Hmm - Retourkutsche für Opel?

Nee - glaub ich nicht!

Glaub ich schon

halebopp:

Glaube ich auch nicht. Damit würde sich die EU selber schaden. An Sun hängt mehr als nur MySQL, das hier der Grund für die Verzögerung ist. An Sun hängen u.a. auch Java und OpenOffice bzw. die damit verbundenen Arbeitsplätze (die bezogen zumindest auf OpenOffice sehr stark in Hamburg, Deutschland, lokalisiert sind, weil z.B. die OpenOffice-Entwicklung aufgrund der Historie traditionsmäßig von der Sun-Dependance bzw. ehemaligen Star Division-Zentrale in Hamburg aus gesteuert wird).

Eine baldige Entscheidung seitens der EU wäre deshalb sicher auch im Sinne der europäischen und speziell der deutschen Sun-Mitarbeiter.

Ansonsten steht zu befürchten, dass Sun personell ausblutet und die guten Leute sich aufgrund der unklaren Lage umorientieren bzw. weggehen oder/und von anderen Unternehmen weggefangen werden. Dieser Vorgang ist derzeit wohl auch schon leise im Gange. Das mindert den Wert von Sun, das mindert den Wert für Oracle.

Insgesamt ist diese ganze unklare Situation vor allem einen Konkurrenten zuträglich: Microsoft. Denn der hat am allerwenigsten Interesse daran, dass die Produkte, die sowohl Sun als auch Oracle in Konkurrenz zu Microsoft anbieten, stark im Markt vertreten sind bzw. starke Konzerne im Rücken haben. Je länger es dauert, umso schwächer steht das jetzige Sun-Unternehmen da, und umso mehr muss man sich Sorgen um die Produkte machen, die Sun bisher hervorbringt.

Allerdings ist Oracle bisher auch nicht bereit, den Stein des Anstoßes, die Datenbank MySQL, (welche vor allem durch die letzten und derzeitigen Weiterentwicklungen langsam aber sicher in Bereiche vorstößt, die Oracles Domäne berühren) entweder aus dem Portfolio abzuspalten und für einen Dritten freizugeben (es sollte ausgeschlossen werden können, dass sich bei einer Freigabe dann z.B. Microsoft diesem MySQL-Filetstück bemächtigt, deshalb ist von einigen auch eine Stiftung o.ä. als Vorschlag im Gespräch) oder sie unmissverständlich und für lange Zeit so ins eigene Portfolio zu integrieren und entsprechende verbindliche Signale auszusenden, dass MySQL gestärkt aus dieser Sache herausgeht und nicht geschwächt, wie das Kritiker des Deals als Gefahr befürchten.

Die EU ist hier also nicht der Einzige, der zaudert, sondern Oracle selber kommt nicht mit entsprechenden die Kritiker befriedigenden Lösungsvorschlägen bzgl. MySQL rüber bzw. gibt hierzu nur eher vage Absichtserklärungen.

Wie kann man bloss mit solcher Selbstverstaendlichkeit aeussern, Europa koenne auf eine eigene Pruefung verzichten. Das impliziert die Annahme, die hoechste amerikanische Justiz sei auch die von Europa!
Ich bin durchaus nicht antiamerikanisch veranlagt, aber diese Begruendung ist einfach eine typische amerikanisch-hegemoniale Anmaszung. Es ist genau die Ignoranz, die auch in anderen Gebieten die internationale Zusammenarbeit behindert und Partner vor den Kopf stoesst.

God's own country!

@ cyqurayte

Auf den Punkt gebracht. Dazu gibt es nichts hinzuzufügen.

cyqurayte:

Ja, aber das scheint mir die typische Denkweise vieler Amerikaner zu sein. Was die USA für richtig erkennen, haben andere weder zu kritisieren noch zu überprüfen. Die haben immer noch nicht wirklich gemerkt, dass es andere gibt, die eigene Interessen haben, welche nicht unbedingt mit den amerikanischen deckungsgleich sind. Aber sie können ja auch nicht mit allen, die nicht so wollen wie sie, auf einmal Krieg führen, um sie auf den rechten Weg zu bringen. Und ihre Position als einzige Weltmacht scheint ja auch ziemlich zu wackeln. Aber die Amerikaner sehen nur das, was sie wollen. Das wird sich wohl auch so schnell nicht ändern.

USA = Zentrum der Welt
Rest = bedeutungslos.
Bloss sehen das die Chinesen für sich auch so ähnlich.

my 2 cents.

Warum arbeiten die Anti-Monopol-Kommisionen der EU & der USA nicht enger zusammen? Dann würde so etwas gar nicht passieren...!

smokeonit:

Weil das nicht amerikanischer Stil wäre.
Man sagt halt bloss, wo es lang geht.

Smokeinit:

Da hat sicher wieder die Lobby der Globalplayer ihre Finger im Spiel. Ist auch verstaendlich, schliesslich wuerden international agierende Konzerne ihres juristisch unklaren Lebensraumes entbehrt, wenn es auch global eine international anerkannte Instanz geben wuerde. Aber auch allein eine Instanz ueber Europa und die USA ist schon unerwuenscht.

Wettbewerbshüter haben mit konkreten Arbeitsplätzen nichts zu tun, deren Aufgabe ist eine andere: Sicherzustellen, dass der Wettbewerb nicht gefährdet wird, denn dies ginge zulasten der Verbraucher. Auch ein angeblicher wirtschaftlicher Schaden, der in diesem Fall wohl schwerlich zu beziffern wäre, fällt primär nicht in ihr Ressort. Zudem ist es ja nicht so, als wären OOo, MySQL oder Java im Fall einer SUN-Insolvenz nicht mehr existent, oder würden von heute auf morgen nicht mehr arbeiten.