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Forum>Software>Bye Bye Microsoft

Bye Bye Microsoft

Stefan S.
Stefan S.17.03.2123:55
Der Landesbeauftragte für Datenschutz in MV und der dortige Rechnungshof fordern von der Landesregierung, ab sofort keine Microsoft-Produkte mehr zu verwenden.


Endlich. Danke!
+1

Kommentare

teorema67
teorema6702.04.2116:21
yoxx
...
Benutzt wird ein ein Moodle LMS (Open Source!) vom Senat, betreut von der TU Berlin. Mitte Februar gehen dann so langsam Video-Meetings mit der Plattform (BigBlueButton)... Meine Kinder waren seit Dezember keinen Tag in der Schule. Unterricht besteht pro Fach aus ca. 1h Online-Unterricht pro Woche, in dem im Wesentlichen Organisatorisches verkündet wird. Ansonsten hochgeladene PDFs die die Kinder selbst lesen müssen. Aufgaben müssen sie auf einem separaten Zettel machen, abfotografieren / scannen und wieder hochladen.
Manchmal gibt es ein Feedback. Katastrophal ...

Meine Tochter geht in die 7. Klasse. Die Schule hat sich im Sommer 2020 sehr viele Gedanken gemacht und ein vorbildliches System mit mehreren Onlinestunden täglich und nahezu ständiger Erreichbarkeit der Lehrer aufgebaut. Lernmaterialien etc. sind organisatorisch vernünftig verfügbar. Login und funktionierende Verbindung sind stets gewährleistet.

Ja, das läuft über Teams. Ohne Teams ist das momentan nicht realisierbar. BBB gilt in RP als Horror. Und trotzdem, ohne Verfügbarkeit einer brauchbaren Alternativ und gegen den Widerstand Hunderter Rektoren, soll Teams zum Schuljahrende verboten werden. Ich habe noch nichts von Bemühungen gehört (vielleicht gibt es solche ja), entweder eine funktionierende Alternative zu erschaffen (zu kaufen, entwickeln zu lassen) noch Teams an deutsche Datenschutzerfordernisse anzupassen.
„Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)“
+7
Warp02.04.2116:26
beanchen
Warp
Ich schlage vor, dass diese Datenschutzbeauftragten ein ihren und den für den Schulbetrieb notwendigen Ansprüchen gerechtes System einführen und betreuen. Und zwar von Anfang bis zum Ende!
Und als nächstes müssen TÜV-Prüfer Autos bauen und warten, die nie mehr durch die TÜV-Prüfung fallen?
Wäre nicht die schlechteste Idee.....
0
Stefan S.
Stefan S.02.04.2116:42
Schens
Datenschutz kostet gerade Menschenleben. Jetzt im Moment. Hier bei uns.
Datenschutz als Sündenbock: In Stammtischmanier wird auf den Datenschutz geschimpft und ein Image als »Verhinderer« transportiert. Schluss damit!
+5
Stefan S.
Stefan S.02.04.2116:45
Teams ist auch nicht perfekt:
Microsoft Teams und Xbox Live zwei Stunden lang nicht erreichbar
0
DTP
DTP02.04.2116:52
Stefan S.
Teams ist auch nicht perfekt:
Microsoft Teams und Xbox Live zwei Stunden lang nicht erreichbar
Darum nimmt die Schule meiner Kinder auch Google Classroom.
-2
teorema67
teorema6702.04.2116:53
Stefan S.
... Datenschutz als Sündenbock ...

Aber auch nur, wenn man seine persönliche Meinung als absolute Wahrheit nimmt. Das ist sie aber nicht. Z. B.:
Kuketz-Blog
.... Richtig ist: Es ist das Steuergeheimnis ...
... Richtig ist: Die Kritik am Datenschutz ist vorgeschoben. Die Bundesregierung hat den Ausbau der Corona-Warn-App schlichtweg versäumt und bspw. die Cluster-Erkennung (bisher) nicht integriert. ...
... Richtig ist: Der Datenschutz steht der Erhebung amtlicher Daten nicht im Weg. ...
Weder ist es nur das Steuergeheimnis noch ist die Kritik am Datenschutz vorgeschoben (datenschutzkonform fehlende automatische Übermittlung positiver Tests an die App). Der Datenschutz steht der Erhebung amtlicher Daten selbstverständlich im Weg, in den meisten Fällen zurecht, das ist mein täglicher Arbeitsalltag. Auch beim Datenschutz gibt es nicht nur Schwarz und Weiß.
„Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)“
+4
TorstenW02.04.2117:32
yoxx
Bis weit in den Januar (2021!) hinein lief die Lernplattform meiner beiden Söhne (7. Klasse, Gymnasium) hier in Berlin nur bis 8:05 Uhr. Dann war kein Login mehr möglich.
Benutzt wird ein ein Moodle LMS (Open Source!) vom Senat, betreut von der TU Berlin. Mitte Februar gehen dann so langsam Video-Meetings mit der Plattform (BigBlueButton)...
Das ist tatsächlich absurd. Wieso haben die Eltern hier nicht mehr Druck gemacht?
Bei uns an der Schule lief in der ersten Woche nach den Sommerferien unser IServ nicht 100% zuverlässig. Die Eltern sind der Schulleitung die Tür eingerannt. Bei IServ war die Lösung recht einfach, da es einfach nur an mehr Servern fehlte, aber wir wären innerhalb von wenigen Wochen bei einer anderen Plattform gewesen, wenn das nicht funktioniert hätte...
yoxx
Meine Kinder waren seit Dezember keinen Tag in der Schule. Unterricht besteht pro Fach aus ca. 1h Online-Unterricht pro Woche, in dem im Wesentlichen Organisatorisches verkündet wird. Ansonsten hochgeladene PDFs die die Kinder selbst lesen müssen. Aufgaben müssen sie auf einem separaten Zettel machen, abfotografieren / scannen und wieder hochladen.
Manchmal gibt es ein Feedback. Katastrophal...
Natürlich wäre Präsenzunterricht besser, aber was genau würdest du dir wünschen?
Es ergibt Sinn, dass die Zeit wo alle online anwesend sind, dazu genutzt wird wesentliche organisatorische Dinge zu klären. Das geht so wesentlich schneller und effektiver (insbesondere bei Rückfragen), als wenn man das alles schriftlich machen muss.
Ansonsten besteht online Unterricht einfach im Wesentlichen aus dem Bearbeiten von Arbeitsblättern. Das ist auch im Präsenzunterricht ein Standard, Gruppenarbeiten sind online relativ schwierig zu organisieren und Erfordern oft mehr Einsatz und Selbstorganisation, als von Schülerseite dann da ist. Ich habe das in verschiedenen Formaten getestet. Es ist ein unglaublicher Aufwand.
Auch Feedback von Lehrerseite findet nur gelegentlich statt. Das ist im Präsenzunterricht genauso. Wenn 30 Kinder eine Aufgabe bearbeiten, dann stellen vielleicht 2-3 hinterher vor und man redet noch drüber. Die anderen 27-28 kriegen kein persönliches Feedback. Ich würde sogar behaupten, dass im Distanzunterricht mehr Kinder Feedback erhalten als in Präsenz. Zumindest bei mir und bei vielen Kollegen mit denen ich gesprochen habe.
yoxx
Sharepoint, etc. Gemeinsames (synchrones!) Bearbeiten von Dokumenten direkt aus dem Chat heraus, gemeinsame Dateiablage, digitale Whiteboards, persistente Chats, Ad-hoc Umfragen, stabile Online-Meetings, Benachrichtigungen auf dem Desktop.
Viele Dinge davon sind ganz toll, scheitern aber an der Realität, dass SchülerInnen nunmal keine Arbeitnehmer sind. 90% meiner Kids sind schon damit überfordert ihre Dateien, die sie hochladen, vernünftig zu benennen. Ja, auch auf dem Handy geht das, wenn man Handgeschriebenes abfotografiert.
Lernplattformen müssen vor allem simpel und möglichst selbsterklärend sein. Du kannst dir nicht vorstellen, wieviele Kids schon überfordert waren eine Antwort in ein Textfeld zu tippen. Oder scharfe Fotos zu machen. Ich hab Mails bekommen mit "Ich kann ihren Link nicht öffnen, der ist nicht blau".
Viele Ideen sind ganz toll, aber nicht wirklich umsetzbar. Ich habe wirklich viele (unbezahlte..) Stunden investiert um mich über gute Formate für Distanzunterricht schlau zu machen, habe viel ausprobiert und ich halte mich für computeraffin und wirklich kreativ was solche Dinge angeht, aber die Realität ist, dass viele Dinge einfach von Schülerseite nicht funktionieren. Ich kann keine Gruppenaufgaben machen, wenn ich permanent 5-8 Kids habe, die sich nicht beteiligen und die anderen dann Mehrarbeit leisten müssen. Ich kann keine interaktiven Videokonferenzen machen, wo die Kids nebenher auf Dateien aus geteilter Ordnern zugreifen müssen, wenn ein Drittel der Klasse per Handy oder Tablet eingeloggt ist, weil es kein anderes verfügbares Gerät gab und sie nicht mehrere Dinge gleichzeitig anzeigen lassen können.
Man sucht als Lehrer den kleinsten gemeinsamen Nenner, der bei allen funktioniert und das ist es, was die Kinder dann bekommen. Nicht weil es prinzipiell nicht anders geht, aber weil das die pragmatische Lösung ist, die möglichst wenige Kinder abhängt.
+6
Roger.Rebel
Roger.Rebel02.04.2117:48
Also ich habe langsam die Nase voll vom Datenschutz und vor allem, dass er IMMER Prio 1 hat und alles andere sich danach richten muss.

Ständig muss man irgendwelche Bestätigungen (die keiner liest) im Internet anklicken, Formblätter für jeden Furz ausfüllen (sei es beim Arzt, in der Schule, ...).

Wenn jemand nicht seine Spuren im Internet hinterlassen möchte dann muss er nicht auf Facebook, WhatsApp, Instagram und Co erzählen, was er den ganzen Tag so macht und treibt.

Es kann doch nicht sein, dass der Datenschutz wichtiger ist als das Lernen der Kinder in der Schule... Welche Daten sollen denn überhaupt geschützt werden? Die Hausaufgaben oder die Noten der Kinder?

Es kommt mir so vor, als ob man den Datenschutz gerne vorschiebt weil man irgendetwas nicht machen kann oder will. Wir alle müssen aktuell Kompromisse eingehen, nur beim Datenschutz soll es keine Abstriche geben?
Und dann wundern wir uns, warum in Deutschland nichts mehr funktioniert?
0
Macsign
Macsign02.04.2119:22
Vorneweg: ich bin Lehrer an einem Berufskolleg in NRW. Unsere Schule hat ca. 3.000 Schüler. Als Plattform nutzen wir MS Teams.

Das Problem ist doch Folgendes:

- wir haben es in der Pandemie nicht geschafft, einem bedürftigen Schüler oder einer Schülerin innerhalb eines Jahres einen Laptop zur Verfügung zu stellen; wir fangen erst jetzt damit an;
- dennoch war es in meinen Klassen überhaupt kein Problem, mit den Schülern auf Distanz zu unterrichten; auch haben viele mit einem Tablet oder Handy mitgemacht;
- bei mir hat Teams überwiegend sehr gut funktioniert, und es ist keine einzige Unterrichtsstunde ausgefallen;
- viele Schüler – auch mit Abitur – in den Berufsschulklassen haben in ihrer vorherigen Schullaufbahn (ca. 10-13 Jahre) weder Word noch Excel auch nur einmal geöffnet gehabt;
- digitale Unterrichtskonzepte liegen nicht vor;
- wir bekommen Handreichungen für digitalen Unterricht; „das und das können Sie machen… toll, aber datenschutzkonform“ muss es sein; was das bedeutet, steht nirgendwo; m.E. so völlig unbrauchbar;
- selbst im Lehrerkollegium werden (für die interne Organisation) teils Rechenblätter in Word (nicht in Excel!) geschrieben, und es wird erwartet, dass man die Zahlen mit dem Taschenrechner ausrechnet und dann in das Word-Formular eintippt (mit allem, was dann in Word so passiert);
- oft bekomme ich es mit (bei Schülern und Lehrern), dass Aufgaben oder Lösungen abfotografiert und hochgeladen werden; PDFs natürlich nie mit OCR („ja, was ist das denn?“).

Was folgt daraus? Wir sind ein Volk von digitalen Analphabeten (nicht digital natives). Man kann wohl auch immer noch ohne jedwede Grundkenntnisse der EDV Lehrer werden. Diejenigen, die bei uns IT-mäßig was reißen, sind die Älteren!

Ich hatte in den siebziger Jahren einen der ersten PCs überhaupt (Commodore PET). Seit dieser Zeit ist im Prinzip nicht viel passiert. Das heißt, wir haben jetzt ca. 40 Jahre Digitalisierung verpennt.

Und dann machen wir ein Gesetz, was uns daran hindert, aufzuholen. Die Welt wird nicht auf uns warten. Sondern vorbeiziehen, so sie es denn noch nicht getan hat.

Nicht falsch verstehen – ich bin nicht gegen Datenschutz. Aber bitte nicht so, dass er jeden Fortschritt behindert. Wesentliche Forschungseinrichtungen (Daimler, Siemens, Bosch) sind für die KI-Entwicklung jedenfalls schon ins Ausland gegangen, weil es datenschutztechnisch dort einfacher ist. Letztlich können wir nicht Daten nutzen, wenn wir sie verhindern und nicht verknüpfen. Es geht um unsere Zukunft!
+11
Gerry
Gerry02.04.2119:30
Stefan S.
Der Landesbeauftragte für Datenschutz in MV und der dortige Rechnungshof fordern von der Landesregierung, ab sofort keine Microsoft-Produkte mehr zu verwenden.


Endlich. Danke!
Und ein paar Jahre danach kehren sie wieder zu M$ zurück so wie das schon ein paar mal der Fall war. Mit einen Wort, auf den Kosten ist der Steuerzahler sitzen geblieben.
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teorema67
teorema6702.04.2121:50
Macsign: 👍👍👍
„Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)“
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Schens
Schens03.04.2107:47
Stefan S.
Schens
Datenschutz kostet gerade Menschenleben. Jetzt im Moment. Hier bei uns.

Gesamtgesellschaftlich:
Ach, quatsch, das regeln wir selbst. Es geht um die medizinische Forschung. Ganz erheblich davon abhängig, vollständige Datensätze zur Verfügung zu haben. Diese Forschung geben wir jetzt nach USA und CN ab. Lebensverändernde Therapien entgleiten uns vollständig. Mein Dank an Herrn und Frau Biontech, dass sie dennochmit wenigen anderen hierbleiben. Fast die gesamte Forschungselite unseres Landes ist in den USA.

Im Kleinen:
Ein Beispiel aus der Praxis mit Biontech. Ich benötige dringende Infos zum gerade eintreffenden Impfstoff. Jede Minute zählt. Dennoch ruft vorher jemand an, und nimmt mich auf Band auf, dass ich damit einverstanden bin, die Informationen per Mail zu erhalten, die ich 10 Minuten vorher per Mail angefordert habe. Der Datenschutz steht ÜBER der Impfung der 60 Leute, die mit den 10 Ampullen geimpft werden können.

Und ein weiterer Nebenschauplatz: Ich wettet ein Eis, dass KEINER der Datenschützer in diesem Thread jünger als 45 ist. "Die Jugend" möchte überwiegend getrackt werden. Das Produkterlebnis mit Tracking ist eben höher als ohne Tracking. Wenn mir mein Auto mitteilt, dass es so aussähe, als machte ich mich auf dem Weg zum Parkplatz und es würde jetzt die Standheizung anschalten, dann ist das halt besser.
-3
Schens
Schens03.04.2107:55
Nachtrag zu "Das Regeln wir selbst":

Das Impfzentrum des Landkreises impft 200 Menschen pro Woche. Die Praxen nebenan je 160 pro Tag.
Das Testzentrum des Landkreises testet 100 Menschen pro Woche, wir hier 120 pro Tag.

Wir haben nur den Datenschutz rigider geregelt und haben zum Ziel, dass ein lebender Mensch besser ist als ein schwerkranker/toter Mensch.
Was ich tracken kann ist, wie viele Menschen vom Anmeldeformular aus die Datenschutzerklärung hüpfen: bei rund 1000 Anmeldungen: keiner. Nicht. Ein. Einziger.
+2
Wiesi
Wiesi03.04.2111:28
Schens
Datenschutz kostet gerade Menschenleben. Jetzt im Moment. Hier bei uns.

...und kostet den Überlebenden der Verstand.

Hierzu ein kurzer Blick in das Originaldokument der DSGVO (auf meinem Computer 231Seiten):

Das Dokument beginnt mit einer Aufzählung von 173 einzelnen Begründungen - Als (ehemaliger) IT- Entwickler würde ich sagen Requirements. Es folgen 99 Artikel, und dem Artikel 4 "Begriffsbestimmungen"
Im Sinne dieser Verordnung bezeichnet der Ausdruck:
1. „personenbezogene Daten“ alle Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person (im Folgenden „betroffene Person“) beziehen; als identifizierbar wird eine natürliche Person angesehen, die direkt oder indirekt, insbesondere mittels Zuordnung zu einer Kennung wie einem Namen, zu einer Kennnummer, zu Standortdaten, zu einer Online-Kennung oder zu einem oder mehreren besonderen Merkmalen, die Ausdruck der physischen, physiologischen, genetischen, psychischen, wirtschaftlichen, kulturellen oder sozialen Identität dieser natürlichen Person sind, identifiziert werden kann;
2. „Verarbeitung“ jeden mit oder ohne Hilfe automatisierter Verfahren ausgeführten Vorgang oder jede solche Vorgangsreihe im Zusammenhang mit personenbezogenen Daten wie das Erheben, das Erfassen, die Organisation, das Ordnen, die Speicherung, die Anpassung oder Veränderung, das Auslesen, das Abfragen, die Verwendung, die Offenlegung durch Übermittlung, Verbreitung oder eine andere Form der Bereitstellung, den Abgleich oder die Verknüpfung, die Einschränkung, das Löschen oder die Vernichtung;

entnehme ich, daß ich nun nicht mehr aus dem Fenster kucken kann, ohne mit dem Datenschutz in Konflikt zu geraten:

Ich sehe eine Mann und eine Frau beim Küssen. Da ich beide vom Gesicht her kenne, kann ich die Daten zuordnen, sie sind nun Personen bezogen und natürlich höchst privat. Ich speichere sie in meinem Hirn und stelle zwei Tage hinterher fest, daß der Mann nun eine Andere küßt, womit ich die Daten verknüpft habe. Ich habe sie in diesem Thread anonymisiert weiter gegeben, und da ich (immer) noch nicht dement bin, kann ich mich auch eine Woche später noch an beide Vorgänge erinnern. Ich habe also bis auf weiteres Zugriff zu den Daten.

Obwohl ich also intensiv "Datenverarbeitung" betreibe, habe ich die restlichen 95 Artikel der DSGVO nur höchst unvollkommen studiert, da ich mich nicht im Stande sehe, dieselben ohne vorherige Gehirnwäsche zu verstehen.
„Everything should be as simple as possible, but not simpler“
0
DTP
DTP03.04.2111:58
Wiesi
Obwohl ich also intensiv "Datenverarbeitung" betreibe, habe ich die restlichen 95 Artikel der DSGVO nur höchst unvollkommen studiert, da ich mich nicht im Stande sehe, dieselben ohne vorherige Gehirnwäsche zu verstehen.
Du hast die DSGVO wirklich nicht gelesen. Es geht dabei nur a) um Daten natürlicher Personen, deren b) Daten in einem Dateisystem gespeichert werden und c) deren Erhebung nicht ausschließlich für eine persönlichen oder familiäre Nutzung sind.

Bei deinem Beispiel sind b) und c) nicht gegeben.
+6
Wiesi
Wiesi03.04.2112:21
DTP

Du hast mich gerettet, nun kann ich wieder ruhig schlafen.
„Everything should be as simple as possible, but not simpler“
-3
Peter Eckel03.04.2112:51
Gerry
Und ein paar Jahre danach kehren sie wieder zu M$ zurück so wie das schon ein paar mal der Fall war. Mit einen Wort, auf den Kosten ist der Steuerzahler sitzen geblieben.
So oft kann auch Microsoft seinen Firmensitz nicht in den Gewerbesteuer-Einzugsbereich des jeweilgen "Abtrünnigen" verlegen. Irgendwann merken die das.
„Ceterum censeo librum facierum esse delendum.“
+2
gfhfkgfhfk03.04.2113:40
matze-e
Im Unternehmens- oder Verwaltungsbereich von mir aus. Kann ich nicht beurteilen. Aber in der Schule?!
Gerade in der Schule, weil in der Schule die meisten Schüler mit Dingen außerhalb der Familien sozialisiert werden. Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir Schüler dazu bringen Texte abfassen zu können, und sie nicht zu reinen MS Word Klickdeppen ausbilden, die bereits bei einer Änderung des MS Word GUIs hoffnungslos überfordert sind. Jeder Schüler müsste in der Lage sein einen Text vollkommen unabhängig von der Textverarbeitung abfassen zu können d.h. es muss um das Erlernen von universellen Inhalten gehen.
matze-e
Wir brauchen etwas, das nahe an der Lebenswelt der Schüler und Eltern ist.
Und wir brauche etwas, das auf möglichst vielen gängigen Plattformen gleichzeitig läuft und das auch noch in Betriebssystemversionen bis anno dazumal.
Das ist einfach die Realität!
Das Schlimme ist, dass Du noch nicht einmal auf den Gedanken kommst, dass das alles bei einem Nicht-MS-Produkt längst Realität sein könnte. Ja, es gibt diese Lösungen (FOSS), sie funktionieren, und werden längst produktiv genutzt. Und das Anmelden an diesen Lösungen ist auch nicht komplizierter als sich z.B. hier im Forum anzumelden.

Jitsi z.B. verfügt über Apps für Android und iOS und nutzt auf den Desktops WebRTC. Das WebRTC ein 10 Jahre alter Standard ist, gibt es faktisch auch für jedes halbwegs aktuelle OS auch einen WebRTC fähigen Webbrowser. Man braucht dann nur noch ein Headset und kann Meetings im Webbrowser durchführen. Und wenn etwas die Schüler können, dann ist es im Web surfen. In Kombination mit Matrix wird daraus eine vollwertige Plattform für den Datenaustausch.
matze-e
An meiner Schule sind knapp über 1000 Schüler und ca. 80 Kollegen. Und nur ein kleiner Bruchteil davon sind auch nur annähernd so technikaffin wie wir, die wir uns hier bei mactechnews tummeln. Bei den Schülern dürfte sich das so im 1% bis 2% Bereich einpendeln.

Es müssen aber alle 1100 Personen zzgl. der Eltern mit dem verwendeten System zurechtkommen können und sich im Optimalfall unterstützen können.
Das Problem ist, dass wir in Deutschland ziemlich unfähige Politiker haben. Es wurden mehr als 180 Milliarden rausgeschleudert, aber ein paar Millionen für Serveranmietung in einem deutschen RZ und die notwendigen Admins ist kein Geld da. Was soll der Mist? So muss jede Schule selbst murksen und Lehrer sind mit Admintätigkeiten ausgelastet. Das ist nicht ihr Job. Es sollte doch möglich sein, dass pro Bundesland/Landkreis eine Lösung gefunden wird und die Server zentral verwaltet werden. Technisch ist das kein Problem, und so ist auch der Datenschutz gewährleistet. Seit einem Jahr ist aber nichts passiert.
matze-e
Linux? Wir sind als Schule nicht verantwortlich, die Bevölkerung auf Linux zwangszubeglücken. Linux ist nicht die Realität in der Bevölkerung. Und Aufgabe ist es doch, auf die Realität und das Leben vorzubereiten, ohne seine eigenen Meinung oder Vorlieben aufzudrücken, oder?
Die Rede ist hier von Linux als Serverplattform, und das ist Industriestandard! Ich weiß ja nicht was Du als Realität wahrnimmst, aber Microsoft spielt nur auf dem Desktop eine Rolle. Das einzige wichtige Serverprodukt von Microsoft (MS SQL) ist längst auf Linux portiert, da sie sonst Marktanteile an die beiden größten Konkurrenten Oracle und DB2 verloren hätten. Dir ist die Verteilung der Betriebssysteme in Microsofts Cloud Dienst Azure bekannt?


Linux hat bei Microsoft Azure Windows als wichtigstes OS in der Cloud vor einigen Jahren abgelöst.

teorema67
Ich habe noch nichts von Bemühungen gehört (vielleicht gibt es solche ja), entweder eine funktionierende Alternative zu erschaffen (zu kaufen, entwickeln zu lassen) noch Teams an deutsche Datenschutzerfordernisse anzupassen.
Da muss man sich nicht bemühen, man muss nur Server kaufen/anmieten, Admins einstellen und Matrix mit Jitsi hochziehen. Diverse Firmen in Deutschland haben das so schon am laufen.
Roger.Rebel
Es kann doch nicht sein, dass der Datenschutz wichtiger ist als das Lernen der Kinder in der Schule...
Das Problem ist, dass der Lobbyismus von Microsoft in Deutschland zu groß ist. Die Alternativen s.o. existieren und werden von deutschen Firmen bereits genutzt. Nur die Politik bekommt es nicht auf die Reihe das entsprechend umzusetzen.
Macsign
- viele Schüler – auch mit Abitur – in den Berufsschulklassen haben in ihrer vorherigen Schullaufbahn (ca. 10-13 Jahre) weder Word noch Excel auch nur einmal geöffnet gehabt;
Wesentlich ist doch, ob sie jemals eine Textverarbeitung oder ein Tabellenkalkulation genutzt haben.
Macsign
- selbst im Lehrerkollegium werden (für die interne Organisation) teils Rechenblätter in Word (nicht in Excel!) geschrieben, und es wird erwartet, dass man die Zahlen mit dem Taschenrechner ausrechnet und dann in das Word-Formular eintippt (mit allem, was dann in Word so passiert);
- oft bekomme ich es mit (bei Schülern und Lehrern), dass Aufgaben oder Lösungen abfotografiert und hochgeladen werden; PDFs natürlich nie mit OCR („ja, was ist das denn?“).
Was ist den die Zielsetzung eines Rechenblatts? Soll allgemein gelernt werden etwas zu berechnen oder soll hier mit Hilfe einer Tabellenkalkulation etwas berechnet werden? Was mittlerweile in den Schulen in Deutschland fehlt, dass sind grundlegende Fähigkeiten zu Rechnen und Aufgaben zu lösen. Wenn ich mich an mein Physikstudium zurück erinnere, dann war der Taschenrechner, die Tabellenkalkulation die meiste Zeit vollkommen unwichtig. Formelsammlung und der eigene Verstand waren wichtig.

Was nützt Dir OCR, wenn der Text von Hand geschrieben wurde? Wenn man schon PDFs haben will, dann sollten diese gleich digital erstellt werden. Z.B. mit LibreOffice als PDF exportiert werden, und wenn das Wissen bei den Schülern nicht vorhanden ist, muss der Lehrplan ansprechend angepasst werden. Nur empfinde ich es als sehr schlechten Scherz, wenn Informatikunterricht sich mit dem Bedienen von MS Office beschäftigt. Da läuft dann etwas gewaltig falsch.
Macsign
Und dann machen wir ein Gesetz, was uns daran hindert, aufzuholen. Die Welt wird nicht auf uns warten. Sondern vorbeiziehen, so sie es denn noch nicht getan hat.
Das Gesetz ist daran nicht schuld! Man kann den Datenschutz problemlos einhalten und trotzdem moderne Technik nutzen. Man muss nur die von Lobbyisten angelegten Wege verlassen.
+7
Foti
Foti03.04.2114:24
@gfhfkgfhfk
meine volle Zustimmung!
Digitale Kompetenz beginnt mit dem Aushalten der "Kränkung" etwas nicht zu wissen sondern sich das ständig neu zu erarbeiten und sich durchkämpfen zu müssen.
+3
teorema67
teorema6703.04.2114:59
gfhfkgfhfk
Da muss man sich nicht bemühen, man muss nur Server kaufen/anmieten, Admins einstellen und Matrix mit Jitsi hochziehen. Diverse Firmen in Deutschland haben das so schon am laufen.

Jitsi alleine ist keine brauchbare Grundlage für einen funktionierenden Onlineunterricht. Die Schulen können sich ja eigene Entwicklungsabteilungen zulegen und die Kultusministerien stellen die nötigen Mittel zur Verfügung
„Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)“
-4
Macsign
Macsign03.04.2118:26
gfhfkgfhfk
Da muss man sich nicht bemühen, man muss nur Server kaufen/anmieten, Admins einstellen und Matrix mit Jitsi hochziehen. Diverse Firmen in Deutschland haben das so schon am laufen.
Wenn das mal so einfach wäre, die öffentliche Verwaltung bekommt so etwas eben nicht so einfach hin. Und von Jitsi habe ich noch nie gehört, dass es mit vielen Teilnehmern über längere Zeit stabil läuft.
gfhfkgfhfk
Wesentlich ist doch, ob sie jemals eine Textverarbeitung oder ein Tabellenkalkulation genutzt haben.
Haben Sie natürlich auch nicht. Word und Excel waren stellvertretend. Ändert nichts am zugrunde liegenden Problem.
gfhfkgfhfk
Was ist den die Zielsetzung eines Rechenblatts? Soll allgemein gelernt werden etwas zu berechnen oder soll hier mit Hilfe einer Tabellenkalkulation etwas berechnet werden? Was mittlerweile in den Schulen in Deutschland fehlt, dass sind grundlegende Fähigkeiten zu Rechnen und Aufgaben zu lösen. Wenn ich mich an mein Physikstudium
Es sollte nur etwas berechnet werden, und dafür wurde ein Word-Dokument erstellt. - Und Dein Physikstudium hat mit Schule nun rein gar nichts zu tun…
gfhfkgfhfk
…muss der Lehrplan entsprechend angepasst werden…
Da stimme ich Dir ja zu. Wir müssten den Lehrplan praktisch überall anpassen. Aber wollen wir darauf warten? Wir brauchen jetzt eine Lösung!
gfhfkgfhfk
Nur empfinde ich es als sehr schlechten Scherz, wenn Informatikunterricht sich mit dem Bedienen von MS Office beschäftigt. Da läuft dann etwas gewaltig falsch.
Das ist kein schlechter Scherz. Erst einmal muss man doch das Medium Computer kennen lernen; man muss das nicht Informatikunterricht nennen. Ich brauche keinen hochtrabenden Informatikunterricht, wenn ein Schüler kein einziges Programm richtig bedienen kann. Ich verstehe Deinen Punkt nicht.
gfhfkgfhfk
Man kann den Datenschutz problemlos einhalten und trotzdem moderne Technik nutzen.
Das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Wer das kann, erhebt keine Daten.
0
Stefan S.
Stefan S.03.04.2118:33
Roger.Rebel
Also ich habe langsam die Nase voll vom Datenschutz und vor allem, dass er IMMER Prio 1 hat und alles andere sich danach richten muss.

Ständig muss man irgendwelche Bestätigungen (die keiner liest) im Internet anklicken,

Also das liegt ja wohl am Versuch den Datenschutz zu umgehen in dem man dem eigtl. Normalzustand erschwert.
Roger.Rebel
Wenn jemand nicht seine Spuren im Internet hinterlassen möchte dann muss er nicht auf Facebook, WhatsApp, Instagram und Co erzählen, was er den ganzen Tag so macht und treibt.
Machst Du das? Ich nicht.

Roger.Rebel
Es kann doch nicht sein, dass der Datenschutz wichtiger ist als das Lernen der Kinder in der Schule...

Deswegen haben die Datenschützer ja 1 Jahr lang die Füße ruhig gehalten.
Es kann aber nicht sein, dass Datenschutz permanent mißachtet wird.
0
Stefan S.
Stefan S.03.04.2118:51
teorema67
gfhfkgfhfk
Da muss man sich nicht bemühen, man muss nur Server kaufen/anmieten, Admins einstellen und Matrix mit Jitsi hochziehen. Diverse Firmen in Deutschland haben das so schon am laufen.

Jitsi alleine ist keine brauchbare Grundlage für einen funktionierenden Onlineunterricht. Die Schulen können sich ja eigene Entwicklungsabteilungen zulegen und die Kultusministerien stellen die nötigen Mittel zur Verfügung

Du hast es überlesen: Matrix mit Jitsi, nicht nur Jitsi
+4
teorema67
teorema6703.04.2119:25
Stefan S.
Du hast es überlesen: Matrix mit Jitsi, nicht nur Jitsi

Meine Bemerkung war durchaus ironisch gemeint, dennoch genügt Matrix mit Jitsi nicht, es ist ein Videokonferenzsystem ohne die Funktionalität von z. B. Teams. Und welche Schule kann Fachleute einstellen und sich aufs Hosting einlassen bzw. einen zuverlässigen externen Dienstleister anheuern, [ironie] schon wegen der reichlich zur Verfügung stehenden Mittel [/ironie]?
„Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)“
-1
TorstenW03.04.2120:22
Es gibt nicht so wirklich viele vernünftige Systeme, die nützliche Funktionen kombinieren:
Bei uns IServ:
- Aufgabenmodul, wo Start- und Endzeiten für Aufgaben festgelegt werden können, Aufgabenformate, Abgabenformate etc und Aufgaben schnell einsehbar sind (wieviele haben abgegeben, wer hat nicht abgegeben, Email an letztere, Download aller Abgaben auf einmal)
- Kalendermodul für Videokonferenzen
- Videokonferenzmodul
- Email
- Messenger für Gruppenkommunikation
- Dateiablage

Und das alles mit einem Login, ohne großen administrativen Aufwand (Schülerdatenbank einlesen und Kurse anlegen, fertig) und übersichtlich.
Niemand will an der Schule mit mehreren Systemen und Oberflächen arbeiten und schon gar nicht mit mehreren Logins und niemand will da mehr einrichten als absolut notwendig. Niemand wird dafür bezahlt. Alle Systemadministration läuft über die Vergabe von "Freistunden". Kann sich hier jeder selbst überlegen, ob er diese gesamte Administration für 1-2 Freistunden in der Woche machen möchte. Willkommen in der Realität an Schulen.

Matrix? Mit Jitsi? Customlösung? Niemand will das und vor allem will sich da niemand einarbeiten. Insbesondere nicht während einer Pandemie, wo man mit Unterrichten schon genug zu tun hat.
+5
teorema67
teorema6703.04.2122:38
Die Diskussion gibt mir zu denken. Wenn die Datenschutzkonformität, die hier und in den Kultusministerien von den Schulen gefordert wird, von unseren Krankenhäusern umgesetzt werden müsste, müssten nach meiner Überzeugung die meisten in DE schließen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es möglich ist, die Forderungen der OH KIS in ihren wesentlichen Zügen, geschweige denn vollständig in die Realität zu übertragen.

Das heißt nicht, dass auf bestmögliche Lösungen verzichtet werden kann. Ohne vertretbare Kompromisse wird es dennoch nicht funktionieren, auch in den Schulen nicht.
„Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)“
-1
Foti
Foti04.04.2110:33
Gesundheitsdaten von Personen gehören zu den schützenswertenden Daten überhaupt, da sie eine Person oft ein Leben lang begleiten.
Für mein Dafürhalten haben diese Daten nichts aber auch gar nichts im Netz zu suchen.
Das ist etwas ganz anderes, als die Frage welche Software den Schüler ausspioniert.
+2
DTP
DTP04.04.2111:12
Foti
Gesundheitsdaten von Personen gehören zu den schützenswertenden Daten überhaupt, da sie eine Person oft ein Leben lang begleiten.
Für mein Dafürhalten haben diese Daten nichts aber auch gar nichts im Netz zu suchen.
Das ist etwas ganz anderes, als die Frage welche Software den Schüler ausspioniert.

Was meinst du, wie Ärzte, Krankenkassen und Krankenhäuser schon seit Jahren kommunizieren? Über Wählleitung? CD per Kurier? Oder doch eher übers Internet (VPN oder so)? Wenn letzteres, dann sind die Daten „quasi“ im Netz. Natürlich – wenn keine Sicherheitslücken vorhanden – geschützt.

Hier in den Niederlanden gibt es schon lange die digitale Patientenakte, auf die Apotheken, Ärtze, Krankenhäuser etc Zugriff haben. Mit definierten Privilegien, was sie sehen dürfen und was sie ändern können. Meines Wissens gab es (noch) kein Sicherheitsproblem. Vermutlich besser geschützt als der PC des typischen Hausarzt in Deutschland.

Ich find es gut. Obwohl ich den Großteil meines Lebens in Deutschland gelebt habe und daher auch die „Bedenken“ kenne und teils auch habe.

Beispiel: Du gehst zur Apotheke und die Apothekerin sagt dir, dass die Medizin, die deine Tochter vor drei Monaten verschrieben bekommen hatte, heftige Wechselwirkungen mit dem gerade abgeholten Medikament hat.

Krankengeschichte? Impfausweis? Muss man sich nicht erinnern, ist für jeden Arzt der dich behandelt zugreifbar. Für andere nicht.
+8
Wiesi
Wiesi04.04.2112:11
Roger.Rebel
Es kann doch nicht sein, dass der Datenschutz wichtiger ist als das Lernen der Kinder in der Schule...
Stefan S.
Deswegen haben die Datenschützer ja 1 Jahr lang die Füße ruhig gehalten.
Es kann aber nicht sein, dass Datenschutz permanent mißachtet wird.
Die DSGVO wurde am 25. Mai 2018 erlassen. Es kann doch nicht sein, dass wir Normalos fast drei Jahre lang die Füße ruhig gehalten haben, obwohl der Verstand permanent beleidigt wird.

Hinweis: Mit "Normalos" ist die Komplementärmenge der Hysteros gemeint.
„Everything should be as simple as possible, but not simpler“
0
logo04.04.2112:35
Aus meiner Sicht gibt die Diskussion hier das grundsätzliche Problem der Innovation und Flexibilität in Deutschland wider.
Datenschutz ist wichtig, aber per se den Datenschutz über alles zu stellen und damit - erst mal schaun und prüfen - jeden Fortschritt auszubremsen?
Armes Deutschland.
Und sorry: in Sachen Integration ist Microsoft (sowie Apple und Google) den Einzelprodukten um Meilen voraus.
Das bedeutet auch, dass mehr Knowhow verfügbar ist, die Systeme aufzusetzen und in Gang zu halten, als selbstgefrickelte und zusammengedengelte Einzellösungen.
+2
teorema67
teorema6704.04.2113:25
Foti
Für mein Dafürhalten haben diese Daten nichts aber auch gar nichts im Netz zu suchen.
Selbstverständlich. Datenschutz bezieht sich aber nicht nur auf Daten, die im Netz zugänglich sind oder durch illegales Handeln potenziell zugänglich wären.
„Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)“
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Stefan S.
Stefan S.04.04.2119:21
logo
Datenschutz über alles zu stellen ...
Äh, ich glaube Du übertreibst da etwas.
+3
Wiesi
Wiesi04.04.2119:28
Stefan S.
Äh, ich glaube Du übertreibst da etwas.

Was anderes fiel Dir nicht ein?
„Everything should be as simple as possible, but not simpler“
0
gfhfkgfhfk12.04.2111:43
Macsign
Haben Sie natürlich auch nicht. Word und Excel waren stellvertretend. Ändert nichts am zugrunde liegenden Problem.
Gerade wenn man darüber diskutiert, dass die Microsoft-Abhängigkeit reduziert werden soll, sollte man sprachlich exakt sein.
Macsign
Es sollte nur etwas berechnet werden, und dafür wurde ein Word-Dokument erstellt. - Und Dein Physikstudium hat mit Schule nun rein gar nichts zu tun…
Bei mir in der Schule war das nicht anders, insofern ist das schon ein Sinnbild für das was aktuell in den Schulen grundsätzlich falsch läuft. Solange man keine Messdaten o.ä. verarbeiten muss, hat ein Taschenrechner/Tabellenkalkulation o.ä. nichts im Unterricht zu suchen!

Was fehlt ist Grundsatzwissen, auf dem man dann aufbauen könnte. Die Formeln für den Mathematikunterricht müssen im Gedächtnis präsent sein, und man muss wissen wann und wie man sie anwenden kann. Da gibt es die großen Lücken. Wer verstanden hat was da gemacht werden muss, hat in kürzester Zeit mit einem beliebigen Taschenrechner/Tabellenkalkulation längere Rechnungen durchgeführt. Wer das nicht verstanden hat, wird auch mit dem Taschenrechner nicht besser werden. Nur leider meint man in der Politik, dass Bildungsprobleme magisch mit Hilfe von IT verschwinden würde, wenn man nur ausreichend IT auf die Schüler abschüttet – und selbst daran scheitert man kläglich.
Macsign
Da stimme ich Dir ja zu. Wir müssten den Lehrplan praktisch überall anpassen. Aber wollen wir darauf warten? Wir brauchen jetzt eine Lösung!
Dann braucht man halt freiwilligen Zusatzkurse wie man mit der IT umzugehen hat und Freiwillige, die das ganze auch unterrichten.
Macsign
Das ist kein schlechter Scherz. Erst einmal muss man doch das Medium Computer kennen lernen; man muss das nicht Informatikunterricht nennen. Ich brauche keinen hochtrabenden Informatikunterricht, wenn ein Schüler kein einziges Programm richtig bedienen kann. Ich verstehe Deinen Punkt nicht.
Informatik ist die Wissenschaft von der Datenverarbeitung, und eben nicht ein Kurs wie bedient man ein Programm. Weshalb muss man zu einem EDV-Kurs (so hätte man das früher genannt) vollkommen falsch Informatik sagen?

Informatik wäre in der Schule dringend notwendig. Weil man es nicht hinbekommt, gibt es bei uns im Gegensatz zu anderen Staaten nur schlechte EDV-Kurse, während unsere Konkurrenten am Weltmarkt bei ihren Kindern Informatik unterrichten. Die Fähigkeit Programmieren zu können, und vorher eine komplexere Systemanalyse machen zu können, wird beim Umgang mit moderner Technik immer wichtiger werden. Wer das nicht kann, wird wahrscheinlich bald zum digitalen Präkariat gehören.
+4
Peter Eckel12.04.2112:15
gfhfkgfhfk
Informatik wäre in der Schule dringend notwendig. Weil man es nicht hinbekommt, gibt es bei uns im Gegensatz zu anderen Staaten nur schlechte EDV-Kurse, während unsere Konkurrenten am Weltmarkt bei ihren Kindern Informatik unterrichten. Die Fähigkeit Programmieren zu können, und vorher eine komplexere Systemanalyse machen zu können, wird beim Umgang mit moderner Technik immer wichtiger werden. Wer das nicht kann, wird wahrscheinlich bald zum digitalen Präkariat gehören.
Ich könnte keiner Aussage mehr beipflichten als dieser.

Als ich 1985 Abitur gemacht habe (jaja, alter Sack, ich weiß), war ich in einem der ersten Jahrgänge in NRW, die überhaupt Informatik als Abiturfach belegen konnten. In der Oberstufe hatte ich das Glück, im Rahmen eines Kooperationsprojekts meiner Schule mit dem benachbarten naturwissenschaftlich-technischen Gymnasium Informatikunterricht zu bekommen. Im Kollegium waren neben einem Mathematiker mit entsprechendem Background zwei studierte Informatiker, und der Unterricht orientierte sich an Wirths "Algorithmen und Datenstrukturen".

Zeitsprung fast 40 Jahre in die Zukunft.

Im Grunde sollte sich der Standard des Informatikunterrichts gegenüber den 80er-Jahren verbessert haben. Im Grunde sollte Informatik ein Pflichtfach wie Deutsch, Englisch und Mathematik sein. Im Grunde sollte jeder Abiturient heute zumindest in der Lage sein, einfache Programme zu schreiben, so wie jeder Abiturient einen Brief schreiben oder ein paar mathematische Grundaufgaben lösen kann.

Es sieht mir nicht so aus, als sei das Realität.
„Ceterum censeo librum facierum esse delendum.“
+1
Wiesi
Wiesi12.04.2112:30
gfhfkgfhfk
Die Fähigkeit Programmieren zu können, und vorher eine komplexere Systemanalyse machen zu können, wird beim Umgang mit moderner Technik immer wichtiger werden. Wer das nicht kann, wird wahrscheinlich bald zum digitalen Präkariat gehören.

Da liegt der Hase im Pfeffer: Diese Fähigkeit ist bei den Entscheidungsträgern des öAG unbekannt und erst recht nicht vorhanden. Wer dort was werden will, der muss Jura studiert haben (und in der richtigen Partei sein). Ich war mehr als zwei Jahrzehnte in einer Firma, die für den Staat gearbeitet hat. Die Angebotsaufforderungen waren grauslich, und Firmen, die voran kommen wollten, haben sich tunlichst rausgehalten. (Das ist außerdem ein Markt mit Kundenmonopol. Nicht jeder kann damit umgehen.) So wurden fast alle Projekte falsch aufgesetzt und mussten dann mühsam zurecht gebogen, bzw. gesund gebetet werden, denn bei einem Scheitern waren Auftraggeber und Auftragnehmer gleichermaßen blamiert. Das Ganze wurde damals nach dem sogn. "V-Modell" abgewickelt. Dieses Vorgehensmdodell war hochgradig bürokratisch und es gab den Witz:
Warum kann man nach dem V-Modell keine kleinen Projekte durchführen?

Antwort: Weil durch das V-Modell aus jedem kleinen Projekt ein großes wird.

Ich hoffe sehnlichst, dass das heute etwas besser ist. Von den verwirrend vielen Schnittstellen zwischen den einzelnen Ländern will ich garnicht erst schreiben. Zur "Kulturhoheit" der Länder gehört offensichtlich auch, dass jeder sein eigenes Süppchen kocht.
„Everything should be as simple as possible, but not simpler“
+1
piik
piik12.04.2112:38
gfhfkgfhfk
Wer das nicht kann, wird wahrscheinlich bald zum digitalen Präkariat gehören.
Äh - und was ist mit denen, die Prekariat mit ä schreiben?
+2
piik
piik12.04.2112:41
Peter Eckel
Im Grunde sollte Informatik ein Pflichtfach wie Deutsch, Englisch und Mathematik sein.
Im Grunde ist fast jeder davon überzeugt, dass die eigene Disziplin die allerallerwichtigste ist, oder?
+4
abonino12.04.2113:01
kennt jemand UCS?
- Auch Verwaltungen
- Auch Schulen
;-0
0
beanchen13.04.2123:06
DTP
Was meinst du, wie Ärzte, Krankenkassen und Krankenhäuser schon seit Jahren kommunizieren?
Per Fax?
„Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html“
+2
Schens
Schens14.04.2108:58
beanchen
DTP
Was meinst du, wie Ärzte, Krankenkassen und Krankenhäuser schon seit Jahren kommunizieren?
Per Fax?

Korrekt.
0
Another MacUser14.04.2113:44
Guten Tag Runde,

es gäbe da einiges zu zitieren, aber dann wird der erste Post so lang… Also: Hallo alle!

An der Schule meiner Tochter ( 6. Klasse ) wird »It's Learning« ( ITL ) erfolgreich eingesetzt. Ich bin da mit im ER und zudem in der AG »Digitale Bildung« und habe seit dem ersten LockDown ich weiß nicht wie viele Stunden mit der Schulleitung verbracht ( stellv. Schulleiterin macht den digitalen Part ).

Daher mal allgemein:
- Wenn es etwas werden soll, MUSS ein Entscheidungsträger ( SL ) im Boot sein.
- Keine Bastellösungen !!
- Schulungen für die Lehrer sind an erster Stelle !!
- Langfristige Planung ist essentiell !!

Aktuell wird es noch um Zoom ergänzt – wird ja wie Teams noch geduldet…

ITL hat genauso Ecken und Kanten, läuft generell aber rund. Wir hatten seit den Sommerferien 2020 ( Go Live ) einen Aussetzer, bei täglicher Nutzung.
Ich hatte seinerzeit als Alternativen »Apple Teacher« und Lemon LMS ( was eigentlich eine Profi-Variante für das Business ist, ich jedoch einen der Gründer kenne ) eingebracht ( im Lemon habe ich zwei Stunden benötigt und dann waren alle Begrifflichkeiten für den Schulalltag umgebaut… ). Aber da ITL an diversen Schulen läuft ist dort die Präferenz hin ausgeschlagen – im Sinne eines Austausches etc.

ITL hat zwar eine iPad-App, aber die ist grottig! Meine Tochter nutzt daher Safari auf dem iPad, was soweit gut läuft. Aktuell haben die Kids Hybridunterricht ( 1 Woche @ Schule, 1 Woche @ Home ). Insofern werden nicht nur mal ein paar Hausaufgaben hinerlegt, sondern Unterricht abgehalten… Es sind mind. 50% der 700 Schüler online und arbeiten damit.

Der Austausch der Lehrer mit und untereinander ist extrem wichtige sonst ist jede Lösung egal. Wir haben da das Cooperation Café vorgeschlagen – Super !!!

Generell sind wir als DigiAG/ER und die Schule dabei nun – Tagesgeschäft läuft ja generell – langfristige Ziele und Anforderungen abzustecken. Von Office 365 Edu bis hin zu jede/r Schüler*in bekommt eine Schul-eMail, die sie/ihn dann ihr/sein Schulleben begleitet ( nur für interne Kommunikation und für alle Registrierungen ). Also, was will die Schule bis Ende des Jahres 2021 und was bis Ende 2022 alles fertig haben und nutzen.

Und ja, »Druck aufbauen« oder am Ball zu bleiben ist notwendig.

Und es lohnt sich auch mal Unternehmen anzuschauen/einzuschalten, die Schulen da »hauptberuflich« helfen, bspw. GfdB in Hamburg , die haben echt viele Tips und wissen was wie wann wo sinnvoll ist. Naja, gerade auch eine Menge zu tun…

Ach, ich könnte hier jetzt noch sehr viel Schreiben… Ich hoffe, daß die »wilden Notizen« hilfreich waren und die Diskussion ( eigentlich ja, Hurra, kein MS mehr ) nicht zu sehr in eine falsche Richtung geleitet haben. Sonst machen wir halt eine »eigene Diskussionsrunde« auf

Sonnige Grüße, CS.
+3
Another MacUser14.04.2113:57
Nachtrag: TorstenW & yoxx

Folgendes kurz dazu:
Beim ersten LockDown wurde an der Schule meiner Tochter »Padlet« genutzt und prompt am zweiten Tag mit unschönen Bildern zugekleistert… Behoben, Passwörter drüber, lief dann erst einmal. Rest/mehr im anderen Beitrag…

Damals haben wir der SL unter die Arme gegriffen indem wir Kleinigkeiten, die im beruflichen Umfeld meist gang und gäbe sind, eingeführt haben: Eine Anleitung zur Benennung von Dokumenten – für Lehrer UND Schüler. A4-Seite fertig gemacht, abgesegnet und via eMail an alle verteilt. Fertig.
Oder: Was heißt eigentlich Daten-Sicherheit …

Außerdem hat die Schule in den 5. und 6.Klassen seit über einem Jahr eine Sportstunde gestrichen und dafür »Digitales Lernen« eingerichtet. Die kleinsten Lernen also richtig damit umzugehen und was eine »Netiquette« ist… ( das gab es früher mal, vor der »Egal hau raus«- und »Ich kann am meisten rumpöbeln«-Mentalität ).

Und seitdem gibt es viele Dinge, die gut laufen.

Greetings, CS.
+2
TorstenW14.04.2116:23
Ja, es gibt durchaus jede Menge guter Ideen.

Viele der Beiträge hier sind auch teilweise sachlich falsch und kritisieren Dinge, die längst auf den Weg gebracht sind.
So wird Informatik zumindest in NRW Pflichtfach.
Es gibt einen fachübergreifenden Medienkompetenzrahmen: https://medienkompetenzrahmen.nrw
etc

Das Problem ist einfach, dass viele Leute denken, dass man solche Dinge mal eben einfach schnell beschließen kann und dann wird das zack zack eingeführt.
Da hängen aber zig Probleme mit dran. Von kompletter Überarbeitung aller Lehrpläne und schulinternen Curricula bis hin zu Ausbildung und Anwerbung entsprechend ausgebildeter Fachkräfte. (Wenn ich Informatik zum Pflichtfach mache, habe ich spontan zusätzlichen Bedarf an zig tausend Informatik Lehrern.. wo kommen die her?)
D.h. hier muss auch erst einmal mit Perspektive ausgebildet werden. Lehramtsstudium + Referendariat dauert zusammen mindestens 6,5 Jahre. Realistisch eher 7 bis 8.
Wenn jetzt die neuen Lehrpläne (Einarbeitung des Medienkompetenzrahmens etc pp) in NRW mit der Umstellung auf G9 zusammengelegt wurden (weil man dann die Lehrpläne nur einmal überarbeiten muss, statt zweimal..), dann heißt das, dass die Kids die danach unterrichtet werden jetzt eben erst in der 7. Klasse sind. Und da sich der Start der Lehrpläne verzögert hatte, sind eben auch viele Lehrer noch nicht in der Lage mal eben schnell ihren Unterricht da komplett umzustellen. Das entwickelt sich alles mit der Zeit, weil ja auch erstmal entsprechende Lehrbücher/Lehrmaterialien gedruckt und angeschafft werden müssen, dann müssen sich die Leute einarbeiten.

Geht doch einfach mal davon aus, dass sowas auch mal ein Jahrzehnt dauert, bis man da wirklich nennenswerte Effekte spürt.
Natürlich hat Corona das alles ein wenig beschleunigt, aber Kollegen, die seit 30 Jahren nicht digital unterrichtet haben, werden auch jetzt nicht spontan ihren kompletten Unterricht umkrempeln. Das ist eine Wahnsinnsarbeit, die mehrere Jahre dauert, bis man neue Unterrichtsreihen konzipiert hat, Material gesammelt, aufbereitet, getestet, überarbeitet, nochmal getestet...
Das gibt es nicht einfach angepasst für deine Schüler zum Download.
Es ist ein bisschen, als wenn man dem Bäcker sagt "Hey, voll toll, Digitalisierung, statt deines Backofens benutzt du jetzt bitte nur noch diese volldigitale Mikrowelle. Guck, da kannst du Startzeiten und so programmieren."
Da müssen viele Dinge einfach angepasst und überarbeitet werden. Und das nebenher, ohne dass die eigentliche Unterrichtsqualität leidet, bitte.
Für manche, wie mich, ist das einfacher, weil ich relativ neu bin und von Anfang an komplett digital gearbeitet habe, da ich den Luxus hatte in allen meinen Unterrichtsräumen Beamer zur verfügung zu haben. Und ich bin recht computer-affin.
Aber viele Lehrer sind seit Jahrzehnten im Beruf, haben Wandschränke voll mit Büchern und Materialien in Papierform, haben sich unendlich Gedanken zu Unterrichtsreihen und Stunden und Konzeption gemacht. Das werfen die jetzt nicht alles über den Haufen, nur weil der neue Lehrplan sagt, dass wir auch digitale Kompetenzen steigern sollen.
Schule ist langsam. Das liegt einfach am System und den gesteckten Rahmen, der die Vergleichbarkeit von Schulen untereinander sichert und auch die der Abschlüsse.
+5
Schens
Schens14.04.2120:49
Genau das ist das Problem. Es ist alles zu langsam. Dazu kommt, dass der Lehrkörper zum Teil weder Leistungs-, noch Änderungsbereit ist. In den drei Schulen, die ich zu überblicken glaube, hängt Alles an einer Handvoll Lehrer.
Der Rest ist im aktiven Widerstand. Wird im Jahr 2 besser, aber immernoch blamabel.

Die Anreizstruktur ist schlicht fehlerhaft.
-2
TorstenW14.04.2122:18
Okay, dann erkläre doch mal, wie du die Ausbildungszeit für neue Lehrkräfte (Beispiel Informatiklehrer) von ~ 8 Jahren deutlich senken möchtest, ohne, dass die Ausbildung leidet?
Du kannst nicht einfach den Fächerkanon erweitern und dann fehlen dir noch mehr Lehrer als vorher auch schon..

Das Ganze hat auch nichts mit "Anreizstruktur" zu tun, sondern schlichtweg mit fehlender Zeit.
Jaja, ich weiß, Lehrer haben soviel Ferien und so...
... was meinst du, wieviele Kollegen ich kenne, die in den Ferien täglich noch mehrere Stunden Klausuren korrigieren, wieviele Lehrer 50-60 Stunden die Woche arbeiten?
Alleine wieviel Zeit die Dokumentation, Organisation von allen möglichen Dingen frisst...

Mal diese Woche als Beispiel: Am Wochenende hab ich ungefähr 6 Stunden damit verbracht Zwischennoten für die anstehenden Elternsprechtage zu geben, einzutragen, bzw an die zuständigen Stufenleitungen zu schicken. Warum 6h? Ich hab ungefähr 450 Schüler und man will denen ja irgendwie auch gerecht werden und die Noten nicht würfeln. Das ist weniger als eine Minute pro Schüler. Ich sehe das als relativ zügig an.
Heute 2h Belehrung zu wichtigen Dingen im Abitur.
Dann gibt es ab nächste Woche neue Tests für Corona. Also hab ich 2h damit verbracht mir das Verfahren durchzulesen, das Video auf mein iPad zu laden, damit ich den Kindern das zeigen kann und mir einen Ablaufplan zu machen, damit ich da auch nichts vergesse.
Das heißt ich hab jetzt 10h mit Zeug zugebracht und hab noch keine Minute unterrichtet oder auch nur Unterricht geplant.
Das ist eine normale Woche. Nächste Woche gibt es Beratungskonferenzen, danach die Woche Elternsprechtage etc pp.. irgendwas ist immer. Klassenfahrten, Konzerte, Aufführungen, Abi, Lehrerkonferenzen, Abteilungskonferenzen, Schulkonferenzen, Fachschaftskonferenzen, Zeugniskonferenzen, Elterngespräche, Schülergespräche, AGs...
Ich unterrichte 25,5h. Wenn ich die 10h jetzt drauf rechne, dann sind wir bei 35,5.
Für eine normale 40h Woche habe ich dann noch 4,5h für Unterrichtsplanung für meine 15 Kurse (Arbeitsblätter erstellen, etc), für Emails, Schülergespräche, ich muss meinen Schüler noch irgendwie Noten für die Stunden dieser Woche geben und das dokumentieren, Klausuren konzipieren, korrigieren, etc..
Kannst du dir überlegen, wieviele Leute mit der Zeit auskommen. Mal so als pi*Daumen: Eine Klausur in der Oberstufe zu korrigieren dauert mindestens ne Stunde, manchmal auch zwei. PRO SCHÜLER. Und wenn du Pech hast und hast viele Oberstufenkurse, dann hast du alle zwei Wochen so eine Klausur. Mit 20-30 Schülern.
Kannste selber rechnen..
Und du wunderst dich, wenn die Lehrer wenig Lust haben, sich in ihrer Freizeit dann noch neue Konzepte, spannende digitale Formate etc auszudenken und meinst sie wären langsam und nicht leistungs- und änderungsbereit?

Es ist nicht so, dass wir das nicht gut finden. Wir sehen auch viele Vorteile und viele haben sogar Interesse daran sich in solche Dinge einzuarbeiten. Aber halt nicht bis morgen, wenn das dann massiv in meine Freizeit frisst.
Manche Lehrer haben übrigens auch Familie oder andere Dinge neben der Arbeit zu tun...

Was wirklich helfen würde, wäre die Klassen generell auf 15 Schüler*innen zu begrenzen. Dann hat man nicht so viel zu korrigieren und Konferenzen dauern nicht so lange und Noten etc gehen fixer.
Aber dafür fehlen schlichtweg die Lehrer.

Um den Bogen wieder zum Eingangspost zurück zu schlagen:
Ihr habt keine Ahnung, wie übel Datenschutz und DSVGO bei mir das Distanzlernen behindert haben.
Ich hatte jede Menge cooler Ideen zu kooperativen, digitalen Lernformen. Es gibt geile Plattformen, wie Padlet, Conceptboard etc pp.. Der Großteil davon ist nicht DSGVO-konform, sobald Schüler sich da anmelden müssen. Außerdem kostet fast alles Geld, das ich so nicht einfach ausgeben kann.
Willkommen in der Welt der Lehrer, wo man einen Großteil der Software und Bücher, die man für seine Arbeit benutzt, selbst bezahlen darf. Genauso wie Computer etc.
Oh.. Moment.. wir sind ja jetzt mit iPads ausgestattet worden.. billigstes Modell mit 32GB, Software muss vorher beantragt werden, darf kein Geld kosten, wird remote-installiert und iCloud geht übrigens auch nicht..
Mach ich mir da jetzt die Arbeit und stelle jedesmal einen Antrag, wenn ich ein Programm ausprobieren will? Dann bin ich ja wieder "langsam und nicht leistungsbereit"...
+2
Another MacUser15.04.2110:39
TorstenW

Um den Bogen wieder zum Eingangspost zurück zu schlagen:
Ihr habt keine Ahnung, wie übel Datenschutz und DSVGO bei mir das Distanzlernen behindert haben.
Oh doch… Deshalb finde ich es ja auch so schade, daß in einer derartigen Situation die Verantwortlichen nicht einfach mal sagen, daß für einen definierten Zeitraum Dinge lockerer gesehen werden. Naja, zumindest die Duldung von Teams und Zoom hier in HH ist ja schon einmal ein Anfang. Andererseits müßte m.E. die EU einfach mal wirklich in dem Bereich den (großen) Betreibern ggü. durchgreifen:
Entweder DSG-VO konform oder zentral geblockt. Gibt einmal ein Aufschrei in der Branche und dann dauert es maximal 2 Wochen und das läuft, da der monetäre Part einfach größer ist… Meines Wissens hat Zoom sogar schon ein RZ in der EU, die wollen halt mit den Daten nur zusätzlich Geld verdienen…

Sidekick:
Das mit dem Durchgreifen ist ja eh eine Sache für sich. Rund um die Alster in Hamburg gilt Fr-So 10-18 Maskenpflicht. Hält sich kaum einer dran – traurig. Und vor allem: Es kontrolliert auch keiner. Und dann wundern sich alle, warum die Zahlen steigen… Und die Jogger klagen vor dem Gericht ( ja: ), daß sie keine Maske wollen… Damit sinkt mein Verständnis für Jogger auf minus Werte. Aber Hauptsache ich muß mich nicht einschränken…
TorstenW
Ich hatte jede Menge cooler Ideen zu kooperativen, digitalen Lernformen. Es gibt geile Plattformen, wie Padlet, Conceptboard etc pp.. Der Großteil davon ist nicht DSGVO-konform, sobald Schüler sich da anmelden müssen. Außerdem kostet fast alles Geld, das ich so nicht einfach ausgeben kann.
Willkommen in der Welt der Lehrer, wo man einen Großteil der Software und Bücher, die man für seine Arbeit benutzt, selbst bezahlen darf. Genauso wie Computer etc.
Oh.. Moment.. wir sind ja jetzt mit iPads ausgestattet worden.. billigstes Modell mit 32GB, Software muss vorher beantragt werden, darf kein Geld kosten, wird remote-installiert und iCloud geht übrigens auch nicht..
Mach ich mir da jetzt die Arbeit und stelle jedesmal einen Antrag, wenn ich ein Programm ausprobieren will? Dann bin ich ja wieder "langsam und nicht leistungsbereit"...
Ja, kenne ich. Liegt aber daran, daß die Politik irgendwie einfach nicht begreift, daß die Qualität der Bildung der Kinder sich unmittelbar in der Höhe der zukünftigen Steuereinnahmen niederschlägt: Gute / hohe Bildung => gut bezahlte Jobs => mehr Steuereinnahmen. Ist jetzt nicht so kompliziert, oder? Wenn das mal ein Finanzminister begreifen würde – Du könntest Dir als Lehrer JEDEN Mac bestellen und jeder Schüler würde mind. ein iPad Pro mit Keyboard, Pen etc. bekommen… Alle, naja, zwei Jahre.

Zurück zum Thema DSG-VO:
Da greift wieder meine »eine eMail-Adresse für jeden Schüler solange er an der Schule ist«. eMails nur schulintern verschicken / empfangen, außer freigegebene Domains ( ist im Exchange in 20 Minuten eingerichtet… )
Und wen stört es dann, wenn die Schule einen darüber irgendwo registriert ??? Eben, niemanden, kann ja keiner was mit eine reinen eMail-Adresse anfangen, die NULL in der freien Welt kommuniziert und daher ja ansonsten nirgends auftaucht…
Aber da arbeiten wir nun schon schulintern seit 1,5 Jahren dran, daß die Vorteile verstanden werden – auch wenn die Schule unserer Tochter echt weit vorn ist und die »Digitale Bildung« vorwärtsbringen will.

Greetings, CS.
+1
TorstenW15.04.2116:20
Another MacUser
Wenn das mal ein Finanzminister begreifen würde – Du könntest Dir als Lehrer JEDEN Mac bestellen und jeder Schüler würde mind. ein iPad Pro mit Keyboard, Pen etc. bekommen… Alle, naja, zwei Jahre.

Das bräuchte es ja nicht einmal. Ich bin ja durchaus gewillt ein Gerät, das ich zum Teil auch privat nutze mitzufinanzieren.
Mal als Beispiel wie ich arbeite: Ich habe einen Mac Mini und ein iPad Pro. Auf dem Mini erstelle ich meine ganzen Arbeitsblätter etc pp. Das synchronisiert sich dann alles automatisch (Notability und DEVONthink hauptsächlich) auf das iPad, welches ich dann mit in die Schule nehme.
Alles elegant, ohne Aufwand und schön sortiert, so dass man alles wiederfindet.

Aber alleine meine DEVONthink Datenbank ist mittlerweile 45GB groß. Was bei recht vielen Audio und Videodateien auch kein Wunder ist.
Jetzt kriege ich von der Schule ein iPad mit 32GB. von denen vllt 20GB frei sind, wo ich iCloud nicht aktivieren kann und auch z.B. Dropbox nicht installiert werden darf.
Ich könnte jetzt natürlich meine 15.000 Dateien da drauf airdroppen..

Es ist totaler Quatsch. Und das liegt nicht an meinem Workflow.. Ich bin ja sogar jemand der iPad und Mac einsetzt. Wie das bei vielen Windows-Usern und Leuten die primär in Papierform arbeiten aussieht, kannst du dir denken.
Ich schätze, dass von den 80 Kollegen bei uns vllt 5 das Schul-iPad wirklich einsetzen..

Was wesentlich sinnvoller und viel weniger Aufwand gewesen wäre, wäre ein Formular zu machen:
"Ich habe folgendes Gerät zu Unterrichtszwecken gekauft und beantrage einen Zuschuss von 300€: _______"
Wo dann jeder Lehrer selbst entscheiden kann, welches Gerät er/sie haben möchte. Die Rechnung einreicht und den Zuschuss bekommt.
Dann könnte ich mir ein vernünftiges neues iPad kaufen, der Kollege einen Windows Laptop und die dritte ein Surface..
Und man hätte den ganzen Beschaffungskram, Lieferung an Schulen, 4-seitige Bestätigung, dass es nur ein Leihgerät ist und man das eventuell irgendwann zurückgeben muss, blablabla.. alles sparen können.
Another MacUser
Zurück zum Thema DSG-VO:
Da greift wieder meine »eine eMail-Adresse für jeden Schüler solange er an der Schule ist«.
Dürften die meisten Schulen mittlerweile eigentlich haben. Die meisten Lernplattformen wie IServ bringen das mit und selbst vorher gab es das schon an relativ vielen Schulen.
-1
Another MacUser15.04.2116:36
TorstenW

Ich schätze, dass von den 80 Kollegen bei uns vllt 5 das Schul-iPad wirklich einsetzen..
Bei uns haben sich die Lehrer für Surface entschieden…
Und ich schieße mittlerweile sehr deutlich gegen die Zwangs-Lehre von MS Office. Die Kinds sollen Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationssoftware lernen, nicht MS Office…
TorstenW
Was wesentlich sinnvoller und viel weniger Aufwand gewesen wäre, wäre ein Formular zu machen:
"Ich habe folgendes Gerät zu Unterrichtszwecken gekauft und beantrage einen Zuschuss von 300€: _______"
Wo dann jeder Lehrer selbst entscheiden kann, welches Gerät er/sie haben möchte. Die Rechnung einreicht und den Zuschuss bekommt.
Dann könnte ich mir ein vernünftiges neues iPad kaufen, der Kollege einen Windows Laptop und die dritte ein Surface..
Da stimme ich Dir zu. Aber wo kämen wir denn hin, wenn es mal einfach und sinnvoll gelöst wird??? Ehrlicherweise zu vielen arbeitslosen Beamten… Darf ich so sagen, mein Vater war einer…
Another MacUser
Zurück zum Thema DSG-VO:
Da greift wieder meine »eine eMail-Adresse für jeden Schüler solange er an der Schule ist«.
Dürften die meisten Schulen mittlerweile eigentlich haben. Die meisten Lernplattformen wie IServ bringen das mit und selbst vorher gab es das schon an relativ vielen Schulen.
[/quote]
iServ ist in meinen Augen einfach nur Müll. Die beste Idee wäre es schlicht auszuschalten und die Kapazitäten sinnvoll zu nutzen ( Formularprogrammierung vielleicht ?? ).
Ja, wollen sie bei uns auch evtl. einführen. Wird eh nicht funktionieren – zumindest nicht vor der 20. Corona-Welle…

Egal. Können wir es ändern? Nein…
Ja, ich könnte in die Politik gehen. Wird nichts draus, weil ich meine Meinung im Zweifel zu deutlich sage und einfach zu pragmatisch denke und handle.

Greetings, CS.
0
TorstenW15.04.2118:47
Another MacUser
iServ ist in meinen Augen einfach nur Müll.

Was stört dich?
Ich bin ein großer Freund..
0

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