Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?
Journals>Cornelius Fischer // Fotografie>Ein paar Gedanken zum Thema "Fotografie"

Ein paar Gedanken zum Thema "Fotografie"

In den letzten Tagen sind hier ja einige Diskussion sehr heftig und hitzig geführt worden, Bilder in der Galerie haben (vorsicht Ironie) seeehr hilfreiche Kritiken bekommen. Ich möchte diese aktuelle Stimmung mal nutzen um ein paar Zeilen und Gedanken zum Thema Fotografie niederzuschreiben.

Vielleicht vorweg mal sowas wie ne Definition. Fotografie ist etwas handwerkliches, aber auch kreatives. Und natürlich gibt es auch für die Fotografie viele viele schlaue Bücher und Lehrkräfte an Unis etc. die alle möglichen Regeln zur Hand haben. Tu dies, tu das, tu jenes nicht, schneide ein Bild niemals so etc etc.. und natürlich gibt es immer Leute (seid es Hobbyfotografen oder Profis - zur Definition Profi komm ich noch) die solche Regeln sehr ernst nehmen und dabei eine der wichtigsten Grundregeln völlig vernachlässigen. Nämlich die Kreativität. Fotografie ist eben nicht nur Handwerk, sondern in erster Linie auch etwas kreatives. Und das heisst auch, Regeln zu brechen. Bilder eben nicht im goldenen Schnitt aufzubauen, ein Streiflicht eben auch mal auf die Nase zu setzen oder auch mal einen Zweig mit Blättern als vorderste Bildebene unscharf vor den Kopf eines Models zu setzen.

Und wieso? Weil es dem Fotografen eben so gefällt! Muss ja nicht jedem gefallen..

Ich bin ja trotz allem auch viel online unterwegs, lese so manchen Fotografieblog, klicke durch einige Foren und analysiere viele viele Bilder von anderen Fotografen. Eins fällt mir aber immer wieder auf. Gerade in Foren gibt es eine Sparte an Usern die sich sehr stark auf technisches fokussieren. So werden Autofokussysteme verglichen, Bildrauschen analysiert, wilde Spekulationen angestellt welcher Hersteller nun die beste Kamera baut und und und. Dabei geht völlig verloren, dass vom reinen Schreiben und Reden keine Fotos entstehen. Grundsätzlich ist die beste Kamera immer diejenige mit der man selber gut zurecht kommt, und das ist nun das wichtigste, die man auch mitnimmt! Eine Kamera die nur im Regal steht, macht nämlich auch keine Bilder..

Was will ich damit sagen? Schau euch dieses Bild mal an:

Ja die Füsse sind angeschnitten. Na und? Ich finde es super. Das Bild bringt die Dynamik mit die ich möchte und der Schnitt gefällt mir genau wie er ist.
Das Foto habe ich mit Canon 5D mit 24-105er Linse und einem Ranger Quadra von Elinchrom gemacht, wieso, weil das nunmal meine Ausrüstung ist. Der springende Punkt ist aber, hätte mir jetzt jemand ne andere SLR (lasst es ne Sony oder ne Pentax sein) in die Hand gedrückt und ein Weitwinkel vorne drauf (nehmen wir mal ein Tamron und keine Profilinse), hätte ich das gleiche Bild auch gemacht. Vielleicht wäre es ein klein weniger weicher, weil ein Tamron nunmal nicht so scharf ist wie ein Canon L Objektiv, vielleicht sähen die Farben out of cam etwas anders aus oder das Rauschverhalten wäre etwas besser/schlechter.. Aber, ich hätte das Bild auch mit einer anderen Ausrüstung machen können.

Denkt mal darüber nach..

Ich für meinen Teil hab schon länger "aufgehört" mich durch Websiten zu wühlen die irgendwelche Testberichte veröffentlichen um mir zu sagen das die Bodys von Firma X im Punkt Y besser sind als andere etc.. (okay, ein wenig lese ich auch noch solche Berichte, aber nicht mehr primär..) ich lese fast nur noch Blogs und Seiten wo darüber berichtet wird wie man unterschiedliche Ausrüstung einsetzt um mit dieser zu einem gewünschten Bild zu kommen.

Dazu möchte ich noch eine kleine Anekdote geben. Ich hab letztens mal im dforum über mehrere Seiten mit einem 5d mkII Fan diskutiert wieso die neue Canon 7D die schlechtere Camera für Konzerte sein soll als eine 5DmkII.. nur weil ich allein vom Datenblatt her gesagt habe, dass die 7D die perfekte Kamera für Konzertfotografie ist und die 5D (mki und mkii) zwar durchaus auch geht, aber eher ein Werkzeug darstellt das nicht bestenfalls suboptimal ist.. dabei wurden mir alle möglichen Sachen an den digitalen Kopf geworden.. was aber völlig verloren ging in der Argumentation des 5Dmkii Fans, das beste Rauschverhalten nützt nichts, wenn der AF daneben liegt oder die Kamera wegen 3B/s ne halbe Sekunde schlichtweg zu langsam ist um einen ganz speziellen Moment einzufangen..
Damit möchte ich sagen, meine Argumentationen beziehen sich auf eigene praktische Erfahrungen die ich mit dutzenden von Fotos (und ich denke meine Bilder sind qualitativ und inhaltlich nicht die schlechtesten.. ) belegen kann. Wenn ich schreibe das der AF eine 5D für Konzerte nunmal suboptimal ist und min. 30% Ausschuss generiert, dann schreib ich das nicht weil ich das irgendwo gelesen habe, sondern weil ich selber fast tagtäglich mit diesem Problem kämpfe.. ich halte mich entsprechend in Diskussionen in denen ich selber keine praktische Erfahrung habe, lieber mal zurück, als mit irgendwelchem Wissen zu "glänzen" das ich durch reines Lesen angeeignet habe..



Weiter oben habe ich ja geschrieben ich komm noch zum Punkt "Profi". Für was steht Profi nun.. Ein Profifotograf ist einer, der seinen finanziellen Lebensunterhalt mit Fotografie verdient. Ob er gut ist oder nicht, ist damit noch lange nicht definiert. Ich kenne genügend Leute die durchaus ziemlich viel Geld mit Fotografie verdienen, sich aber in erster Linie gut verkaufen können ohne das viel dahinter steckt.. (wie das langfristig funktionieren kann ist mir immer noch ein Rätsel..)

Ich will damit nicht sagen das ich qualitativ und inhaltlich über allem stehe, keinesfalls. Im Gegenteil, ich kenne sehr sehr viele Fotografen die in vielen Punkten mir um längen voraus sind. Das spannende ist aber, deren Bilder zu lesen und nachzuvollziehen wie diese gemacht wurden um allein daraus etwas zu lernen. Sprich ich lege meinen Fokus nicht mehr darauf die dicke, schwanzverlängernde Ausrüstung zu haben (sorry für die Ausdrucksweise), sondern wie ich mit diversen Möglichkeiten zu meinen Bildern komme. Und genau an dem Punkt fängt für mich Fotografie erst richtig an! Schaut euch mal Bilder von einem René Burri oder James Nachtwey an. René Burri ist ein Genie wenn es darum geht Bilder in der Tiefe zu dritteln (etwas was ich in gerade für mich am ausprobieren/üben bin) und was James Nachtwey an Bildschnitten zutage fördert ist teilweise schon fast beängstigend überirdisch..

Denkt mal darüber nach ..

Ich hoffe ihr habt euch bis hier durch die ganzen Wörter kämpfen können und möchte nun gerne die viele Fotoenthusiasten hier in der Community auffordern auch mal Bilder in der Galerie zu posten. Ich war wirklich extrem überrascht nachdem ich im Forum gesehen habe was hier alles an Ausrüstung vorhanden ist und wie wenig Bilder den Weg in die Galerie finden! Ich fände es toll, wenn wieder mehr Bilder als nur Worte sprechen würden..

PS: Ab jetzt lass ich mal die Worte mal wieder Worte sein und lass Bilder sprechen.


Kommentare

mbh
mbh04.11.09 15:39
Yes
Dem ist, in meinen Augen, wenig hinzuzufügen. Wobei ich nichts gegen die "eingefleischten" Handwerker habe - ich lerne sehr viel von ihnen. Sonorman ist beispielsweise für mich so jemand... Und er macht nunmal "technisch" oftmals sehr gute Bilder. Was "dahinter" steckt, ist ein ganz anderes Thema.
zwobot04.11.09 15:57
Ohne jetzt konkret etwas mitbekommen zu haben von der Diskussion. Zum einen denke ich, dass viele ihre Bilder eher in Fotoforen ausstellen, zum anderen stoßen mir die ewigen Katzenbilder etc. auch auf. Man ist da einfach übersättigt. Und leider wird auch oft einfach alles in Foren gestellt, was man belichtet hat, ganz ohne Reflektion. Und wenn Bilder dann optischer Spam werden strengt es an.

Hat jemand ein Anliegen mit seinem Bild, sucht Hilfe oder möchte es aus einem persönlichen Grund mit anderen teilen geht das ja in Ordnung.

Allen voran möchte ich an sich damit nur eins sagen. Eine eigene kritische Vorauswahl BEVOR man etwas ins Netz stellt wäre den anderen gegenüber höflich. Ich habe oft das Gefühl, dass viele nicht wirklich ein gutes Bild finden und dann einfach irgendwas reinstellen, weil der Beißfeflex durch die Bilder anderer aktiviert wurde.
Airbow
Airbow04.11.09 18:30
Ich kann Schattenmantel nur beipflichten. Aus meiner Sicht hat jede Person, nicht bloss in der Fotografie, Gründe für sein Tun und Handeln. Die Antwort über das Wieso und Warum weiss alleine die betroffene Person. Hauptsache sie kommt damit klar und steht über dem was andere denken.
Krieg für den Frieden ist wie ficken für die Jungfräulickeit ...
riessi04.11.09 19:07
tolles journal:
hab zwar von der Diskussion auch nicht allzuviel mitbekommen - muss Schattenmantel aber beipfilichten.
mich würde bei manchen Fotos auch im Detail interessieren, wie sie zustande kommen. habs grad bei uns in der Firma gesehen - die Fotografin hat paar fotos der Fertigung und von neuen Produkten gemacht und die wirken echt toll.
Ich frag mich da, wie man sowas "erlernen" kann- den richtigen Blick durchs objektiv zu bekommen, dass dann die Bilder so toll aussehen.
Gilt aber auch für die Fotos von Schattenmantel, die ich hier und auf deiner Website gesehen habe. Konzertfotografie ist wohl auch ein eigenes Kapitel (meist dunkel mit hellen Lichtern, bewegliche Künstler, etc...) - die präsentierten Ergebnisse entsprechen meist meinem Geschmack - auch die hier im Journal - normalerweise stören mich so "Fußabschneidefotos" - bei dem hier geposteten interessanterweise nicht - weils aber auch passt (was oft nicht der Fall ist).

Naja - ich bin mal froh mit meiner Sony A300 nette Bilder von meinem Sohnemann zu bekommen - sind meist schnappschüsse - würde aber gerne dennoch wissen, wie ich trotz teilweiser schwierigen Verhältnisse (muss schnell gehen, licht oft nicht optimal, Baby krabbelt in "lichtgeschwindigkeit" auf die Linse zu, etc.) richtig Ausdrucksstarke Fotos zusammenbringe. Ruhig sitzen und warten, bis ich zig einstellungen durchprobiert habe, spielt es bei einem 7monate alten, zahnenden Kind nicht
ScherzkeCks04.11.09 20:28
muss mich anschließen, tolles Journal,

ganz meine Meinung, Technik ist eine tolle Sache aber auch wenn man sie mal außer Acht lässt heißt das ja nicht, dass ein Bild schlecht ist, letztendlich ist ein Bild Geschmacksache und dem einen mag es gefallen, den anderen nicht.
eiq
eiq04.11.09 21:28
Was ist gegen Technik einzuwenden? Ersetze in dem Text mal "Kamera" durch "Auto". Das Auto ist dazu da, von A nach B zu gelangen. Warum gibt es tausende verschiedene Modelle? Warum haben die teilweise 500 PS? Warum fährt jemand jeden Morgen mit einem Porsche in den Stau zur Arbeit? Dafür würde ein Smart auch reichen. Warum ist VW besser als Opel? Warum ist Opel besser als VW? Warum BMW wenn es auch ein Mercedes sein kann? Warum nicht gleich Lada? Etc.

Manche haben Spaß an der Technik, manche am Fotografieren, und manche an beidem.

Und Leuten die Kompetenz absprechen zu wollen (überspitzt formuliert), weil sie auf einer Macseite keine Fotos präsentieren? Naja, bei der Galeriesoftware hier würde ich auch dann nichts hochladen, selbst wenn ich es wollte.
Cornelius Fischer
Cornelius Fischer04.11.09 23:39
eiq
Denke du hast die Message des Journals etwas falsch verstanden. Ich habe nichts gegen Technik, wie gesagt ich lese selber regelmässig (wenn auch nicht mehr so intensiv) Technik bezogene Blogs und Websites.

Grundsätzlich ist jedem selbst überlassen was er sich kauft und was nicht. Schliesslich ist es das eigene Geld (sollte es zumindest in der Regel sein ) was ausgegeben wird.

Hier geht es aber auch um ein kreatives Handwerk und wenn ich lese wie einige User hier im Forum über Bilder herziehen von Leuten die Fotografie als begeistertes Hobby haben und gerne hier ihre Bilder zeigen um auch Tips und Feedbacks zu bekommen um sich verbessern zu können.. da kann ich dann ehrlich gesagt nur den Kopf schütteln.

Der vergleich zwischen Auto und Kamera ist schon recht banal aber ja.. sicher der eine fährt gerne mit nem Porsche zur Arbeit, ein anderer macht seine Fotos halt mit ner 1Ds.. dagegen spricht ja auch nichts.. das sagt aber noch lange nichts übers die Qualität aus was für Fotos dabei entstehen respektive wie der Porschefahrer Auto fahren kann

In meinen Augen braucht sich niemand zu genieren der in grossen Tönen Fachwissen über Bilder verkündet auch mal eigene Bilder zu zeigen. Schliesslich müssen ja wohl ziemlich gut sein, so wie das Fachwissen verbreitet wird.. wenn man das nicht via Galerie machen möchte, dann kann man ja z.B. auf eigene Bilder in er Fotocommunity oder der eigenen Website linken.. oder?

In dem Sinne, weniger Reden und mehr fotografieren.
Ich für meinen Teil mache mir seid längerem weniger Sorgen über meine verwendete Technik, als um Bildaufbau, Licht, Lichtsetzung etc..
flocko05.11.09 00:21
Danke für dein Journal.
Ich freue mich schon auf deinen Blog.
Sehr interessant zu lesen.
Mactechnews ist die einzige Seite wo ich meine Bilder hochlade, da hier auch mal andere Dinge kommen als "schönes Bild". (okay, ich hab im Studi noch meine Alben, aber einfach nur weil es "Werbung" für mich ist. So kommen viele "Modells" auf mich zu, halten Still und haben Geduld. Das ist viel Erfahrung und Übung für mich).


Aber ich würde mir hier bei MTN mehr "Kritik" oder Anregungen wünschen.
Ich selbst sehe mein Bild nur aus "meiner" Perspektive. Ich weiß wie die Situation und die Stimmung war und verbinde bestimmte Dinge mit meinen Fotos. Daher würde mich brennend interessieren was für Stimmungen bei anderen Menschen beim Betrachten meiner Fotos ausgelöst werden.

Ich weiß das ich noch ganz am Anfang bin, vor einem Jahr hatte ich noch nie eine Spiegelreflex in der Hand.
Aber ich glaube ich gehöre auch zu den bekloppten, die den ganzen Tag über Fotografie nachdenken.

Die "merkwürdigen" Kommentare die du hier ansprichst, habe ich nicht gesehen.
Obwohl ich hier auch mal n Kommentar hatte a lá "Wie kann man nur mit nem Bayersensor fotografieren? Das Rot... furchtbar..." Über sowas lach ich

Ich würde mir auch mehr Fotos hier wünschen von den ganzen Fotografieverrückten. Und bitte keine Argumente a lá "Ich mache die Bilder nur für mich" usw...
eiq
eiq05.11.09 09:35
eingelocht
Aber ich würde mir hier bei MTN mehr "Kritik" oder Anregungen wünschen.
Ich selbst sehe mein Bild nur aus "meiner" Perspektive. Ich weiß wie die Situation und die Stimmung war und verbinde bestimmte Dinge mit meinen Fotos. Daher würde mich brennend interessieren was für Stimmungen bei anderen Menschen beim Betrachten meiner Fotos ausgelöst werden.
Bei mir ist es exakt das Gegenteil. Ich lege keinen Wert auf Kommentare von Außenstehenden, da die Bilder nicht für solche gemacht werden.
eingelocht
Und bitte keine Argumente a lá "Ich mache die Bilder nur für mich" usw...
Doch, doch. Denn genau das ist bei vielen der Fall. Nur weil man seine Bilder in Zeiten von Flickr und anderen Mülldeponien überall rumzeigen kann, heißt das nicht, dass man das tun muss. Früher hat auch nicht jeder Ausstellungen organisiert, um seine Bilder einem größeren Publikum zu zeigen.

Meine Bilder sind nur für mich, damit sie an meiner Wand hängen und mich erfreuen.
Dissquared
Dissquared05.11.09 11:53
Sehr schön beschrieben! Kenne das alles auch ;D
Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
sonorman
sonorman06.11.09 10:59
Bin voll Deiner Meinung Schattenmantel.
Wobei ich einwenden möchte, dass man sich IMHO durchaus auch über technische Details unterhalten kann – wenn man den Spaß daran hat und solange man eben darüber nicht vergisst, auch mal Bilder zu machen!

Leider wird wirklich viel zu oft nur gelabert und nie auch nur ein einziges Bild gepostet. Oder nur lausige Schnappschüsse, welche die "Kompetenz", die diejenigen in den Diskussionen vermitteln wollen, ad Absurdum führen.
Cornelius Fischer
Cornelius Fischer06.11.09 11:13
sonorman
Ich habe ja nicht gesagt das man garnicht über Technik diskutieren soll/darf. Ich tu es ja selber auch.. es ist nur eben immer wieder schade, dass bei vielen Leuten aufgrund des ganzen diskutieren das eigentliche, nämlich die Kamera in die Hand zu nehmen und Bilder damit zu machen, vergessen geht.

Fotografie hat viel mit Kreativität zu tun und das heisst in meinen Augen, dass man auch vieeeeeeel experimentieren sollte.
Zum einen mache ich immer wieder mal ein Shooting nur zum reinen Testen/Experimentieren mit neuer Ausrüstung. Zum anderen kann man an ein geplantes Shooting oder auch bei einer Hochzeitsreportage, ganz bewusst mal fünf oder zehn Minuten zum Experimentieren nutzen.

Ich habe letztens an einem Konzert, nachdem ich meine Standartbilder im Kasten hatte, nur noch extreme Schnitte fotografiert, um einmal zu testen was ich da genau machen kann und was eben gut und was nicht gut aussieht.. dabei entstanden ist dieses Bild hier:

Es war ein Versuch zu testen, wie viel kann ich wegschneiden um den Inhalt ganz wesentlich auf die Gitarre zu fokussieren.. und ich denke das ist ziemlich gut gelungen.

Und genau mit solchen Experimenten entwickelt man sich fotografisch und inhaltlich weiter..
RA/pdx
RA/pdx06.11.09 12:00
Klar ist auch Fotografie eine Art Kunst under jeder soll das machen was ihm selbst am besten gefällt.

Wenn man Fotos in Foren zur Diskussion einstellt darf man sich aber auch nicht wundern, wenn viele eventuell eine andere Meinung zu den Bildern haben.

Das erste Bild deines Journals gefällt mir persönlich z.B. überhaupt nicht, da Vordergrund (Person) und Hintergrund vollkommen losgelöst wirken (liegt vermutlich vorallem an der anderen Beleuchtung). Wirkt einfach nach einem schlecht gemachten Zusammenschnitt von zwei vollkommen unterschiedlichen Fotos. Für mich wirkt es dadurch einfach unrealistisch.

Das zweite Foto finde ich in dieser Richtung z.B. deutlich besser.
RA/pdx
RA/pdx06.11.09 12:47
Das Bild vom Konzert mit der Gitarre welches du nur auf das Wesentliche beschränkt hast finde ich auch sehr gelungen.
Cornelius Fischer
Cornelius Fischer06.11.09 13:13
RA/pdx

Siehst du, auch wenn dir das Bild mit dem Model vom Gotthard nicht gefällt (ist ja dein gutes Recht), begründest du es sachlich.. ich hab in letzter Zeit so einiges hier gelesen was mich eben zu diesem Journal verleitet hat..

Sinngemäss zitiert:
Da frag ich mich für was das ganze Aufwand, wenn solch unnützes dabei rauskommt..

Da frag ich mich dann was mit der eigenen Ausrüstung, die ja im Forum mal aufgelistet wurde, bei besagtem User rauskommt..
doggda
doggda06.11.09 13:39
Schoenes Journal Schattenmantel..... es ist m.e. ein typisch deutsches Problem , Dinge totzudiskutieren und mit Halbwissen und ein paar angelesenen Fakten den Experten zu geben....man beachte hierzu nur die aktuelle Diskussion um die Schweinegrippe.... da sind soviele Politiker und Impfexperten in der Presse, die wenigsten haben eine Ahnung , von was sie Reden...
fuer mich ist Fotografieren eine Kunstform und ich bewundere Menschen, die versuchen , eine Perfektion in dem ,was sie machen zu erreichen...
man kann auch mit einer kleinen Digitalknipse oder einem Fotohandy Kunst machen
das Resultat ist Geschmackssache
Cornelius Fischer
Cornelius Fischer06.11.09 13:51
doggda

Punkto Fotografie Kunstform
Der Schweizer Fotograf Nicolas Henri hat in einem seiner Blog Postings sehr eindrücklich gezeigt das auch mit einem iPhone mit 2MP sehr starke Fotos machbar sind!

joeN
joeN06.11.09 18:34
Super Journal, vielen Dank, war schön zu lesen

Der letzte Post zeigt genau das, was ich auch denke, nämlich das auch und gerade Schnappschüsse absolut gute Bilder werden können, wenn man ein Auge für das Bild hat und im richtigen Moment (was ja bei einem iPhone 3G norwendig ist, bei der Auslöseverzögerung ) abdrückt.

Manche Bilder werde genial, wenn man sie nachbearbeitet, andere wenn man sich vorher genau auf das Bild vorbereitet hat - auch in Punkto Kameraeinstellungen - und andere wiederum, einfach so.

Aber wenn dann jemand wirklich ein Bild postet, dann finde ich auch, sollte man dazuschreiben

  • wie es zu dem Bild gekommen ist (sooft muss man sich doch denken: "Bitte, wie hat er das Bild jetzt gemacht?"),
  • gern auch was er für ein Equiment benutzt hat (aber dann nicht über das Bild herfallen, wenn's zB a Sony war und genau deswegen ist das Foto dann schlecht zB)
  • und was dem Fotografen besonders an dem Bild gefällt, warum er es in die Galerie gestellt hat.

Und bei den Antworten wären Begründigung oft wirklich schön, das finde ich auch, diese "das Foto ist nicht schön" Kommentare sind einfach nur unnötig.
nextmac07.11.09 00:07
Hallo Schattenmantel
Deine Gedanken in Ehren, es gibt bei der Fotografie so viele Aspekte zu beachten, dass es gar nicht möglich ist gute Fotografie bewusst zu produzieren. Letztlich ist es das Auge, der Augenblick und der Zufall, welche wirklich gute Fotos produzieren. Kamera und Equipment sind dabei völlig egal.
Cornelius Fischer
Cornelius Fischer07.11.09 01:05
nextmac
Dem möchte ich ganz klar widersprechen. Gute Fotografie ist alles andere als reiner Zufall. Sicherlich gibt es diverse fotografische Felder wo der Zufall und das Glück dazu gehören. Aber auf der anderen Seite gibt es auch genügend Bereich bei denen man mit guter Planung den Faktor Zufall fast komplett ausschalten kann.
Beispiel ein People Shooting, Outdoor mit Abendstimmung.. Location, Uhrzeit (für schönen Sonnenuntergang), zusätzliches Lichtequipment kann man Planen. Gutes Wetter kann man abwarten, ein professionelles Model macht auf "Kommando" gut richtigen Posen.. da seh ich ehrlich gesagt den Faktor Zufall völlig negiert.. Aber wie gesagt, das gilt wiederum nur für diesen Bereich der Fotografie..

Was aber sicher ist, Kamera, Objektive etc. sind nicht völlig egal, aber spielen einer untergeordnete Rolle wenn der Fotograf weiss was er tut.
uniquorn07.11.09 12:22
Sehr schönes Journal ! Gleiches kann ich u.a. für die illustre Welt der Musikproduktion (oder auch der Werbung...) beobachten. Und ich bin sicher, dass es auch noch in allen anderen Branchen zu finden ist.

Und vielleicht ist es wirklich ein spezifisch deutsches Phänomen - aber das gibts auch anderswo zu beobachten. Ist aber verständlich - seit für 'jeden' die Werkzeuge ehedem schwer erreichbarer Zünfte verfügbar sind, zeigt sich natürlich, dass nicht jeder auch 'Künstler' per se ist. Muss ja auch nicht ...
sonorman
sonorman07.11.09 13:57
Schattenmantel
Was aber sicher ist, Kamera, Objektive etc. sind nicht völlig egal, aber spielen einer untergeordnete Rolle wenn der Fotograf weiss was er tut.

Exakt!
Leider wird oft einfach klischeehaft behauptet, dass nur der Fotograf zählt. Aber gutes Equipment – oder besser: der Situation angepasstes Equipment – kann einem guten Fotografen dabei helfen, noch bessere Ergebnisse zu erzielen, als mit weniger geeignetem Equipment (=Werkzeug).

In der Fotografie ist es wie bei HiFi: Die Kette ist immer nur so gut, wie ihr schwächstes Glied. Und auch Motiv/Situation, Fotograf und Ausrüstung bilden eine Kette.
MarkoS.07.11.09 21:04
Schoenes Journal Schattenmantel..... es ist m.e. ein typisch deutsches Problem , Dinge totzudiskutieren und mit Halbwissen und ein paar angelesenen Fakten den Experten zu geben....man beachte hierzu nur die aktuelle Diskussion um die Schweinegrippe.... da sind soviele Politiker und Impfexperten in der Presse, die wenigsten haben eine Ahnung , von was sie Reden...
fuer mich ist Fotografieren eine Kunstform und ich bewundere Menschen, die versuchen , eine Perfektion in dem ,was sie machen zu erreichen...
man kann auch mit einer kleinen Digitalknipse oder einem Fotohandy Kunst machen
das Resultat ist Geschmackssache

Wie peinlich … wenn jemand über Halbwissende ablästert und sich selbst als solcher im gleichen Beitrag outet.
doggda
doggda09.11.09 10:30
@Marko S.
wo oute ich mich als Halbwissender ??? Mach mich wissend , bitte ?
Tigerfell
Tigerfell10.11.09 08:34
Amen Schattenmantel... Amen... kannst du mal ein paar Adressen posten von den Foren die du meintest? Ich bin immer froh wenn ich was lernen kann...
Oder schreib mich einfach mal bitte an... Danke!
Viel spaß noch ich geh jetzt Arbeiten. ^^
MarkoS.10.11.09 08:54
doggda
fuer mich ist Fotografieren eine Kunstform und ich bewundere Menschen, die versuchen , eine Perfektion in dem ,was sie machen zu erreichen...
man kann auch mit einer kleinen Digitalknipse oder einem Fotohandy Kunst machen
das Resultat ist Geschmackssache
wo oute ich mich als Halbwissender ??? Mach mich wissend , bitte ?

Ganz einfach, Kunst hat erstmal nichts mit Perfektion zu tun und erst recht nichts mit Geschmack. Dein Geschmack entscheidet nur darüber ob es dir gefällt oder nicht, aber nicht darüber ob es Kunst ist.


PS: Hier noch ein paar kleine Interpunktionsregeln
Cornelius Fischer
Cornelius Fischer10.11.09 08:56
Allgemeine Foren:
www.dforum.de
www.dslr-forum.de

Empfehlenswerte Blogs:
www.strobist.com
www.krolop-gerst.com/blog
http://www.squeezethelime.com
http://foto.galileodesign-podcast.de (mehr Basic, aber trotzdem immer wieder interessant)
http://www.lighting-essentials.com/
doggda
doggda10.11.09 13:23
der Preis für das gespaltene Haar dieser Woche geht an Marko.S. ...
applefox
applefox11.11.09 14:28
niemand fragt einen Maler (Künstler) mit welchem Pinsel er ein schönes Bild gemalt hat. Das Kunstwerk an sich zählt und soll inspirieren / zum Denken, Träumen anregen... Fotografie ist nur ein Mittel um etwas festzuhalten - das kann jeder auslegen wie er will.
Redeemer
Redeemer12.11.09 10:00
schattenmantel

Ein wunderschönes Journal!

Da ich auch ein "Technik-tot-Diskutierer" bin, werde ich versuchen, mir die Sache zu Herzen zu nehmen...
^^Speziell im Hinblick auf meine nächste Kameraanschaffung...
Moep...
Weitere Kommentare anzeigen

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um diese Funktion nutzen zu können.