Wer mit fortschrittlichen Chatbots wie ChatGPT eine Unterhaltung führt, kann diese auf erstaunlich natürliche Weise bestreiten. Von Siri lässt sich dies jedoch nicht behaupten: Simple Anfragen überfordern den Sprachassistenten oftmals und Folgefragen führen in aller Regel ins Leere. Apple möchte Siri jedoch nach dem Vorbild von ChatGPT umbauen und mit einem deutlich leistungsfähigeren KI-Modell versehen. In der jüngsten Ausgabe des „Power On“-Newsletters berichtet Mark Gurman von Apples Ambitionen auf diesem Gebiet.


Apples größtes LLM mit ChatGPT konkurrenzfähig?
Der ganz große Coup ist mit Apple Intelligence nicht gelungen: Die Tools kamen recht spät auf den Markt, sind nach wie vor als „Beta“ deklariert und machen teilweise einen unausgereiften Eindruck. Gurman zufolge testet Cupertino intern bereits leistungsfähige LLMs für Siri: Zum Einsatz kämen Modelle mit 3 Milliarden, 7 Milliarden, 33 Milliarden sowie 150 Milliarden Parametern. Im Jahr 2024 erklärte der Konzern, dass die für Apple Intelligence notwendigen Sprachmodelle ungefähr drei Milliarden Parameter umfassen. Diese vergleichsweise kompakte Variante hat den Vorteil, viele Anfragen lokal auf dem Gerät ausführen zu können. Die größeren Modelle benötigen die Cloud, um Prompts adäquat zu beantworten. Das größte Modell reiche sogar an die aktuellen Versionen von ChatGPT heran.

Apple über die Vielzahl der Halluzinationen besorgt
Apple habe das LLM allerdings aus mehreren Gründen zurückgehalten: Das Unternehmen sehe die Marktreife noch nicht als gegeben an. So sei der Grad an Halluzinationen zu hoch. Es gebe auch Differenzen unter den Apple-Managern, wobei Gurman nicht auf Einzelheiten eingeht. Denkbar ist, dass die Schwere fehlerhafter Aussagen der KI unterschiedlich bewertet wird. In den vergangenen Wochen machten zudem mehrere Quellen darauf aufmerksam, dass Apple in puncto KI-Entwicklungen keine klare Linie verfolgte – und etwa Software-Chef Craig Federighi dem Thema zunächst überaus skeptisch gegenüberstand (siehe hier).