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Advanced Sector-Festplatten am Mac - wie?

Naquaada09.05.1213:50
Hallö!

Ich wußte nicht so recht, ob ich den Thread unter Hardware oder Software einsortieren sollte. Also es geht um die aktuellen Festplatten, vor allem von Western Digital. Die haben ja das 'Advanced Sector Format' mit echten 4K-Sektoren anstelle der 512-Byte-Sektoren, wie seit 30 Jahren üblich. Aber auch andere Hersteller benutzen dieses Format, weisen nur nicht so deutlich darauf hin.

Bei den Platten mit 4K-Sektoren (kürze die ab jetzt mit AVS ab) muß man aufpassen, daß die Partitionen immer an glatten 4K-Grenzen beginnen und enden, sonst kann es zu Performanceeinbußen und Problemen beim Backup per Diskimage kommen. Western Digital bietet ja einige Tools für Windows an, z.B. das 'WD Align Utility'. Windows Vista und 7 kommen direkt mit solchen Festplatten klar, Windows XP und ähnliche nicht, da der Installer die Partition beim ersten verfügbaren Block anlegt, und der liegt nicht an einer 4K-Grenze. Das WD Align Utility richtet die Sektoren dementsprechend aus.

Ich benutze ja ein OSx86-System und kann deshalb ganz gut vergleichen. Ich habe eine 1,5 TB-AVS-Platte, die direkt mit dem Festplatten-Dienstprogramm in GUID partitioniert wurde, da sind die Partitionen nach natürlich nicht ausgerichtet, wird im WD-Tool auch so angezeigt. Bei einer anderen AVS-Platte gibt es noch einen Jumper, den man vor einer Win XP-Installation setzen soll. Das habe ich mal probiert - und habe bei Xbench beim Disk-Test 'Random Uncached Write' einen Wert von 0.93 - 0,10 MB/s! Das wirkt sich natürlich auf den virtuellen Speicher und damit aufs ganze System aus.

Erstmal natürlich noch vorher eine Frage an die User im Forum: Hat jemand von euch eine solche Platte in Betrieb und wenn ja, mit welchen Erfahrungen?

Dann geht es natürlich an die Lösung des Problems. Da es erstmal nicht zu erwarten ist, daß es von WD demnächst ein offizielles Mac-Tool für AVS-Platten gibt, sollte sich die Community vielleicht selbst mal daran machen. Ich selbst bin kein Programmierer, deshalb frage ich hier an. Ich weiß nicht, ob es auch bei echten Macs vorhanden ist, aber zumindest für OSx86 gibt es das Kommandozeilentool 'gdisk', daß die GUID-partitionierte Festplatten manipulieren kann. Ich kenne es nicht allzu gut, aber vielleicht wäre es möglich, ein Frontend dafür zu schreiben, daß die angegebenen Partitionsgrößen automatisch an 4K-Grenzen ausrichtet, das ist nämlich die Hauptsache.

Ich kann zwar selbst nicht zur Programmierung beitragen, würde mich aber als Tester zur Verfügung stellen. Ich habe mehrere leere AVS-Platten da, zwei unterschiedliche SATA-Controller, ein Windows 7 mit dem WD Align Tool und MacDrive ist auch da. Allerdings habe ich nur Leopard. Schön wäre übrigens auch eine Variante für PowerPC-Macs und Apple-Partitionstabelle. Die G5 kann man immer noch gut nutzen, und für das Powerbook G4 gibt es Möglichkeiten, eine SATA-Platte einzusetzen. Hochkapazitive Notebookfestplatten haben fast immer das AVS-Format.


So, das wär's, vielleicht kommt ja etwas in dem Thread. Abschließend kann ich noch einen kleinen Tip geben: Schaut euch mal die Asus U3S6-Karte an. Sie enthält einen Marvell 92xx SATA6-Controller und einen NEC 702xx USB 3.0 Controller auf einer PCI-Express x4-Karte. Beide sind voll kompatibel zu OS X. SATA geht direkt und für USB 3.0 benötigt man die Treiber von LaCie, wird dann im System Profiler als Super-Speed-Bus angezeigt. Es gibt zwar eine Angstliste auf der Asus-Seite, mit welchen Boards sie kompatibel ist, aber sie läuft selbst auf meinem 6 Jahre alten Board. Die SATA-Anschlüsse der Karte sind sogar in der Festplatten-Bootliste im BIOS eingetragen, laufen dann unter SCSI-1 und SCSI-2. Sie werden aber nur als Standard-AHCI-Controller eingebunden, also die volle Geschwindigkeit von SATA-6 werden sie unter OS X nicht bringen. Hot-Swap-fähig sind sie aber, die Laufwerke haben ein Auswerfsymbol daneben. Die Karte kostet etwa 30 Euro. Es gibt übrigens auch ExpressCards mit diesen Controllerchips, sind dann natürlich für MacBooks interessant.
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Kommentare

mkerschi
mkerschi09.05.1214:08
Auf der WD Seite steht aber, dass wir das nicht brauchen. Oder ist das wieder was anderes?
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Naquaada09.05.1218:40
Es ist fraglich, ob sie's überhaupt getestet haben, denn dazu müßte man ja erst einen Intel-Mac haben, dort partitionieren und die Platte dann in einen Windows-Rechner hängen.

Bei mir hat's nicht funktioniert es jedenfalls nicht. Ich habe halt mit dem Festplatten-Dienstprogramm wie üblich als GUID partitioniert, und die Partitionen werden im WD Align Utility unter Windows als 'nicht ausgerichtet' angezeigt. Und das sollte ja egal sein, ob das auf einem echten Mac oder auf einem OSx86-Rechner passiert. Es könnte jetzt höchstens sein, daß das festplatten-Dienstprogramm ab 10.6 dafür modifiziert wurde. Unter 10.5 zeigt es ja noch die echte Größe (1TB = 931,5 GB) an, ab 10.6 sind es glaube ich glatte Werte, wie sie auf den Festplatten stehen.

Dafür habe ich ja mal den Thread eröffnet, um das mal abzugleichen und evtl. eine Lösung zu finden.
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HAL 9000
HAL 900009.05.1219:17
Im Jahr 1998 führte Apple mit dem System Mac OS 8.1 das Dateisystem "HFS Extended" ein.
Seitdem werden am Mac 4KB als kleinste Blockgröße auf der HD verwendet.
Mit einer HD, die 4KB als native Blockgröße besitzt, hat das Mac OS also keinerlei Probleme.

Windows-Systeme verwendeten auch weiterhin 512 Byte als kleinste Blockgröße.
Daher haben (nicht ganz aktuelle) Windowssysteme Probleme mit HDs, deren Blockgröße minimal 4KB groß ist.
Für diese Systeme gibt es ein Verfahren, auf den 4KB großen Sektoren 8 Sektoren zu 512 Byte zu emulieren.
Möglicherweise bremst dann eine "unsaubere" Partitionierung.
Unter Mac OS X ist das irrelant, da Mac OS X gar keine 512 Byte große Sektoren benötigt und die nativ vorhandenen 4KB-Sektoren nutzen kann.

Seit fast zwei Jahren laufen hier diverse HDs mit 'Advanced Sector Format' unter OS X, formatiert wurden sie als HFS+ journaled auf einer GUID Partitionstabelle.
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Etecos
Etecos09.05.1219:27
Jein.
Blockgröße einerlei, wichtig ist der Startsektor. Windows verwendet ohne Tricks 63, die Partition ist dann nicht aligned. Ab Windows Vista wurde der Sektor 2048 verwendet, dadurch sind alte wie AVS Festplatten immer aligned.

Außerdem ist die Geschichte mit Windows Bullshit, seit Win 2k beträgt die Blockgröße für Partitionen 4kb. Es besteht einzig und allein ein das Problem mit dem Startsektor.
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Naquaada09.05.1220:14
Windows bzw. NTFS benutzt standardmäßig auch 4K-Blöcke, es sei denn, man formatiert manuell über den format-Befehl und gibt dort eine andere Sektorgröße an.

HAL 9000: Du hast zwar vielleicht eine AVS-Platte in Betrieb, aber hast du mal überprüft, ob sie korrekt ausgerichtet ist? Hast du mal ein Backup per .dmg gemacht und auf eine 512-Byte-Sektor-Platte aufgespielt? Das ist nämlich die Problematik bei AVS-Platten.

Wie Etecos schon sagte, ist hauptsächlich der Startsektor wichtig. Wenn man die Partitionen jetzt aber komplett manuell per gdisk anlegen würde, müßte man sich jeden Start- und Endsektor manuell errechnen. Und es ist fraglich, ob man das mit üblichen Mitteln noch machen kann, die Sektorzahlen steigen bei Platten mit 2,5 oder 3 TB schon in astronomische Höhen.

Ich bin mir nicht sicher, aber es kann sein, daß OS X zusätzlich noch diese 128MB-Lückenfüllerpartitionen anlegt. Auf PowerPC-Macs ist das ja auf jeden Fall so, aber ich glaube, das hat sich nicht geändert. Das macht die ganze Sache natürlich nicht leichter.
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HAL 9000
HAL 900009.05.1220:41
Naquaada
HAL 9000: Du hast zwar vielleicht eine AVS-Platte in Betrieb, aber hast du mal überprüft, ob sie korrekt ausgerichtet ist? Hast du mal ein Backup per .dmg gemacht und auf eine 512-Byte-Sektor-Platte aufgespielt? Das ist nämlich die Problematik bei AVS-Platten.

Am Mac muss doch gar nix "ausgerichtet" werden?
Das "WD Align Utility" wird am Mac doch gar nicht benötigt, da keine 512 Byte-Blöcke benötigt werden.
Im Gegenteil: seit 1998 werden je 8 Sektoren zu 512 Byte zu einem logischen Block von 4 KB zusammengefügt. Das fällt nun bei den AVS-HDs weg.

Die erste meiner AVC-HDs dient als Backup-Platte, keinerlei Probleme.
Die zweite meiner AVS-HDs dient als Datenspeicher (3 TB) und die dritte AVS-HD als Backup (per CCC) der zweiten.
Die vierte AVS-HD wird regelmäßig per CCC auf eine "alte" HD gespiegelt, keinerlei Probleme.

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Etecos
Etecos09.05.1220:45
Naquaada
Wenn man die Partitionen jetzt aber komplett manuell per gdisk anlegen würde, müßte man sich jeden Start- und Endsektor manuell errechnen. Und es ist fraglich, ob man das mit üblichen Mitteln noch machen kann, die Sektorzahlen steigen bei Platten mit 2,5 oder 3 TB schon in astronomische Höhen.

Mit GNU Parted in einer aktuellen Version alles kein Problem. Es wird entsprechend auf den nächsten ausgerichteten Sektor gerundet, wenn man diesen nicht getroffen hat.

Imo müsste man mal mit einer Linux Live CD booten und schauen was parted ausgibt.

@HAL9000:
Es ist irrelevant, wie viele Blöcke zusammengefasst werden. Es koennen auch 8kB sein oder 16kB und auch mit diesen Blöcken ist ein Misalignment möglich. _NUR_ der Startsektor ist von Bedeuting.

Es gibt dazu haufenweise Best Practive Dokumente von Enterprise Block Storage herstellen (u.a. NetApp).
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tifonex10.05.1200:45
Naquaada
… Unter 10.5 zeigt es ja noch die echte Größe (1TB = 931,5 GB) an …

Oh je, das wieder. Es ist genau anders herum.

Was das 4K-Sektor-Problem betrifft, hab ich bei mir mal ausgelesen, welche Startsektoren die Partitionen haben und bin zu dem Schluss gekommen, dass alles ausgerichtet wäre bzw. ist. Bei den Platten, die ich mit 10.6 formatiert habe, und auch bei einer advanced format Platte mit 10.4 formatiert gibt es (über FW) keine Probleme …
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tifonex10.05.1200:48
Etecos
… Imo müsste man mal mit einer Linux Live CD booten und schauen was parted ausgibt …

Nachsehen (und vielleicht auch verändern) kann man auch mit gptfdisk unter OS X.
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