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Fragen zur Ausfallsicherheit NAS

macfrosch
macfrosch05.02.1611:52
Ich plane mir ein NAS zu kaufen - wahrscheinlich wird es ein Synology DS216+ mit 2x3TB.

Betreiben will ich es im RAID 1. Ich bin bis vor Kurzem davon ausgegangen, dass meine Daten auf den Festplatten gespiegelt und damit sicher wären. Nun wurde mir gestern erzählt, dass bei einem Controllerausfall meine Daten trotzdem weg wären, da die Festplatten ohne den Controller nicht auslesbar wären.

Ist das so?

Geplant hatte ich, das NAS nur sporadisch (1xquartal) zu sichern, um im Falle eines Diebstahles dann wenigstens nicht alles zu verlieren. Eigentlich wollte ich keine Sicherungsfestplatte ständig mitlaufen lassen. Nun bin ich verunsichert.....
„never touch a running system“
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Kommentare

fabisworld
fabisworld05.02.1612:02
Interessante Fragen... die mich auch brennend interessieren, da ich - ähnlich wie macfrosch - bisher davon ausgegangen bin, dass die bloße Spiegelung ohne zusätzlich Paritätsinformationen wie z.B. bei RAID 5 ein Auslesen der Daten (sofern unverschlüsselt auf dem NAS abgelegt) bei Anschluss der Platten(n) via S-ATA-Adapter an einen Rechner machbar sein sollte...

Möglicherweise ist aber das auf den Platten mitlaufende Linux-OS (Synology DMS) und das gewähte Dateisystem hierbei ein "Bremsklotz" !?
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Marcel Bresink05.02.1612:03
macfrosch
Ist das so?

Jein. Das Problem ist, dass man das im Vorhinein nicht weiß, weil die Hersteller dazu nichts sagen. Es kann sein, dass eine einzelne Platte problemlos lesbar ist, wenn man sie an ein Linux-System anschließt, aber das kann man so nicht garantieren. Im schlimmsten Fall müsste exakt dasselbe NAS-Modell wieder gekauft werden (wenn es das zu diesem Zeitpunkt noch gibt).
macfrosch
Geplant hatte ich, das NAS nur sporadisch (1xquartal) zu sichern

Das allerdings wäre ein ganz schwerer Fehler. Ein RAID darf niemals eine Datensicherung ersetzen. Viel häufiger als Plattenausfälle sind ja Bedienungs- oder Software-Fehler. Eine Datensicherung würde dann helfen, bei einem RAID könnten alle Daten weg sein. Bei gewerblicher Nutzung würde das gegen die Sorgfaltspflichten verstoßen und wäre sogar gesetzeswidrig.

Ein RAID dient nur dazu, Ausfallzeiten zu minimieren. Als Datensicherung ist es völlig unbrauchbar. (Eine Datensicherung auf ein RAID zu machen, ist dagegen gut, aber das ist ja eine ganz andere Situation.)
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geka05.02.1612:57
macfrosch
Ist das so?

Bei mir gab es vor einigen Jahren einmal Probleme mit einem 4 Platten Raid 5 nach einem missglückten Firmware-Update, da hatte Synology von EXT3 auf EXT4 umgestellt, und aus irgend welchen Gründen reichte der Platz in der entsprechenden System-Partition für das Update nicht aus, es ging weder zurück noch vorwärts.

Dabei konnte ich ohne weiteres auf die Daten der einzelnen Platten zugreifen und alles sichern um das NAS komplett neu auf zu setzen.

Ich backuppe nur, was mir wirklich wichtig ist, und das macht lediglich einen Bruchteil der 6TB des NAS aus, gleichwohl wollte ich damals die Daten natürlich nicht kampflos verloren geben. Und letztlich habe ich dann ja auch gewonnen

Im Übrigen kannst Du, zumindest bei Synology, aber sicher auch bei anderen Herstellern, bei einem Defekt der NAS-Hardware die Platten einfach in ein anderes Gerät des selben Herstellers verpflanzen und nach abgeschlossener Migration einfach weiter arbeiten, das Ersatzgerät muss nur mindestens so viele Platten wie der Vorläufer verwalten können und, gaaaanz wichtig!!! die Plattenreihenfolge muss beibehalten werden.

Das ist IMHO sogar ein Vorteil gegenüber teuren Hardware-Raid-Kontrollern, bei welchen man nach einigen Jahren u.U. große Schwierigkeiten bei der Ersatzbeschaffung haben wird.
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macfrosch
macfrosch05.02.1614:07
Hm. Das Thema scheint doch nicht so eindeutig zu beantworten zu sein...

Also doch zur Sicherheit eine Backup Platte anschließen?

Hat das Synology NAS eine Softwarelösung mit an Bord, um die Backup Platte automatisch mit Bakups zu befüllen?
„never touch a running system“
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arminhempel
arminhempel05.02.1614:15
"Doch zur Sicherheit eine Backup Platte anschließen?" – Das wurde bereits eindeutig beantwortet. Ein RAID ist kein Backup! Niemals und Nimmer.

Zur zweiten Frage: Ja, eine Synology ist dafür ausgerüstet.
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macfrosch
macfrosch05.02.1614:18
Okay. Dann danke allen für die Hilfe
„never touch a running system“
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Arne 205.02.1614:22
Die in meinen Augen für Privatpersonen tauglichste Lösung:
Zwei identische RAID-Systeme: eines zu Hause, eines bei einem anderen Familienmitglied. Backup von einem Raid über eine verschlüsselte Verbindung zum anderen. (Bei ganz wichtigen, noch nicht auf das jeweils andere System kopierten Daten, kann man dann immer noch einen Umbau der platten in Erwägung ziehen, wenn der Controller ausfällt.)

Alternative: Zwei Backupfestplatten, von denen abwechselnd eine außer Haus gelagert wird. Denn bei Einbruch, Feuer etc. nützt unter Umständen die USB-Festplatte, die direkt neben dem Mac/NAS steht auch nicht viel.
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macfrosch
macfrosch05.02.1614:30
Genau. Deine Alternativlösung mache ich schon.

Ich dachte nur, dass sich das NAS (Raid 1) quasi selbst sichert und ich die außer Haus gelagerte Backup Platte nur 1 pro Quartal anschließe.

Ein Teufelskreis....
„never touch a running system“
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gfhfkgfhfk05.02.1617:44
macfrosch
Nun wurde mir gestern erzählt, dass bei einem Controllerausfall meine Daten trotzdem weg wären, da die Festplatten ohne den Controller nicht auslesbar wären.
Diese Frage läßt sich nur dann beantworten, wenn das konkrete Modell mit der Firmware darauf kennt. Prinzipiell ist da so, daß Hardware RAID Controller ein komplett eigenes Format verwenden, und die Platten an einem Linux System (mit was anderem brauchst Du es wohl gar nicht erst zu versuchen) nicht mehr auslesbar sind. Man kann die Festplatten nur auf Blockeben lesen und müßte die Blöcke der verschiedenen Platten selbst zusammensetzen. D.h. der Weg zur Datenrettungsfirma ist vorprogrammiert.

Wenn man ein Hardware RAID benötigt, sollte man einen dedizierten Server mit LSI Controller verwenden, da ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß man auch noch nach Jahren passende Controller als Ersatzteil bekommt.

Wenn stattdessen auf dem NAS eine Linux basierte Software RAID Lösung läuft, dann kann man problemlos die Platte mit einem anderem Linux System auslesen, solange hinreichend viele Platten noch am Leben sind, und es ist dabei egal wie die Platten angeschlossen sind: SATA, SAS, USB spielt dann alles keine Rolle.
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