dsps) anders. Da gabs zum Beispiel den Access Virus als Plugin.
Avid bewirbt zwar HDX als wesentlich leistungsfähiger als frühere Hardware, aber das stimmt nicht ganz. Es hängt stark von den Plugins ab. Gut ist aber das DSP Sharing, welches verschiedene Plugins auf einen DSP erlaubt. Dennoch Reverbs z.B sind sehr leistungshungrig. Viele Plugins brauchen auch schnell direkt 50-60% eines DSPs...

Wie gesagt zum Tracking (Recorden) ist HDX echt die ideale Lösung. HD Native ist da limitiert. HDX kann je nach Anzahl der Karten richtig viele In and Outs verarbeiten, während HD Native auf 64 beschränkt ist. Auch werkelt HDX stabiler in Recording Situation. HD Native hat zwar einen FPGA, aber das ist nicht vergleichbar mit dem Mixer der auf DSP gerechnet wird...
0
Deppomat02.02.1813:49
AppleUser2013
...
Das wird meinen Kollegen sehr interessieren, bzw. ihn und den Mixer. Auch daß die DSPs relativ schnell ausgelastet sind.. da in unserer Anwendung eher verschwenderisch mit Plugins umgegangen wird (also vermutlich eine hohe native Last bestehen bleiben wird), wäre es interessant, was die DSPs dann primär übernähmen. Den Mixer selber?
0
AppleUser2013
AppleUser201302.02.1814:20
Ja den Mixer... Eine HDX Karte hat 18 DSPs... Also schon ordentlich Power. Wiegesagt es hängt sehr stark vom Plugin ab...
Sonnox Plugins sind echt sehr gut optimiert. Da kann man schon richtig viel verwenden. Andere Plugins z.B PLGA HG-2 brauchen direkt über 50% eines Dsps. Reverbs wie Revibe und Reverb One sind sehr leistungshungrig...
Meistens ist es aber auch so, daß die erste Instanz eines Plugins viel Leistung braucht, eine zweite Instanz aber dann weniger...
Weiters muss man natürlich miteinbeziehen, daß AAX DSP Plugins meistens teurer sind als die native Version. Das gilt für Sonnox,MCDsp... Andere Herstller (Softube Plugin Alliance Empirical Labs usw.) verlangen keinen Aufpreis für AAX DSP.
Ich selber nutze viele AAX DSP Plugins und habe die Hardware nur manchmal ausgereizt. Ausser VIs die laufen sowieso nur native.
Auch muss ich gestehen, gibt es viele Plugins eben nur nativ und der Fabfilter Pro Q 2 ist ein genialer EQ.
Ich bin kein Fan von Waves. Ich hab einiges (SSL,API,Abbey Road usw.), aber nutze es kaum, weil es einfach bessere Alternativen gibt.


Nun zum Rechner... 36 % sind nicht wenig... Protools HD kann mit vielen Kernen mittlerweile sehr gut umgehen.(Auch mit Plugins).Das nennt sich dann dynamic plugin processing...
Deswegen macht es schon einen Unteschied, ob m an einen Core I7 (4 Core) oder Xeon (8 Core bis 18 Core) verwendet.
Die 36 % gelten für das 8 Core Modell. HD Native Thundebolt hat natürlich eine höhere Grundlatenz, als HDX.
Deswegen kann HD Native seine Stärken eher im Post Bereich ausspielen, wo Latenz keine Rolle spielt... Eher nicht fürs Recording...

Einen nMP würde ich definitv nicht mehr kaufen, da Apple ja schon an einen neuen arbeitet...
0

Kommentieren

Diese Diskussion ist bereits mehr als 3 Monate alt und kann daher nicht mehr kommentiert werden.