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Zwei schwere Sicherheitslücken in Safari: Hacker-Wettbewerb in Vancouver

Schwere Schwachstellen in Safari: Hacker zeigten jetzt beim Wettbewerb "Pwn2Own" zwei gravierende Sicherheitslücken in Apples Browser. Eine erlaubt es Angreifern sogar, den Rechner zu übernehmen.


Ausbruch aus der Browser-Sandbox
Die Teilnehmer an "Pwn2Own", das zurzeit von der Zero Day Initiative in Vancouver an der kanadischen Westküste veranstaltet wird, werden bei dem Wettbewerb für das Aufdecken von Schwachstellen mit ansehnlichen Geldbeträgen belohnt. Das Team "Fluoroacetate", bestehend aus Amat Cama und Richard Zhu, konnte für seine Demonstration einer Sicherheitslücke in Safari 55.000 US-Dollar einstreichen. Die beiden Hacker zeigten, wie ein Angreifer durch einen Integer- und einen Heap-Überlauf aus der Sandbox des Browsers ausbrechen kann. Für ihre Brute-Force-Attacke benötigten sie zwar mehrere Anläufe, waren schließlich jedoch erfolgreich.


Richard Zhu und Amat Cama von "Fluoroacetate" hackten Safari.

Komplette Übernahme des Systems
Dem Team "phoenhex & qwerty" gelang sogar die Übernahme des Macs und damit die Kompromittierung des gesamten Systems. Durch den Aufruf einer von ihnen mit Schadcode präparierten Internetseite zielten sie auf einen Bug im Just-in-Time-Compiler und provozierten unter anderem einen Lesevorgang außerhalb eines gültigen Heap-Speicherbereichs. Durch weitere Maßnahmen drangen sie dann bis zum Kern von macOS vor und kontrollierten somit das Betriebssystem. Da eine der ausgenutzten Schwachstellen Apple bereits bekannt war, erhielten die Hacker für ihre Leistung mit 45.000 US-Dollar eine etwas niedrigere Belohnung als das Team "Fluoroacetate".

Details werden nicht veröffentlicht
Einzelheiten zu den Sicherheitslücken werden bei "Pwn2Own" traditionell weder von den Hackern noch vom Veranstalter veröffentlicht. Die Hersteller der von den demonstrierten Schwachstellen betroffenen Produkte wurden jedoch über die Details informiert und sind somit in der Lage, die Lücken zu schließen. Eine Stellungnahme von Apple liegt bisher nicht vor. Ob auch die iOS-Version von Safari die zwei in Vancouver demonstrierten Bugs aufweist, ist unbekannt.

Kommentare

Tekl21.03.19 20:20
Sollten solche Überläufe nicht längst der Vergangenheit angehören? Könnte das nicht ein Compiler generell unterbinden?
+1
Turbo
Turbo22.03.19 07:16
Wird Apple so in ca. 10 Wochen drauf reagieren!
Sei und bleibe höflich!
0
johnnytravels
johnnytravels22.03.19 08:19
Der Hammer ist ja, dass eine der ausgenützten Lücken auf dem Weg zwischen Safari und macOS Apple bereits bekannt war und trotzdem für wettbewerbsfähig gehalten wird.
Spricht Bände darüber, wie Apple mit Fehlern umgeht.
‚Tim Cook ist kein Produkt-Mensch.‘ — Steve Jobs
-2
My2Cent22.03.19 08:32
Tekl
Sollten solche Überläufe nicht längst der Vergangenheit angehören? Könnte das nicht ein Compiler generell unterbinden?
könnten: Ja.
Aber dafür müssten restriktivere Compiler verwendet werden, was wiederum bedeutet, dass Programmierer sehr viel sauberer / „umständlicher“ programmieren müssten.
Und die so erzeugte Software wäre auch weniger performant.

Wobei der letztere Punkt in Anbetracht der Leisungsfähigkeit heutiger Rechner nicht wirklich ein Problem wäre.

Aber weil Software-Entwicklung fast immer unter Termindruck stattfindet, wird meist nach der Maxime entwickelt:
Sch*** auf saubere Programmierung,
Haupsache es läuft erst mal - einigermaßen stabil.
+5

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