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Kurz notiert: Apple lehnt Anfragen der Strafbehörden aus Hong Kong nicht ab & neuer Trailer für „Tiny World“ auf TV+

Tech-Unternehmen zeigen klare Kante – außer Apple
Chinas neues Sicherheitsgesetz hat massive Auswirkungen für die Justiz in Hongkong, die sich bis zuletzt als unabhängig verstand. Bei „außergewöhnlicher Gefahrenlage“ oder bei der „Beteiligung ausländischer Kräfte“ greift nun die chinesische Strafverfolgung: In diesen Fällen ermittelt Peking und die Strafprozessordnung der Volksrepublik kommt zum Tragen. Für Kritiker der chinesischen Führung verheißt das wenig Gutes – Unternehmen wie Google, Facebook und Twitter reagierten bereits auf die veränderten Bedingungen und erklärten, Anfragen nach der Herausgabe von Nutzerdaten der Bürger Hongkongs nicht länger bearbeiten zu wollen. Zu groß sei die Gefahr, damit Menschenrechtsverletzungen zu fördern. Die chinesischen Gesetze sehen zum Teil drakonische Strafen für Oppositionelle vor. Apple zeigte sich in dieser Frage weniger entschlussfreudig: Man wolle das neue Gesetz erst evaluieren, so Cupertino.

Nun wird klar, dass der Konzern entsprechende Anfragen nicht kategorisch ausschließt: Gegenüber Techcrunch erklärt der Konzern, gemäß dem Rechtshilfeabkommen mit den USA zu handeln. Die iCloud-Daten der Nutzer seien nach wie vor auf Servern in den Vereinigten Staaten gespeichert – Anfragen der Hongkonger Strafverfolgungsbehörden müssten zuerst vom US-Justizministerium genehmigt werden. Zukünftig sollen die Daten allerdings auf chinesischen Servern liegen – und damit den Zugriff Pekings erleichtern. Apple bezieht damit einmal mehr nur unklar Position – was dem Konzern in der Vergangenheit bereits vorgeworfen wurde.


Neue Serie: Tiny World
Apples Streaming-Plattform TV+ bietet immer mehr TV-Serien an – aus mittlerweile sehr unterschiedlichen Genres. 18 Emmy-Nominierungen für sechs Produktionen zeugen durchaus von einer hohen Qualität der Serien. Am 2. Oktober dieses Jahres folgt ein Neuzugang: Die Dokumentation Tiny World soll die Welt aus den Augen der kleinsten Kreaturen zeigen. Apple stellt nun einen Trailer der Serie bereit, die insgesamt zwölf Folgen umfasst. Sechs Episoden werden zum Start im Oktober zur Verfügung stehen, die restlichen Folgen sollen 2021 folgen.

Offizieller Trailer von Tiny World auf YouTube

Kommentare

Philantrop
Philantrop11.09.20 15:21
netzpolitik.org/
Künftig speichert Apple die iCloud-Daten sowie die Schlüssel chinesischer Nutzer in China. Das macht es chinesischen Behörden einfach, auf dort abgelegte Daten zuzugreifen. Menschenrechtler warnen vor einem immer engeren Überwachungsnetz.

MTN
Die iCloud-Daten der Nutzer seien nach wie vor auf Servern in den Vereinigten Staaten gespeichert – Anfragen der Hongkonger Strafverfolgungsbehörden müssten zuerst vom US-Justizministerium genehmigt werden.

Das widerspricht sich ein ganz kleines bisschen
+2
Kelle11.09.20 15:38
Diese Information erklärt den zukünftigen Zustand – und findet sich nun auch im Artikel wieder.
0
sierkb11.09.20 16:01
Kelle
Diese Information erklärt den zukünftigen Zustand – und findet sich nun auch im Artikel wieder.

Bezüglich nun auch Hong-Kong. Bezüglich Festland-China ist das, wie Philantrop zurecht darauf hinweist, bereits so seit dem 28. Februar 2018:
+1
DTP
DTP11.09.20 16:44
Und da Apple leider unsere Daten so verschlüsselt, dass Apple sie auch entschlüsseln kann, ist das gefährlich. Nicht nur in China.

Schade, dass Apple da nicht Vorreiter spielt.
+4
Andy5911.09.20 18:03
Eigentlich müsste EU von den Cloud-Anbieter verlangen, daß die Server in EU stehen müßten. Anbieter wie Apple, Google, Microsoft dürften keinesfalls Daten von EU-Bürger an USA weiterleiten. Bei der Strafverfolgung nur mit EU-Behörden Zusammenarbeiten. Bei Verstößen: hohe Strafen bis zu Lizenzentzug.
Es ist ganz einfach: willst Du Geschäfte in der EU machen, muß Du Dich an unsere Gesetze halten. Amerikanische Gesetze in der EU interessieren uns nicht.
+3
sierkb11.09.20 19:24
[OT]
Andy59
Eigentlich müsste EU von den Cloud-Anbieter verlangen, daß die Server in EU stehen müßten. Anbieter wie Apple, Google, Microsoft dürften keinesfalls Daten von EU-Bürger an USA weiterleiten. Bei der Strafverfolgung nur mit EU-Behörden Zusammenarbeiten. Bei Verstößen: hohe Strafen bis zu Lizenzentzug.
Es ist ganz einfach: willst Du Geschäfte in der EU machen, muß Du Dich an unsere Gesetze halten. Amerikanische Gesetze in der EU interessieren uns nicht.

Da geschieht ja bereits was an der Front, da ist ja derzeit grad' Bewegung in der Sache, den ersten dieser Konzerne trifft es ja bereits – und auch die Schweiz zieht nach, orientiert sich an der EU:

Süddeutsche Zeitung (10.09.2020): Datentransfer: Wenn Dublin Facebook die Daten abdreht
Eine irische Behörde schreitet ein, weil Nachrichten und Fotos von EU-Bürgern in den USA nicht sicher vor den US-Geheimdiensten sind.
SZ, 10.09.2020
[…]

…es geht um viel mehr als um Facebooks Umgang mit Nachrichten, Fotos und Likes. Die irische Entscheidung wird der Präzedenzfall sein, wie Daten im Wert von Milliarden Euro aus Tausenden Unternehmen zwischen USA und EU transferiert werden dürfen. Die Drohung aus Dublin ist der erste konkrete Schritt für die Abtrennung der Datenströme der EU von den USA.

[…]

Golem (09.09.2020): Privacy Shield: Facebook muss angeblich Datentransfer in die USA unterbinden
Einem Bericht zufolge soll Facebook den Datentransfer in die USA nach dem Aus des Privacy Shield stoppen. Das verlangten irische Datenschützer.

AP News (08.09.2020): Swiss official airs concerns about data privacy in US
GENEVA (AP) — A Swiss federal commissioner announced Tuesday that a U.S.-Swiss program aimed to protect personal information exchanged between the two countries doesn’t go far enough, and has downgraded the United States to rank it as a country deemed to have inadequate data protection. …

Golem (22.07.2020): Aus für Privacy Shield: Keine Schonfrist mehr beim Datenschutz
Gibt es noch eine rechtlich sichere Basis für den Datenaustausch mit den USA? Eine schnelle Klärung der vielen Fragen ist nicht zu erwarten. Eine Analyse von Friedhelm Greis

[/OT]
+2
DTP
DTP14.09.20 08:48
Andy59
Eigentlich müsste EU von den Cloud-Anbieter verlangen, daß die Server in EU stehen müßten.
Es ist ganz einfach: willst Du Geschäfte in der EU machen, muß Du Dich an unsere Gesetze halten. Amerikanische Gesetze in der EU interessieren uns nicht.
Das Problem ist ja eher die fehlende End-to-Endverschlüsselung und dafür gibt es auch in der EU kein Gesetz. Im Gegenteil, auch unsere Behörden wollen ja "im Zweifelsfall" Zugriff auf unsere Daten und Kommunikation und deshalb einen Hintertür-Schlüssel.

Genau das ist ja das Problem bei Apple: Apple kann meine Backups auf iCloud entschlüsseln. Genau das will ich nicht. Neben dem Datenschutz sehe ich vor allem das Problem des Missbrauchs, denn wenn es eine Hintertür gibt, kann das ein findiger Hacker auch knacken.

Daher gibt es bei mir nur vollverschlüsselte Backups in der Cloud, bei der NUR ICH einen Schlüssel habe.
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