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Forum>Hardware>64 Volt, die Funken fliegen

64 Volt, die Funken fliegen

Schnitter
Schnitter01.06.2217:19
Ich weiß, das ist hier OT und wahrscheinlich hätte ich in Physik besser aufpassen sollen, aber folgendes:

Zwischen der Schirmung (Metalleinfassung Buchsen) mehrerer Switches (TP-Link, Netgear: das billige Geraffel, aber auch eine OneAccess VOIP-Telefonanlage) und den Heizungsrohren messe ich am neuen Standort ca. 64 Volt. Die Geräte sind über zweipolige Schaltnetzteile am Strom, aber nicht am Server/Hauptswitch/Patchfeld angeschlossen (keine Verbindung zum Netzwerk). Die Heizungsrohre sind im Keller sehr ordentlich mit einer Erdungsschiene verbunden. Wenn ich ein Patchkabel an einen der oben genannten Switches anschließe und damit an ein Heizungsrohr komme, fliegen die Funken und der FI-Schalter.

Was ist da im Busch?
„Jeder ist ein Planet und wird von einem Menschen bewohnt.“
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Kommentare

Wellenbrett01.06.2217:39
Vorab: ich bin kein Elektriker
Ich würde zunächst mal die Heizungsrohre als Ursache ausschliessen, auch wenn diese im Keller mit einer Erdungsschiene verbunden sind und prüfen ob eine Spannung zwischen dem Heizungsrohr und dem Schutzkontakt einer nahen Schukosteckdose (wie in Deutschland üblich) anliegt. Das ist nur eine Messung und spart vielleicht endlose Suche an der falschen Stelle.
+3
macreef01.06.2217:58
Bin ebenfalls keine Elektriker aber den Tipp mit der Schukosteckdose würde ich einmal nachgehen. Dürfte öfters passieren. "Bei der Steckdosenmontage wurde durch die Befestigungskralle der stromführende Leiter beschädigt. Die Folge: Die Metalleinfassung der Steckdose steht unter einer gefährlichen Berührungsspannung." https://www.elektro.net/33775/spannung-am-metallring-von-steckdoseneinsaetzen/
+1
piik
piik01.06.2218:13
Da stimmt wirklich was sehr nicht.

Es gibt drei Möglichkeiten:
1. Die Heizung ist nicht auf Masse- bzw. Erdpotential.
2. Ein am Netzwerk angeschlossenes Gerät hat ein Isolationsproblem im Netzteil.
3. Die Steckdose, in der ein am Netzwerk angeschlossenes Gerät steckt, hat ein Erdproblem.

Wenn der FI-SS fliegt, fließen ja >30mA, das ist nicht mehr hochohmig oder ein kleiner Kriechstrom.
Wenn Die Heizung keine Spannung gegenüber einem Schutzkontakt hat, dann ist 2. oder 3. der
Fall.
In diesem Fall alles von den Ethernetkabeln abstecken und bei allen Geräten einzeln checken,
ob die Masse des Netzwerkanschlusses Spannung gegen den Erdanschluss einer Steckdose hat.
Dann müsste der Übeltäter gefunden werden.
Falls nicht, gibt es noch eine unwahrscheinlicher Möglichkeit:
4. Das verlegte Netzwerkkabel ist beschädigt kommt irgendwo in Kontakt mit einem verlegten Stromkabel. Wegen der 64V und FI halte ich das aber für kaum möglich.

Ich nehme an, Du meinst 64V≈ und nicht 64V=, oder?
+4
sebi.st01.06.2220:30
Guten Abend,
ich versuche mal mein Glück mit einer Erklärung:
- Zunächst nehme ich an die 64V mit einem digitalen Messgerät gemessene wurden. Daher sollte die Messung mit einem Duspol - einem zweiphasigen Spannungsprüfer - wiederholt werden

- Erde (grün-gelb) und Masse (meist blau) werden - je nach alter der Elektroinstallation - im Keller aufgeteilt. Als Bild hilft Wikipedia TN-CS-System mit der Vorstellung PE (Erde) = Erdung im Haus.
Nun baust du aber im Ernstfall eine ganz große Antenne mit dem System. Zusätzlich haben weit entfernte Orte im Haus aufgrund der Leitungswiderstände unterschiedliche Potentiale. In großen Gebäuden kann dies zu sehr große Ausgleichsströme führen.

Stichwort: Wikipedia Erdschleife

Da Ferndiagnosen quasi unmöglich sind:
Es könnte natürlich auch etwas in der Elektroinstallation sein (PE nicht sauber in einer Klemme,…) oder ein defektes Schaltnetzteil sein.
+3
gfhfkgfhfk02.06.2212:47
Schnitter
Zwischen der Schirmung (Metalleinfassung Buchsen) mehrerer Switches (TP-Link, Netgear: das billige Geraffel, aber auch eine OneAccess VOIP-Telefonanlage) und den Heizungsrohren messe ich am neuen Standort ca. 64 Volt. Die Geräte sind über zweipolige Schaltnetzteile am Strom, aber nicht am Server/Hauptswitch/Patchfeld angeschlossen (keine Verbindung zum Netzwerk).
Ein Steckernetzteil mit Schaltnetzteil oder Trafo sorgt für eine galvanische Trennung zwischen Netz und Verbraucher. D.h. wenn die Switche nur ans Stromnetz angeschlossen sind (d.h. kein Netzwerkkabel eingesteckt ist), darf keinerlei Spannung zwischen Switch und Heizungsrohr messbar sein. Wenn das doch der Fall ist, muss das Schaltnetzteil defekt sein.
+2
ssb
ssb02.06.2214:18
Wir hatten das auch mal in ganz normal im Stromnetz. Zwischen Null und Erde lag teils eine Spannung von bis zu 100 Volt an. War mit einem Phasenprüfer als leichtes Glimmen sichtbar (also deutlich dunkler als an der Phase).
Am Ende waren die Kabel und Klemmen durch Korrosion in einer Verteilerdose in der Wand verzundert, das Haus hat halt auch schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel.
Die Kabel gereinigt und neue Klemmen verwendet - und gut war's. Hätte aber auch böse enden können.
Wenn du sicher bist, dass die E-Installation OK ist, dann wird es wohl doch an der Netzwerk-Infrastruktur liegen. Mal alles abstecken, messen und dann iterativ Schritt für Schritt alles wieder anstecken und messen.
+2
Schnitter
Schnitter02.06.2220:48
Vielen Dank für alle Anregungen und Meinungen! So sieht es jetzt aus:

- Zur Sicherheit den PEN aller Steckdosen gegen die Heizungsrohre gemessen: ca. 3 Volt, OK
- Schirmungen der zentralen Komponenten (Server, Hauptswitch, Patchfeld) gegen die Heizungsrohre gemessen: kaum messbare Spannung

- Bei kürzlich durchgeführten Renovierungsarbeiten wurde eine E-Leitung angebohrt, angeblich hat man die Leitung totgelegt und eine Überbrückung gezogen. Ich trau dem Braten nicht, der Hauselektriker kommt morgen.

- Die Verbindung zwischen der Erdungsschiene im Heizungskeller und der Hauserde wirkt auf den zweiten Blick schon leicht gammelig.

- Defektes Schaltnetzteil ist auszuschließen: Problem tritt mit zwei neu erworbenen Switches ebenfalls auf.
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+4
gfhfkgfhfk03.06.2212:35
Schnitter
- Defektes Schaltnetzteil ist auszuschließen: Problem tritt mit zwei neu erworbenen Switches ebenfalls auf.
Ein zweipoliges Schaltnetzteil ist nicht an die Erdung angeschlossen, wenn keine weitere Verbindung des Switchs mit dem Erdung besteht, woher soll der Leckstrom sonst herkommen? Oder habt ihr den Switch über das Rack o.ä. geerdet?
+1
X-Jo03.06.2214:06
gfhfkgfhfk
[…] woher soll der Leckstrom sonst herkommen? […]
Schnitter
[…] Wenn ich ein Patchkabel an einen der oben genannten Switches anschließe und damit an ein Heizungsrohr komme, fliegen die Funken und der FI-Schalter.
[…]
Daher.

Ich halte es aber für unwahrscheinlich bis ausgeschlossen, dass mehrere (auch neue) Schaltnetzteile gleichzeitig den Fehler aufweisen, einen Strom > 30 mA (sonst würde der FI nicht auslösen) gen Masse fließen zu lassen.

Was auch im Bereich des Möglichen liegt: Wenn mehrere Geräte über einen FI abgesicherten sind, könnten alle zusammen die 30 mA überschreiten. Laut VDE darf der Ableitstrom einzelner Geräte aber nicht größer als 3,5 mA sein, da müssten demnach ja 10 Geräte mit diesen Maximalwerten am FI hängen.

Das ist aber alles Spekulation. Ich tippe darauf, dass der Hauselektriker einen Fehler in der Verdrahtung findet.
+2
Wellenbrett03.06.2214:45
Schnitter
... Ich trau dem Braten nicht, der Hauselektriker kommt morgen. ...
Und, war er schon da? Bin gespannt, was dabei herausgekommen ist. Bei der "Überbrückung der angebohrten Leitung" wäre ich auch skeptisch...
0
stefan03.06.2216:00
Schnitter
- Bei kürzlich durchgeführten Renovierungsarbeiten wurde eine E-Leitung angebohrt, angeblich hat man die Leitung totgelegt und eine Überbrückung gezogen.
Gibt es für diese Leitung keine "Sicherung" bzw. keinen Leitungsschutzschalter, den man zum Test ausschalten kann?
0
ssb
ssb03.06.2217:06
Manche Switches (mit Metallgehäuse) haben oft einen Erdungsanschluss, also im Allgemeinen eine Schraube im Gehäuse, an die man ein Erdungskabel anschließen kann.
Da mal an solchen Switches Spannung/Strom zum Heizungsrohr messen, wenn außer dem Netzteil noch nichts angeschlossen ist. Vielleicht schafft die Verwendung des Erdungsanschlusses (vermutlich besser der Erdungskontakt an der Steckdose) dann Abhilfe.

Zum Spaß: Verbinde mal den Erdleiter der Steckdose mit der Heizung. Wenn der FI dann fliegt, hat es gar nichts mit dem Netzwerk zu tun - vielleicht ist auch der Heizkörper das Problem (man weiß ja nie ). Nee, dann liegt eventuell auf deinen Erdleitern ein Leckstrom an.
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X-Jo03.06.2218:15
Zum Verständnis Fehlerstrom-Schutzschalter (FI):

Der FI misst den Strom, der über die Phase zum Verbraucher fließt und vergleicht ihn mit dem Strom der über den Nulleiter vom Verbraucher zurückkommt.
Fehlen mehr als 30 mA, schaltet der FI den Stromfluss ab. Die 30 mA sind so gewählt, weil ein Mensch diesen Strom (zumindest kurzzeitig) überleben kann.

Der »Fehlstrom/Fehlerstrom« kann z. B. zustandekommen:

• wenn ein Mensch Phase oder Nullleiter berührt und damit Strom über seinen Körper in den Boden ableitet.
• wenn Geräte z. B. über defekte Netzfilter zuviel Strom zum Schutzleiter ableiten.

Die abgeleiteten Ströme kommen folglich nicht mehr zum FI zurück, er schaltet ab.
+4
piik
piik03.06.2221:10
X-Jo
Zum Verständnis Fehlerstrom-Schutzschalter (FI):

Der FI misst den Strom, der über die Phase zum Verbraucher fließt und vergleicht ihn mit dem Strom der über den Nulleiter vom Verbraucher zurückkommt.
Fehlen mehr als 30 mA, schaltet der FI den Stromfluss ab. Die 30 mA sind so gewählt, weil ein Mensch diesen Strom (zumindest kurzzeitig) überleben kann.
So kann man sich das vorstellen.
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gfhfkgfhfk04.06.2210:30
ssb
Zum Spaß: Verbinde mal den Erdleiter der Steckdose mit der Heizung. Wenn der FI dann fliegt, hat es gar nichts mit dem Netzwerk zu tun - vielleicht ist auch der Heizkörper das Problem (man weiß ja nie ). Nee, dann liegt eventuell auf deinen Erdleitern ein Leckstrom an.
Das erscheint mir die wahrscheinlichste Ursache.
X-Jo
gfhfkgfhfk
[…] woher soll der Leckstrom sonst herkommen? […]
Schnitter
[…] Wenn ich ein Patchkabel an einen der oben genannten Switches anschließe und damit an ein Heizungsrohr komme, fliegen die Funken und der FI-Schalter.
[…]
Daher.
Wenn kein Defekt an einem der Schaltnetzteile vorliegt, und die Erdung in Ordnung ist, kann das nicht auftreten. Nochmals Schaltnetzteile trennen die Geräte galvanisch vom Netz, d.h. selbst wenn den Ausgang des Netzteils direkt mit der Heizung verbindet fließt das kein Strom.
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