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Forum>Apple>Softwarepatente sinnvoll?

Softwarepatente sinnvoll?

Thunderson
Thunderson21.07.0420:13
Heute kam die Geschichte aufgrund des Softwarepatents, gegen dass Apple und M$ angeblich verstoßen, auf. Nun frage ich mich, wie sinnvoll sind Softwarepatente?

Ich persönlich bin nicht gegen Softwarepatente, denn was würdet ihr sagen, wenn ihr was entwickelt, was echt gut ist (z.B.: Grafisch Oberfläche eines Systems) und jeder kann es sich klauen, nur weil es nciht patentierbar ist??? Jedem von uns regt es doch auf, dass Apple durch die "nichtpatentierung" der GUI eine Menge Verluste hinnehmen muss(te), aber jeder regt sich auch auf, wenn jemand mal ein Patent gegen Apple hat.
Natürlich ist es echt sch*** für kleine, private Entwickler und Unternehmen, da diese bei der Entwicklung meistens auf Technologien großer Firmen angewiesen sind.

Apple hat diese Problem meiner Meinung nach toll gelöst, indem sie SDK Pakete zur einbindung der Systemtechnologien in Programme zur Verfügung stellen.

Beachtet diese Aspekte und sagt bitte mal, was ihr davon haltet!

Thunderson
„Treibt der Krieg den Menschen zum Äußersten oder treibt das Äußerste den Menschen zum Krieg?“
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Kommentare

TCHe
TCHe21.07.0420:40
Das ist ein zweischneidiges Schwert.
Ich würde schon zustimmen, dass es nicht sein kann, dass langjährige Entwicklungsarbeit (Zeit, Geld, persönliches Engagement) einfach "geklaut" werden kann.
Gleichzeitig halte ich es aber auch für gefährlich, wirklich alles patentieren zu lassen, was nur geht, weil man sich ja mal Geld davon verspricht.

Man sollte schon differenzieren, ob eine Sache jetzt wirklich sehr individuell ist oder ob es sich nicht vielmehr um eine beliebig reproduzierbare Entwicklung handelt.
Am Beispiel Softwareupdate: Ich denke nicht (habe allerdings da auch nicht wirklich Ahnung), dass so eine Funktion jetzt eine besondere geistige Leistung war. Es ist eine sehr logische Konsequenz, bedenkt man, dass moderne Betriebssysteme eine hohe Anwenderfreundlichkeit mit sich bringen sollen. Es ist nun mal anwenderfreundlicher, Updates per Knopfdruck zu laden als diverse Websites zu durchforsten.
Anders wäre es zB mit Exposé, da kommt man nicht sooo schnell drauf, das sehe ich eher als ein innovatives und einzigartiges Feature an.

(Das Thema ist im Bereich Bio-Technologie übrigens noch viel heikler)
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Thunderson
Thunderson21.07.0421:12
TCHe:

Das ist auch meine Ansicht, aber daran ist wohl auch das Patentamt schuld, dass fast alles Genemigt wird, was eingereicht wird.
Auch ein sehr gutes Beispiel ist Exposé, da dieses Feature noch sehr viel Potential hat, sollte es geschützt bleiben.
Dennoch sollten Patente so offen sein, dass Entwickler, sofern der Produzent nicht sehr tiefe geschlossene Systemkerne oder ähnliches freigeben muss, im System enthaltene Features in deren eigene Programme implementieren können, ohne horrende Summen dafür zahlen zu müssen. Das macht ja auch die OpenSource Szene so beliebt, weil jeder auch Ideen nutzen kann, die vielleicht noch nicht so toll umgesetzt worden sind.
„Treibt der Krieg den Menschen zum Äußersten oder treibt das Äußerste den Menschen zum Krieg?“
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TCHe
TCHe21.07.0421:27
Thunderson
Ja, darauf bin ich nicht eingegangen. Ich stimme Dir zu, dass es positiv bewertet werden muss, dass Entwicklern bestimmte Funktionen zugängig gemacht werden.
In dieser Hinsicht ist Apple vermutlich schon ein seltenes Beispiel (AudioCore etc). M$ gewährt ja nicht mal Behörden ohne weiteres Einblick in den Quellcode.

Letztlich ist das aber auch für das Unternehmen von Vorteil, weil eine gute Integration ja erheblich dazu beiträgt, dass mit dem System gut gearbeitet werden kann. Bei Win hat man nicht zuletzt immer das Gefühl, alles sei irgendwie zusammengeschustert.
Beim Mac ist auch zusätzliche Software gut integriert, das macht mit Blick auf die Ergonomie viel aus.

Vorteil der OpenSource-Software ist zudem noch, dass Probleme schnell behoben werden (trifft ja in einem gewissen Rahmen auch auf Mac OS X zu).
Die Vielzahl der Programmierer kann einfach schneller reagieren als ein einzelner Konzern.
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Rantanplan
Rantanplan21.07.0422:16
Also ich halte von Softwarepatenten in der <b>exisitierenden Form</b> bzw. in der in Europa geplanten Form überhaupt nichts.

Warum? Naja, unsere gesamte Entwicklung und Kultur basiert auf einer einfachen Methode: neue Ideen aufnehmen, verfeinern, verbessern und darauf aufbauen. Patente mit langen Laufzeiten und Exklusivcharakter unterbinden das aber, anstatt der Gesamtentwicklung Auftrieb zu geben. Wie man auch im konkreten Fall beim Rechtsstreit um die Softwareaktualisierung vorgeführt bekommt, legt es der Patentinhaber ja gerade darauf an, daß dieses Verfahren nicht mehr eingesetzt wird - wo der tiefere Sinn für den Patentinhaber liegt weiß ich nicht. Ich vermute es ist das übliche juristische Säbelrasseln um höhere Forderungen durchzusetzen.

Egal. Das Patentrecht ist erstmal eine Verhinderungsmethode. Ich fände hingegen eine andere Regelung sinnvoll:

1. wie im Urheberrecht müßten Patente eine "Schöpfungstiefe" aufweisen. Trivialitäten dürften schlicht und ergreifend nicht patentfähig sein.

2. müßten patentierbare Verfahren eine konkrete Realisierung (bzw. Implementierbarkeit) beschreiben und nachweisen, daß es sie gibt. Sonst kann man jeden Unfug patentieren, ohne daß dahinter eine wirkliche Eigenentwicklung steckt.

3. müßte der Patentinhaber rechtlich gezwungen sein, das Patent auch umzusetzen und einen Zugang für andere zu marktüblichen Preisen zu gestatten. Es kann nicht angehen, daß sich jemand ein Patent ausstellen läßt und damit die Realisierung unterbindet. Wenn er das Patent nicht lizensiert obwohl es Lizenzwillige gibt, muß er den Anspruch verlieren.

4. darf der Exklusivanspruch auf dieses Patent nur ein paar Jahre dauern, vielleicht drei Jahre im Softwarebereich. Nicht länger. Diese Zeit ist ausreichend um sich einen technologischen Vorsprung durch gute Ideen zu schaffen.

5. muß das Risiko für kleine Softwareentwickler kalkulierbar bleiben. D.h. die dürfen nicht mit einem Bein in der Pleite stehen, nur weil sie ein exotisches Patent mit schwammiger Formulierung übersehen haben. Solche exzessive Patentrecherchen kann sich kein kleinerer Laden leisten.

6. muß sich das Patentwesen von der Bunker- und Verhinderungsmentalität zu einer Ideenbörse hin wandeln.

Da ich nicht glaube, daß sich das Patentwesen auch nur ansatzweise in dieser Richtung entwickelt - schließlich sitzen in den Regierungen Juristen und hacken ihrer eigenen Spezies kein Auge aus - bin ich grundsätzlich gegen Patente auf Ideen. Die Realisierung, also die Implementierung, wird ja bereits vom Urheberrecht geschützt.
„Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck“
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TCHe
TCHe21.07.0422:34
Rantanplan

Ich kann Dir weitestgehend zustimmen, allerdings zu 3.:

Das dürfte von der Umsetzung her schwierig sein, einfach weil es keinen Kontrahierungszwang gibt. Zu gut deutsch: Du musst nicht Verträge abschließen, wenn Du nicht willst (es gibt gewisse Ausnahmen).

Man kann also auch von einem Lizenzgeber nicht erwarten, dass er entsprechende Verträge abschließt.

Zu Deinen Schlussäußerungen: Das liegt weniger an den Juristen als an den Lobbyisten (oder daran, dass ich kein Experte fürs Patentwesen bin – und auch nicht werde)
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Rantanplan
Rantanplan21.07.0422:41
TCHe

Ich bin ja auch kein Jurist Gott sei Dank

Man sagt ja auch "Eigentum verpflichtet" oder "Wer Rechte hat, hat auch Pflichten" und in diesem Sinne empfände ich es nur als gerecht, wenn jemand der ein Patent zugesprochen bekommen hat, auch die Pflicht hat damit "verantwortungsbewußt" - was auch immer das sein mag - umzugehen.

Aber im Grunde sehe ich schon einen gewissen Zwang zur Lizenzierung gerechtfertigt. Wenn ich eine Idee veröffentliche - indem ich es zum Patent anmelde - suche ich ja gerade die Öffentlichkeit. Wieso soll ich dann das Recht haben, die Öffentlichkeit davon völlig auszuschließen? Ich spreche ja nicht davon, daß er die Idee unentgeltlich lizensieren muß. Zu marktüblichen Konditionen eben - was das ist, muß im Streitfall halt wieder ein Gericht entscheiden.
„Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck“
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TCHe
TCHe21.07.0423:48
Rantanplan
(Manchmal machts auch Spaß;-) )

Die Sozialbindung des Eigentums gibt es schon, die ist aber sehr vorsichtig abzuwägen, da sie gezwungenermaßen das Recht auf Eigentum tangiert.

Der verantwortungsbewusste Umgang mit einem Patent ließe sich wohl nur erzwingen, wenn es das Gemeinwohl dringend erfordert.
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Ralf Vogt
Ralf Vogt22.07.0400:24
Die Frage ist ja wirklich, was alles patentierbar sein soll. Extremes Nicht-PC-Beispiel: Der Staubsauger patentierbar? okay! Die Idee zur Reinigung von Fußböden mit beliebigen Methoden? Unsinn!
Wenn man diesen Vergleich auf Software überträgt…
Hat schon mal jemand die Patentschriften gelesen, die z.B. Apple einreicht? (Leider keinen Link zur Hand) Da kriegt man das Gruseln, wenn solchermaßen jede Idee für Softwareentwicklung patentierbar wäre.
Oft werden ja Patente angemeldet, die technisch (noch) gar nicht umsetzbar sind. Ein Anderer, der später die Umsetzung schafft, soll dann Gebühren zahlen? (Sie die Sache mit den Plug-Ins für WWW-Browser).
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Rantanplan
Rantanplan22.07.0401:29
TCHe
Der verantwortungsbewusste Umgang mit einem Patent ließe sich wohl nur erzwingen, wenn es das Gemeinwohl dringend erfordert.

Und das ist denke ich der Punkt. Erfordert es nicht das Gemeinwohl, sprich die ungehinderte kulturelle Entwicklung, daß Ideen - nicht deren Umsetzung - Allgemeingut bleiben müssen?

Eine schwierige Frage, die zu schade dafür ist, von Lobbyisten beantwortet zu werden
„Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck“
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Thunderson
Thunderson22.07.0412:37
Was haltet ihr von der Patentierung des "Rechtsklicks"?? Soweit ich weis, kommt der doch von IBM, das wäre doch schrecklich, wenn der nicht mehr verwendet werden dürfte:-|
Ich kenne kein Programm, wo man ihn nicht braucht, oder zumindestens hat. Oder stellt euch vor, jemand liese sich 64bit Patentieren...
„Treibt der Krieg den Menschen zum Äußersten oder treibt das Äußerste den Menschen zum Krieg?“
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Mr BeOS
Mr BeOS25.07.0402:05
Thunderson
Was haltet ihr von der Patentierung des "Rechtsklicks"??.
Also Apple hat es bis dato ja nicht mal geschafft eine Maus herzustellen, die diesen Rechtsklick überhaupt beherrscht.
Halten uns halt für Legasthenikaaahh hi hi hi. Wenn sie so eine Maus nicht mal anbieten wenn sie die Option doch im OS haben......hallo Herr Jobbs niemand zu hause?
„http://www.youtube.com/watch?v=ggCODBIfWKY ..... “Bier trinkt das Volk!“ - Macht Claus Nitzer alkoholfrei“
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Stefab
Stefab22.07.0403:06
Grundsätzlich sollten Patente kleinere vor den größeren schützen. Derzeit ist es wohl eher umgekehrt.
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<br>Durch die derzeitige Lage in den USA muss Apple so agieren, dass sie möglichst alles und möglichst genau patentieren lassen, sich bei anderen beschweren, usw. Leider. Jedenfalls haben die echte Profis am Werk.
<br>
<br>Eigentlich sind Software Patente relativ unsinnig. Denn wenn jemand ohne Source Code des Erfinders das selbe auch nachproduzieren kann, wieso nicht?
<br>
<br>Jedenfalls wenn Software Patente, müssen sie die kleinen, armen Menschen schützen, die geniale Erfindungen machen, auch wenn sie arm sind. Und natürlich Patente wie ganz banale Sachen, zB. Software Update ist das absolut letzte, was patentier-fähig sein sollte. Das wäre ja, wie wenn sich wer das scrolling patentieren lässt, oder die Eingabezeile im Browser, oder den Zrück Button im Browser, etc.
<br>
<br>Ich frage mich allerdings, warum Windows gegen dieses Patent verstößt, denn dort lädt man die Software Updates sowieso via Internet Explorer. Es geht zwar aus den Systemeinstellungen hin, man kommt aber auf eine Webseite, wos dann weiter geht...
<br>
<br>Jedenfalls wenn wegen dieser verblödeten Firma das Software Update von Apple nicht mehr so einfach geht, gibts Terror von mir! Und ich hoffe von genug anderen auch! hehe...
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Stefab
Stefab22.07.0403:32
Jeder der sich gern beschweren möchte:
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<br>Hier ist die Firma mit dem lächerlichen Software Patent:
<br>
<br>http://www.teleshuttle.com/Default.htm
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<br>Unten an der Seite auch die eMail Adresse(n):
<br>
<br>Es steht: info@teleshuttle.com
<br>
<br>Wenn man klickt, kommt aber: rreisman@teleshuttle.com
<br>
<br>Also am besten an beide schreiben!
<br>
<br>PS: Ich habe mir gerade patentieren lassen, dass links in einem neuen Fenster geöffnet werden, und das Essen von Kirschen! Also wer jetzt eine Kirsche essen will, muss Lizenzgebühren an mich zahlen!
<br>
<br>Ausserdem jeder Web Designer mit Target _blank und jeder Browser der Links in einem neuen Fenster öffnen kann!
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<br>Und morgen ist bei mir das senden von mails mit einem Klick auf einem Button dran! Auch wollte ich mir schon immer mal den Doppelklick patentieren lassen... LOL
<br>
<br>Ach ja und nicht zu vergessen: Die Verwendung von Pfeilen in Diagrammen oder anderen Zeichnungen ist mein neues Patent. Linien mit zugespitzten Enden, mit oder ohne Verbreiterung vor der Zuspitzung. Alles Lizenzpflichtig jetzt! Teleshuttle muss nun kräftig zahlen!
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Stefab
Stefab22.07.0403:33
PS: Ok, info@teleshuttle.com geht definitiv nicht, die andere ist richtig:
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<br>mailto:rreisman@teleshuttle.com
<br>
<br>bzw. rreisman@teleshuttle.com
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Stefab
Stefab24.07.0422:22
 Thunderson
<br>
<br>Also ich habe hier kaum ein Programm, wo man den Rechtsklick ernsthaft braucht...
<br>Aber natürlich unterstützt ihn trotzdem so ziemlich jedes Programm. Bringt in manchen Fällen erhöhten Komfort.
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