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Monitor mit oder ohne Wide Gamut (erweitertem Farbraum)?

A-Ha13.09.1020:32
Der Kauf eines Monitors ist echt eine Wissenschaft für sich – insbesondere dann, wenn man wie ich bislang einfach ein Apple Display gekauft und problemlos im Einsatz hatte.

Meine Frage dreht sich um Monitore, die einen erweiterten Farbraum besitzen (wide gamut). Ich habe mehrmals gelesen, dass MacOS X mit diesen erweiterten Farbräumen nicht gut klarkommt: Bilder in AdobeRGB würden bei kalibriertem Monitor zwar korrekt angezeigt, doch alles andere erscheine in knalligen Farben. Stimmt das?

Kann ein Bild, das in sRGB aufgenommen wurde, auf einem Wide-Gamut-Monitor farblich überhaupt korrekt angezeigt werden? Da der sRGB-Farbraum ja kleiner ist als der AdobeRGB-Farbraum, müsste das prinzipiell möglich sein. Oder ist das abhängig vom verwendeten Programm?

Ich hoffe, jemand kann mir helfen, hier den Durchblick zu bekommen. Ich habe keine Lust, einen teuren Monitor zu kaufen, bei dem nur in Adobe Photoshop die Farben korrekt dargestellt werden.
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Kommentare

blubblablax
blubblablax13.09.1021:05
Nach meinen Erfahrungen kommt man bei Monitoren mit erweitertem Farbraum (in diese Klasse gehören nebenbei gesagt auch bereits die aktuellen 15- und 17"-MBPros) um eine Kalibrierung nicht herum.

Die Konsequenz nicht kalibrierter Wide Gamut Displays ist dass (gewünschtes) Blau ins Lila abdriftet und Rot sowie Grün sich gefühlt in die Netzhaut einbrennen.

Der Vorteil von MacOS in diesen Belangen ist jedoch, dass ein einmal erstelltes Farbprofil systemweit zum Einsatz kommt und alle Programme von korrekten Monitoreinstellungen profitieren.

Mitunter stellen Monitore über den digitalen Anschluss selbst Profile zur Verfügung, die auch ohne Hardware-Kalibrator schon für brauchbare Grundeinstellungen sorgen. YMMV
Kann ein Bild, das in sRGB aufgenommen wurde, auf einem Wide-Gamut-Monitor farblich überhaupt korrekt angezeigt werden? Da der sRGB-Farbraum ja kleiner ist als der AdobeRGB-Farbraum, müsste das prinzipiell möglich sein. Oder ist das abhängig vom verwendeten Programm?
Ja, das funktioniert. Solange der Farbraum des Monitors größer als der des dargestellten Bildes ausfällt, können alle Farben des Bildes auch in den erweiterten Farbraum abgebildet werden. Das einzige, was verloren geht, ist bei gleicher Farbtiefe pro Subpixel (8/10/16 Bit) nutzbare Dynamikumfang.

Hierzu ein an den Haaren herbeigezogenes Extrembeispiel: Man nehme mal an, dass ein voll ausgesteuerter Rotkanal in Farbraum X nur einem halb gesättigten Rotkanal in Farbraum Y entspricht*. Bei 8 Bit Auflösung entsprächen die 8 Bit (0..255) aus dem Quellfarbraum X im Zielfarbraum Y nur noch den Werten 0..127 bzw. 7 Bit. Gradienten würden sich damit ohne Dithering nicht mehr ohne sichtbare Stufenbildung anzeigen lassen.

*extreme Vereinfachung unter Annahme sonst gleicher Koordinaten im CIE-Modell
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A-Ha13.09.1021:28
Danke für Deine Antwort, blubblablax. Wie interpretiert denn MacOS X ein Bild (z. B. in Vorschau geöffnet), das kein eingebettetes Farbprofil enthält? Nimmt MacOS X an, dass es sich hierbei (wahrscheinlich) um ein sRGB-Profil handelt? Oder zeigt MacOS X das Bild (fälschlicherweise) mit dem Profil an, das in den Systemeinstellungen eingestellt ist?

Zu Deinem Extrembeispiel: Habe ich das richtig verstanden, dass Du hier ein Bild aus einem grossen Farbraum in einem kleineren Farbraum abbilden willst?

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blubblablax
blubblablax14.09.1020:35
Wie Bilder ohne Profil auf dem Monitor dargestellt werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zunächst einmal ist in Quartz der Standard-Farbraum gleich dem des aktuellen Anzeigegerätes. Farbige Objekte (Bilder, Text usw.) ohne eigenes Profil werden standardmäßig diesem Farbraum zugeordnet. Ausnahmen gelten, wenn in den Systembibliotheken und/oder den jeweiligen Programmen entsprechend andere Zuordnungen getätigt werden (z.B. allgemeines RGB-Profil bei fehlendem Profil im Ausgangsbild).

An und für sich sollte jede Digitalkamera auch im EXIF-Eintrag der JPEGs mindestens sRGB stehen haben. Ich habe kurz nachgesehen und selbst meine 10 Jahre alte Olympus E-10 trägt sauber sRGB ein (siehe Anhängsel).

Mein Beispiel war umgekehrt gemeint... Aber was solls: Die dortige Überlegung ist ohnehin egal, wenn ein kalibrierbarer Monitor mit mehr als 8 Bit pro Subpixel an der Maschine hängt.
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