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Forum>Hardware>Warnung vor OLED-Displays

Warnung vor OLED-Displays

piik
piik07.06.2214:00
Ein kleine bisschen OT, aber durchaus von zukünftiger Relevanz.

Folgende Geschichte:
vor zwei Wochen kaufte ich einen 48"-OLED-Fernseher von LG fürs Schlafzimmer und er funktioniert auch prima soweit. Ich mag das Schwarz ohne Clouding oder Bleeding. Ich hatte schon einen OLED-TV für das Wohnzimmer und war von daher positiv voreingenommen.
Nun zum Problem:
Worüber ich mich aber gewundert habe ist, dass beim Versuch, die Helligkeit zu veringern, die Farbdarstellung stark beeinträchtigt wurde. Da der TV im Schlafzimmer steht, habe ich versucht, die Helligkeit deutlich geringer einzustellen, was aber Farbverfälschungen zur Folge hatte - insbesondere die Gesichter waren plötzlich sehr braun.
Meine Vermutung: Das liegt daran, dass nicht wie bei LCDs die Hintergrundbeleuchtung reduziert wird und so trotzdem der volle Farbraum zur Verfügung steht. Da LEDs nämlich direkt angesteuert werden und bei einer auf 25% reduzierten Helligkeit dann ja 2 bit pro Farbe fehlen, also für RGB nur noch 3 x 6 bit zur Verfügung stehen, lässt die Farbdarstellung sehr zu wünschen übrig. In meinem Fall vor allem in dunkleren Bildbereichen.
Wenn das stimmt, dann wäre das Prinzipiell so und ließe sich nicht ändern.

Genau diese Beobachtung schilderte ich dem LG-Support. Ich fragte auch, ob das im Prinzip so sein oder
ein Software-Fehler. Denn ich könnte mir vorstellen, dass man auch mit 3x6 bit pro Pixel eine ausgeglichenere Farbdarstellung hinbekäme - oder dass bei einem Farbraum von möglichen 3x10 bit eben noch 3x8 bit übrig wären, was ja ausreichen würde.

Die Antwort:
LG
In diesem Fall liegt kein Fehler am Gerät vor. Dadurch, dass die Helligkeit der einzelnen LED's reduziert wird, verschlechtert sich dementsprechend die Bildqualität. Durch die fehlende Leistung können Farben nicht mehr 'rein' dargestellt werden und dies sorgt für die von Ihnen beschriebene Optik.

Ich bin nicht so glücklich damit, dass ich wohl mit meiner Vermutung richtig liege.
Wenn dem wirklich so wäre, könnte sich LG nämlich die Helligkeitseinstellung gleich komplett sparen, denn sie wäre ja komplett nutzlos und LG-OLED-TVs könnte man nur mit der Standard-Helligkeit betreiben.
Eigentlich für manche Anwendungen ein Unding.
Im Schlafzimmer dann kaum zu gebrauchen weil einfach zu hell.
Aber auch für Computer-Monitore dann ein Unding, weil den will ich abends oder nachts ganz sicher nicht mit Standardhelligkeit betreiben.

Aus diesen Gründen misstraue ich meiner Hypothese und vermute, dass der LG-Sachbearbeiter schlicht Mist verzapft hat, indem er meine Vermutung bestätigt hat.
Es gibt weitere Gründe dafür, das nicht zu glauben:
Ein iPhone mit OLED-Display lässt sich sehr wohl in der Helligkeit deutlich verändern, ohne dass die Farben nennenswert verfälscht würden.

Demnach hätte also schlicht LD bei der Implementierung der Helligkeitseinstellung einen groben Bockmist gebaut, der dringend korrigiert gehört.

Da ich mich mit der Technik aber noch völlig komplett auskenne, meine Frage in die Runde und speziell auch an @@sonorman und @@weia - was haltet ihr von der Problematik?
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Kommentare

David_B
David_B07.06.2220:31
piik
David_B
Die Bilder taugen nichts. Man müsste da schon manuell 3x die gleichen Einstellungen bei der Kamera fahren.
Das was Du da sehen kannst, kann ich genau so mit meinen Augen sehen. Von daher illustirieren die Bilder genau das, was ich meine.

Die Wand hinterm Fernseher wird ausschließlich vom TV beleuchtet?
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piik
piik07.06.2220:48
David_B
piik
David_B
Die Bilder taugen nichts. Man müsste da schon manuell 3x die gleichen Einstellungen bei der Kamera fahren.
Das was Du da sehen kannst, kann ich genau so mit meinen Augen sehen. Von daher illustirieren die Bilder genau das, was ich meine.
Die Wand hinterm Fernseher wird ausschließlich vom TV beleuchtet?

Es war Tag, also indirekt Sonne vom Fenster nearby. Der automatische Weißabgleich des iPhones hat noch etwas zugeschlagen, aber auch wenn man den Hintergrund in PS nachträglich gleich macht, bleibt der Effekt des Absaufens der Gesichtsfarben erhalten.
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piik
piik07.06.2220:52
X-Jo
piik
[…]
Vielleicht ein bisschen. Er hat halt braune Haut (bei 100% Helligkeit) und ist nicht so blaß wie ich. Vielleicht genetisch Nordafrika (so gut bin ich da nicht mit raten), dort gibt es ja auch eine so ordentliche Durchmischung der Bevölkerung im Laufe der Jahrtausende wie in Mitteleuropa.
Das ist Michail Paweletz, in Heidelberg geboren. Sein Vater Neidhard Armin Paweletz, deutscher Zellbiologe und Forscher wurde in Schlesien geboren. Seine Mutter ist Gisela E.G. Neubert. nix Afrika!

Edit: Oma und Opa sind Marta und Alfred Paweletz.
So kann man sich vom Anschein täuschen. Aber die Vorfahrenkette ist ja länger. Zumindest ein paar Gene kommen sicher nicht aus Skandinavien. Letztlich ist das ja nebensächlich, aber der Effekt triit bei Menschen mit braunerer Hautfarbe eben besonders drastisch auf.
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piik
piik07.06.2221:14
weia
Die Aufgabe, eine Helligkeitsregelung für ein OLED-Display zu implementieren, ist also absolut nicht trivial und man kann alle möglichen Fehler machen. (Bei LED-Displays existiert das Problem naturgemäß nicht, da es dort eine physikalische Hintergrundbeleuchtung gibt, deren tatsächliche Helligkeit man einfach regeln kann.)

Danke für die ausführlichere Erläuterung.
Mir ist schon klar, dass man die Helligkeit sehgerecht nicht so reduzieren kann, indem man alle RGB-Farben gleichmäßig reduziert. Ein bisschen kenne ich mit mit der Physiologie des Sehens aus und ich weiß, dass es echt kompliziert ist.
Es war eine Vereinfachung meinerseits. Wenn man die Korrektur aufgrund der unterschiedlichen Empfindlichkeit für verschiedene Farben vernachlässigt (nur der Einfachheit halber), dann kann man es so sehen, dass der unsinnig benannte Parameter "Helligkeit der OLED-Pixel" einfach den Maximalstrom einstellt, der bei RGBW jeweils auf Maximal auftritt. Ändert man den Strom, ist es das Gleiche wie die Reduktion der Helligkeit einer Hintergrundbeleuchtung - zumindest physikalisch.
Übrigens existiert das Problem der Nichtlinearität der Farbempfindlichkeiten auch bei LCDs. Auch da muss man korrigieren, wenn man helligkeitsabhängige Farbverfälschungen vermeiden will.
Bei OLEDs kommt noch das Problem dazu, dass die OLED-SubPixel-Farben leicht unterschiedliche Kennlinien haben, die man ebenfalls korrigieren sollte.

Letztendlich wäre es in der Tat gerechtfertigt, den angeführten Parameter Bildschirmhelligkeit zu nennen.
Das, was LG "Bildschirmhelligkeit" nennt ist das, was ich verstellt habe, und vom Bildeindruck macht die Hypothese viel Sinn, dass es sich dabei um die W-SubPixel handelt und nichts anderes.
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Weia
Weia08.06.2202:50
piik
Übrigens existiert das Problem der Nichtlinearität der Farbempfindlichkeiten auch bei LCDs. Auch da muss man korrigieren, wenn man helligkeitsabhängige Farbverfälschungen vermeiden will.
Ich weiß nicht genau, worauf Du dich beziehst. Technisch ändert sich die Helligkeit von LCD-Displays ja nicht, wenn man die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung verändert; insofern ist hier keine Anpassung erforderlich.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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piik
piik08.06.2210:46
Weia
piik
Übrigens existiert das Problem der Nichtlinearität der Farbempfindlichkeiten auch bei LCDs. Auch da muss man korrigieren, wenn man helligkeitsabhängige Farbverfälschungen vermeiden will.
Ich weiß nicht genau, worauf Du dich beziehst. Technisch ändert sich die Helligkeit von LCD-Displays ja nicht, wenn man die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung verändert; insofern ist hier keine Anpassung erforderlich.
Die sichtbare Helligkeit ändert sich. Und da kommt genauso die Augenphysiologie ins Spiel wie bei LEDs, nur dass bei LEDs noch deren Nichtlinearität dazukommt. Daher stimmte Deine Aussage nicht komplett.
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pogo3
pogo308.06.2211:52
Hm. Ist der ein genetisch/ethnisch Schwarzer? Inder oder so?
Vielleicht liebt er die Sonne, das Solarium, oder die - sonst irgendwas. Vielleicht ist tatsächlich der Urgroßvater, der Großvater, die x - Urmutter, oder sonst irgendwer, irgendein Vorfahre in den letzen Jahrtausenden, schwarzer Natur gewesen - aber im Gottes Namen für was genau soll das wichtig sein ? Erklärt das irgendetwas über den Menschen an sich ? Ich muss mich gerade schon wieder mächtig aufregen. Die Natur hat unendlich !!! viel Möglichkeiten und knapp 8 Milliarden Individuen geschaffen - und keiner gleicht dem anderen, noch nicht einmal eineiige Zwillinge. Hm - bist du ein sicherer genetisch/ethisch Weisser ? Oder doch eher ein gelblicher, oder ein rotbrauner, oder ein leicht rötlicher (Sonnenbrand ), oder ein sogar ganz, ganz leicht violetter, oder gar ein leicht rosafarbener ? Welche Norm hätte man den gerne ? Zu klein, zu kurz, zu dick, zu dünn - wer ist den der Passende ?
„Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.“
-3
aibe
aibe08.06.2216:10
Verringere einmal die Helligkeit via „OLED-LICHT“ und nicht via „Helligkeit“. Bei meinem 77CX9 konnte ich dabei keine nennenswerten Farbverfälschungen feststellen. Selbiges auf dem 65E7, der im Schlafzimmer steht.

In welchem Bildmodus befindest du dich eigentlich? Ist es ein HDR Modus (bspw. Dolby Vision) hat eine Verstellung der Helligkeit nämlich weit größere Auswirkungen.
+1
piik
piik08.06.2217:36
pogo3
... Ich muss mich gerade schon wieder mächtig aufregen. ...
Darfst Du gerne machen, wenn Du drauf stehst.
-1
piik
piik08.06.2217:37
aibe
Verringere einmal die Helligkeit via „OLED-LICHT“ und nicht via „Helligkeit“. Bei meinem 77CX9 konnte ich dabei keine nennenswerten Farbverfälschungen feststellen. Selbiges auf dem 65E7, der im Schlafzimmer steht.

In welchem Bildmodus befindest du dich eigentlich? Ist es ein HDR Modus (bspw. Dolby Vision) hat eine Verstellung der Helligkeit nämlich weit größere Auswirkungen.
Jaaa, genau das habe ich getan dann, nach dam_j mir die Sache mit viel Geduld erklärt hatte, habe ich geschrieben, und jetzt ist alles gut.

Ich glaube, den Thread kann man schließen, oder?
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Weia
Weia08.06.2218:44
piik
Weia
Ich weiß nicht genau, worauf Du dich beziehst. Technisch ändert sich die Helligkeit von LCD-Displays ja nicht, wenn man die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung verändert; insofern ist hier keine Anpassung erforderlich.
Die sichtbare Helligkeit ändert sich. Und da kommt genauso die Augenphysiologie ins Spiel wie bei LEDs, nur dass bei LEDs noch deren Nichtlinearität dazukommt. Daher stimmte Deine Aussage nicht komplett.
Jein, es ist noch etwas komplizierter.

Der „krumme“ Zusammenhang zwischen Lab und RGB, den Du im ColorSync-Dienstprogramm-Rechner bewundern kannst, hat ja – solange Du nicht ein speziell auf ein Display-Exemplar eingemessenes Farbprofil nutzt, sondern einen Standard wie sRGB – nichts mit den Nichtlinearitäten der LEDs zu tun, von deren Existenz das ColorSync-Dienstprogramm dann gar nichts weiß. Diese „krummen“ Zusammenhänge sind daher bereits die, die die Psychophysik unseres Gesichtssinns berücksichtigen. Allerdings, das stimmt, geht das den Berechnungen im ColorSync-Dienstprogramm zugrunde liegende ICC-Farbmanagement von einer fixen, nominellen Beleuchtungsstärke von 500 lux aus; streng genommen müsste man also für verschiedene tatsächliche Beleuchtungsstärken jeweils eigene Farbprofile erstellen. Die Unterschiede sind aber, im Gegensatz zu dem, was Dir widerfahren ist, so minimal, dass das in der Praxis niemand macht.

Also gibt es für LCDs folgende Einflussgrößen:
  • Psychophysikalische Nichtlinearität bei Veränderung der relativen Helligkeit eines Farbpixels innerhalb des Bildes
  • Psychophysikalische Nichtlinearität bei Veränderung der absoluten Bildhelligkeit durch die weiße Hintergrundbeleuchtung; wird meist ignoriert, da minimal
  • Physikalische Nichtlinearität des LCD-Panels (wird durch die Kalibration des Displays linearisiert)

Und für OLED-Displays:
  • Psychophysikalische Nichtlinearität bei Veränderung der relativen Helligkeit eines Farbpixels innerhalb des Bildes
  • Psychophysikalische Nichtlinearität bei der Veränderung der absoluten Bildhelligkeit durch die globale Veränderung der Helligkeit aller einzelnen, farbigen OLED-Pixel, mit denselben Algorithmen wie bei dem vorangegangenen Punkt
  • Physikalische Nichtlinearität der OLEDs (wird durch die Kalibration des Displays linearisiert)
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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piik
piik08.06.2219:50
Weia
piik
Weia
Ich weiß nicht genau, worauf Du dich beziehst. Technisch ändert sich die Helligkeit von LCD-Displays ja nicht, wenn man die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung verändert; insofern ist hier keine Anpassung erforderlich.
Die sichtbare Helligkeit ändert sich. Und da kommt genauso die Augenphysiologie ins Spiel wie bei LEDs, nur dass bei LEDs noch deren Nichtlinearität dazukommt. Daher stimmte Deine Aussage nicht komplett.
Jein, es ist noch etwas komplizierter.

Der „krumme“ Zusammenhang zwischen Lab und RGB, den Du im ColorSync-Dienstprogramm-Rechner bewundern kannst, hat ja – solange Du nicht ein speziell auf ein Display-Exemplar eingemessenes Farbprofil nutzt, sondern einen Standard wie sRGB – nichts mit den Nichtlinearitäten der LEDs zu tun, von deren Existenz das ColorSync-Dienstprogramm dann gar nichts weiß. Diese „krummen“ Zusammenhänge sind daher bereits die, die die Psychophysik unseres Gesichtssinns berücksichtigen. Allerdings, das stimmt, geht das den Berechnungen im ColorSync-Dienstprogramm zugrunde liegende ICC-Farbmanagement von einer fixen, nominellen Beleuchtungsstärke von 500 lux aus; streng genommen müsste man also für verschiedene tatsächliche Beleuchtungsstärken jeweils eigene Farbprofile erstellen. Die Unterschiede sind aber, im Gegensatz zu dem, was Dir widerfahren ist, so minimal, dass das in der Praxis niemand macht.

Also gibt es für LCDs folgende Einflussgrößen:
  • Psychophysikalische Nichtlinearität bei Veränderung der relativen Helligkeit eines Farbpixels innerhalb des Bildes
  • Psychophysikalische Nichtlinearität bei Veränderung der absoluten Bildhelligkeit durch die weiße Hintergrundbeleuchtung; wird meist ignoriert, da minimal
  • Physikalische Nichtlinearität des LCD-Panels (wird durch die Kalibration des Displays linearisiert)

Und für OLED-Displays:
  • Psychophysikalische Nichtlinearität bei Veränderung der relativen Helligkeit eines Farbpixels innerhalb des Bildes
  • Psychophysikalische Nichtlinearität bei der Veränderung der absoluten Bildhelligkeit durch die globale Veränderung der Helligkeit aller einzelnen, farbigen OLED-Pixel, mit denselben Algorithmen wie bei dem vorangegangenen Punkt
  • Physikalische Nichtlinearität der OLEDs (wird durch die Kalibration des Displays linearisiert)
Ja etwa so. Und ja, ich weiß dass diese Nichtlinearitäten ein geringeres Ausmaß haben, als das, was ich gesehen habe. Das ist der Grund, weswegen ich auch schlichte Einstellung der W-Subpixel beim Parameter Bildschirmhelligkeit spekuliere.
Ich bin gespannt, ob und was LG auf meine Nachfrage antwortet.
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