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Loudness War II: Mastered For iTunes

sonorman
sonorman03.08.1118:03
Wie blöd sind eigentlich Konsumenten? Oder anders gefragt, wie weit kann man Musik verschandeln, bis die anspruchslosen Massen überhaupt bemerken, wie sie mit Marketing-verhunzter Musik abgespeist werden?

Es geht um den Loudness War, der jetzt eine neue Dimension erreicht zu haben scheint, indem einige Produzenten neue Musik speziell für iTunes mastern lassen. Dass es sich dabei nur um den üblichen Trick der Dynamikkomprimierung handelt, wird natürlich nirgends gesagt, aber die dummen iTunes-Schafe denken, sie bekommen etwas ganz besonderes vorgesetzt, das geanz besonders gut (weiil laut) klingt.


Chris Connaker von Computer Audiophile hat jetzt so einen Fall erstmal öffentlich gemacht. @@
Leider ist nicht damit zu rechnen, dass sich durch den Aufschrei einiger weniger Musikliebhaber jemals an dieser Praxis etwas grundlegendes ändern wird, aber ich dachte, es könnte nicht schaden, trotzdem mal auf die Ausweitung der Problematik aufmerksam zu machen.

Wer nicht weiß, worum es beim Loudness War geht, hier ein paar kurze Hintergrund-Links:

YouTube Video mit anschaulicher Erklärung @@
Erklärung der Pleasureize Music Foundation @@
Extrem-Negativbeispiel Metallica @@

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Kommentare

tom150203.08.1118:19
es ist wirklich traurig... aber selbst beim CD-Kauf kriegt man doch oft totgemasterten kram vorgesetzt. Grade das Loudness-Thema ist schade.
Aber 99% der Konsumenten(Hörer wäre nicht angebracht ) finden 192kbps MP3 doch super vom Sound. Auf dem 499 Dolby Sourround System MIT SUBWOOFER klingt das ja auch ganz toll.

man muss ja nur mal versuchen downloads zu finden die Lossless kodiert sind...

Audiophile sind eine aussterbende Rasse...
„Timeo Danaos et dona ferentes“
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X-Jo03.08.1119:03
tom1502
Audiophile sind eine aussterbende Rasse...
Aber nicht, weil sie das Interesse an hochwertiger Musikproduktion und -reproduktion verloren haben. Den Audiophilen geht das Futter aus, sie verhungern …
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Odyssee03.08.1119:28
Schade Red Hot Chili Peppers, seit 1999 nix dazu gelernt. Califonication fiel schon damals durch Überkompression und Verzerrungen auf @@
Ich habe meine Zweifel, daß grosse Bands wie die Chilis oder Metallica dem Loudness War zumindest auf ihren Produkten nicht entgegenwirken können. Ganz besonders Metallica sollte dazu in der Lage sein, haben sie doch sehr weitreichend Kontrolle über ihr Schaffen. Vier dB Dynamikumfang wie auf Death Magnetic sind kaum zu toppen und ein echter Negativ-Rekord.
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julesdiangelo
julesdiangelo03.08.1119:49
Genau das gleiche Thema spielt bei TV-Ausstrahlungen ne große Rolle. Da wird jedoch nicht maximal ausgepegelt, sondern die Dynamik irgendwo bei -6dB gecropped, natürlich nicht ohne den obligatorischen Boost, wo käme man denn da hin, wenn sich nicht das Fallen einer Nadel genauso laut anhört wie die Explosion in der nächsten Szene.
Praktischerweise hat man dann noch 6db nach oben offen für die Werbung, damit die dann mit vollem Karacho aus den Lautsprechern knallt.
„bin paranoid, wer noch?“
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sonorman
sonorman03.08.1119:49
X-Jo
tom1502
Audiophile sind eine aussterbende Rasse...
Aber nicht, weil sie das Interesse an hochwertiger Musikproduktion und -reproduktion verloren haben. Den Audiophilen geht das Futter aus, sie verhungern …

Zum Glück nicht wirklich. Zwar kann man sich als Audiophiler kaum noch an Mainstream-Musik bedienen, obwohl da hin und wieder ja richtig schöne Sachen gibt, aber überwiegend finde ich meine Musik in eher weniger bekannten Produktionen. Und die sind zum Glück oft sogar an gutem Klang sehr interessiert und machen den Loudness War nicht mit.
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sonorman
sonorman03.08.1119:51
julesdiangelo

Ja, das ist auch ein Graus!
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julesdiangelo
julesdiangelo04.08.1100:22
Offenbar hats auch den Extended Cut von Sucker Punch getroffen.
Jeweils beim lautesten Pegel gibts nen kurzes Störgeräusch wie ein Hard Clipping. Vermutlich war da die Dynamikkompression zu steil eingestellt.
„bin paranoid, wer noch?“
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3-plus-1
3-plus-104.08.1108:44
Da muss ich hier auch noch mal meinen Rand ablassen, wie Schei**e ich das finde, dass Apple mittelfristig auf die optischen Laufwerke in den Macs verzichten wird, "Weil man es heute einfach nicht mehr braucht. Und es Platzverschwendung wäre. Musik und Filme lädt man sich ganz einfach aus dem iTunes Store, Apps mit nur einem Klick im Mac App Store.".

Hey, gerade bei älterer Musik fährt alleine qualitativ - aus den oben genannten Gründen - mit dem iTunes-Kauf am schlechtesten. Den besten Musikgenuss kann man immer noch erzielen, wenn man sich die CD (aus den 80ern oder 90ern) besorgt und mittels XLD einliest. Da muss es gar nicht lossles sein, selbst die beste Kodierungseinstellung mit LAME bringt m.M.n. Topqualität und die CDParanoia-Fähigkeiten kosten beim Einlesen zwar etwas Zeit, holen aber auch aus leicht verkratzten CDs noch völlig jitterfreie Musik raus.

Aber bleibt wachsam Leute! Ich traue Apple zu, dass dieser iCloud-Dienst dann zwecks Geräteverfügbarkeit mit iTunes Match auch alle Dateien, die aus Nicht-iTMS-Quellen kommen, durch die AACs von Apple ersetzt. Zumindest in der Voreinstellung eines noch kommenden iTunes.
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stargator28.02.1209:05
Die Intension hinter mastered for iTunes ist doch genau das Gegenteil des Loudness Wars. Apple bekommt eine Master Datei geliefert und setzt diese automatisch um, mit den Tags die die Produktionsfirma setzt. Bisher wußte die Produktionsfirma nicht was da rauskommt. Jetzt wurden die Umsetzungstools zur Verfügung gestellt um sein Master zu testen bevor man es an Apple schickt mit der Empfehlung, die Abmischung zu verwenden die so hochwertig wie möglich klingt (im Vergleich zur CD) an einer hochwertigen Stereoanlage.
Dies soll genau das erreichen, dass keine Radio Abmischung mit möglichst hoher subjektiver Lautstärke verwendet wird. Dies soll erreichen dass das hochwertige 24-Bit 96KHz Master beim Umsetzen kein Clipping produziert. Wenn trotzdem einige Produktionsfirmen keine audiophile sondern eher mp3mix mäßige Abmischungen einreichen, könnte Apple dies nur durch eine Prüfung gegen die CD feststellen und dann ablehnen, dies ist aber leider nicht möglich.

Apple könnte die Dynamik rechnerisch ermitteln und mit angeben, da wüßte man dann gleich ob da die Produktionsfirma gepfuscht hat, so wie bei vielen Remaster um die Jahrtausendwende ebenso.

In den Richtlinien steht dass ein Überalles-Vergleich der AAC Datei mit der CD ein möglichst identisches Klangbild ergeben soll. Diese Intention ist doch genau das was wir Audiophile wollen, zumindest solange wir nicht die ALAC Versionen der Master von Apple haben können.

Die Diana Krall Aufnahmen sind übrigens ein gutes Beispiel dass das auch funktioniert.
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sonorman
sonorman28.02.1209:34
stargator

Dein Kommentar impliziert, dass die CD das Klangmaß der Dinge ist. Leider wäre es keine große Hilfe, wenn die Abmischung exakt der CD entspräche, weil die heutzutage nämlich auch zu einem Großteil dynamikkomprimiert sind.

Die Problematik betrifft nicht nur iTunes.
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ThorsProvoni
ThorsProvoni28.02.1209:40
stargator
Die Intension hinter mastered for iTunes ist doch genau das Gegenteil des Loudness Wars.

Vielen Dank, dass mal jemand etwas sinnvolles zum Thema beiträgt anstatt mehr oder weniger unqualifiziert rumzumeckern.
Ja, es gibt den Loudness War, aber den gibt es bereits bei CDs. Hilft nur, sich in den Ledersessel zu lümmeln, seinen „The Reference II" anzuwerfen und wieder auf Analogplatten umzuschwenken. Und bei wirklich verguckten Aufnahmen im iTunes Store sollte man das deutlich in den Kommentaren machen. Zum Glück kann man vorab selber testen, ob die Qualität den eigenen Standards genügt.
Im übrigen gab es kürzlich bei ArsTechnica einen guten Artikel zu diesem Thema, den ich den der englischen Sprache mächtigen Lesern ans Herz legen möchte:
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Schens
Schens28.02.1211:52
Ein Markt ist der Ausgleich von Angebot und Nachfrage.
Ist die Nachfrage (Stückzahl oder Preis) hoch genug, wird sich ein Markt bilden
und die Nachfrage befriedigen.

Soweit die Theorie.

Welcher Musikverlag ist bereit, einen audiophil gemasterten Tonträger auf den Markt zu bringen, den dann die Audiophilen auch für 40Euro kaufen?
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Joker_JH28.02.1212:06
hier der Link zum passenden Apple-Dokument.



es sieht so aus als ob Apple langsam beginnt den Loudness War ernstzunehmen,
bitte lesen ab:

Be Aware of Dynamic Range and Clipping

dem Text nach soll aber dem Künstler überlassen bleiben (oder dem Produzenten) wie dynamisch das ganze werden soll.
Apple bietet nur die passenden Werkzeuge zur möglichst guten Umsetzung an.

Uns "Audiophilen" hilft es nur nach passenden Downloads Ausschau zu halten und vor dem CD-Kauf die DR-Bewertung abzurufen.
Man kann ja auch bei jedem gekauften Song aus dem Store die passenden Werte in der Beurteilung als Kommentar hinterlegen...

Joachim
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sonorman
sonorman28.02.1212:12
Schens

Die Sachlage ist hier aber etwas anders.
Musik ist nicht nur eine Ware, sondern auch ein Kulturgut. Wenn man das ausschließlich kommerziellen Bedürfnissen unterwirft, schadet das der Kultur. Und das ist leider schon in sehr weitreichendem Umfang der Fall. U-Musik ist heute zu einem Wegwerfgut verkommen. Da gibt es leider nur sehr wenige Ausnahmen.

Außerdem gibt es keine höheren Kosten, wenn man die Musik nicht bereits im Studio dynamikkomprimiert. Es würde auch ausreichen, wenn diejenigen Medien, die der Meinung sind, dass eine glattgebügelte Dynamik für sie wichtig ist, das für sich selbst nachträglich machen, was technisch kein großes Problem darstellen dürfte. Der normale Konsument, der die Musik gerne zuhause so hören möchte, wie es der Musik gebührt, bleibt so frei von der Zwangskomprimierung.

Das ist letztendlich nichts anderes, wie im Fernsehen, wo Werbetreibende einheitlich der absurden Meinung zu sein scheinen, dass Werbung immer mit maximaler Lautstärke ins Wohnzimmer gebrüllt werden muss, um wahrgenommen zu werden. Oder wie im Web, wo es bis heute schwer ist, den Leuten klarzumachen, das blinkende Werbung kontraproduktiv ist. Es ist kein technisches Problem, es fehlt einfach nur die Einsicht bei gewissen Leuten.
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DP_7028.02.1212:14
Das Problem ist einfach, dass die große Mehrheit keine sündhaft teuren Anlagen zu Hause stehen haben. Wenn die Musik überhaupt noch auf einer Anlage im herkömmlichen Sinne gehört wird. Viele hören am PC, via iPod oder (am schlimmsten) über die DolbySurround-Anlage mit Subwoofer, weil es dort so "fett" klingt.

Die Musikproduzenten passen sich dem an und produzieren Musik, die eben auch im Auto und auf mieser Hardware einigermaßen gut klingt. Wäre es anders würden sich die Leute wundern wie schlecht doch ihre Musikabspielgeräte sind und dass man mit dem Equalizer oder viel Bass eben den Klang nicht verbessert sondern verfremdet.

Seit ich eine einigermaßen gute Anlage (kein High-End) habe, fällt mir immer wieder auf wie schlecht und basslastig viele Geräte klingen. Viele haben die Loudness-Taste immer an und drehen noch am Bassregler. Grauenhaft. Und auch viele Kopfhörer klingen zunächst erst einmal total druckvoll aber wirklich guten Klang bieten sie nicht.
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_mäuschen
_mäuschen28.02.1212:16

Irgendwie passt diese Geschichte nicht so ganz in die Rubrik Software.
Eher in Allgemeine Apple Diskussion oder gar Off-Topic

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MetallSnake
MetallSnake28.02.1212:26
Ist ja auch nervig, wenn man die Anlage voll aufdrehen muss um etwas hören zu können (dann natürlich mit lautem Rauschen), bis dann was lautes einsetzt und einem das Trommelfell zerfetzt.
„Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.“
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Schens
Schens28.02.1212:57
Ich sach nur "Unfinished Sympathy".
Was ist das Lied geil. Und fängt so leise an.
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haemm0r28.02.1213:09
Ist ja eckelhaft
„MacBook Pro late 2007, 15", 2,4GHz, 4GB DDR2 RAM, 256MB Nvidia 8600M GT, 120GB OCZ Vertex 2 / 160GB HD (kein Superdrive mehr nach 3 Laufwerksschäden )“
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zwobot28.02.1214:33
Der Trend zur schlechten Musik hat nur einen Vorteil, man spart viel Geld für außerordentliche audiophile Klanggeräte.

Ich denke aber trotzdem, dass die Auswahl an hochwertiger Musik deutlich größer geworden ist, als es in den 80ern war. Nur im Vergleich zu schieren Masse wie itunes etc. fällt diese kaum ins Gewicht. Zudem interessiert mich meist die Musik nicht, die ich audiophil bekommen kann.

Und zur Qualität von Schallplatten gibt es ja diverse Meinungen. Ich meine gelesen zu haben, dass eine CD durchaus mehr Informationen in sich trägt, als eine Platte. Aber das endet in einer Diskussion à la Win und Mac.

Auf der andere Seite bin ich echt froh, wie groß die Musikvielfalt geworden ist und wie einfach es ist, auf viele Dinge zuzugreifen.
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iGod28.02.1214:38
MacTechNews.de > Forum > Software
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ChrisK
ChrisK28.02.1215:14
Mehr Film OSTs hören, die scheinen in der Regel noch gescheit ge-mastered zu sein
„Wer anderen eine Bratwurst brät, hat ein Bratwurstbratgerät.“
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sirHenri
sirHenri17.03.1208:04
Da gibts Wunderbare Videos und Bücher von Bob Katz zum Thema. Einfach gxxgeln.
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