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Test Kopfhörer FiiO FT5 magnetostatischer Over-Ear – Sehr viel High-End zum fairen Preis

FiiO FT5 – FiiO FT5 – Klang und Fazit

Ich habe den FiiO FT5 einige Wochen lang ausgiebig an verschiedenen Kopfhörerverstärkern genutzt. Darunter am hier getesteten FiiO R9, aber überwiegend am rund 2.500 Euro teuren Questyle CMA Fifteen, der den FT5 einfach am besten im Griff hatte. Natürlich ist die Paarung eines 500-Euro-Kopfhörers mit einem 2.500-Euro-KHV nicht unbedingt die naheliegendste. Viel sinnvoller erscheint eine Paarung wie mit einem iFi Audio ZEN oder einem HiFiMAN EF400 (Testbericht). Aber dass der FT5 mit dem Questyle bei weiten am besten klang, spricht für sein Potential.


Der erste Eindruck mit dem FT5: Klingt gar nicht so typisch nach Magnetostat. – Was durchaus als Lob zu verstehen ist, weil es für seine dynamischen Qualitäten spricht. Der FT5 kann richtig zupacken und Druck machen. Etwas, das vielen Folientreibern abgeht. Zwar erreicht er nicht ganz die Kick-Ass-Qualitäten beispielsweise des (geschlossenen) T+A Solitaire T (Test), aber er ließ eben auch nichts vermissen.


Der FiiO klingt insgesamt äußerst ausgewogen und fällt nicht nicht durch künstliche Bassbetonung oder Hervorhebung anderer Frequenzbereiche auf. Er erfreut mit einem insgesamt warmen und vollständigen Klangbild mit enorm klarem und tiefreichendem Bass. Gleichzeitig trifft er im alles entscheidenden Mittelton sehr gut die richtigen Klangfarben und bildet beispielsweise Stimmen tonal stets richtig ab. Vielleicht eine Spur zu zurückhaltend, wenn ich das mit anderen Kopfhörern in meinem Fuhrpark vergleiche. Er ist dadurch aber auch niemals lästig oder aufdringlich. – Was übrigens genauso für die Höhen gilt, die er zugleich piekfein auflöst.


Der FiiO FT5 ist klanglich ganz klar eine gute Wahl für diejenigen, die einen absolut ehrlichen und nichts beschönigenden Kopfhörer suchen. Als Klanglupe für Mixing und Mastering eignet er sich dafür nicht ganz so gut.


Fazit: Ein Kopfhörer für anspruchsvolle Genießer
Der FiiO FT5 macht alles richtig und lässt sich keinerlei Schwächen nachsagen. Weder in der Materialqualität, der Verarbeitung, dem Tragekomfort, noch beim Klang. Bezogen auf seinen Preis ist das Gesamtergebnis wirklich absolut überzeugend.

Aber natürlich ist auch dieser Kopfhörer nicht für jeden die richtige Wahl. Als offener Hörer kommt er für viele, die ihren Partner auf dem Sofa oder mitreisende im Zug nicht stören wollen, und die sich von Außengeräuschen abschotten wollen, ohnehin nicht in Frage. Außerdem ist das Vorhandensein eines möglichst guten Kopfhörerverstärkers dringend ratsam, um sein Potential voll ausschöpfen zu können. Und auch diejenigen, die nach einer ultimativen Klanglupe suchen, bedient der FT5 nicht.

Dafür aber mit seiner Ausgewogenheit und Stimmigkeit, die für stundenlanges entspanntes Hören taugt. Und nicht zuletzt überzeugt der FT5 auch bei hohen Pegeln mit Verzerrungsfreiheit und Souveränität, wie es kein anderer mir bekannter Magnetostat in dieser Klasse bietet. – Großes Lob!


Plus/Minus FiiO FT5
+ Sehr natürlich ausgewogener Klang, niemals lästig
+ ausgezeichnete Bassqualität und hohe Dynamik
+ Materialqualität
+ top Verarbeitung ohne Knarzen und Knirschen
+ langzeittauglicher Tragekomfort
+ sinnvolle Adapter mitgeliefert
+ zwei Arten Ohrpolster mitgeliefert
+ edle Transportbox
+ keine Kabelgeräusche
+ hohe Empfindlichkeit, auch an kleineren KHVs nutzbar
+ Preis/Leistung

– verliert bei sehr niedrigen Pegeln ein wenig an Verve

Kommentare

Zerojojo16.03.24 09:24
Danke für den Artikel. Da würden mich total Vergleiche mit Hifiman Sundara und Edition XS interessieren.
+3
gorgont
gorgont16.03.24 10:28
Super Artikel - vielen Dank 🤩
Mich irritieren jedoch immer die Fotos ohne Kabel. Sieht schöner aus, aber lass doch das Kabel für die Fotos dran und jeder hier weiß schon nach ansehen der Bilder, dass es sich um keinen Bluetooth Kopfhörer handelt.
touch eyeballs to screen for cheap laser surgery
+6
DerTao
DerTao16.03.24 10:47
Danke für den schönen Test!
Eine Frage die ich mir oft stelle: wenn du nur einen KH für zuhause haben könntest, welcher wäre das aktuell bei dir?
Ich hatte schon mal eine Zeit in der ich über 10 KH mein eigen nannte und da möchte ich nicht mehr hin
Damals war der Sennheiser HD 700 mein Favorit.
Ton-Panda 🐼
+1
hazuki, ryo16.03.24 11:13
Ich habe einen 450g schwehren Focal und empfende den Tragekompfor im Vergleich zu einem Sennheiser HD600 als schlechter. Obwohl beim Focal die Ohrmuscheln deutlich besser sind, merkt man das Gewicht eben doch.
+1
sonorman
sonorman16.03.24 11:49
DerTao
Mein Rundum-Glücklich-Favorit wäre der 2022er Focal Utopia. () Den habe ich einige Monate hier gehabt, aber dann musste er leider zurück. Ist natürlich heftig teuer, aber der mit Abstand beste „Klang-Allrounder“, den ich bislang gehört habe.
+3
sffan16.03.24 12:34
Mein Traum war früher ein Stax Omega Elektrostat. Das war das damalige Top Modell.
Leider schwitze ich ziemlich stark unter Kopfhörern. Früher hatte ich einen AKG K340. Auch damit war der Spass am Musikhören recht eingeschränkt. Nach einer halben Stunde musste ich die heissen Ohren lüften und abkühlen lassen. Deshalb kam der nur sehr selten zum Einsatz, trotz dem guten Klang des Oldtimers. Inzwischen bin ich nur noch mit meinen Lautsprechern „unterwegs“..
0
Sindbad16.03.24 12:40
Sonorman

Der ist "dem Himmel so nah" (Frank. B. in LowBeats).

So hoch reicht meine komfortable Reiseflughöhe eher nicht ...
+1
Mac&me16.03.24 14:14
Super Artikel, vielen Dank.
Das scheint ein hervorragendes Preisleistungsverhältnis zu bieten.
Mich würde der Test des neuen und wirklich schönen Meze Liric 2 interessieren.
Das ist zwar preislich durchaus selbstbewusst
und über die Holzapplikation kann man streiten, aber der Klang wird wohl wieder eine „Wucht“ sein.
0
Zerojojo16.03.24 14:24
Hab letztens einen Hifiman Arya Organic gehört. Das klang für mich nach einem Endgame Kopfhörer. Ist mit ca. 1300€ nicht gerade günstig, aber auch nicht bei den teuersten dabei.
0
sonorman
sonorman16.03.24 16:01
Mac&me

Mich würde der Test des neuen und wirklich schönen Meze Liric 2 interessieren.
Meze habe ich schon eine Weile auf dem Radar. Die haben einige interessante Modelle. Bin zwar eigentlich eher ein Freund offener Kopfhörer, aber der Liric ist bestimmt nice. Mal schaun…
0
Huba16.03.24 16:45
Zerojojo
Danke für den Artikel. Da würden mich total Vergleiche mit Hifiman Sundara und Edition XS interessieren.

Das würde mich auch interessieren, zumal die Wirkweisen ja durchaus ähnlich zu sein scheinen.
0
sonorman
sonorman16.03.24 17:59
Huba
Das würde mich auch interessieren, zumal die Wirkweisen ja durchaus ähnlich zu sein scheinen.
Naja, Magnetostaten gibt es heute viele in allen Preisklassen. Sogar schon für knapp über 100€. Siehe

Das Antriebsprinzip allein ist nicht unbedingt ausschlaggebend.
+1
jkollar16.03.24 18:26
Mein erschwinglicher Favorit ist bisher der Sundara. Leider fast unerträglich im Komfort. Über eine Alternative wäre ich hoch erfreut
0
Zerojojo16.03.24 19:52
Jkollar

Den Edition XS gibt es aktuell ziemlich günstig. Falls der Sundara bei dir a den Ohren und nicht beim Kopfband drückt, ist der Edition XS optimal, weil er unglaublich viel Platz für die Ohren hat.

+2
Huba16.03.24 21:53
Sindbad
Sonorman

Der ist "dem Himmel so nah" (Frank. B. in LowBeats).

So hoch reicht meine komfortable Reiseflughöhe eher nicht ...

Man muss ja vorbereitet sein, wenn die Lotto-Millionen kommen…
+1
Nebula
Nebula17.03.24 00:41
Der FiiO FT5 ist klanglich ganz klar eine gute Wahl für diejenigen, die einen absolut ehrlichen und nichts beschönigenden Kopfhörer suchen. Als Klanglupe für Mixing und Mastering eignet er sich dafür nicht ganz so gut.

Widersprechen sich die beiden Sätze nicht? Ehrlich und nicht beschönigend sind doch auch alle Klanglupen. Vielleicht braucht es hier ein Glossar für die piekfeine Audiolyrik.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+2
sonorman
sonorman17.03.24 09:48
Nebula
Der FiiO FT5 ist klanglich ganz klar eine gute Wahl für diejenigen, die einen absolut ehrlichen und nichts beschönigenden Kopfhörer suchen. Als Klanglupe für Mixing und Mastering eignet er sich dafür nicht ganz so gut.

Widersprechen sich die beiden Sätze nicht? Ehrlich und nicht beschönigend sind doch auch alle Klanglupen. Vielleicht braucht es hier ein Glossar für die piekfeine Audiolyrik.
Ist natürlich nur wieder so ein typischer Nebula-Nebelkerzen-Kommentar, aber ich gehe gerne mal darauf ein, weil da offenbar bei Dir Wissenslücken klaffen.

Nein, die Sätze widersprechen sich nicht.
Zunächst einmal muss jedem klar sein, dass Beschreibungen von subjektiven Sinneseindrücken niemals mathematische Präzision haben können. Das liegt in der Natur der Sache. Die „piekfeine Audiolyrik“, wie Du es nennst, ist unumgänglich und natürlich … subjektiv.

Ehrlich und nichts beschönigend sind gleichbedeutend mit neutral oder Ausgewogen. (Wobei hier wieder bedacht werden muss, dass damit nicht etwa ein absolut linealglatter Frequenzgang gemeint ist, denn damit würden Kopfhörer eher mies klingen. Siehe auch hier )

Mit „Klanglupen“ sind eher solche Kopfhörer gemeint, die eine gewisse Mittenbetonung aufweisen, um diesen kritischen Bereich hervorzuheben. Siehe auch diesen Vergleich auf Seite 3 im Klangteil

Ironischerweise sind aus diesem Grund ausgerechnet Studiokopfhörer oft die „unehrlicheren“ Kopfhörer.
+1
Nebula
Nebula17.03.24 11:24
Danke für die Erläuterung, war mir tatsächlich nicht klar. Dass die Audiolyrik abdingbar wäre, zeigt ja dein klar verständlicher Kommentar. Mir hätte schon geholfen, wenn da „mittenbetonte Klanglupe“ gestanden hätte.

Mir ist natürlich klar, dass es auch eine Freude ist, für seine subjektiven Eindrücke irgendwie eine Sprache zu finden und ich finde es tatsächlich auch faszinierend, was in der deutschen Sprache möglich ist.

Mir fehlt da aber wohl irgendwie ein Gen, denn ich kann mir bei so formulierten Artikeln über Technikprodukte oft nichts darunter vorstellen und komme mir vor, als würde ich eine esoterischen Text lesen. Das hält sich hier bei MTN gott sei dank in Grenzen. Du erklärst ja doch recht viel, was ich noch verstehe. Wenn ich was bei Fairaudio lesen will, fühle ich mich schnell wie Patrick Star, bei dem das Gehirn mal kurz aussetzt.

Vielleicht bin ich auch etwas zu engstirnig, wenn ich beispielsweise denke, dass man etwas passiv agierendem keine Souveränität zusprechen kann.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
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