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Apple Intelligence in China: 2.000 Fragen dürfen nicht beantwortet werden

Auf der WWDC 2024 kündigte Apple das Konzept für die hauseigene Künstliche Intelligenz an: Zwei lokale "Foundation Models" werden auf aktuelle Macs, iPads und iPhones installiert; eines davon ist für Text optimiert, das andere auf Bilderzeugung. Komplexere Aufgaben werden weitestgehend anonymisiert auf Apples Servern beantwortet. In den USA begann die Veröffentlichung von Apple-Intelligence-Features wie Image Playground im selben Jahr; EU-Nutzer mussten bis März 2025 warten. In China stehen sie aktuell nicht zur Verfügung. Um dies zu ändern, muss Apple eine angepasste Version erzeugen, welche umfangreichen Anforderungen gerecht wird, berichtet das Wall Street Journal.


Als automatisierte Einstiegshürde dient ein automatisierter Text, bei dem einer KI 2.000 vordefinierte Fragen gestellt werden. Diese dürfen LLM-basierte Assistenten nicht beantworten. Wenn in mehr als fünf Prozent der Fälle trotzdem eine Antwort entsteht, wird keine Zulassung erteilt. Die Negativliste umfasst Inhalte, welche die Regierung in ein negatives Licht stellen oder das sozialistische System infrage stellen, doch auch Gewaltaufrufe, Falschinformationen sowie Diskriminierungen sollen unterbunden werden. Deepfakes muss ein KI-Anbieter ebenfalls zuverlässig verhindern, um in China eine Zulassung zu erhalten.

Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht
Apple Intelligence ist aktuell in beinahe allen Ländern verfügbar – das chinesische Festland stellt eine auffällige Ausnahme dar. Dieses Regelwerk ist nicht explizit für Apple entstanden, sondern gilt für alle ausländischen KI-Anbieter, welche in China ihre Dienste anbieten wollen. Alle KI-generierten Inhalte müssen zudem eindeutig als solche gekennzeichnet werden. Jede Nutzung von künstlicher Intelligenz in China setzt obendrein eine eindeutige Registrierung der Anwender voraus, um gegebenenfalls Missbrauch verfolgen zu können. Nach dem Einstiegstest mit 2.000 Fragen folgen regelmäßige Überprüfungen; die chinesische Regierung behält sich vor, zusätzliche Anfragen in die Blocklliste aufzunehmen.

Chinesische KI in westlichen Ländern
Gleichzeitig bietet China eigene LLMs an, etwa Qwen und DeepSeek. Diese stehen oftmals auch außerhalb von China bereit – und verzichten dabei auf einige Aspekte der inhaltlichen Einschränkungen. Allerdings, so berichtet der WSJ-Artikel, haben KI-Forscher festgestellt, dass die chinesischen Modelle oftmals generell "sicherer" erscheinen und deutlich seltener zur Erzeugung pornografischer oder gewaltverherrlichender Inhalte überzeugt werden konnten als die Mitbewerber aus den Vereinigten Staaten und Europa.

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